|
 |
Autor |
Nachricht |
diehnchen Rang 05

Alter: 65 Anmeldedatum: 08.04.2009 Beiträge: 83 Wohnort oder Bundesland: Niedersachsen
|
Verfasst am: 15.4.2009, 16:00 Titel: |
|
|
|
hatte deine süße auch Microsporum canis? |
|
  |
|
Google Anzeigen

|
Verfasst am: Titel: Anzeige |
|
|
|
|
|
  |
|
Nine Rang 03

Alter: 69 Anmeldedatum: 18.06.2008 Beiträge: 48 Wohnort oder Bundesland: Sachsen
|
Verfasst am: 15.4.2009, 16:15 Titel: |
|
|
|
Das kann ich Dir leider nicht sagen,der TA hat nie den Namen erwähnt,
nur gesagt das es höchste Zeit wird. Dieser Pilz den Biggy hatte, kann sich auch auf Menschen übertragen.
Wie gesagt, der Spray war nur zu Linderung des Juckreitzes da und hatte gleichzeitig antibakterielle Wirkung.
Vielleicht kann der auch bei Deiner Maus eingesetzt werden.
Liebe Grüße
Marina und Biggy |
|
  |
|
Ellidesign Rang 11


Alter: 42 Anmeldedatum: 13.07.2007 Beiträge: 3365 Wohnort oder Bundesland: Hamburg
Hunde der User: Pendientis Pepita
|
Verfasst am: 15.4.2009, 16:54 Titel: |
|
|
|
Schau mal Anna,
Ich denke es ist sehr wichtig, dass Du die Bürste, Kämme und die Umgebung regelmäßig reinigst. Ich würde dann auch mit dem Streicheln vorsichtig sein und die Hände direkt danach waschen.
"Die effektive Therapie von Dermatophytosen verfolgt 3 Ziele:
1. Beseitigung der infektiösen Haare und Schuppen und Reduktion der Verteilung in der Umgebung:
(-> Topische Therapie und Kürzen der Haare v.a. bei langhaarigen Tieren).
2. Schnellstmögliches Beenden der Infektion am betroffenen Tier selbst (-> Systemische Therapie mit pilzwirksamen Tabletten).
3. Verhinderung der Reinfektion des betroffenen und der Infektion anderer Tiere (und Menschen): (-> Umgebungsbehandlung). "
"Entgegen der früher gebräuchlichen Methode werden die Patienten aus mehreren Gründen heute nicht mehr komplett geschoren (Verschleppen der Sporen, Setzen von Mikrotraumata, Streß durch Scheren oder durch Sedation, problematische Dekontamination der Praxisräume und der Schermaschine etc.). "
http://www.tierklinik-birkenfeld.de/de/kat.php?k=41
Hast du noch andere Haustiere? Ein Katze vielleicht? Dieser Pilz kommt anscheinend überwiegend bei Katzen vor und die müssten dann mitbehandelt werden. _________________ Liebe Grüße
Ellen
"Ich fürchte, die Tiere betrachten den Menschen als ein Wesen ihresgleichen, das in höchst gefährlicher Weise den gesunden Tierverstand verloren hat."
- Friedrich Nietzsche - |
|
  |
|
Anja O`Glendence Moderator

Alter: 57 Anmeldedatum: 06.01.2004 Beiträge: 10663 Wohnort oder Bundesland: Deutschland
Hunde der User: Othello vom Büttgeshof Cascaja Alida von Steinberg O'Glendence Lovely Nayeli / O'Glendence Lovely Lancelot / O'Glendence Lovely Lancer O'Glendence Especially For Me /O'Glendence Especially For You O'Glendence Just Jeffrey Magic Moments of Joy vom Märchengarten
|
Verfasst am: 15.4.2009, 17:17 Titel: |
|
|
|
 |
 |
komme gerade von meiner TÄ, sie ist zudem noch meine nachbarin. diehnchen tat mir mit ihrem blutverschmierten schwänzchen einfach leid.
