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Übersicht » Hundekrankheiten |
24.11.2024, 12:41 |
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Von Willebrand Erkrankung Verfasst am: 24.09.2006, 21:40 |
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Die von Willebrand Erkrankung (vWD) ist eine Blutgerinnungsstörung von unterschiedlichem Schweregrad, die aus einem defekten oder gar fehlenden von Willebrand Faktor (vWF) im Blut resultiert. Der vWF ist ein wichtiger Faktor der Blutgerinnung. Der vWF hat die Funktion, den Faktor VIII im Blut zu stabilisieren und die Adhäsion der Thrombozyten an das Subendothel zu unterstützen. Ein fehlender oder defekter vWF hat zur Folge, dass betroffene Tiere bei Verletzungen sehr lange nachbluten und u.U. verbluten können.
Man unterscheidet drei verschiedene Formen dieser Erkrankung.
Typ 3 vWD ist die schwerste Form dieser Erkrankung. Diese Form wird autosomal-rezessiv d.h. verdeckt vererbt. Reinerbig betroffene Tiere (d.h. von beiden Elternteilen wurde ein betroffenes Gen geerbt) haben keinen nachweisbaren vWF im Blut. Schwere Blutungen machen Transfusionen nötig, um den fehlenden vWF zu ersetzen. Mischerbige Anlageträger (d.h. von einem Elternteil wurde eine Erbanlage geerbt) weisen mäßig reduzierte vWF-Spiegel auf, scheinen aber generell eine normale Blutgerinnung zu haben.
Die vWD ist eine der häufigsten Gerinnungsstörungen bei Hunden und wird durch einen Mangel oder völliges Fehlen des von Willebrand Faktors im Blut verursacht. Der von Willebrand Faktor (vWF) stabilisiert den Faktor VIII und vermittelt die Anhaftung der Thrombozyten am Subendothel. Scotch Terrier und Shelties sind von der schwersten Form der vWD, der Typ 3 vWD, betroffen. Die Typ 3 vWD bei diesen Rassen wird autosomal-rezessiv vererbt.
Die Erkrankung verläuft meist tödlich. Die Häufigkeit der vWD beim Scotch Terrier (Erkrankte plus Anlageträger) wurde auf ca. 18-30% geschätzt.
Welche Form der von Willebrand Krankheit (vWD) liegt beim Dobermann, Manchester Terrier und Pudel vor?
Dobermann, Manchester Terrier und Pudel sind von der Typ1 vWD betroffen, die autosomal-dominant mit extrem variabler Penetranz und Expressivität vererbt wird. Die Symptome der vWD sind verlängerte Blutungszeit und schwere Blutungen.
Bislang wurden erkrankte Scotch Terrier oder Anlageträger mittels eines vWF-Antigentests (ELISA) ermittelt. Diese Tests haben eine gewisse Schwankungsbreite in Abhängigkeit beispielsweise von Hormonspiegel, Impfung, Alter und verschiedenen anderen Faktoren. Während dieser Test von der Erkrankung betroffene Hunde relativ zuverlässig identifizieren kann, bereitet die Identifizierung von Anlageträgern, die die Erkrankung durch die Zucht unbemerkt in der Population verbreiten können, meist Probleme.
Wie kann ich Anlageträger oder von der von Willebrand-Erkrankung betroffene Hunde zuverlässig erkennen?
Vor kurzer Zeit wurde die genetische Ursache der vWD beim Scotch Terrier gefunden, was eine sehr sichere Unterscheidung von Anlageträgern, Gesunden und Erbkranken mittels DNA-Test möglich macht.
Wie funktioniert der DNA-Test und wie sicher ist er?
Zunächst wird aus einer Blutprobe die DNA, d.h. das Erbgut, des Hundes isoliert. Mittels der sogenannten Polymerase-Kettenreaktion wird dann das betroffene Gen millionenfach vervielfältigt um es leichter analysieren zu können. Anschließend wird automatisch mit Hilfe eines sog. Genetic Analyzers die Erbsequenz gelesen.
Somit kann der Erbfehler direkt nachgewiesen werden und auch Anlageträger können sicher identifiziert werden. Da dieser Test vorwiegend maschinell durchgeführt wird, sind Laborfehler praktisch ausgeschlossen.
Wie werte ich das Testergebnis?
Prinzipiell gibt es drei Ergebnismöglichkeiten. Ist der Hund erbgesund bezüglich der vWD verursachenden Mutation, so gibt es keinerlei Einschränkungen. Ist der Hund ein Anlageträger, so muss insbesondere bei der Zucht darauf geachtet werden, dass er nicht mit einem weiteren Anlageträger oder gar erkrankten Hund verpaart wird. Lautet die Diagnose „Anlageträger“ oder erbkrank bezüglich der vWD-Mutation sollten Sie in jedem Fall Ihren Tierarzt bezüglich des weiteren Vorgehens um Rat fragen.
Was wird für den Test benötigt?
Für den DNA-Test wird ca. 1 ml EDTA-Blut benötigt. Unter Umständen ist auch die Einsendung eines sog. Backenabstriches möglich. Der Backenabstrich muss mit von uns kostenlos erhältlichen Spezialbürsten durchgeführt werden. Dabei muss jedoch beachtet werden, dass der Abstrich nicht zu zaghaft durchgeführt wird, da sonst nicht ausreichend Material für die Untersuchung zur Verfügung steht.
Wie lange dauert der Test?
Die Testdauer beträgt maximal 7 Arbeitstage nach Probeneingang. |
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