Fellverfärbungen - Woher kommen Sie?
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Susann of Ibengarden Rang 11
Alter: 53 Anmeldedatum: 14.04.2004 Beiträge: 2121 Wohnort oder Bundesland: Thüringen
Hunde der User: Napoleon von der Luehr Isabelle von Charleville Arabella of Ibengarden
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Verfasst am: 31.8.2005, 08:19 Titel: Fellverfärbungen - Woher kommen Sie? |
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Fellverfärbungen - Woher kommen Sie?
In den letzten Jahren werden wir immer häufiger mit dem Problem des "roten Fells" konfrontiert. Wissenschaftliche Recherchen haben ergeben, daß dieses Problem bei Hunden der verschiedensten Fellgrundfarben auftritt und die unterschiedlichsten Ursachen hat. Innere oder äußere Faktoren können hier ebenso wie fütterungsbedingte eine Rolle spielen.
Ein Haar wächst in einem Zeitraum von sechs bis acht Wochen heran, um nach wochen- bis monatelanger Ruhephase auszugehen und einem neuen Haar Platz zu machen. Während des Wachstums werden Farbpigmente in das Haar eingelagert. Menge und Art des Pigments bestimmen später die Fellfarbe. Es gibt zwei hauptsächliche Haarpigmente, das gelb-rote Phäomelanin und das schwarz-braune Melanin. Durch genetisch bestimmte Verteilung und Verdünnung der Pigmente im jeweiligen Haar entsteht die Vielfalt der Farben innerhalb der Rassen. Während der Wachstumsphase können im Haar neben den Pigmentstoffen natürlich auch andere Substanzen wie Inhaltsstoffe von Medikamenten oder topisch (direkt auf dem Fell) angewandten Präparaten (z.B. Fellpflegemittel, Shampoos und Antiparasitika) und Stoffe aus der Umwelt und dem Futtermittel eingelagert werden. Auch Alterungsprozesse können die Farbe und das Aussehen des Haares verändern. Am Ende der Ruhephase, kurz vor dem Ausfallen, bekommen schwarze Haare im Bereich der Spitzen eine rot-bräunliche Färbung. Der untere Teil des Haares bleibt dabei schwarz. Stößt das Tier die Haare längere Zeit nicht ab, kann es vorkommen, daß sich der gesamte Haarschaft rot-bräunlich verfärbt. Wechselt der Hund nun sein Fell, so kommt die ursprüngliche Farbe wieder zum Vorschein. Auch intensive Sonnenlichteinstrahlung (lange Sonnenbäder, Urlaub im Gebirge, Strandurlaub) bewirkt eine vorzeitige Alterung der Haare.
Zu den äußeren Faktoren, die eine Veränderung der Fellfarbe herbeiführen können, gehören auch das psychogen bedingte, ständige Belecken, bevorzugt an den Pfoten, oder das sogenannte "Schenkelsaugen". Auch Wunden werden mit wahrer Hingabe beleckt. Hierbei werden große Mengen von Speichel und darin enthaltenem Porphyrin (rot-violette, körpereigene Farbstoffe) auf die Haare gebracht, einem Stoff, der besonders bei weißen Hunden Rotverfärbungen des Fells bewirkt. Porphyrin ist ebenso in der Tränenflüssigkeit vorhanden und kann bei krankhaft gesteigertem Tränenfluss Rotverfärbungen um das Auge herum hinterlassen.
Unabhängig von der Ursache unterscheiden sich Haarverfärbungen aufgrund äußerer Faktoren deutlich von Haarverfärbungen systemischer (von innen heraus, durch in den Körper aufgenommene Substanzen)Ursache, durch eine sofortige Verfärbung der Haare in ihrer gesamten Länge. Ferner sind sie je nach Ursache nur auf bestimmte Bezirke begrenzt (z.B. Sekretrinne am Auge).Bei systemisch bedingten Veränderungen, wird der entsprechende Stoff bereits im Haarfollikel durch die pigmentbildenden Zellen eingelagert. Wird die Substanz während der gesamten mehrwöchigen Wachstumsphase des Haares eingelagert, so ist das Haar von der Haarspitze bis zur Haarwurzel entsprechend "durchgefärbt". Bei nur kurzer Aufnahme der Substanz äußert sich die Verfärbung lediglich als deutliches Farbband im Bereich des Haarschaftes.