der pilz heisst Microsporum canis, also keine malassezien !
sie hat nun eine spritze bekommen, die das immunsystem anregt und unterstützt. zudem muss sie nun 14 tage ein antibiotikum nehmen - rilexine 300mg morgens und abends 1/2. dazu muss ich sie 2 x wöchentlich weiterhin baden.
die TÄ sagte mir, sie hat sich das irgendwo eingefangen und der pilz ist unheimlich hartnäckig.
das schwänzchen darf ich nicht mit wasserstoffperoxid behandeln, da dann die haut trocken wird und noch mehr angriffsfläche für den pilz bietet. ich soll das schwänzchen mit babyöl einweichen und dann den schwarzen belag vorsichtig lösen.
nun liegt die kleine maus hier auf dem sofa und schläft. wenn das nicht besser wird, muss sie ganz abgeschoren werden, damit man die stellen lokal behandeln kann. hoffe das bleibt uns erspart. |
Hallo,
es ist das erste Mal, dass ich höre, dass ein Pilz mit AB behandelt wird (AB begünstigt Pilzinfektionen).
Normalerweise gibt es dafür Pilzmittel (Griseofulvin), die über einen wirklich langen Zeitraum gegeben werden müssen.
Desweiteren findet eine lokale Behandlung statt UND GANZ WICHTIG, alle Liegeplätze müssen ständig desinfiziert werden. Am besten eignet sich hier ein Dampfreiniger.
Deine Kleine wird aufgrund der Umstände (schlechte Ernährung, Immundefizit) prädisponiert gewesen sein.
Gute Besserung.
HG
Anja _________________ Netiquette
"Wie sollte man sich von der endlosen Verstellung, Falschheit und Heimtücke des Menschen erholen, wenn die Hunde nicht wären, in deren ehrliches Gesicht man ohne Misstrauen schauen kann"
"Tief im Winter lernte ich endlich, dass in mir ein unbesiegbarer Sommer lag" (Camus)
 |
|
  |
|
Ellidesign Rang 11


Alter: 42 Anmeldedatum: 13.07.2007 Beiträge: 3365 Wohnort oder Bundesland: Hamburg
Hunde der User: Pendientis Pepita
|
Verfasst am: 15.4.2009, 17:21 Titel: |
|
|
|
Wie wirksam sind Dampfstrahler?
Häufig wird die Behandlung der Umgebung mit Dampfstrahlern empfohlen. Diese sind nur dann wirksam, wenn die von ihnen erreichte Temperatur auf der Teppichoberfläche noch mehr als 40°C beträgt, was bei „normalen“ Dampfstrahlern meist nicht der Fall ist. Empfehlenswert ist ihre Verwendung mit Zusatz eines fungiziden Mittels. Dessen Wirkung auf Möbel und Textilien sollte unbedingt an verdeckten Stellen geprüft werden, bevor der gesamte Haushalt behandelt wird. Gleichfalls sehr effektiv, wegen der z.T. gravierenden Nebenwirkungen aber nicht mehr ratsam ist die Umgebungsbehandlung mit Formaldehyd-Präparaten.
Nach einer umfangreichen Untersuchung der University of Wisconsin sind die meisten kommerziell erhältlichen, als pilzwirksam deklarierten Mittel für diese Umgebungsbehandlung ungeeignet.
http://www.tierklinik-birkenfeld.de/de/kat.php?k=41 _________________ Liebe Grüße
Ellen
"Ich fürchte, die Tiere betrachten den Menschen als ein Wesen ihresgleichen, das in höchst gefährlicher Weise den gesunden Tierverstand verloren hat."
