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Wenn es nach dem Baden juckt Verfasst am: 02.07.2017, 14:33 |
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BADEDERMATITIS
Das Vergnügen im Wasser kann mit Bläschen auf der Haut enden. Schuld sind Parasiten von Wassertieren.
Nun ist er endlich da - der Sommer. Wir (und unsere Hunde) springen wieder in den See, schwimmen oder lassen uns im kühlen Nass treiben. Seen und Teiche ziehen eine Vielzahl von Erholungssuchende, Wassersportler und Badende an.
Der Wasserspaß kann sich trüben, wenn es nach dem Bade überall juckt und die Haut mit Bläschen übersät ist. In solchen Fällen kann eine Badedermatitis vorliegen, im Volksmund oft als «Entenflöhe» bezeichnet. Nicht ganz richtig, denn die Hautallergie hat mit Flöhen nichts zu tun.
Parasiten
Die Badedermatitis wird durch Parasiten verursacht, die im Wasserbereich lebende Vögel wie Enten, Schwäne, Gänse und Möwen, aber auch Säugetiere wie Biber und Bisamratten befallen können. Die mikroskopisch kleinen Parasiten werden durch infizierte Wasserschnecken ins Wasser ausgeschieden. «Anstatt übliche Wirtstiere Wasservögel beispielsweise zu befallen, können sich diese auch in die Haut von Baden den einbohren», erklärt Yves Boillat von der RegioPharmApotheke an der Bieler Dufourstrasse. «Dies kann zu allergischen Reaktionen führen.» Aber wie gelangen sie ins Wasser?
Die ausgewachsenen Parasiten leben im Blut infizierter Wirtstiere. In der Schweiz sind dies oft Enten. Im Tier produzieren die Parasiten Eier, die über den Kot ausgeschieden werden. Aus den ausgeschiedenen Eiern schlüpfen kleine, frei schwimmende Larven, die sich in der näheren Umgebung Wasserschnecken suchen, um diese zu infizieren. In der Schnecke bilden sie sich weiter zu Zerkarien, ein Begriff für weiterentwickelte Larven. Boillat: «Diese scheidet die Schnecke schliesslich wieder ins Wasser aus. Der Kreislauf schliesst sich, indem die Zerkarien sich wieder einen Endwirt eine Ente suchen und diesen wieder befallen.»
Allergisch
Obwohl Menschen (und Hunde) nicht geeignete Endwirte sind, weil die Parasiten nicht in die Blutbahnen gelangen können, gelingt es diesen trotzdem, sich unter die Haut von Schwimmern zu bohren. Dort sterben sie bald ab. «Die Badedermatitis ist ungefährlich», beruhigt Boillat. «Die allergische Reaktion des Körpers kann aber unangenehm sein.»
Prickeln, Brennen und Jucken ... kleine rote Papeln oder Bläschen auf der Haut gehören zu den Symptomen. Sie können Minuten nach dem Baden oder erst Tage danach auftreten. «Der Juckreiz kann bis zu einer Woche und länger anhalten», erklärt der Bieler Apotheker. Nur selten kann es zu Fieber, Schwindel und Übelkeit kommen. «In solchen Fällen ist ein Arzt aufzusuchen.»
In wärmeren und seichteren Gewässer ist das Risiko eines Parasitenbefalls grösser. Boillat: «Darum trifft es oft auch Kinder (und Hunde).» Man kann der Badedermatitis aber Vorbeugen, indem man sich nach dem Bad gut abduscht und sich anschliessend mit einem Tuch richtig trocken reibt.
VON/PAR MARTINA RYSER
DER RAT / LE CONSEIL
Georges Folly, Apotheke Büren, Büren
• «Entenflöhe» gibt es in stehenden, aber nicht in fließenden Gewässern. Umso wärmer ein See ist, umso grösser ist das Risiko eines Parasitenbefalls. Darum empfiehlt es sich, vom Ufer wegzuschwimmen und das Bad an tieferen und kühleren Stellen im See zu genießen. Da die Sommermonate bei uns zunehmend heißer werden, sind immer mehr Menschen von Badedermatitis betroffen. Intensives Duschen (gut wäre ein starker Strahl) und langes Trockenreiben nach dem Bad können Abhilfe schaffen. Gegen die allergischen Reaktionen und den Juckreiz empfiehlt sich unter anderem die Einnahme eines Antihistaminikums oder die lokale Anwendung eines Antihistaminikums und eines Lokalanästhetikums. Beide sind in der Apotheke erhältlich.
Quelle: pharmavital.ch |
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