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Übersicht » Hundekrankheiten |
27.12.2024, 01:59 |
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Lebershunt Verfasst am: 24.09.2006, 17:10 |
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Lebershunt
Marijke de Vries, frei übersetzt und überarbeitet von Bettina Cotta
Portosystemischer Shunt
Ein portosystemischer Shunt (PSS), auch Lebershunt genannt ist eine angeborene Abweichung, die vielen Rassen vorkommen kann ( zB. Schnauzer, Yorkshire Terrier, Cairn Terrier, Malteser, Dackel, Jack Russel Terrier, Shi Tzu, Lasha Apso, und Pudel, West Highland White Terrier, Irish Wolfhounds, Labrador Retriever, Australien Sheperts, Australien Cattle Dogs, Samoyede und Alt Englische Schäferhunde )
Was ist ein portosystemischer Shunt ?
Ein Lebershunt ist ein Blutgefäß, dass das Blut um die Leber herum transportiert anstatt hindurch.
Um die Abweichung portosystemischer Shunt zu begreifen, ist es wichtig, dass man weiß, wie die Situation bei einem gesunden Hund ist. All das Blut, das aus dem Magen, dem Darm und anderen inneren Organen kommt, sammelt sich in der Pfortader, die in die Leber mündet. Mit dem Blut werden alle Stoffe die im Darm aufgenommen wurden zur Leber transportiert. Neben notwendigen Nährstoffen werden aus dem Darm auch äußerst giftige Stoffe in das Blut aufgenommen. Die Leber hat zur Aufgabe die giftigen Stoffe aus dem Pfortaderblut zu filtern, so dass diese nicht in den Körper gelangen können. Einer dieser giftigen Stoffe ist Ammoniak.
Ein portosystemischer Shunt ist ein Blutgefäß, dass die Pfortader mit der großen Körpervene verbindet, die zum Herzen läuft. So ein Shunt ist normalerweise nicht vorhanden, es ist ein zusätzlich angelegtes Blutgefäß. Bei kleinen Rassen kommt hauptsächlich ein Shunt vor, der außerhalb der Leber liegt ( extrahepatischer Shunt ).
Die Folgen von so einem Shunt sollen klar sein: das Pfortaderblut strömt größtenteils durch den Shunt an der Leber vorbei zu der großen Körpervene. Damit kommen auch die giftigen Stoffe vom Darm direkt in den Körper. Ein Tier mit so einem angeborenen Shunt wird dadurch langsam vergiftet. Hinzu kommt, dass die Leber nicht gut arbeitet, da viel weniger Blut als normal in der Leber ankommt.
Symptome
Die Symptome von einem portosystemischen Shunt können bereits in sehr jungem Alter auftreten, aber es kann auch bis zu eineinhalb Jahren dauern bis Symptome gezeigt werden.
Daher kann ein Züchter bei einem Wurf mit Welpen im Alter von 9 Wochen nicht sicher sein, ob einer der Welpen einen Shunt hat. Ein gut ausgeführter Ammoniak-Test ist die beste Möglichkeit um Sicherheit zu bekommen.
Nicht immer sind die Symptome von einem Shunt gleich und ein Hund muß auch nicht alle Symptome zeigen.
Mögliche Symptome:
schnell müde werden
träge sein
viel trinken und viel urinieren
verzögertes Wachstum, Zurückbleiben
Erbrechen , manchmal auch Durchfall
Blasenentzündung, pressen beim Urin absetzten
“Gehirn” Symptome
Gehirnsymptome können sein : speicheln, unbeholfen trinken, schwer schlucken, wie betrunken laufen, umfallen, zwangartige Bewegungen machen ( so wie im Kreis laufen, durch die Wand laufen wollen ), scheinbar blind sein, schlecht auf äußere Einflüsse reagieren, Anfälle haben, plötzlich einschlafen. Die Symptome sind oft wechselnd stark ausgeprägt. Ein Hund kann an einem Tag völlig normal sein, und am nächsten Tag geht es ihm schlecht. Oft ist ein Hund vor allem in den ersten Stunden nach einer Mahlzeit krank.
