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Gelenkerkrankungen beim Hund Verfasst am: 01.02.2008, 13:58 |
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grau redaktionsservice
Gemeinsam mit den Knochen, der Muskulatur und dem Bindegewebe bilden die Gelenke den Bewegungsapparat. Ihre reibungslose Funktion ist für jede Bewegung nötig, sie halten die starren Knochen flexibel zusammen. Außer seiner Stützfunktion ist der Bewegungsapparat aber auch in den Stoffwechsel integriert, unterliegen doch Gelenke und Knochen Ab- und Umbauvorgängen, sie müssen ernährt und versorgt werden.
Schauen wir uns zunächst einmal an, wie ein Gelenk - die bewegliche Verbindung zwischen zwei Knochen - aufgebaut ist. In ihm stoßen von Gelenkknorpel umhüllte Knochenenden zusammen.
Dieser Knorpel ist hochgradig druckelastisch und somit praktisch ein Stoßdämpfer für die auf das Gelenk einwirkenden Zug- und Druckkräfte. Nach außen ist das Gelenk durch eine Gelenkkapsel gesichert, Bänder und Sehnen geben ihm zusätzlichen Halt. In der Gelenkkapsel befindet sich sog. Gelenkschmiere (Synovia), die zwei Funktionen hat. Zum einen erhöht sie die Gleitfähigkeit des Gelenkes, zum anderen sorgt sie für die Ernährung des Knorpels, der einer ständigen Abnutzung unterliegt.
Um ihn funktionstüchtig zu erhalten und das Gelenk zu schützen ist sein ungestörtes Regenerationsvermögen wichtig. Dafür braucht der Körper jedoch eine Vielzahl Nährstoffe und Spurenelemente, die in den Knorpel eingebaut werden. Bei erhöhter Belastung, während des Alterns oder bei gestörtem Stoffwechsel kommt noch die vermehrte Bildung zellschädigender Substanzen, so genannter Freier Radikale hinzu, die abgefangen werden müssen, damit der Knorpel nicht zerstört wird.
Wachstumsstörungen, Stoffwechselerkrankungen oder Überbelastung können dabei zu Erkrankungen des Bewegungsapparates führen.
Die Aufgabe des Hundebesitzers ist, seinem vierbeinigen Freund eine hundegerechte Lebensqualität zu garantieren, und dazu gehört ganz entscheidend die Beweglichkeit. Wie traurig sieht eine Hundewelt ohne rennen, springen, spielen aus! Deshalb ist es umso wichtiger, dass der Besitzer auf gewisse Anzeichen und Wesensveränderungen bei seinem Hund achtet und diese nicht einfach als „normalen Alterungsprozess“ abtut.
Hat das Tier Schmerzen sind das Alarmzeichen, die nicht einfach ignoriert werden dürfen.
Solche Anzeichen sind:
- wenn die Muskeln und Gelenke steif werden und der Vierbeiner morgens Probleme beim Aufstehen hat;
- wenn er beim "Gassigehen" langsam hinter einem hertrottet;
- wenn er zögert, bevor er eine Treppe hinauf oder hinunter geht;
- wenn er etwas humpelt;
- wenn er bei Berühren des entzündeten Gelenks aufjault;
- wenn er Abneigung gegen Berührungen zeigt;
- wenn er das betroffene Gelenk häufig beleckt bzw. sich immer wieder
zu ihm hindreht;
- wenn seine Lebensfreude und übliche Energie deutlich abgenommen haben.
Treten derartige Symptome auf, sind das Warnsignale, die Gelenkbeschwerden anzeigen.
Wer sich mit den Gelenkerkrankungen des Hundes befasst, muss an erster Stelle die Osteoarthritis/Osteoarthrose nennen. Das beweist ein Blick in die Statistiken von Tierarztpraxen: Über zwei Drittel hier mit Gelenkerkrankungen und damit zusammenhängenden Problemen im Bereich des Gliedmaßenskelettes vorgestellten Hunde leiden an Osteoarthritis/Osteoarthrose, d.h. an einer Degeneration von Gelenkknorpel mit Neubildung von Knochengewebe an den Gelenkrändern.
Viele Menschen können aus eigener leidvoller Erfahrung mitfühlen, wie schmerzhaft und mit welchen Bewegungseinschränkungen verbunden das ist. Statistisch gesehen sind über die Hälfte aller vierbeinigen Osteoarthritis/Osteoarthrose-Patienten älter als 8 und jünger als 14 Jahre. Generell kommen Erkrankungen des Bewegungsapparates bei älteren Tieren häufiger vor, fast jeder fünfte ältere Hund hat eine orthopädische Erkrankung. Dabei sind große Rassen mehr betroffen, besonders Riesenrassen.
