Fellverfärbungen, Haarausfall durch Allergie beim Hund



 
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Christa
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BeitragVerfasst am: 8.8.2005, 14:41    Titel: Fellverfärbungen, Haarausfall durch Allergie beim Hund    

Fellverfärbungen beim Hund, meistens verbunden mit anschließendem Haarausfall, ist ein Symptom, bei dem Hundehalter und manchmal auch Tierärzte vor einem Rätsel stehen. Die häufigste Ursache ist eine Allergie - und damit beginnt das Drama der genauen Diagnose.
Am Anfang entstehen auf der Haut unseres Vierbeiners kleine Bläschen, die beim Kurzhaar aussehen wie zahlreiche Insektenstiche. Diese Bläschen sind Entzündungen des Haarbalges. Beim Langhaar wird dieses Frühzeichen leider oft nicht sichtbar, manchmal nur beim Streicheln zu fühlen.
Durch diese Entzündung werden nun Bakterien aktiv, die völlig normal zur Bakterienwelt unseres Hundes gehören (es sind dies die sog. staphylococcus intermedius). Diese führen nun wiederum zu einer Entzündung im Umfeld des Haarbalges. Da die befallenen Haarwurzeln nun in der Regel das Wachstum einstellen, fallen die Haare an diesen Stellen aus (med. Alpezie).
Gleichzeitig verfärben sich gesunde Haare, weil das Serum, das durch die Entzündung ausgeschieden wird, sogenannte Porphyrine enthält, die beim weißen Fell zu einer bronze-artigen Einfärbung führen (beim farbigen Hund verändert sich die Farbe entsprechend, beim Langhaar zunächst am Haaransatz). Solche Hunde sehen dann aus, als hätten sie schmutzige Stellen im Fell (daher auch der englische Name Crud = Schmutzschicht). Diese Verfärbungen sind übrigens dauerhaft, verschwinden also erst mit der natürlichen Fellerneuerung. Das heißt, daß vor allem der weiße Hund immer noch 'befallen' aussieht, obwohl die Behandlung erfolgreich war.
Im fortgeschrittenen Stadium sieht unser Hund dann aus, als hätte er den Mottenfraß.
Man sieht diese Symptome vorwiegend auf der Kopfoberseite und entlang des Rückens.
Diese genannten Entzündungen können übrigens jucken, müssen es aber nicht.
1. Allergien

Es ist kein Privileg der menschlichen Rasse, immer häufiger von Allergien heimgesucht zu werden. Die Tiere machen hier keine Ausnahme und unter den Hunden scheint der Dalmatiner ein kleiner Spitzenreiter zu sein.
Dabein muß zunächst zwischen drei grundlegenden Arten von Allergien unterschieden werden:
a. die Allergie, die durch Inhalieren ausgelöst wird. Als Erreger kommen hier Pollen, Schimmelpilze, Hausstaub u.v.m. in Frage.
b. andere Erreger können Bestandteile von Futtermitteln sein. Hier wird offensichtlich immer zuerst die Ursache vermutet. Es ist allerdings wissenschaftlich bewiesen, daß nur 10 Prozent aller Allergien duch Nahrung ausgelöst wird.
c. und schließlich kann die Allergie auch noch äußerlich ausgelöst werden, z. B. durch den Speichel von Flöhen, oder den Kontakt mit unverträglichen Stoffen/Chemikalien (Heimwerker: aufgepaßt!).

2. Stress

Im Grunde genommen sind Stressreaktionen nichts anderes als eine weitere Form von Allergien. Unter Stress produziert unser Hund vermehrt bestimmte Hormone, die an sich dazu da sind, genau diesen Stress bewältigen zu helfen. Allerdings haben sie auch manchmal die Eigenschaft, die Abwehrkräfte der Haut zu reduzieren.
Ist nun bereits eine Entzündung vorhanden, ermöglichen es diese Hormone bestimmten Bakterien, die eigentlich harmlos sind, sich zu entfalten und negativ aktiv zu werden.

Zu Stress können bei Hunden, je nach Veranlagung, die unterschiedlichsten Situationen führen. Besitzer- oder auch nur Ortswechsel sind typische Auslöser. Aber auch schon Veränderungen im Umfeld, Verlassen von gewohnten Routinen, neue Familienmitglieder u.v.m. führen bei manchen sensiblen Tieren zu solchen Reaktionen.