- Friedrich Nietzsche - |
|
  |
|
diehnchen Rang 05

Alter: 65 Anmeldedatum: 08.04.2009 Beiträge: 83 Wohnort oder Bundesland: Niedersachsen
|
Verfasst am: 15.4.2009, 22:50 Titel: |
|
|
|
da macht ihr mir ja hoffnung. ich habe alle decken und körbchen schon in die waschmaschine und die umgebung so gut ich konnte mit sagrotan bzw. chlorreiniger sauber gemacht. aber dann stoße ich auch schon an meine grenzen, denn teppichboden und andere heimtextilien wie das sofa kann ich nicht mit dampfstrahler oder scharfen reinigern sauber machen. bürsten kämme usw. habe ich auch desinfiziert mit sagrotan, aber da ich sie ja täglich brauche, kann ich da auch nur sprühen.
einen normalen haushalt keimfrei zu bekommen ist beinahe unmöglich.
andere haustiere habe ich nicht. ich denke mal, daß die kleine maus aus sehr schlechter haltung kommt und sie auch nicht so ernährt wurde, daß ihr immunsystem ausreichend ist.
wie ich schon berichtet habe, war sie in einem ziemlich verwahrlosten zustand, wobei dies ein dehnbarer begriff ist. der eine bürstet täglich, der andere einmal die woche. andere reinigen die ohren regelmäßig, ein anderer nur einmal jährlich. kurz und gut, ich bin bei meinem hund sehr gewissenhaft, den ich trage auch die verantwortung für das kleine leben und bin nun sehr bemüht, daß alles wieder auf die reihe kommt.
vllt interessiert sich hier auch jemand für den weiteren behandlungs- und heilungsverlauf dieser pilzart und so werde ich, wenn es euch nicht langweilt weiterhin berichten.
fotos werden sicherlich folgen. schwänzchen blutet nicht mehr, sondern riecht nun nach penaten-babyöl  |
|
  |
|
Ellidesign Rang 11


Alter: 42 Anmeldedatum: 13.07.2007 Beiträge: 3365 Wohnort oder Bundesland: Hamburg
Hunde der User: Pendientis Pepita
|
Verfasst am: 16.4.2009, 08:12 Titel: |
|
|
|
Hallo,
klar interessiert es uns!
Das hört sich doch schonmal gut an! Kannst Du das Sofa nicht mit etwas Chlorexwasser abwischen? Du musst es ja nur einmal machen und dann darauf achten, dass sie erstmal nicht mehr rauf geht.
Gute Besserung! _________________ Liebe Grüße
Ellen
"Ich fürchte, die Tiere betrachten den Menschen als ein Wesen ihresgleichen, das in höchst gefährlicher Weise den gesunden Tierverstand verloren hat."
- Friedrich Nietzsche - |
|
  |
|
diehnchen Rang 05

Alter: 65 Anmeldedatum: 08.04.2009 Beiträge: 83 Wohnort oder Bundesland: Niedersachsen
|
Verfasst am: 16.4.2009, 09:55 Titel: |
|
|
|
moin moin liebe foris
habe diesen bericht gefunden. Quelle Tierärztliche Klinik Birkenfeld, nach genauem durchlesen, haben diehnchen und ich noch einen langen weg vor uns, der zudem auch sehr aufwendig sein wird, da die desinfektion, bzw. das sauberhalten oberstes gebot sein wird um eine reinfektion auszuschliessen.
diehnchen befindet sich überall im haus. auf dem sofa, manchmal in meinem bett, körbchen, auto usw. dazu habe ich teppichboden bzw. teppiche im haus, treppe nach oben mit teppichboden überzogen. lange gardinen an denen sie langstreift. wenn es geregnet hat und sie nass ist, streift sie auch schon mal an den tapeten im flur lang. wie jeder hund schüttelt sie sich manchmal. es ist nahezu unmöglich, alle diese dinge zu desinfizieren. teils ist das material auch garnicht dafür geeignet. auch wenn ich heute alles desinfizieren könnte, so ist diehnchen der träger und überall wo sie langläuft, streut sie die sporen wieder aus. also eine syssiphusarbeit.
normalerweise müsste ich sie ins bad setzen für ca. 8 wochen, den kompletten haushalt erneuern und den hund im bad behandeln und das bad täglich desinfizieren. das geht garnicht.
hier mal der bericht, für alle die es interessiert was microsporus canis überhaupt bedeutet.
