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Das Gebiss Verfasst am: 06.02.2007, 13:40 |
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Grau
In den vielen Jahren des Zusammenlebens von Mensch und Hund entstanden mehr als 350 verschiedene Rassen: Große, Kleine, Dicke, Dünne, Langhaarige und Nackte, Bunte und Einfarbige, die einen mit, die anderen ohne Rute. Es gibt eigentlich nichts am Äußeren des vierbeinigen Partners Hund, wo es dem Mensch nicht gelungen ist, züchterisch Einfluss zu nehmen. Einzig das Gebiss widerstand allen modischen Trends, so dass sich heute - abgesehen von Zahnfehlern - im Fang des kleinsten Hundes der Welt, des Chihuahua ebenso 42 Zähne befinden, wie beim riesigen Irish Wolfhound.
Auch die Funktionalität ist entwicklungsgeschichtlich nie verändert worden, das Hundegebiss dient nach wie vor weniger dem Zerkauen von Nahrung, sondern dem Erfassen von Beutetieren und dem groben Zerreissen der Nahrung. Die großen Fleischfetzen werden dann heruntergeschlungen.
So erlaubt das Kiefergelenk des Hundes kaum zermahlende Kaubewegungen, es wirkt vielmehr durch die hinteren Zähne wie ein schneidender Brechscherenmechanismus.
Hundewelpen werden zahnlos geboren, erst im Alter von ca. drei bis vier Wochen kommen die ersten Milchzähne. Gegen Ende der sechsten Lebenswoche ist das vollständige Milchgebiss ausgebildet.
Es besteht im Ober- und Unterkiefer links und rechts jeweils aus:
3 Milchschneidezähnen (Incisivi)
1 Milchfangzahn (Caninus)
3 Milchvorbackenzähnen (Prämolaren)
Jeder Zahn besteht aus der Zahnkrone, dem sichtbaren, oberen Teil des Zahnes, die vom Zahnschmelz, der härtesten Körpersubstanz, überzogen ist. Darunter befindet sich das Zahnbein (Dentin), das auch die komplette Wurzel bildet. Krone und Wurzel sind hohl. In ihnen befinden sich Blut- und Lymphgefäße sowie der Zahnnerv.
Die Wurzel wird außerdem von einer dünnen festen Haut, dem Wurzelzement, umgeben, der zum Halteapparat zählt, weil er mit einer Vielzahl von Fasern den Zahn im Knochenfach des Kiefers verankert. Bricht der Zahn durch, ist die Zahnkrone vollständig ausgebildet, nicht aber die Wurzel. Sie wird erst in den nächsten Lebensmonaten fertiggestellt und wächst noch. Auch die Zahnhöhle verändert sich in den ersten zwei Lebensjahren noch erheblich. Sie ist zunächst sehr weiträumig, aber die Zellen des Zahnmarkes produzieren während des ganzen Lebens kontinuierlich Dentin.
Dadurch wird die Zahnhöhle immer enger, jedoch die Wandstärke des Zahnes – und damit seine Bruchfestigkeit – nimmt zu. Vollständig ausgewachsen und damit voll belastbar ist der Hundezahn erst mit etwa zwei Jahren
Der Zahnwechsel ist ein komplizierter Vorgang. Die Milchzähne besitzen vollständig ausgebildete und besonders am Eckzahn lange Wurzeln. Diese müssen durch den Druck der nachwachsenden Zahnkeime der zweiten Bezahnung aufgelöst werden. Der Zahnwechsel beginnt meist mit dreieinhalb Monaten und sollte mit dem sechsten Lebensmonat beendet sein.
Meist beginnt er an den Schneidezähnen, dann erscheint der erste bleibende Prämolar (P1), der keinen Milchzahnvorläufer besitzt. Nacheinander kommen die Molaren, und die anderen Prämolaren werden gewechselt.
Die Eckzähne benötigen wegen der bereits erwähnten langen Wurzeln besonders viel Zeit zum Ausfallen, so dass sehr häufig bleibender „Ersatz“-Caninus und der schon etwas wackelige Milch-Caninus zusammen im Fang auftreten.
Mit sechs Wochen ist das aus 28 Zähnen bestehende Milchgebiss meist vollständig ausgebildet. Milchzähne sind schlanker und spitzer als die bleibenden Zähne und oft leicht bläulich gefärbt. Der im Alter von etwa dreieinhalb Monaten einsetzende Zahnwechsel bedeutet für den heranwachsenden Hund eine große Belastung.
Man darf nicht vergessen, dass die Milchzähne ja vollständig ausgebildete, fest verankerte Zähne sind, die von außen und von innen praktisch abgebaut und schließlich vom nachwachsenden bleibenden Zahn herausgedrückt werden. In der Regel beginnt der Zahnwechsel bei den Schneidezähnen und setzt sich bei den Backenzähnen fort. Der erste Prämolar (P1) hat keinen Milchzahnvorläufer und bricht als erster dieser Zähne durch. Danach folgen die Molaren und anderen Prämolaren. Verläuft alles normal, ist der Zahnwechsel etwa mit dem sechsten Lebensmonat abgeschlossen.
