Ängstlich-Drohendes Verhalten oder Mobbing?

Terrier-Fan · Verfasst am: 9.2.2005, 11:26 Titel: Ängstlich-Drohendes Verhalten oder Mobbing?

Hi,

was mache ich da nur? Folgende Situation: Hundeplatz, Freilauf, Hunde dürfen miteinander spielen. Eddy ist der einzigste Jack-Russell in der Gruppe, alles andere sind eben große Hunde. Die fangen dann an, Eddy zu jagen, in die Ecke zu drängen usw. Eddy hat seine Rute nach unten hängen, eine Bürste und die Ohren angelegt, das deute ich doch richtig als ängstlich-drohendes Verhalten?

Also kommt er mit dieser Situation nicht so ganz klar, er ist gestresst! Nur, was mache ich da? Ihn nicht mehr mit den anderen laufen lassen? Mir hinterher nur einen Halter mit Hund raussuchen um nur mal zwei Hunde zusammen zu lassen (damit hat Eddy dann kein Problem)? Ihn aus der Situation herausnehmen, d.h. abrufen (wäre nur das Problem, die grossen Hunde kommen gleich hinterher und rempeln mich auch noch um)? Die anderen Halter mal bitten, ihre Hunde auch im Spiel mal abzurufen, denn ich finde, da ist auch schon Mobbing mit dabei?

Helft mir mal kurz!!!!

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Pontus · Verfasst am: 9.2.2005, 11:41 Titel:

du als guter Hundeführer hast deinen Hund zu schützen, wie auch immer du das anstellst. Ich würde ihn nicht mehr dem gesamten, überlegenen Rudel aussetzen. Wenn die Hunde im Freilauf sind, sind dann auch die Halter mit dort drin? Wie verhält sich Eddy, wenn du dabei bist? Sucht er bei dir Schutz?

Terrier-Fan · Verfasst am: 9.2.2005, 11:55 Titel:

Ja, die anderen Halter sind auch mit dabei. Allerdings stehen sie meistens abseits und unterhalten sich, ohne sich um ihre Hunde zu kümmern. Meistens wird noch darüber gelacht, wenn ihre "großen" den "kleinen" jagen. Wie gesagt, Eddy legt die Ohren an, Rute unten, Bürste. Er greift nicht an (wie soll er auch bei 3-4 großen Hunden), er versucht ständig zu fliehen und die anderen hinter ihm her. Oftmals pinkelt er dabei auch und er rennt zwischen meine Beine und sucht Schutz - wie du schon geschrieben hast.

Am Samstag war wieder eine Situation, Eddy wurde es zuviel und ich habe ihn zu mir gerufen um mit ihm die Wiese zu verlassen. Die anderen Halter wieder nix gemacht, auf nix geachtet. Ich Eddy also zu mir ins Fuß, wollte gehen, kommen 6 große Hunde auf uns zugestürmt, rempeln mich noch dabei um und ich bin ausgerastet und habe erst mal alle angeschnauzt, daß sie nicht zum Vergnügen hier sind und ihren verdammten Kaffee auch hinterher noch schlürfen können und gefälligst JETZT ihre Hunde abzurufen haben.

Die meisten habe darauf allerdings LEIDER nicht reagiert. Morgen ist wieder Training und die Ausbilder sollen sich mal ein Bild von dem Ganzen machen. So geht es nicht weiter. Es kann ja nicht angehen, daß ich auch noch auf die anderen Hunde aufpassen muss. Bin irgendwie fast die einzigste, die auf ihren Hund achtet ... schade. Aber wie das halt so ist, bei vielen Leuten redet man einfach gegen Wände.

Marie · Verfasst am: 9.2.2005, 12:04 Titel:

Hallo,

ein typisches Beispiel für Mobbingverhalten.
Ein unsicherer Hund wird gejagt, ein Mobber fängt an und die anderen machen mit, weil es ja soviel " Spass " macht.

Ausgeprägte Mobber müssen in einer gut geführten Gruppe kontrolliert werden , d.h. Mobbingverhalten sollte auf jeden Fall unterbunden werden, wenn sich nur erste Ansätze zeigen.
Über hundliches Mobbing hat vor vielen Jahren Günter Bloch schon geschrieben. Mobbing ist ein absolut canidentypisches Verhalten. Viele Hunde haben schlichtundergreifend Spaß daran, andere Hunde zu erschrecken oder zu jagen. Bei manchen Hunden festigt das so sehr, dass sie nicht mehr spielen, sondern nur noch Ausschau nach geeigneten Opfern halten.