Welche Erreger werden bei Hautpilzerkrankungen am häufigsten nachgewiesen?
Wo leben sie?
Die häufigsten Erreger bei Hunden und Katzen sind zoophile Dermatophyten: Mit Abstand der häufigste ist Microsporum canis (Katze in bis zu 98%, Hund etwa 70% der Fälle), seltener Trichophyton mentagrophytes (zoophil) und Microsporum gypseum (geophil). M. canis hat als Reservoir v.a. Katzen (die sehr oft asymptomatische Überträger sind), T. mentagrophytes Nagetiere (Mäuse, aber auch Zwergkaninchen und Meerschweinchen, unter denen es auch viele asymptomatische Überträger gibt). M. gypseum dagegen ist geophil, d.h. sein Reservoir ist der Boden.
Wo und wie kann man sich anstecken?
Die Infektion erfolgt über den direkten Kontakt mit infektiösen Pilzsporen, also auf folgenden Wegen:
1. Über direkten Kontakt mit einem sichtbar infiziertem Tier oder mit einem asymptomatischem Überträger (Langhaarkatzen!)
2. Über Kontakt mit der infizierten Umgebung und über Vektoren (auch Kämme, Bürsten, Liegeplätze, Transportkörbe etc. . Auch der Besuch bei Tierhaltern mit einem infizierten Tier bzw. einem asymptomatischen Überträger kann eine Infektion zur Folge haben.
Führt jeder Kontakt mit Pilzsporen zwangsläufig zu einer Infektion? Welche Faktoren begünstigen sie?
Nicht jeder Kontakt mit Dermatophyten führt auch zwangsläufig zu einer Infektion des betroffenen Tieres. Es gibt zahlreiche spezifische und unspezifische Abwehrmechanismen des Körpers, die eine Infektion verhindern sollen.
Verschiedene Faktoren hingegen prädisponieren eindeutig für eine Dermatophytose:
1. Intensiver oder wiederholter Kontakt mit anderen, potentiell infizierten Tieren, v.a. Katzen: Besonders gefährdet sind Langhaarkatzen, die Ausstellungen besuchen – nach verschiedenen Untersuchungen können bis zu 35 % der Tiere dort asymptomatische Überträger sein. Zudem kann der Streß dort natürlich zusätzlich eine Infektion begünstigen.
2. Alter (gefährdet sind v.a. sehr junge und alte Katzen)
3. Alles, was das Immunsystem schwächt:
a. Andere Erkrankungen, Verwurmungen, Parasiten, Fütterungs- und Haltungsmängel (schlechte Belüftung, wenig Sonne und frische Luft beispielsweise in Zuchtbetrieben), Streß (zu dichte Belegung, Besitzerwechsel etc.)
b. Manche Medikamente (v.a. Zytostatika, Corticoide).
c. Infektionskrankheiten, die zu einer Verminderung der zellvermittelten Immunität führen, v.a. Leukose, FIV, FIP.
Die gezielte Suche nach solchen Faktoren und deren Korrektur, soweit möglich, können die Therapiedauer erheblich verkürzen kann.
Ist ein Tier hingegen FIV- oder FeLV-positiv, hat dies Konsequenzen im Hinblick auf Prognose und Auswahl der Medikamente (Griseofulvin!), auch wenn die Virusinfektion selbst nicht heilbar ist.
Wie läuft eine Pilzinfektion ab?
Voraussetzung ist der Kontakt zwischen den Pilzsporen und Hautzelllen bzw. Haaren. Frühstens 2 Stunden nach dem Kontakt keimen die Sporen aus, es bildet sich ein filament, das in die verhornte äußerste Hautschicht und in die Haarbalgöffnung eindringt und in Richtung Haarwurzel weiterwächst.