Besonders bei verzwergten oder kurzschädeligen Hunderassen treten oft Verzögerungen bzw. Störungen des Zahnwechsels auf. Gibt es Probleme, dass sich z.B. ein Milchzahn nicht lockert, kann der Tierarzt röntgenologisch feststellen, ob der bleibende Zahn überhaupt angelegt ist, schief zu wachsen droht o.ä. Eventuellen späteren Zahnstellungs- bzw. anderen durch Unregelmäßigkeiten während des Zahnwechsels hervorgerufenen Gebissfehlern kann bis zu einem gewissen Grad vorgebeugt werden.
Das Knabbern an Kauknochen wirkt wie eine Gebiss-Massage und beeinflusst positiv den Milchzahnausfall.
Die grau Spezialtiernahrung empfiehlt hier z.B. ihre Produktreihe „Knackiger Knabberspaß“, darunter vor allem die Sorte „Mini Dental für gesunde Zähne“. Außerdem hält sie eine breite Palette Kauspielzeug für Hunde aller Größen und Altersgruppen bereit. Durch den Kaueffekt der Hunde und der damit verbundenen natürlichen Speichelentwicklung sind diese Produkte als natürliche Zahnbürste zu betrachten, die dafür sorgt, dass auch unangenehmer Zahnbelag auf dem bleibenden Gebiss auf Dauer verschwindet und die Zähne gesund bleiben.
Das vollständige bleibende Hundegebiss umfasst folgende Zähne:
Jeweils links und rechts im Oberkiefer:
3 Schneidezähne (Inzisivi - I)
1 Fangzahn (Caninus - C)
4 Vorbackenzähne (Prämolaren - P)
2 Backenzähne (Molaren - M)
Jeweils links und rechts im Unterkiefer:
3 Schneidezähne (Inzisivi - I)
1 Fangzahn (Caninus - C)
4 Vorbackenzähne (Prämolaren - P)
3 Backenzähne (Molaren - M)
Insgesamt finden wir also im bleibenden Gebiss 42 Zähne. Am deutlichsten ausgeprägt und auch am größten sind hiervon die Fangzähne (Canini) und die zum Zerteilen der Beute benutzten Reisszähne (im Oberkiefer: der vierte Vorbackenzahn (P 4), im Unterkiefer: der erste Backenzahn (M 1).
Vom Besitzer nicht zu beeinflussen ist das angeborene Fehlen einzelner oder mehrerer Zähne. Steht fest, dass dem Hund ein Zahn fehlt, sollte schnellstmöglich durch eine Röntgen¬untersuchung geklärt werden, ob es sich um einen verzögerten bzw. unvollständigen Zahndurchbruch (hier kann in den meisten Fällen der Tierarzt helfen) handelt, oder ob der Zahn tatsächlich nicht angelegt ist. Ab und zu sind auch mehr als 42 Zähne im Hundegebiss zu finden. Auch hier entscheidet der Tierarzt, ob der überzählige Zahn entfernt werden sollte.
Angeborene Zahnverluste sind ein züchterisches Problem und führen in den meisten Fällen zum Zuchtverbot für den betroffenen Hund. Zu diesem Komplex gehören auch die sogenannten Zahn- und Kieferfehlstellungen, z.B. Vor- und Rückbiss, Zahnengstand u.a.
Die meisten Erkrankungen der Zähne, des Zahnfleisches und der Kieferknochen beginnen mit der Ansammlung bakterieller Beläge, der Bildung der sogenannten Plaque, aus dem Zahnstein entstehen kann. Als Karies bezeichnen wir die allmähliche Aufweichung und Zerstörung der Zahnhartsubstanz, verursacht durch Bakterien, die sich von Speiseresten auf der Zahnoberfläche ernähren. Sie scheiden dabei Säure aus, die den Zahnschmelz aufweicht und zerstört.
Die Form der Hundezähne erleichtert sehr deren Selbstreinigung, so dass echte Zahnkaries beim Hund (nur etwa 6 Prozent leiden daran) zum Glück nur selten auftritt. Besonders gefährdet sind kurzköpfige Rassen, bei denen die Zähne dichtgedrängt zusammenstehen. In den engen Zahnzwischenräumen setzen sich Speisereste fest, die den Kariesbakterien Nahrung geben.
Der intakte Zahnschmelz ist sehr widerstandsfähig gegen kariöse Zerstörung, während das darunter befindliche Dentin wesentlich weicher und deshalb leicht angreifbar ist. Daher sind immer Zahnbereiche stark gefährdet, an denen der Schmelzüberzug beschädigt ist. Dies kommt an den Canini vor, wenn die Zahnspitzen durch Steinespielen o.ä. abgerieben sind, an Zähnen mit Schmelzschäden (Schmelzhypoplasien) und besonders in der Mitte des ersten Oberkiefer-Molaren. Bleibt die Karies über längere Zeit unentdeckt, wird die Zahnhöhle (Pulpa) infiziert und entzündet sich, was mit beträchtlichen Schmerzen und Eiterungen verbunden sein kann.