Ammoniak Test
Ammoniak ist eines der Giftstoffe, die bei der Verstoffwechselung von Eiweiß (Protein) entsteht. Normalerweise wird das mit dem Blut zur Leber transtportierte Ammoniak , in der Leber zu unschädlichem Harnstoff umgewandelt, der dann letztendlich mit dem Urin ausgeschieden wird. Freies Ammoniak ist für den Körper sehr giftig, es schädigt Gehirn und Nervenzellen.
Um einen portosystemischen Shunt festzustellen wird eine Blutuntersuchung auf Ammoniak durchgeführt.
Für die Blutabnahme muß der Hund nüchtern sein. Er darf mindestens 12 Stunden nichts gefressen haben. Welpen dürfen auch nicht bei der Mutterhündin trinken. Das Trinken von Wasser ist aber gestattet.
Im Prinzip muss der Ammoniakwert unter 45 umol/l liegen. In der Praxis wird weiter untersucht, wenn der gefundene Ammoniakwert 60 umol/l oder höher ist.
Die Erfahrung hat gezeigt, dass die übergroße Mehrheit von Welpen mit Ammoniakwerten zwischen 45 und 60 keinen Shunt haben. Darum ist die Grenze bei 60 umol/l gelegt. Aber es sind mehrere Fälle bekannt von Cairn Terrier Welpen mit Ammoniakwerten zwischen 50 und 60 umol/l die einen Shunt hatten. Hat ein Welpe einen Ammoniakwert von 60 umol/l oder höher wird standartmäßig weiter untersucht, bei Welpen mit Werten zwischen 50 und 60 umol/l wird in einigen Fällen zur weiteren Untersuchung geraten.
Für viele ist es schwierig zu begreifen, dass ein Welpe mit einem Ammoniakwert von 57 umol/l sehr wohl einen Shunt haben kann, während ein Welpe mit einem Wert von 78 umol/l möglicherweise keinen hat. Man muß sich hierbei realisieren, dass es bei diesem Test um das Messen einer sehr geringen Menge von Ammoniak im Blut geht. Nur ein Test, der nach einer speziellen Methode, sehr sorgfältig durchgeführt wird, ist aussagekräftig.
In der Praxis bleibt, dass man bei Ergebnissen zwischen 50 und 80 umol/l von einer “Grauzone” spricht. Entweder der Hund hat einen Shunt und durch Zufall hat er bei der Untersuchung keine sehr stark erhöhten Ammoniakwerte, oder der Hund hat keinen Shunt und durch Zufall hat er nur leicht erhöhte Ammoniakwerte. Nur weiterführende Untersuchungen können in diesem Bereich Gewissheit schaffen.
Was ist bei einem Shunt zu tun ?
Letztendlich ist ein portosystemischer Shunt tödlich. Der Hund wird sich nicht gut entwickeln und der Shunt wird sich nicht von alleine verschließen.
Operation
Im Prinzip wird ein portosystemischer Shunt behandelt, indem er operativ verschlossen wird. Der Typ Shunt der beim Cairn Terrier vorkommt ( extrahepatischer Shunt ) ist glücklicher Weise gut operierbar. Gegenwärtig wird der Shunt nicht komplett verschlossen, aber so weit wie möglich. Das Schließen von einem portosystemischen Shunt, ist spezialistische Arbeit, zu viel schließen kann Leberstauung verusachen, zuviel aufzulassen bringt nur unzureichenden Effekt. Die meisten Cairns mit einem Lebershunt werden ab einem Alter von 4 Monaten operiert. Die Erfolgsrate beim Cairn Terrier liegt bei ungefähr 85%. Nach einer geglückten Operation kann ein Hund mit einem portosystemischen Shunt ein ganz normales Leben leben.
Die Kosten für eine Operation liegen ungefähr bei 1000 € bis 1500 €.
Euthanasie
Steht fest, dass der Hund an einem portosystemischen Shunt leidet, und eine Operation wird nicht in Betracht gezogen, dann ist die reellste Lösung den Hund einschläfern zu lassen, bevor die Shunt Symptome weiter fortschreiten.
Weitere ausführliche Informationen zum Thema Lebershunt finden Sie auf der Seite www.lebershunt.info
(Text übernommen aus “Levershunt”- Marijke de Vries - Freie Übersetzung: Bettina Cotta ) |
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