Ermöglicht wird dies durch spezifische Enzyme, die Keratinasen, die die Haarrinde auflösen und den Pilzhyphen ermöglichen, auf und im Haar weiter vorzudringen. Wächst das Haar weiter, können die Hyphen bis zur inneren Wurzelscheide vordringen und dort Sporen bilden. Dermatophyten dringen nicht tiefer vor als bis dorthin. Dermatophyten dringen nicht tiefer vor als bis dorthin. Kommt das Haar in die telogene Phase, stoppt die Infektion – eine kontinuierliche Invasion ist nur möglich, solange das Haar wächst.
Wie sieht eine Pilzinfektion aus?
Entsprechend dem Ablauf der Infektion ist bei einer „klassischen“ Dermatophytose mit einer Schädigung der betroffenen Haare (Abbrechen, Haarausfall), Schuppen- oder Krustenbildung, zentrifugale Entzündungsreaktion mit zentral beginnender Abheilung und schwarzer Pigmentierung. Diese „klassischen“ Veränderungen sind meist rund, oft multifokal und haben einen Durchmesser von ca. 1-4 cm. Möglich sind eine Generalisierung der Läsionen, die Beschränkung auf nur 1 Körperteil oder unregelmäßige, diffuse Veränderungen.
Wesentlich häufiger auftretend als Ursache einer Follikulitis und per Blick nicht zu unterscheiden sind allerdings die wichtigsten Differentialdiagnosen Demodikose und bakterielle Follikulitis, so dass man sich auch in scheinbar eindeutigen Fällen vor Blickdiagnosen hüten sollte.
Andere seltenere Manifestationen einer Hautpilzinfektion sind das sogenannte Kerion (ein lokalisierter, knotenartiger, entzündeter Bereich v.a. an Nase und Pfoten beim Hund), eine Onychomykose (Pilzinfektion der Krallen), Pseudomyzetome (Fremdkörperreaktionen auf Bruchstücke durch die Pilzinfektion zerstörter Haarbälge) und die Symptome der „miliaren Dermatitis“ und der „felinen selbstinduzierten Alopezie“ bei der Katze. Asymptomatische Überträger sind gerade bei Katzen häufig.
Wie wird die Diagnose gestellt?
Beliebt ist die allgemein bekannte Untersuchung mit der Wood´schen Lampe. Im positiven Fall wird eine apfelgrüne Fluoreszenz des Haarschaftes, nicht von Schuppen, gesehen. Diese Reaktion zeigen aber nur einige Stämme von Microsporum canis, so dass eine negatives Ergebnis niemals eine Pilzinfektion ausschließt. Zudem gibt es zahlreiche Fehlerquellen wie falsch-positive oder falsch-negative Reaktionen durch Salben, Shampoos etc., so dass diese Untersuchung nur bedingt zu empfehlen ist.
Die mikroskopische Untersuchung von Haaren zum Nachweis von Pilzsporen ist ebenfalls möglich, bedarf aber einer gewissen Erfahrung. Ungeübte können sehr leicht Arthrosporen mit Pigmentgranula oder Fettkügelchen verwechseln!
Als sicherste Nachweismethode gilt der kulturelle Nachweis mit Differenzierung, der entweder im praxiseigenen Labor oder im Fremdlabor durchgeführt wird (-> s. Pilzkultur).
Der Nachweis von Dermatophyten in Gewebeproben gelingt trotz Spezialfärbung (PAS, Gomorri-Silberimprägnation) nicht in allen Fällen. Er stellt die beste Diagnostik bei den Sonderformen Kerion und Pseudomyzetom dar.
Warum sollte eine Pilzinfektion behandelt werden, auch wenn es Selbstheilungen gibt?
Selbstheilungen von einzelnen, lokalisierten Hautveränderungen bei Dermatophytosen sind bei gesunden, nicht immunsupprimierten Tieren rel. häufig, aber dauern verhältnismäßig lange: bei gesunden Hunden und kurzhaarigen Katzen i.d.R. mindestens 4 Monate, bei Langhaarkatzen 1,5 bis 4 Jahre.
