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Übersicht » Hundekrankheiten |
27.12.2024, 01:51 |
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Aujeszkysche Krankheit-oft unterschätzt, aber immer tödlich Verfasst am: 12.11.2006, 16:32 |
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grau Redaktionsservice
Die Aujeszkysche Krankheit bzw. Morbus Aujeszky ist auch bekannt als Pseudowut, engl. „Pseudorabies“ (oft verwechselt mit Tollwut); Juckpest (starker Juckreiz am ganzen Körper, beginnend an Nase und Ohren), engl. „mad itch“; Tollkrätze oder infektiöse Bulbärparalyse (Schlundlähmung mit vermehrtem Speicheln und Schluckbeschwerden).
Es handelt sich um eine weltweit verbreitete anzeigepflichtige Virusinfektion der Säugetiere, wobei das Schwein Hauptwirt und Virusreservoir ist.
Die Inkubationszeit beträgt 2 bis 10 Tage. Der Erreger ist das Porzine Herpesvirus 1, das zur Familie der Herpesvirusarten gehört. Bereits 1902 gelang dem ungarischen Tierarzt Aladár Aujeszky (1869-1933) der Nachweis dieses Virus als Erreger, weshalb die Erkrankung auch nach ihm benannt wurde. Charakteristisch für diese Familie von Viren ist eine lebenslang bestehen bleibende Infektion, bei der klinisch manifeste Phasen mit Virusausscheidung abwechseln mit klinisch unauffälligen Phasen ohne Virusausscheidung. Latente (klinisch und diagnostisch verborgene) Infektionen sind z.B. durch Stress, Immunsuppression (künstliche Unterdrückung oder Abschwächung der Immunantwort des Organismus) u.a. Faktoren jederzeit reaktivierbar. Diese Reaktivierung führt zur erneuten Virusausscheidung mit oder ohne klinische Symptomatik.
Die Widerstandsfähigkeit des Porzinen Herpesvirus 1 ist hoch. In Muskelfleisch und Knochenmark bleibt das Virus bei -18°C bis zu 36 Tage infektiös, in gepökeltem Fleisch bis zu 20 Tage. Durch die Fleischreifung wird das Virus nicht zerstört. Fäulnis führt innerhalb von 11 bis 12 Tagen zur Abtötung.
Das Infektionsspektrum umfasst nahezu alle Säugetiere, wobei Primaten und Einhufer eine hohe natürliche Unempfindlichkeit haben.
Die Aujeszkysche Krankheit ist eine tödlich verlaufende Infektion des Hirnstammes und der Hirnnervenkerne. Es treten Störungen des Zentralen und Perizentralen Nervensystems auf.
Gefährdet sind alle Fleischfresser, die Kontakt mit Schweinen haben oder rohes Schweinefleisch fressen. In der EU sind folgende Regionen nicht-Aujeszky-frei (im Sinne der Richtlinien der Kommission der Europäischen Gemeinschaft):
- Belgien
- Deutschland (Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen)
- Frankreich (einige Departements)
- Griechenland
- Italien
- Niederlande
- Portugal
- Spanien
Hunde spielen bei der Verbreitung dieser Seuche keine Rolle, können sich jedoch anstecken. Beim Hund verläuft Morbus Aujeszky stets innerhalb von 1 bis 3 Tagen tödlich. Schweine sind wie bereits angeführt das natürliche Virusreservoir. Die Übertragung des Virus erfolgt primär durch das Fressen von virushaltigen, nicht erhitzten Innereien oder rohem Schweinefleisch (z.B. Schlachtabfällen). Auch Ratten können das Virus z.B. durch Bisse auf andere Tiere übertragen. Eine Übertragung von Wiederkäuer zu Wiederkäuer wird vermutet.
Eine Infektion des Menschen ist bekannt, äußert sich aber vergleichsweise mild durch Juckreiz an den oberen Gliedmaßen (Armen) und Schwäche an den unteren (Beinen). Beim Hund treten etwa drei Tage nach Aufnahme des mit Aujeszky-Viren infizierten Schweinefleisches die ersten Krankheitserscheinungen auf. Die Tiere fressen nicht mehr, erbrechen wiederholt oder würgen nur. Dazu kommt starke Speichelbildung, so dass der Geifer zwischen den Lefzen hängt. Innerhalb weniger Stunden wird das Tier entweder auffallend matt oder erscheint ruhelos, läuft ziellos hin und her, legt sich ständig hin, um gleich wieder aufzustehen. Der Gang wird immer unsicherer, der Hund schwankt, die Gliedmaßen bewegen sich zunehmend unkontrollierter. Der Gesichtsausdruck wird wirr und ängstlich, die Körpertemperatur steigt bis 41°C. Auffallend ist der andauernde Juckreiz, meist einseitig am Kopf, besonders am Ohr oder an der Nase. Durch das ständige Kratzen wird die Haut bis aufs Blut aufgekratzt. Einige Hunde winseln ängstlich, andere Jaulen oder Bellen, es gibt auch welche, die aggressiv werden.
Bald nach Ausbrechen der Krankheit wird die Atmung heftiger, die Hunde können sich nicht mehr vom Lager erheben, werden bewusstlos und sterben innerhalb von 48 Stunden.
Heilmittel gibt es keine und wird es in naher Zukunft auch nicht geben.
Der einzige wirksame Schutz vor dem Virus ist, dem Hund kein rohes Schweinefleisch (auch keine Schlachtabfälle oder Fleisch unbekannter Herkunft) zu verabreichen.
Besonders wichtig ist das überall dort, wo nachgewiesenermaßen die Krankheit auftritt, z.B. wenn der Vierbeiner mit in den Urlaub nach Griechenland, Spanien oder Portugal mitgenommen wird. Beim Urlaub auf dem Bauernhof ist darauf zu achten, dass der Vierbeiner keinen Kontakt zu Zuchttieren hat.
Mitarbeiter der grau Tiernahrung GmbH stehen mit kompetentem Rat auch für dieses Thema zur Verfügung.
Sie erreichen uns von montags bis freitags von 08.30 Uhr bis 18.00 Uhr
unter Telefon 0 28 74 / 91 42 - 0
per Fax 0 28 74 / 43 31
per E-Mail info@grau-gmbh.de
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