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Übersicht » Welpen & Aufzucht |
19.11.2024, 02:27 |
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Züchterauswahl Verfasst am: 08.10.2006, 12:20 |
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D. Kittel
Wie erkennt man einen sorgfältigen West-Highland-White-Terrier-Züchter?
Immer wieder rufen Interessenten an, die sich über diese Rasse informieren wollen.
Fragen, wie z.B.
woran erkenne ich einen guten Züchter,
was muss ich beim Besuch beachten,
was sollte der Züchter schon den Welpen beibringen usw.
sind mittlerweile an der Tagesordnung.
Viele Interessenten sind schon durch die Medien und entsprechende Fachliteratur bei der Auswahl eines Züchters sensibilisiert und möchten nicht, wie so oft beschrieben, aufgrund mangelnden Wissens an den falschen Züchter geraten.
Die Grundvoraussetzungen sind die Zuchtvorschriften vom Klub für Terrier.
Die Auswahl eines Züchters hängt aber noch von weiteren Faktoren ab. Nicht nur die Sympathie und die saubere Wohnung spielen eine Rolle.
Der Kontakt zwischen dem Züchter und dem Welpeninteressenten sollte schon regelmäßig vor der Welpenabgabe stattfinden.
Ein gewissenhafter Züchter gibt seine Welpen nicht einfach in Hände, die er nicht kennt. Er will die zukünftigen Welpeneltern kennen lernen, sie informieren über die Aufzucht, z.B. Gesundheit, Ernährung, Pflege, Prägung, Sozialisierung, Gewöhnung an das neue Zuhause usw. Eventuell sogar das neue Zuhause begutachten.
Wichtig ist, dass die Mutter der Welpen oder noch weitere Hunde, die im gleichen Haushalt leben, sich in diesem Zuhause auch wohl fühlen. Es muss also auch für einen Laien erkennbar sein, dass der Hund sofort seinen Wassernapf findet, dass er sich vertraut zu seiner Schlafgelegenheit begeben kann und nicht erst unruhig nach einem Schlafplatz suchen muss und vielleicht sogar verunsichert fragend Herrchen und Frauchen anschaut. Dieses wäre u. U. ein Anzeichen dafür, dass die Hunde sonst nicht als Familienmitglieder im Haus wohnen. Es sollte auch kein vom alltäglichen Leben entferntes Welpenzimmer sein. Es muss schon ein regelmäßiger Kontakt zu den Züchtern und dessen Aktivitäten im Haushalt stattfinden können.
Der Interessent soll rechtzeitig die Gelegenheit haben die Welpen zu besuchen. Die Besichtigung der Welpen wird in der Regel erst ab der 6. Woche möglich sein, da sonst die Infektionsgefahr zu groß ist. Bei den ersten Besichtigungen der Welpen, also ab ca. der 6. Woche sollte noch die Wurfkiste vorhanden sein. Die Welpen ziehen sich recht häufig zum Ruhen in die Wurfkiste zurück und die Hündin säugt dort in diesem Alter auch noch ganz oder teilweise.
Optimal ist es, wenn man den Züchter schon vor dem Belegen der Hündin kennen lernen und zu ihm Kontakt halten kann. Ansonsten sollte aber auch ein regelmäßiger Kontakt telefonisch oder durch Besuche beim Züchter möglich sein. Sind die Welpen noch zu jung, könnte der Besuch auch in anderen Räumlichkeiten oder je nach Jahreszeit im Garten stattfinden. Ein Kontakt mit der Mutterhündin wird zu diesem Zeitpunkt in der Regel aufgrund der Ansteckungsgefahr nicht möglich sein. Bei den persönlichen Kontakten besteht allerdings jetzt schon die Möglichkeit, durch den Züchter umfassend informiert zu werden. Auch können sie diesen schon ganz gut kennen und einschätzen lernen.