Da der Verlauf einer Dermatophytose nicht-vorhersehbar ist und von den betroffenen Tieren und der infizierten Umgebung ein erhebliches Infektionsrisiko auch für den Menschen ausgeht, sollten Dermatophytosen grundsätzlich therapiert werden.
Wie wird eine Pilzinfektion behandelt?
Die Therapie der Dermatophytosen verfolgt das Ziel, die Infektion mit einem pathogenen, ansteckenden Erreger zu bekämpfen, diesen komplett zu eliminieren und Neuansteckungen zu vermeiden.
Die effektive Therapie von Dermatophytosen verfolgt 3 Ziele:
1. Beseitigung der infektiösen Haare und Schuppen und Reduktion der Verteilung in der Umgebung:
(-> Topische Therapie und Kürzen der Haare v.a. bei langhaarigen Tieren).
2. Schnellstmögliches Beenden der Infektion am betroffenen Tier selbst (-> Systemische Therapie mit pilzwirksamen Tabletten).
3. Verhinderung der Reinfektion des betroffenen und der Infektion anderer Tiere (und Menschen): (-> Umgebungsbehandlung).
Wie wird die topische Therapie durchgeführt?
Die reine „spot-on“-Behandlung mit Salben oder Creme als alleinige Therapie ist nicht zu empfehlen: Die Pilzsporen, die sich auch an entfernteren Stellen im Fell befinden, werden mit dieser Behandlungsmethode nicht erreicht und so dem Auftreten neuer Veränderungen natürlich nicht vorgebeugt.
Die weitere Kontamination der Umgebung wird nicht verhindert, und die Gefahr einer Reinfektion und der Infektion anderer Mitbewohner des Haushalts besteht weiter, selbst wenn die ursprüngliche Veränderung abgeheilt ist.
Sinnvoller und gebräuchlicher sind Tauchbäder (nach Kürzen der Haare auf 2-3 mm) mit geeigneten, pilzwirksamen Mitteln, die alle 5-7 Tage angewendet werden.
Entgegen der früher gebräuchlichen Methode werden die Patienten aus mehreren Gründen heute nicht mehr komplett geschoren (Verschleppen der Sporen, Setzen von Mikrotraumata, Streß durch Scheren oder durch Sedation, problematische Dekontamination der Praxisräume und der Schermaschine etc.).
Was ist bei der Auswahl der Tabletten zu beachten?
Die Auswahl des Präparats zur systemischen Therapie muß auf den jeweiligen Einzelfall abgestimmt werden. Wichtig sind neben den bekannten potentiellen Unverträglichkeiten auch Lebens- und Freßgewohnheiten des Patienten (Muß der Patient nüchtern sein? Hat das Medikament einen starken Eigengeruch?) und die praktische Durchführbarkeit zuhause (Sind eine oder mehrere Tagesdosen erforderlich?) berücksichtigt werden, zumal sich die Behandlung in den meisten Fällen über einen längeren Zeitraum (Wochen bis Monate) erstrecken wird. Auch die Durchführbarkeit von Kontrolluntersuchungen wie beispielsweise Blutbild- oder Leberwertkontrollen sind zu beachten.
Sehr unleidliche Katzen, für die eine Blutentnahme z.B. enormen Streß oder gar Narkose bedeutet, sollten möglichst nicht mit Präparaten behandelt werden, bei denen diese Untersuchungen in kurzen Intervallen empfohlen werden (beispielsweise Langhaarkatzen unter Griseofulvin).
Grundsätzlich sollte vor jeder Therapie eine Blutuntersuchung auf FeLV (Leukose) und FIV („Katzen-AIDS“) erfolgen, da bei diesen Virusinfektionen bestimmte Nebenwirkungen bzw. Unverträglichkeiten verschiedener Präparate häufiger auftreten.
Wie werden asymptomatische Carrier und Kontakttiere behandelt?