Die Ursachen einer Osteoarthritis/Osteoarthrose-Erkrankung sind sehr vielschichtig, eine ist aber auf jeden Fall die Überfütterung von Welpen, was zu einem beschleunigten Wachstum führt, das wiederum für die Entstehung einer Osteoarthritis/Osteoarthrose verantwortlich sein kann. Bei einigen Rassen liegt eine genetische Prädisposition vor, z. B. bei Deutschen Schäferhunden und Labrador Retrievern. Zu beachten ist jedoch, dass sie beim Hund in der Regel als sekundäre Erkrankung auftritt als Folge entwicklungsbedingter, kongenitaler Erkrankungen, zu denen u.a. Osteochondritis/Osteochondrose, Gliedmaßendeformationen sowie Störungen der Gelenkentwicklung gehören. Unter erworbenen Ursachen versteht man z.B. Traumata, Kreuzbandrupturen, aseptische Nekrosen. Wichtigste Ursache der sekundären Osteoarthritis/Osteoarthrose ist neben Erkrankungen der Hüfte, des Ellbogens und des Knies eine inkorrekte Ausrichtung der Gliedmaße, was zu einer abnormen Verteilung von Kräften auf die betroffenen Gelenke führt.
Eine komplette Heilung erkrankter Tiere gibt es nicht, die Behandlung ist vor allem auf die Linderung der Schmerzen und Beschwerden sowie die Verhinderung der weiter gehenden Deformation des Gelenkknorpels ausgerichtet. Bei einigen Hunden sind auch chirurgische Eingriffe sinnvoll. Neben allen Medikamenten und Eingriffen hat aber eines absolute Priorität, die Lebensweise des Hundes an die Krankheit anzupassen. Das heißt vor allem Gewicht reduzieren, kontrollierte Bewegung wie Spaziergänge an der Leine und Schwimmen, aber keinesfalls anstrengende körperliche Belastungen.
Für Hunde mit Gelenkproblemen hat die Firma grau Spezialtiernahrung eine Reihe Produkte entwickelt, die auf natürlicher Grundlage wirkend angetan sind, Beschwerden deutlich zu lindern. Basisprodukt ist "GAC-Trinkgelatine", gedacht für alle Hunde mit Arthrose sowie für ältere Tiere mit Gelenkbeschwerden im Frühstadium. Kommen zu den reinen Verschleißerscheinungen entzündliche Prozesse, Verletzungen, Traumata oder Bindegewebsschwächen hinzu, ist "GAC-Glycofit" (am besten in Kombination mit HOKAMIX30) zu bevorzugen. "HOKAMIX30 Gelenk+" steht in "übergeordneter" Position, weil es in jeder Lebensphase, bei nahezu allen Gelenkerkrankungen sowohl vorbeugend als auch therapeutisch gegeben werden kann. Dazu kommt noch "GAC-Geschmeidige Gelenke", das entwickelt wurde, um die Mobilität und dadurch die Lebensfreude des Hundes wieder herzustellen.
Ein paar Worte noch zu einigen Inhaltsstoffen: Wissenschaftliche Studien haben bewiesen, dass besonders bei Tieren, die anfällig für Gelenkerkrankungen sind, die Verabreichung von Gelatine mit Biotin zum Aufbau eines gesunden Knorpelgewebes beiträgt und bei Arthroseerscheinungen einen schmerzlindernden Effekt hat. Besondere Bedeutung kommt aber - und das beweisen eine Vielzahl Untersuchungen und Studien - der neuseeländischen grünlippigen Muschel (Perna canaliculus) zu. Sie enthält viele Bestandteile und Nährstoffe mit potenziellem Einfluss auf die Gelenkgesundheit, so u.a. neben einem sehr hohen Anteil an ungesättigten Omega-3-Fettsäuren eine Reihe von natürlich vorkommenden, qualitativ hochwertigen Glykosaminoglykanen, Aminosäuren (Glutamin), Vitaminen (Vitamin E und C) und Mineralstoffen (Kupfer, Mangan, Zink).
Alles Substanzen, die nachweislich eine vorteilhafte Wirkung auf die Gesundheit der Gelenke haben. Fehlen sie oder sind sie nicht in ausreichender Menge vorhanden, kann sich der Knorpel nicht mehr regenerieren - Krankheit und Schmerzen sind die Folge. Die im Muschelextrakt enthaltenen Fettsäuren wirken in hohem Maße "antireaktiv". Schädigende Prozesse werden so bereits im Keim erstickt. Mangan und Vitamin C sind natürliche Radikalfänger. Freie Radikale entstehen bei der Zerstörung und Alterung von Knorpel und Knochen und tragen zur Schädigung von Gelenken bei. Mangan und Vitamin C schützen die Knorpelzellen, indem Sie die zellschädigenden freien Radikale binden.