Da nicht alle Haare gleichzeitig wachsen, sondern sich viele auch in der Ruhephase befinden, gibt es neben den verfärbten auch ganz normale Haare. Bis es zu einer kompletten Farbveränderung des gesamten Fells kommt, vergehen Wochen bis Monate. Das gleiche gilt für die vollständige Entfärbung. Fellverfärbungen bedingt durch Futtermittel werden fälschlicherweise immer wieder als Hauptursache angenommen, stehen bei Fütterung eines qualitativ guten Futtermittels jedoch mehr im Hintergrund. Ernährungsbedingter Kupfermangel kann sich durch Ergrauen oder Rötungen des Fells manifestieren, der in der Regel mit weiteren klinischen Symptomen wie: Hautläsionen, stumpfes, glanzloses Fell und Anämie auftritt. Bei den qualitativ hochwertigen Futtermitteln ist der Kupfergehalt jedoch ausreichend und sein Gehalt kontrolliert. Ein solcher Kupfermangel entsteht eher bei der Verwendung von Zink in zu hoher Konzentration als Nahrungszusatz, der dem Futter gerne übereifrig als "Fellverbesserer" zugesetzt wird. Zuviel Zink verhindert jedoch die Resorption von Kupfer. Zinkmangel auf der anderen Seite kann zum vorzeitigen Ergrauen der Haare und der Hauterkrankung Parakeratose (überschießende Verhornung der Haut) führen. Auch dieses Problem ist bei einem guten Futtermittel auszuschließen.
Bei Welpen wird der Basisnahrung oftmals Calcium in großen Mengen zugesetzt. Neben Skelett- und Knorpelschädigungen, die durch eine übermäßige und vor allem einseitige Calciumfütterung entstehen können, vermindert Calcium die Resorption von Zink, wodurch es bei so entsprechend fehlernährten Welpen zum Zinkmangelsyndrom kommen kann. Phytate, enthalten in pflanzlichen Bestandteilen, hemmen ebenfalls die Zinkaufnahme, was bei rein vegetarischer Ernährung zu Problemen führen kann.
Beim Alaskan Malamute, dem Sibirian Husky und in einigen Fällen bei der Deutschen Dogge und dem Dobermann trat rassespezifischer Zinkmangel auf, dessen Ursache bislang ungeklärt ist. Biotinmangel, der sich in einer braunen Hautverfärbung, Hyperkeratose (übermäßige Hautverhornung), Haarausfall, Hautentzündungen und eingetrockneten Sekreten um Nase, Augen, Maul und Lippen äußert, ist selten, da der Biotinbedarf normalerweise durch Eigensynthese im Darm (Hund u. Katze)und zusätzlich über die Nahrung gedeckt wird. Bei Zufütterung großer Mengen rohen Eiklars, das Biotin im Verdauungstrakt bindet, kann es jedoch zu entsprechenden Mangelerscheinungen kommen. Auch eine Überversorgung an Carotin (Pro Vitamin A) hat Einfluß auf die Pigmentierung. Carotin ist in Mohrrüben und verschiedenen Gemüsen enthalten, wird den kommerziellen Futtermitteln aber normalerweise nicht zugesetzt. Hingegen haben Proteine (Proteinquellen Lamm, Fisch, Geflügel, ...), entgegen der häufigen Meinung, keinen Einfluß auf die Farbe des Fells.
Quelle: canosan
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Christa Moderator
Alter: 73 Anmeldedatum: 02.06.2004 Beiträge: 4948 Wohnort oder Bundesland: Schweiz, Kanton Thurgau
Hunde der User: Dalmor I m a Star "Otto "Cairn Ladys One Night Stand " Emil " Paperlapap"s Whoever MAGIC IN SEVENTH HEAVEN VOM MÄRCHENGARTEN Number One of White Beauty
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Verfasst am: 31.8.2005, 08:31 Titel: |
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Hallo Susann
Danke
Interessanter Bericht
LG
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Tiere können nicht für sich selbst sprechen. Und deshalb ist es so wichtig, dass wir als Menschen unsere Stimme für sie erheben und uns für sie einsetzen.
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Mouli99 Rang 03
Alter: 42 Anmeldedatum: 11.05.2005 Beiträge: 31 Wohnort oder Bundesland: Hessen
Hunde der User: Qwendy
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Verfasst am: 31.8.2005, 08:38 Titel: |
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ja.. vielen Dank.. sowas ist wirklich sehr hilfreich |
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Ushi Rang 11
Alter: 68 Anmeldedatum: 09.06.2005 Beiträge: 2212
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Verfasst am: 14.11.2005, 13:31 Titel: |
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Susann of Ibengarden Rang 11
Alter: 53 Anmeldedatum: 14.04.2004 Beiträge: 2121 Wohnort oder Bundesland: Thüringen
Hunde der User: Napoleon von der Luehr Isabelle von Charleville Arabella of Ibengarden
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Verfasst am: 14.11.2005, 16:44 Titel: |
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Hallo Ilse,
meiner bisherigen Erfahrung nach, ist weniger der Speichel sondern mehr das Futter was man gibt Schuld an der Rotfärbung.