Auch asymptomatische Carrier tragen nicht selten zu Reinfektionen des klinisch erkrankten Tieres bei, wenn sie nicht mitbehandelt werden. In Haushalten mit mehreren empfänglichen Tieren und in Katzenzuchten gilt, daß ein mit M. canis infiziertes Tier mit fast 100%iger Sicherheit die Infektion aller anderen Tiere bedeutet. Werden hingegen andere Dermatophyten nachgewiesen (M. gypseum, T. mentagrophytes), liegt die Infektionsrate bei den übrigen Tiere meist niedriger.
Sämtliche empfänglichen Tiere desselben Haushalts sollten bei Nachweis von M. canis als infiziert angesehen und therapiert werden, um die aufwendigen und erfahrungsgemäß immer unvollständig durchgeführten Separationsmaßnahmen zu vermeiden.
Wie werden die infektiösen Pilzsporen in der Umgebung abgetötet?
Die Dekontamination der Umgebung ist ein essentieller Bestandteil der Therapie, stellt diese doch die wichtigste Quelle für Reinfektionen dar. Da die Pilzsporen v.a. von Microsporum canis unter günstigen Bedingungen jahrelang in der Umgebung infektionsfähig bleiben können, gestaltet sich die Umgebungsbehandlung v.a. in Haushalten mit mehreren Tieren oder gar in Katzenzuchten enorm schwierig, zeit- und kostenaufwendig.
Folgendes Procedere hat sich sehr gut bewährt:
1. Entfernung sämtlicher als infektiös geltenden Gegenstände der Umgebung und Dekontamination:
Sämtliche Spielzeuge, Kratzbäume, Pflegeutensilien, Näpfe, Körbchen etc. sollten mit antimykotisch wirkender Seife (z.B. PVP-Iod-Seife wie Betaisodona) abgewaschen, abgespült und anschließend für mindestens 10 Minuten in eine geeignete fungizide Lösung eingelegt werden. Ist dies nicht möglich oder zu aufwendig, sollten die Gegenstände vernichtet werden. Decken u.ä. sollten so heiß wie möglich in der Waschmaschine gewaschen werden und danach gleichfalls in eine dieser Lösungen eingelegt, ansonsten vernichtet werden. Probleme bereitet mitunter die Behandlung von Futter- und Wassernäpfen. Bewährt hat sich, die Näpfe während der gesamten Therapiedauer durch Papp- oder Plastikteller zu ersetzen, die jeweils nach Gebrauch entsorgt werden.
2. Behandlung sämtlicher Oberflächen:
Diese sollten als nächstes sorgfältig abgesaugt werden (Staubsaugerbeutel verbrennen oder mit einer der genannten Lösungen tränken!), um möglichst viele Haare und Schuppen zu entfernen, und anschließend ebenfalls mit geeigneten fungiziden Lösungen abgewaschen werden. Dampfstrahler können verwendet werden, falls die Temperatur auf der Oberfläche der behandelten Fläche (nicht bei Austritt aus dem Gerät!) mindestens 43°C beträgt, was bei vielen Geräten nicht der Fall ist.
Alle Tiere sollten vor der Behandlung aus dem Raum entfernt werden und erst dann wieder Zugang erhalten, wenn sämtliche Oberflächen komplett getrocknet und der Raum ausgiebig gelüftet worden ist.
Auch sollten die Räume nacheinander dekontaminiert werden, nicht alle gleichzeitig. Sämtliche Aquarien, Terrarien und Vogelkäfige sollten wenn irgend möglich während der gesamten Therapie aus diesen Räumen entfernt werden.
Diese Maßnahmen sollten möglichst alle 2 Wochen wiederholt werden, solange auch die Tiere therapiert werden. Um den erforderlichen enormen Aufwand zu reduzieren, können auch sämtliche „entbehrlichen“ Gegenstände, die einmal korrekt behandelt worden sind (Transportkäfige, Spielzeug, Kratzbäume) in einen geeigneten Raum, zu dem die Tiere keinen Zugang haben, gelagert werden.
Wie wirksam sind Dampfstrahler?