Der Wurf sollte in der Wohnung bzw. dem Haus aufwachsen und zwar so, dass die Welpen von Anfang an den täglich Ablauf wahrnehmen können, z. B. das Staubsaugen, spielende Kinder, das Fönen der Haare und die Toilettenspülung im Badezimmer, den Mixer in der Küche usw. Einige Situationen setzen natürlich voraus, dass die Welpen sich ab dem Zeitpunkt, ab dem sie auf sicheren Beinen stehen, auch unter Beaufsichtigung die Wohnung erkunden können.
Die Welpen müssen rechtzeitig mit möglichst vielen Geräuschen geprägt werden. Hierfür reicht eine Geräusche-CD nicht aus, da die Verknüpfung zu den entsprechenden Gegenständen nicht gegeben ist und eine Musikanlage diese Töne nicht so wiedergibt, wie der Hund sie in Wirklichkeit empfindet. Eine Geräusche-CD ist also eher die Bequemlichkeit des Züchters und wird oft da eingesetzt, wo die Welpen wenig oder keinen Kontakt zu solchen Alltagssituationen haben.
Der gute Züchter bemüht sich schon die Welpen zur Stubenreinheit zu erziehen. Das ist natürlich nicht möglich, wenn die Welpen im Streu oder Stroh leben, da können sie überall ihr Geschäft erledigen und es lässt sich nicht oder nur schlecht rechtzeitig entfernen. Optimal ist hier das Auslegen des Auslaufes mit Zeitungen oder ähnlichem. Diese Zeitung wird allmählich soweit reduziert, dass letztendlich nur noch am Ausgang ein Stück liegt. Die beschmutzte Zeitung sollte nachdem sich die Welpen entleert haben (meistens geschieht dieses sehr zeitnah) entfernt werden, damit sie nicht darin herumlaufen und toben können und somit die Unreinheit als selbstverständlich empfinden.
Die Welpen sollten wenn möglich auch nicht vor der 10. Woche abgegeben werden. Ab ca. der achten Woche fängt die Hündin sehr intensiv mit der Erziehung der Welpen an. Ab jetzt geht sie regelmäßig zum Erziehungs“spiel“ zu den Welpen, animiert sie, rügt sie (auch bezüglich des Beißens/Beißhemmung). Der Züchter kann jetzt sehr schnell herausfinden, welcher Welpe in der Erziehung/Ausbildung etwas schwieriger werden kann und welcher nicht. Bei guter Beobachtung ist dies auch schon früher feststellbar. Dieser Aspekt sollte auch bei der Auswahl der Welpenkäufer berücksichtigt werden. Hierbei wird allerdings für später eine korrekte Erziehung/Ausbildung vorausgesetzt. Ein Hund, der nicht mit Konsequenz und Motivation erzogen/ausgebildet wird, kann trotzdem ein schwieriger Hund werden.
Ab ca. der 10. Woche spielt auch der Rüde eine Rolle in der Erziehung/Sozialisierung der Welpen, sofern ein Rüde beim Züchter lebt. Optimal wäre somit eine Abgabe ab der 12. Woche oder etwas später, da ab diesem Zeitpunkt auch die zweite Impfung vollzogen sein muss und die Wirksamkeit der Impfung gewährleistet ist. Diese Zeitangaben setzen allerdings voraus, dass der Züchter für die Aufzucht (dieses betrifft nicht nur die Ernährung und die Reinheit) qualifiziert ist, d.h. dass er auch entsprechende Qualifikationen bezüglich der Prägung und Sozialisierung mit sich bringen muss. Er muss verschiedene Verhaltensmuster erkennen und unter Umständen (es gibt auch Hündinnen, die sich nicht um ihre Welpen kümmern) entsprechend reagieren können. Sollte der Züchter hier keine Erfahrung nachweisen können (dieses lässt sich auch bei den rechtzeitigen Gesprächen feststellen), gilt für den erfahrenen Welpeninteressenten, besser früher als später
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