Als Beispiel: Ich habe diesmal ein besonders gutes Welpenfutter (Dose) meiner Hündin kurz vor der Geburt und während der Säugezeit gegeben. Mit besonders gut meine ich:
• Keine Füllstoffe
• Kein Tiermehl
• Kein Nitritpökelsalz
• Keine Farbstoffe
• Keine Geruchsstoffe
• Keine künstlichen Antioxidantien
• Keine Nebenerzeugnisse
• Keine Konservierungsmittel
• Keine Lockstoffe
• Keine Aromastoffe
• Keine Gentechnik
Obwohl ich eigentlich nichts gegen das Futter sagen kann, musste ich aber feststellen, dass die Welpen am Bärtchen rote Ecken bekamen, meine Hündin auch. NUR die Welpen haben da noch gar keinen Kontakt zum Futter gehabt, da sie noch gesaugt haben, ausschliesslich!!!
Da habe ich mich gefragt, wie das sein kann, und bin zu dem Schluss gekommen, dass es nur über die Milch gehen konnte, in der dann wohl Farbstoffe transportiert werden.
Nachdem ich dann wieder mein bereits für gut befundenes "altes" DoFu der Hündin gegeben habe, wurde der Bart "Wunder-oh-Wunder" wieder weiß.
Ich war doch sehr von diesem "besonders guten" Futter enttäuscht!
Auch bei meinem Rüden konnte ich eine ähnliche Feststellung machen. Nachdem ich das TroFu gewechselt habe, wächst der Bart schneeweiß nach, wobei er nie einen richtig roten Bart hatte, aber ein roter Schimmer war halt immer da ... jetzt ist er weg
Liebe Grüße
Susann _________________ Warum kann ich keine Beiträge schreiben? | Netiquette | Forums-Regeln
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Michel vom Murmelgrund Rang 08
Alter: 55 Anmeldedatum: 24.01.2005 Beiträge: 627 Wohnort oder Bundesland: Schleswig-Holstein
Hunde der User: Dream of Hopper´s Bloom von der Lerche
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Verfasst am: 14.11.2005, 17:11 Titel: |
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Super Susannchen und auch Dank an Ilse !
toller Bericht und vorallem in meiner Lernphase sehr hilfreich.
Gruß Michelchen
P.S.: ...und diesen Bericht hab ich sogar verstanden _________________
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Ushi Rang 11
Alter: 68 Anmeldedatum: 09.06.2005 Beiträge: 2212
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Verfasst am: 15.11.2005, 11:26 Titel: |
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Susann, bitte verrat mir doch, welches DoFu du dann deiner Mama gegeben hast, nachdem sogar ihre Babys vom "besonders guten DoFu" ein rotes Bärtchen hatten!! (unglaublich, was so ein Futter wirklich ausmachen kann - welches war denn dieses "besonders gute"?) Weil mit dem Trockenfutter klappt's ja beim Idefix gar nicht, das lehnt er völlig ab.
Vielen Dank!
Ilse |
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Susann of Ibengarden Rang 11
Alter: 53 Anmeldedatum: 14.04.2004 Beiträge: 2121 Wohnort oder Bundesland: Thüringen
Hunde der User: Napoleon von der Luehr Isabelle von Charleville Arabella of Ibengarden
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Ushi Rang 11
Alter: 68 Anmeldedatum: 09.06.2005 Beiträge: 2212
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Verfasst am: 16.11.2005, 13:43 Titel: |
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hab's schon g'seh'n - nochmals danke!
Ilse |
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Connie61 Rang 07
Alter: 63 Anmeldedatum: 12.03.2005 Beiträge: 287 Wohnort oder Bundesland: Bernkastel-Kues
Hunde der User: My Sweet Lina Tuff Buddies from Ashhill
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Verfasst am: 2.12.2005, 15:18 Titel: |
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interessant,
danke an Ilese
Nicki hatte Verfärbung an Hinterpfote in der Folgen von Ekzem am Bauch , wo er leckte. (vor 4 Wochen). Wir suchten bei TA auf. Nicki bekam Salbe, fast 3 wochigen Antibotika und Spezialfutter.
Verfärbung jetzt fast weg, weiter einsalben |
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