Häufig wird die Behandlung der Umgebung mit Dampfstrahlern empfohlen. Diese sind nur dann wirksam, wenn die von ihnen erreichte Temperatur auf der Teppichoberfläche noch mehr als 40°C beträgt, was bei „normalen“ Dampfstrahlern meist nicht der Fall ist. Empfehlenswert ist ihre Verwendung mit Zusatz eines fungiziden Mittels. Dessen Wirkung auf Möbel und Textilien sollte unbedingt an verdeckten Stellen geprüft werden, bevor der gesamte Haushalt behandelt wird. Gleichfalls sehr effektiv, wegen der z.T. gravierenden Nebenwirkungen aber nicht mehr ratsam ist die Umgebungsbehandlung mit Formaldehyd-Präparaten.
Nach einer umfangreichen Untersuchung der University of Wisconsin sind die meisten kommerziell erhältlichen, als pilzwirksam deklarierten Mittel für diese Umgebungsbehandlung ungeeignet.
Wie lange wird behandelt?
Die Behandlung aller Tiere und der Umgebung sollte so lange durchgeführt werden, bis die Kontrolluntersuchungen bei sämtlichen Tieren mindestens 2x im Abstand von 2 Wochen negativ waren.
Gibt es Impfungen gegen Pilzinfektionen?
Vakzinen sollen sowohl den Verlauf der Erkrankung verkürzen, als auch vor erneuten Infektionen schützen, und können als zusätzliche Maßnahme in entsprechenden Problembeständen durchaus hilfreich sein. Da allerdings auch vakzinierte Tiere Kultur-positiv und damit Überträger bleiben können, erspart eine Vakzinierung die Umgebungsbehandlung i.d.R. nicht, verhindert also auch nicht die Infektion von Menschen oder das Einschleppen infektiöser Sporen beispielsweise nach einem Ausstellungsbesuch. Entschließt man sich zu einer Vakzinierung, sollte diese auch korrekt durchgeführt werden, d.h. alle empfänglichen Kontakttiere sollten gleichzeitig behandelt und keinesfalls auf die empfohlene Boosterinjektion verzichtet werden. |
|
  |
|
Hannelore Rang 10


Alter: 70 Anmeldedatum: 11.05.2008 Beiträge: 1118 Wohnort oder Bundesland: München
Hunde der User: O-la-la vom Pfiffikus genannt Nellie
|
Verfasst am: 16.4.2009, 12:02 Titel: |
|
|
|
Da habt ihr ja einen wirklich schweren Weg vor euch. Aber was macht man nicht alles zum Wohl des geliebten Tieres! Ich wünsche euch ganz viel Erfolg und das nötige Durchhaltevermögen für die Behandlung.
LG Hannelore _________________ Hunde sind nicht unser ganzes Leben, aber sie machen aus unserem Leben ein Ganzes (Roger Caras) |
|
  |
|
diehnchen Rang 05

Alter: 65 Anmeldedatum: 08.04.2009 Beiträge: 83 Wohnort oder Bundesland: Niedersachsen
|
Verfasst am: 16.4.2009, 12:37 Titel: |
|
|
|
meine süsse gefällt mir heute garnicht. sie hat heute morgen 1/2 tablette rilexine 300mg bekommen. kurz danach, so eine halbe stunde, hat sie ihr futter erbrochen. nun sitzt sie da und lässt die ohren hängen. sie trinkt aber hat keinerlei appetit und ist sehr lustlos. nehme an, ihr ist von dem medikament schlecht geworden. also wieder zum tierarzt. sie tut mir so leid. |
|
  |
|
|
|
Du kannst keine Beiträge in dieses Forum schreiben. Du kannst auf Beiträge in diesem Forum nicht antworten. Du kannst deine Beiträge in diesem Forum nicht bearbeiten. Du kannst deine Beiträge in diesem Forum nicht löschen. Du kannst an Umfragen in diesem Forum nicht mitmachen. Du kannst Dateien in diesem Forum nicht posten Du kannst Dateien in diesem Forum herunterladen
|
|