Nur ein Hund vom Züchter??

Christa · Verfasst am: 10.2.2005, 14:27 Titel:

Halbamtlicher VDH-Führerschein?
De facto hat der Verband für das Deutsche Hundewesen (VDH) als unvergleichlich grösster Rassehunde-Verband eine Quasi-Monolpolstellung. Die trachtet er verständlicherweise auszubauen, schon deshalb, weil man ihm dies stillschweigend zugesteht. Würde der in einer ähnlich fast konkurrenzlosen Stellung befindliche ADAC so halbstaatlich agieren wie der VDH (siehe Wesenstester und Brief im "Top Thema"), so wären schon die Kartellrechtler am Klagen.

Der VDH hat wegen der pauschalen Hetzjagd auf Listenhunde denn auch nach eigenem Bekunden eine Million Mark in Aufklärungsarbeit an Politiker investiert. Das zeigte die Wirkung, wie wir sie kennen. Sein "VDH-Hundeführerschein" verbindet das Ansinnen, die Monopolstellung abzusichern. Natürlich nicht umsonst. Die "einheitliche Kursgebühr plus Teilnehmerpaket mit Schulungs-Unterlagen" kosten zusammen 180 Mark. Die Prüfungsgebühren kosten noch mal 50 Mark extra. Nichts daran ist ehrenrührig.
Es geht auch erst einmal nicht um den Inhalt, nur um die Form der Durchsetzung und Installierung. Denn so untermauert der VDH etwas, was vom Gesetzgeber gar nicht gefordert ist, will aber vor einem möglichen Gesetzesvorhaben Tatsachen schaffen.
Würde dies einer der kleinen "Konkurrenz"-Verbände machen wollen (aber die schlafen ja weiter), wäre dies ein normaler Vorgang, aber vom VDH rüde bekämpft. Der VDH schafft sich eine halbamtliche Position. Dank seiner Stellung.

Was wird aus der "Begleithunde"-Prüfung? Viele Hundehalter machen die letztere ja auch schon aus der Angst heraus, man müsse sie ablegen. Nichts muss man in dieser Beziehung. Aber viele Halter jener Hundetypen, die man als mindestens mittelgross bezeichnet, agieren unter Druck.
Der lässt sich weidlich ausnützen nach dem vermeintlich fürsorglichen Motto: Macht unseren Hundeführerschein, und ihr seid unter dem Protektorat des VDH alle Sorgen los. Das könnte das Motiv sein, neben dem einträglichen Geschäft. Sozialverträgliche Teams aus Halter und Hund hat es auch schon ohne diese Geldmacherei gegeben. Dazu braucht man keinen Verein. In den USA, nur um mal einen Massstab zu setzen, gibt es mehrere Rassehundeverbände, die klar grösser sind als der VDH und die vom VDH regierte FCI zusammen. Aber dort könnte sich keiner dieser Verbände eine derartige Machtfestigung erlauben, die vorsorgt, dass es quasi eine Hundehaltungs-Berechtigung nur von eines Interessenverbandes Gnaden gibt.

Mischlinge werden vom VDH nicht standesrechtlich vertreten. Verständlich für einen reinen Rassehunde-Zuchtverband. Doch auch hier ist die Quasi-Monopolstellung machtvoll inszeniert. Der VDH muss aufpassen, dass er nicht in die Fänge des EU-Wettbewerbs- oder/und Kartellrechts-Kommissare gerät.
Passen Sie gut auf ihre Hunde auf!

Ihr Rainer Brinks

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Anja O`Glendence · Verfasst am: 10.2.2005, 16:13 Titel:

Hallo,

eine Monopolstellung hat für mich derjenige, der im Rahmen einer Dienstleistung oder im Herstellerbereich verkauft, Preise und Konditionen bestimmt.
Ich sehe die Aufgabe des VDH eher in der Anwendung und der Gestellung von Regeln zur Zucht.
Wie überall, auch in unserem BGB und vor allem StGB wird es Regeln geben, die manch einer für unsinnig und sogar unnötig befindet. Dennoch schaffen alleine solche Regeln einen Leitfaden, an dem sich Menschen orientieren.
Ob man in jeder 30 Zone auch wirklich mit einem so geringen Tempo fahren muss, hat sicherlich jeder von uns schon in Abrede gestellt, ebenso gibt es mit Sicherheit Tempozonen die nur darauf aus sind uns mit Protkollen Geld aus der Tasche zu ziehen.
Dies ärgert uns alle, aber dennoch ist das Gros der Gesetze und Regelungen in unserem aller Interesse.

