Hilfe ich habe meinen Hund falsch erzogen!!!

**qt*pie** · Verfasst am: 14.12.2004, 20:07 Titel:

Ich denke, dass es wichtig ist, dass auch ein Westie Regeln befolgt, doch sollte jeder die Regeln individuell so aufstellen, wie sie am besten in die eigene Toleranz-/ Ekel-/ oder was-auch-immer-grenze passen.
Ich habe zum Beispiel die Erfahrung gemacht, dass man bei einem Einzelhund nicht allzu sehr auf Regeln achtet. Meine Lisa hat 8 Jahre allein bei uns gelebt, sie ist sehr gut erzogen und hat eine super-enge Beziehung zu "ihren" Menschen. Sie musste sich damals schon an einige Regeln halten, wobei sie sehr unproblematisch war und man - bis auf die typische Terrier-Sturheit - nie auf größeren Widerstand traf.
Als dann vor ewas mehr als einem Jahr Angelina zu uns kam, wurde uns allen relativ klar, dass jetzt etwas mehr Regeln her müssen - Lisa hielt sich an die meisten von ganz alleine, sie war auch daran gewöhnt, nur Angelina musste erst alles "lernen". Lisa stand uns bei diesem Lernprozeß natürlich tatkräfig zu Seite: "Grrrrr ... mein Sofa .... grr ... mein Knochen .... grrr ... mein Bett".
Alles in allem bin ich aber der Meinung, dass Regeln sein müssen. Bei uns sind die Hunde Familienmitglieder und wir Menschen-Familienmitglieder müssen uns auch an Regelen halten. Sonst wird aus Ordnung Chaos ... und so klein der Westie auch ist, ich bin mir sicher, wenn er die Regeln aufstellt und wir Menschen alles durchgehen lassen, könnte er auch zu einem kleinen Tyrann werden ...
Liebe Grüße,
Patricia mit Lisa und Angelina

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Bea · Verfasst am: 14.12.2004, 20:33 Titel:

Hallo Patricia,

ja,ich bin ganz Deiner Meinung!

Ich kann da aus eigener Erfahrung berichten:Cosmos Wurfbruder,der Oskar,ist zu einem älteren Pärchen gekommen.Die beiden hatten gerade ihre Westiedame einschläfern lassen.Diese war wohl total lieb und ruhig gewesen.Nun kam also Oskar und genoß eine antiautoritäre Erziehung,so wie es die beiden wollten.Nun wurde er größer und natürlich auch die Probleme:keinerlei Leinenführung,der Hund ist nur in die Leine gesprungen,hat gezogen usw.Andere Hunde wurden pauschal angepfiffen,Rüden wie Mädchen.
Wenn menschlicher Besuch gekommen ist mußten die beiden den Hund einsperren weil er sonst 1. den Besuch gebissen hätte und oder 2. den Besuch ans Bein gepinkelt hätte....
Gekämmt wurde der Hund nur alle 4 Wochen von der Züchterin weil das Frauchen sich nicht getraut hat den Hund anzufassen (er schnappte natürlich auch).Als den beiden dann bewußt wurde das es so nicht weitergehen kann wurde das arme Viech kurzerhand kastriert.Das half natürlich auch nicht viel.Er hatte sich einfach schon an seine Führerschaft so gewöhnt das wohl nur noch ein vernünftiger Erziehungskurs geholfen hätte.Das war den Herrschaften aber zu aufwendig!
Was jetzt aus ihm geworden ist weiß ich nicht weil wir ja weggezogen sind...ich rechne aber mal damit das der Hund mal im Tierheim landen wird.

So lieb ich meine beiden auch habe und so sehr ich sie wohl auch verwöhne:es gibt bestimmte Regeln hier an die sie sich zu halten haben - basta!Ich disskutiere das mit anderen auch nicht mehr.Schließlich muß es hier in meinem Haushalt ja gut laufen.Sie werden nicht gequält oder geschlagen oder anderes...und ich ahne das wenn sie sich hier jauchzend und quietschend durch das Haus jagen und dann zum Kuscheln kommen es ihnen wohl auch ganz gut bei uns gefällt...