In schweren Fällen muss der Zahn extrahiert werden, bei leichterem Kariesbefall kann der Tierarzt den Zahn durch eine Füllung retten.
Zur Vorbeugung ist es sinnvoll, das Gebiss regelmäßig zu reinigen.
Ein perfektes Gebiss mit korrekter Verzahnung der Zahnreihen des Ober- und Unterkiefers erfordert ein harmonisches Größen- und Längenverhältnis der Kieferknochen zueinander. Die Verkürzung oder Verlängerung des Ober- bzw. Unterkiefers ergibt somit einen Vor- oder Rückbiss.
Als „Vorbiss“ bezeichnet man die Verlängerung des Unterkiefers, so dass die unteren Schneidezähne vor dem oberen Schneidezahnbogen stehen. Der gleiche Eindruck kann bei Verkürzung des Oberkiefers entstehen.
Der umgekehrte Fall, das heißt die Verlängerung des Oberkiefers (oder Verkürzung des Unterkiefers) wird als „Rückbiss“ bezeichnet.
Bei fast allen Hunderassen wird ein Scherengebiss verlangt. Das bedeutet, dass der obere Schneidezahnbogen weiter als der untere ausgeprägt ist und die oberen Schneidezähne die unteren unter Zahnkontakt etwas überdecken.
Beim direkten Aufeinanderstehen der Schneidezähne sprechen wir vom „Zangengebiss“. Als „umgekehrte Schere“ bezeichnet man das unerwünschte Vorstehen der unteren Schneidezähne vor den oberen.
In der Praxis treten gleichzeitige Verluste mehrerer Zähne recht selten auf. Extreme Zahnunterzahlen weisen lediglich Rassen wie zum Beispiel Nackthunde auf.
Zahnüberzahl tritt als Abnormalität nur selten auf, stellt also züchterisch kein großes Problem dar und wird nur selten beanstandet. Meist tritt eine Vermehrung der Schneidezähne auf.
In Studien an der Zahnstation der Veterinärmedizinischen Universität Wien konnte nachgewiesen werden, dass Erkrankungen der Maulhöhle (Plaque, Zahnstein, Gingivitis, Parodontitis) chronische Schmerzen verursachen, welche nach der Behandlung signifikant vermindert werden können. Damit konnte erstmals zweifelsfrei bewiesen werden, dass die Behandlung von Zahnerkrankungen auch beim Hund Schmerzen lindert bzw. beseitigt.
Bei den meisten Zahnerkrankungen des Hundes kann der Besitzer durch vorbeugende Maßnahmen, wozu auf alle Fälle richtige Fütterung und Zahnpflege gehören, viel tun, damit Karies oder Fehlbildungen am Zahnschmelz (Schmelzhypoplasie) nicht erst auftreten. Mit Abstand die meisten Sorgen bereitet aber dem Hundebesitzer der Zahnstein, auch Plaque genannt.
Auch hier gibt es eine erbliche Veranlagung, aber meist entstehen starke Zahnbeläge durch Krankheiten oder Mangelerscheinungen, die auf eine falsche oder unzureichende Versorgung mit Vitaminen oder Spurenelementen zurückzuführen sind.
Die beste Behandlung von Zahnstein ist die Vorbeugung. Dazu gehört, dass man dem Hund regelmäßig die Zähne putzt, was dem Vierbeiner - rechtzeitig daran gewöhnt - keinesfalls unangenehm ist. Der Fachhandel bietet hier spezielle Zahnpasten, aber auch Schlämmkreide erfüllt den gleichen Zweck. Eine große Rolle spielt bei der Prophylaxe die Ernährung als natürliche Möglichkeit, die Zähne zu reinigen. Im Sortiment von grau findet sich neben den bereits erwähnten Knabberprodukten für alle Größen und Altersgruppen die richtige Nahrung.
Hat sich Zahnstein abgesetzt, muss er vom Tierarzt entfernt werden, was heutzutage schonend und vor allem schmerzfrei durch Ultraschall gemacht wird. So weit sollte es aber niemand erst kommen lassen, denn: Regelmäßige Gebiss-Pflege wirkt oft Wunder!
Unser Beitrag zum Wohlergehen Ihres Hundes - die Mitarbeiter der grau Tiernahrung GmbH stehen mit kompetentem Rat zur Verfügung.
Sie erreichen uns von montags bis freitags von 08.30 Uhr bis 18.00 Uhr
unter Telefon 0 28 74 / 91 42 - 0
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per E-Mail info@grau-gmbh.de
im Internet www.grau-tiernahrung.de |
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