3. Klima

Vor allem die nicht juckende Form des DBS kann häufig auf klimatische Veränderungen zurückgeführt werden. Zu feuchte oder zu trockene Luft, selbst wenn das nicht mit einer Reise oder einem Ortswechsel zu tun hat, können genauso zu der oben beschriebenen Pustel-Bildung führen, die dann der Ausgangspunkt für den weiteren Verlauf ist.
In die gleiche Kategorie gehört übrigens falsche Körperpflege. Zu häufiges Baden führt zum Austrocknen der Haut, falsche Shampoos verstopfen die Poren u.s.w. Behandlung

Was tun, wenn der Hund nun solche oder ähnliche Symptome zeigt?
Zuerst einmal: unbedingt zum Tierarzt. Erstens ist es nicht sicher, daß es sich um das DBS handelt, zweitens darf man das ganze nicht unterschätzen, und drittens braucht der Hund Medikamente, die man in der Regel nur vom oder über den Tierarzt bekommt.

Bei einer Haarbalgentzündung ist der Einsatz von Antibiotika unvermeidlich. Es muß allerdings ein Antibiotika sein, das gegen den erwähnten Staphylokokkus Intermedius wirksam ist. Die nötigen Bestandteile eines solchen Antibiotikas finden Sie auch in der Original-Studie, aber Ihr Tierarzt kennt sich da wohl aus.

Bei der Behandlung mit Antibiotika ist allerdings auch zu beachten, daß sich eine Wirkung, sprich Rückgang der Entzündung, erst nach 7-10 Tagen zeigt. Ist andersherum nach dieser Zeit keine Besserung in Sicht, sollte ein anderes Antibiotika eingesetzt werden.
Wichtig: das Ansprechen der Antibiotika merken Sie nur am Rückgang der Entzündung. Die Fellverfärbung, vor allem sichtbar bei hellfarbigen Tieren, bleibt vorerst vorhanden!

Örtliche Behandlung der befallenen Haut ist möglich. Z.B. können spezielle Shampoos wie Canoderm oder Peroxyderm eingesetzt werden. Als Salbe z.B. Neodermovet .
Aber auch hierzu bitte zuerst den Tierarzt konsultieren.

Viel mehr ist als behandelnde Maßnahme an sich nicht nötig. Sollten sich damit die Symptome nicht beseitigen lassen oder sie kommen wieder, dann lassen Sie für Ihren Hund einen Allergietest machen (kostet angeblich etwa zwischen 100.- und 150.-). Des weiteren kann auf Seborrhö (übermäßige Entwicklung des Fettmantels der Oberhaut), Hypersensitivität auf Staphylokokken, Staphylodermie oder, was in seltenen Fällen sein kann, auf Immunschwäche untersucht werden.

Vorbeugung

Zunächst ein Hinweis an unsere Züchter: Allergien sind erblich. Besonders bei Allergien durch Flohbisse und durch Inhalationen sind sich die Experten einig, daß sie in der Erbfolge weitergegeben werden. Etwas Unsicherheit besteht bei der Vererbung von Nahrungsmittelallergien. Der verantwortungsvolle Züchter wird jedoch jeden allergischen Hund aus seiner Zucht ausschließen.
Sind Sie Besitzer eines allergischen Hundes, melden Sie dies bitte dem Züchter und teilen Sie die Abstammung auch den einschlägigen Clubs/Vereinen und vor allem den Internet-Infoquellen Ihrer Rasse mit.

Was kann man im Einzelfall konkret an vorbeugenden Maßnahmen ergreifen?

Zunächst sollten Sie nicht mit Futtersorten experimentieren. Bleiben Sie bei dem Futter, das dem Hund bisher geschmeckt und mit dem er auch schon mehrere Wochen ohne Allergie überstanden hat. Dies gilt auch und insbesondere für die Leckerchen.
Sollten in Ihrem Haushalt auch noch andere Tiere leben, dann achten Sie darauf, daß Ihr Hund nicht an deren Futter gehen kann. Vor allem Katzenfutter scheint für manchen Hund der Himmel auf Erden zu sein - und kann, in Allergiefällen, zur Hölle werden.
Verzichten Sie auf kosmetische Shampoos (dazugehören auch viele sog. Hunde-Shampoos). Wenn Sie Ihren Hund schon shampoonieren müssen, dann mit einem medizinischen Shampoo.
Und baden Sie den Hund nicht zu oft - nur dann, wenn es wirklich nötig ist.
Halten Sie ihn aber unbedingt frei von Flöhen.

Dann empfehlen Experten zur Vorbeugung Nahrungsmittelzusätze, und zwar am besten fetthaltige Säuren in Verbindung mit Antihistaminika. Gerade die Kombination steigert die Wirkung von fetthaltigen Säuren (empfohlen sind beim letzteren Zusammensetzungen aus pflanzlichen Ölen und Fisch-Ölen).
Fetthaltige Säuren sind z.B. in Dermacaps . Dazu und auch zu Antihistaminika (die klassischerweise bei Hustensäften eingesetzt werden) fragen Sie bitte ebenfalls Ihren Tierarzt.
Original-US-Studie (engl.) zum DBS

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