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Übersicht » Hundekrankheiten |
27.12.2024, 02:29 |
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Schilddrüse und Schilddrüsenerkrankungen Verfasst am: 06.08.2007, 20:58 |
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Hautprobleme haben hier oft ihre Ursache
Die Schilddrüse (Thyreoidea) stimuliert in Abhängigkeit vom TSH (Thyreoidea stimulierdendes Hormon) der Adenohypophyse (Hypophysenvorderlappen, der größte Teil der Hypophyse) mit ihren Hormonen Thyroxin (T4) und TrijodThyronin (T3) unter anderem den Zellstoffwechsel und reguliert das Körperwachstum.
Schilddrüsenhormone spielen demzufolge eine große Rolle im Kohlenhydrat-, Lipid- und Proteinstoffwechsel, sowie dem Wärmehaushalt. Weiterhin greifen Schilddrüsenhormone in die Regulation anderer Hormone ein und haben eine direkte Wirkung auf bestimmte Organsysteme und sind wichtig für eine ungestörte fetale Entwicklung (bes. Nervensystem/Skelett).
Ein Mangel oder auch ein Überangebot an Schilddrüsenhormonen hat Auswirkungen auf nahezu alle Organsysteme.
Im Rahmen einiger schwerwiegender Erkrankungen (Cushing Syndrom, Diabetes mellitus, Leber- und Nierenerkrankungen, Herzinsuffizienz) kann es aufgrund zahlreicher nicht im Einzelnen geklärter Mechanismen zu einem Abfall der zirkulierenden Schilddrüdenhormone kommen. Dies wird kurz ESS (euthyroid sick syndrom) genannt. Eine Abgrenzung zu einer tatsächlichen Hypothyreose (Schilddrüsenunterfunktion) kann in einigen Fällen schwierig sein.
Dieser Artikel vor allem in Hinsicht auf die Hautveränderungen beschäftigt sich jedoch nur mit der sogenannten erworbenen primären Hypothyreose, die knapp 95% aller Fälle ausmacht.
Bei der Schilddrüsenunterfunktion handelt es sich um eine multisystemische Stoffwechselstörung, die durch eine unzureichende Produktion und somit Versorgung der Körperzellen mit Schilddrüsenhormonen ausgelöst wird.
Der hierbei vorliegende Mangel an Schilddrüsenhormonen hat wie beschrieben Auswirkung auf nahezu alle Organe und die meisten klinischen Symptome sind Ergebnisse eines reduzierten Zellmetabolismus.
Hunde größerer Rassen leiden öfter an einer Schilddrüsenunterfunktion und bei einigen Rassen vermutet man eine Disposition.
Hündinnen und Rüden sind hiervon gleichermaßen betroffen.
Im Alter zwischen einem und sechs Jahren kommt es zu den ersten Symptomen.
Diese sind vielschichtig und aufgrund ihrer schleichenden Einwicklung anfangs nur gering ausgeprägt.
Verhalten
Durch den herabgesetzten Stoffwechsel sind die betroffenen Hunde träger, leistungsschwach, haben ein vermehrtes Schlafbedürfnis und sehnen nach Wärme. Ängstlichkeit, Aggressivität und Erregbarkeit können witere Auffälligkeiten bei einem an einer Schilddrüsenunterfunktion leidenden Hundes sein.
Haut/Fell (Symptome bei 60 – 80% aller betroffenen Hunde)
Alopezie (Haarausfall – teilweise fokal auf beispielsweise Nasenrücken und Rute), schlechter Haarwuchs, trockenes und stumpfes Haarkleid, „Babyfell“ aufgrund des Verlustes des Deckhaares, Hyperpigmentierung, Seborrhoe, chronische Otitis externa (Entzündung des äußeren Ohres), Hyperkeratose (Verhornung der Haut), Pyodermie, verdickte Haut, zeigen sich hierbei als Symptome (müssen selbstverständlich nicht alle gleichzeitig auftreten).
Geschlechtsorgane
Betroffene Hündinnen zeigen oftmals einen verlängerten Anöstrus oder gar eine ausbleibende Läufigkeit, Es kann jedoch auch vorkommen, dass ihre Zyklen unregelmäßig oder aber Blutungen unnatürlich lange andauern. Zudem können diese Hündinnen unbehandelt unfruchtbar sein. Bei Rüden zeigen sich teilweise Hodenatrophie und eine schlechte Spermienqualität wird in Fachkreisen diskutiert und nicht ausgeschlossen.
Herz
Sinusbradykardie (zeitweise oder konstanter Herzfrequenzabfall)
Neuromuskulär/Neurologisch
Betroffene Hunde können Schwäche zeigen, neigen zu Ataxie (Oberbegriff für versch. Störungen der Gleichgewichtsregulation und Bewegungskoordination), Krämpfen, steifem Gang und Zehenschleifen. Ebenso kann es zu einem Kopfbervenausfall (Kopfschiefhaltung, Fazialisparese), zur Larynxparalyse (Kehlkopflähmung), Megaösophagus (dauerhafte Erweiterung der Speiseröhre) kommen.
Nicht selten (41 % aller betroffenen Hunde) sind Gewichtszunahmen ohne vermehrte Futteraufnahme.
Quellen:
Vorlesung Endokrinologie Uni München, 2007
Praktikum der Hundeklinik, Niemand/Suter, Parey Verlag
Atlas der Anatomie der Haustiere, Budra, Fricke, Richter, schlütersche |
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