So ist es auch mit dem VDH. Bürokratisch wie wir Deutschen nunmal sind, fallen auch dort einige Dinge aus internationaler Sicht gesehen so aus dem Rahmen, dass sie Züchter und der Weiterentwicklung des Hundes sicher im Wege stehen (hier vor allem die Regelung der Zähne), aber wie jede Regel, bietet sich Schutz und Pflicht zugleich.

Wenn es den VDH nicht geben würde, wo sollten sich Züchter und vor allem Welpenbesitzer, von denen es weit mehr gibt, orientieren.
Ohne Dachverband würde jeder selbsternannte Verein nach eigenem Ermessen Standards und Richtlinien erschaffen, vielleicht jedesmal so, wie es dem Gründer eines solchen am besten liegt.

Nur wo es Gesetze und Regeln gibt, haben Menschen die Möglichkeit diese auch einzufordern.
Was der VDH auferlegt, sind Regeln zugunsten der Tiere, die sich mit Zuchtauflagen, Art und Häufigkeit der Belegung und Aufzucht manifestieren. Er sorgt dafür dass fachkundige Personen nach den neuesten Erkenntnissen Impfpläne, Seminare und Änderungen der Zuchtordnung schaffen, die in aller erster Sicht dem Wohle der Zuchthunde zugute kommen.

HIer gibt es einen deutlichen Schnitt zur Politik wo der Landwirtschaftsminister nicht unbedingt eine Agronom sein muss.

Beim VDH werden Regeln und Pläne von Tierärzten, Neuerungen mit angeschlossenen Vereinen erbracht und es wird mit Vehemenz versucht schwarzen Schafen den Garaus zu machen.
Letzteres setzt voraus, dass Welpenkäufer Missstände auch melden.

Es ist klar, dass Züchter untereinander seltenst auf Gehör bei den zuständigen Rassehundevereinen bei möglichen Verstössen anderen Züchter stossen, da dies wahrlich ein heisses Eisen ist.
Wo Konkurrenzdenken vorherrscht, bleibt Objektivität auf der Strecke.
Anzeigen von Züchtern würden sich häufen, immer dann wenn ein Züchter den anderen nicht mehr im Ring als Konkurrenz sehen möchte.

So sind also die Kunden gefragt, schlechte Haltung auch zu melden.
Im Interesse der Tiere sollte dies auch jedem ein Anliegen sein, denn Tierliebe sollte sich ja nicht nur auf das eigene Haustier beschränken.

Im VDH ist es möglich. Wie schon bei einigen Beispielen hier im Forum, wurde Verstössen nachgegangen und Züchter auch gesperrt.

Wenn man aber erwartet, dass ein Verein, ein Gesetz oder eine Regel unfehlbar ist, dann hat man sich getäuscht, denn wo Menschen in einem Sozialverband zusammen agieren, arbeiten und leben, wird es immer welche geben, die sich gekonnt um regeln drücken.

Dies alles heisst aber nicht, dass Regeln nicht notwendig sind.
Und Regeln kann immer nur einer aufstellen, ansonsten funktioniert das System nicht.

Viele Grüße
Anja

kleineZicke · Verfasst am: 1.7.2008, 21:22 Titel:

Hallo!

Unser Westie kommt von einer Züchterin. Ich hab so im Internet gestöbert und bin mehr oder weniger über ihre Zucht gestolpert. Welch Glück das sie in unserer Nähe wohnt. Da kann ich meinen Süßen immer noch besuchen fahren bevor er zu uns kommt.

Ich glaube ich würde mich immer wieder für den Züchter entscheiden. Sie hat uns eben erzählt auf was sie alles achten müssen,etc. Das hat sichs chon sehr gut angehört.

Ich bin übrigens selber Züchterin,allerdings züchte ich Meerschweinchen. Da rate ich eigentlich auch immer zum Züchter,wenn man "gute"Tiere haben möchte

Diana of Ivy Garden · Verfasst am: 1.7.2008, 22:05 Titel:

Hallo kleineZicke,

schau mal hier:

http://www.westieforum.de/ftopic138.html

Auch noch einige Infos zur Züchterauswahl

und hier:

http://www.westieforum.de/topicf15.html

Auch sehr interessant Smilie

.

Es gibt so viele Infos diesbezüglich ( http://www.westieforum.de/topicf15.html ).

Liebe Grüße

Diana

kleineZicke · Verfasst am: 1.7.2008, 22:07 Titel:

Danke,aber wir haben ja jetzt schon einen "gefunden"

Nici Mr. Green