Gruß Marie

Bea · Verfasst am: 9.2.2005, 12:25 Titel:

Hallo Meli,

ich weiß ganz genau wie es Dir jetzt geht!Mit Vincent hatte ich auch totale Probleme!
Er war aber so ängstlich dabei das er noch lauthals gequiekt hat...das fanden die Hundehalter der großen Hunde total lustig und haben ihn dann als Meerschweinchen bezeichnet Böse

...wohlgemerkt ohne ihre Hunde abzurufen! Böse

Ich muß sagen das die Welpenstunde auch einfach zu voll war,und Vincent war halt der einzige kleine Hund.
Nachdem er dann aus lauter Angst zugeschnappt hat,habe ich die Welpensstunde kurzentschlossen gestrichen!
Nun ist bei mir der Vorteil das Vincent ja noch Cosmo zum spielen hat.Außerdem sind hier im Dorf viele Hunde unterwegs mit fast ausschließlich netten Haltern,so das der Lütte auch so soziale Kontakte hat.
Ich werde jetzt bald wieder anfangen mit Hundeschule,dann aber in der Minigruppe für Hunde bis Cockergröße.Vincent ist dann ca. 9 Monate alt,ich denke das ist dann noch immer gut für ihn.
Vincent hat nun einmal Angst vor großen Hunden.Erst wenn er sie kennt und ausgiebig geschnuffelt hat ist er dann frech wie immer Sehr glücklich

.
Ich hätte ihn auch gerne in der Welpengruppe gelassen...ich möchte auch betonen das ich meine Hunde keinesfalls verhätschel oder überbehüte!
Diese Situation war aber ganz klar zu viel für ihn.Ich möchte halt auch nicht sein Vertrauen verlieren.Das wäre aber wahrscheinlich so gekommen wenn ich ihn immer wieder zu den großen Hunden gezwungen hätte....

Ich hoffe das Deine Trainerin da mehr Durchsetzungskraft hat als meine damals.

LG Bea

Terrier-Fan · Verfasst am: 9.2.2005, 15:54 Titel:

Die Arbeit dort gefällt mir sehr gut, mich stört halt echt nur diese Sache. Ich werde meinen Hund auch nicht mehr dort laufen lassen, treffe mich dann lieber privat mit jemanden - und da gibt es viele. Allerdings brennt mir dennoch auf der Seele, daß diejenigen, die ihre Hunde laufen lassen in aller Seelenruhe in der Ecke stehen, sich unterhalten, Kaffee schlürfen und sich einen Dreck um ihre Hunde kümmern. Ich habe doch irgendwo Verantwortung für das Tun meines Hundes und sollte mich auch so verhalten.

Die Hunde, die dort am Samstag meinen gemobbt haben, waren allesamt Hunde, die im Sommer die Begleithundeprüfung absolvieren wollen (mich eingeschlossen). Dennoch waren die Hunde so gut wie nicht abrufbar. Wenn ich doch aber mit der Prüfung einen sozialverträglichen Hund aufweisen möchte - dann sollte ich mich als Halter aber auch vorbildlich zeigen, oder?

Ich habe eben mit der Übungsleiterin telefoniert und ich und sie werden das morgen gemeinsam zur Sprache bringen, uns die Sache mal anschauen und aber auch die Halter ansprechen, die meinen, sowas durchgehen zu lassen und ihre Kaffeepause auf dem Platz absolvieren zu müssen.

Werde mal berichten, was da so gelaufen ist.

hexetine · Gast

Hi Meli,

ohja. Ich weiß genau wie Du Dich fühlst. Bei uns war es ja ähnlich. Allerdings in der Welpenstunde.
Aber selbst der Trainer machte sich lustig darüber, daß Joshie total ängstlich in irgendeiner Ecke saß und Ausschau nach mir hielt.

Es waren allerdings meines Erachtens zu viele Hunde in dem Gehege. Und Joshie natürlich auch der kleinste.

Aber schön, daß wenigstens Deine Übungsleiterin sich um dieses Verhalten nun kümmern will. Klatschen

Berichte mal.

elfenland · Verfasst am: 9.2.2005, 19:17 Titel:

Hallo Meli,
das war einwandfreies Mobbing, da haben Du und die anderen vollkommen recht. Und die anderen Hundehalter haben wohl auch eine etwas eigenartige Einstellung. Ich würde Dir allerdings empfehlen die Hundeschule zu wechseln, wenn sich die Übungsleiterin jetzt nicht darum kümmert, solche Situationen zu vermeiden, diese Situationen schaden Deinem Hund nur.
Ich hatte mit Giacomo ein ähnliches Erlebnis in der ersten Welpenstunde, er wurde von 2 größeren gemoppt, die Trainerin ist dazwischen und hat einen von den beiden 'rausgeschmissen, danach war alles ok.

LG,
Claudia