Wenn der Hundehalter nichts unternimmt, schreitet der Zerstörungsprozess am Gelenk fort, und oft bewegen sich Osteoarthritis-Hunde wegen der Schmerzen weniger. Sie werden also träge, nehmen an Gewicht zu, was die Gelenke noch zusätzlich belastet.
Das betrifft in gleichem Maße natürlich auch Tiere, die an einer Erkrankung des Hüftgelenkes, der Hüftgelenksdysplasie, kurz HD, leiden. Hier handelt es sich um eine Instabilität des Hüftgelenkes, die grundsätzlich alle Hunderassen betrifft, wobei große und massige Hunde häufiger betroffen sind, Rüden und Hündinnen aber gleichermaßen. HD zählt zu den Erbkrankheiten des Hundes und wird züchterisch bekämpft. Auf ihre Entstehung hat die Ernährung einen nicht unerheblichen Einfluss, führt doch z.B. die Überfütterung von Welpen zu einer Wachstumsbeschleunigung, sowohl die Knochenlänge als auch das Körpergewicht betreffend. Letzteres belastet Knochen und Gelenke über Gebühr, was zur Entwicklung multifaktorieller Erkrankungen führt, z.B. zu Osteochondrose, HD und Ellbogengelenksdysplasie. Mit dem Ellbogengelenk haben wir eines der komplexesten Gelenke des Körpers vor uns, setzt es sich doch aus den unregelmäßigen Gelenkflächen dreier verschiedener Knochen (Humerus, Radius und Ulna) zusammen. Auch hier sind große Hunde am häufigsten betroffen.
Ebenso wie die HD ist auch die Ellbogengelenksdysplasie eine polygenetische erbliche Erkrankung, auch hier spielt Überfütterung mit kalziumreicher Nahrung neben traumatischen Ereignissen eine große Rolle. Übrigens sind Rüden häufiger betroffen als Hündinnen.
Besonders anfällig für Osteoarthritis/Osteoarthrose als Folge von Verletzungen z.B. der Kreuzbänder sowie Patellaluxationen ist das Kniegelenk, wobei besonders die Ruptur des vorderen Kreuzbandes und daraus entstehende Meniskusschäden als häufigste Ursache für Schmerzen und Lahmheit genannt werden sollen. Viele Faktoren spielen hier eine Rolle, zu nennen wäre u.a. das Alter, die Genetik und Adipositas. Genetische Untersuchungen bei Neufundländern ergaben einen Zusammenhang zwischen vorderer Kreuzbandruptur und Chromosom 3. Andere Studien wiesen nach, dass Rottweiler und Labrador Retriever häufiger betroffen sind als Greyhound, Basset Hound und Bobtail, auch scheinen die Fasern des Kreuzbandes in ihrer anatomischen Zusammensetzung bei einigen Rassen unterschiedlich zu sein. So sind die des Labrador Retrievers dünner als die vom Greyhound.
Wenden wir uns abschließend der vorrangig (aber nicht ausschließlich!) bei kleinen Hunden auftretenden Patellaluxation zu, einer polygenetischen Erkrankung, von der Hündinnen häufiger betroffen sind als Rüden. Obwohl die Symptome durchaus von Geburt an vorhanden sein können, fallen sie erst ab einem Alter von 3 bis 4 Monaten auf.
Was kann nun vorbeugend gegen Gelenkerkrankungen unternommen werden? Beim Welpen und Junghund heißt es aufpassen, dass er nicht zu schnell wächst, darunter leidet vor allem die Stabilität der Knochen und Gelenke, und Schäden sind vorprogrammiert. Der erwachsene Hund benötigt eine ausgewogene Ernährung wobei der Energiebedarf eines Leistungshundes natürlich höher ist. Aber speziell in diesen Fällen ist auf Gelenkschutz zu achten. Ältere Hunde bewegen sich naturgemäß weniger und neigen dadurch zu Übergewicht, was erhöhte Belastung von Gelenken und Knochen bedeutet. Hier ist noch stärker auf energiemäßig abgestimmte Ernährung zu achten. Wichtig ist in diesem Zusammenhang natürlich, ob es sich um kleine oder große Hunde handelt. Besonders große und schwere Tiere sind eher gefährdet. Zusätzlicher Gelenkschutz ist gerade bei diesen Hunden empfehlenswert.
Es muss die selbstverständlichste Pflicht jedes Hundehalters sein, dafür zu sorgen, dass seinem Tier ein langes schmerzfreies Leben möglich ist. |
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