LG Bea

Marianne · Gast

Das wird wieder ein Unendlich-Thread Mr. Green

und eigentlich schon vom Thema weg. Ich hatte ja anfangs nur geschrieben, WAS man alles nicht tun darf, damit der Hund sich nicht zum Rudelführer aufspielt. Und ich hatte nur geschrieben, dass mein Hund diese Dinge z.B. darf ohne dass er dominant ist und ich auf dem Teppich und er auf dem Sessel sitzt.
Auch bei uns geht es nicht ohne Regeln und unangenehme Eigenschaften (wie große Hunde anmotzen u.ä.) darf auch mein Hund nicht.
Und wahrscheinlich kann ich meinem Hund die in dem angeführten Artikel verbotenen Dinge erlauben, weil Dara absolut nicht dominant ist. Bei einem dominanteren Hund müssten sicher strengere Maßstäbe angelegt werden.
Und so wie Du es Bea beschreibst, ist es natürlich absoluter Unfug, SO kann man keinen Hund halten.
Aber ich denke, wir können die Diskussion hier beenden, oder?

Franky · Gast

Hallo Marianne,

warum soll denn eine Diskussion unterdrückt werden? Überrascht

Ich habe auch aus dieser Diskussion wieder echt viel gelernt und habe nochmals intensiv über verschiedene Erziehungsmethoden und deren Theoriern recherchiert. Ist doch interessant, wie jeder seine Meinung und Erfahrungen austauscht.

Also - ich hab auch noch eine Anmerkung:
Anja schrieb zitierend:

	Zitat:
	Gehen wir nocheinmal zum freilebenden Wolfsrudel zurück. Wenn ausreichend Futter vorhanden ist, gibt es keine "Hackordnung" und alle Rudelmitglieder fressen gleichzeitig. Falls das Futter knapp wäre, würde im Widerspruch zu den Rangordnungsregeln die Welpen

zuerst fressen

Also ich hab vor nicht allzu langer Zeit eine Doku über Wölfe in Alsaka gesehen. Die haben einen halbwüchsigen Elch gerissen. Der Kommentator meinte, dass die Beute mehrere Tage ausreicht. Aber dennoch ging am Kadaver die Post ab von wegen Rangordnungsgebärden etc. und die rangniederen Tiere mußten abwarten.

Also ich sehe es so - viele von den Lehrmeinungen sind eben auch einfach so zurechtgelegt, wie man sich den Ausgang der Untersuchung wünscht. Vielleicht gab es ja bei dem einen Rudel dieses Verhalten nicht - bei Anderen scheint das aber dennoch stattzufinden.

Ich für meinen Teil denke, dass man aus beiden Schulen Anregungen übernehmen kann. Ich werde aus der Diskussion mitnehmen zukünftig noch mehr auf positive Verstärkung acht zu geben. Idee

Also Grüße an alle

Frank

petra2903 · Verfasst am: 15.12.2004, 14:19 Titel:

	Zitat:
	Hallo Marianne, warum soll denn eine Diskussion unterdrückt werden? Ich habe auch aus dieser Diskussion wieder echt viel gelernt und habe nochmals intensiv über verschiedene Erziehungsmethoden und deren Theoriern recherchiert. Ist doch interessant, wie jeder seine Meinung und Erfahrungen austauscht.

Franky, es gibt Diskussionen, die werden hier immer wieder mal geführt, aber weil viele von den Stamm-Teilnehmern (zu denen ich mich übrigens gerne zähle) halt ziemlich feste Meinungen bzw. Erfahrungen dazu haben, führen diese nicht zu einem Ergebnis oder logischen Schluß, sondern ufern gerne aus. Aber Du hast das sehr schön geschrieben, dass andere auch davon lernen können. Es geht ja nicht ums Recht haben, es geht darum, die vielen Wege aufzuzeigen, wie MenschHund Familien glücklich miteinander leben können. Und in diesem Sinne sollte natürlich keine Diskussion unterdrückt werden.

Petra und ich-diskuttiere-auch-gerne-mit Maxe