Alter: 64 Anmeldedatum: 05.06.2004 Beiträge: 5929 Wohnort oder Bundesland: Hessen
Verfasst am: 16.9.2013, 18:56 Titel: Hundefutter in Lebensmittelqualität
Gesundes Hundefutter, Muskelfleisch in 100 % Lebensmittel-, oder Bio Qualität“.
So und ähnlich, lauten die Werbeslogans solch alternativer Hersteller! Das Marketing und die Versprechen gesundes Hundefutter in Lebensmittel- , oder Bioqualität herzustellen, erinnert aber genau an die Slogans der Futtermittelindustrie, die sogar von einigen dieser Hersteller kritisiert werden.
Wenn der Kunde sich aber die Mühe macht und die Deklaration dieser Produkte liest, wird er feststellen, daß diese, wenn überhaupt, nur in sehr geringen Mengen Muskelfleisch in Lebensmittelqualität enthalten. Der Rest sind meist billige Schlachtabfälle oder tierische Nebenerzeugnisse wie Lunge, Schlund Gurgel, Pansen oder Euter.
Mit diesen Zutaten würde so mancher Hundefutter-Hersteller sein so angepriesenes Hundefutter heute, vor der Kamera, nicht mehr selbst essen.
Welches Fleisch gilt aber, nach der Futtermittel-, und Lebensmittelverordnung, eigentlich als lebensmitteltauglich und darf auch nur als solches bezeichnet und deklariert werden?
Die Lebensmittelverordnung schreibt dies genau vor. Hierzu gehören Muskelfleisch, Herz, Zunge und Niere. Der Rest sind Schlachtabfälle, tierische Nebenerzeugnisse wie Schlund, Lunge, Euter, Gurgel und gelten nicht als Lebensmittel und dürfen deshalb auch nicht in Lebensmittelqualität ausgewiesen werden.
Zitat:
„Lunge, Schlund und andere minderwertige Schlachtabfälle landen in einer Metzgerei im Abfall und müssen pro Abfalltonne (200 l) für ca. 15.- – 20 .-€ abgeholt und entsorgt werden. In Schlachtbetrieben ist das ebenso, außer diese werden kostenlos oder für wenig Geld abgeholt und dann zu Hundefutter verarbeitet“, werden.
Wir machten uns also auf die Suche nach Herstellern, die das halten was sie versprechen, verarbeiten und deklarieren. Wir fanden nur einen einzigen.
Alter: 62 Anmeldedatum: 16.05.2006 Beiträge: 7877 Wohnort oder Bundesland: NRW
Hunde der User: Kea von den white Dogs Alex von Bewie, gen. Max +15.4.11 O'Glendence Rose DeWitt Bukater
Verfasst am: 16.9.2013, 19:39 Titel:
Hallo,
ist es denn so schlimm wenn Hunde diese Dinge essen? Ich würde generell kein Hundefutter aus der Dose essen, auch wenn der Erzeuger das als "Gütesiegel" sieht. _________________ Die Treue eines Hundes ist ein kostbares Geschenk, das nicht minder bindende moralische Verpflichtungen auferlegt als die Freundschaft eines Menschen.
(Konrad Lorenz)
Hannelore Rang 10
Alter: 70 Anmeldedatum: 11.05.2008 Beiträge: 1118 Wohnort oder Bundesland: München
Hunde der User: O-la-la vom Pfiffikus genannt Nellie
Verfasst am: 16.9.2013, 22:21 Titel:
Ich weiß ja nicht, wo die Leute von der Redaktion überall gesucht haben, aber ich finde es schon etwas dreist zu behaupten, dass es nur diesen einzigen Hersteller gäbe, der hält, was er verspricht.
LG Hannelore _________________ Hunde sind nicht unser ganzes Leben, aber sie machen aus unserem Leben ein Ganzes (Roger Caras)
Marie Rang 11
Alter: 64 Anmeldedatum: 05.06.2004 Beiträge: 5929 Wohnort oder Bundesland: Hessen
Verfasst am: 17.9.2013, 05:41 Titel:
Nic04 hat folgendes geschrieben:
Hallo,
ist es denn so schlimm wenn Hunde diese Dinge essen?
Gute Frage.
Bindegewebsreiche Schlachtabfälle sind: Darm, Euter, Fettenden, Lunge/Schlund, Milz, Ochsenziemer, Fortpflanzungsorgane, Schwarten, Sehnen, Hoden und so weiter. Sie fallen allesamt in die Kategorie K 3 - Lebensmitteluntaugliche Schlachtabfälle.
Landen diese Abfälle in unserem Essen, passiert folgendes:
Zitat:
Die Staatsanwaltschaft wirft dem Unternehmen vor, K3-Material in Verkehr gebracht zu haben. Zum K-3-Material gehören z.B. Häute, Hufe und Hörner, Schweineborsten und Federn, überlagertes Fleisch, minderwertiges Fleisch, Eberfleisch mit Geschlechtsgeruch (Stinkefleisch), verunreinigte Fleischabschnitte oder Fette, Stichstellen, Teile mit bindegewebigen Vernarbungen (z.B. Lebern mit „milk-spots“) und verunreinigtes Blut. Nach Informationen des BR-Magazins “quer” bezeugen Mitarbeiter, dass seit mindestens einem Jahrzehnt nicht zum Verzehr geeignetes K3-Gammelfleisch systematisch wieder in den Verkehr gebracht wurde
Diese Proteine haben eine schlechte Aminosäurenzusammensetzung. Auch die Vitamin-und Mineralstoffzusammensetzung ist sehr ungünstig im Vergleich zu hochwertigem Fleisch. Und bindegewebsreiche Schlachtabfälle sind schwerer verdaulich als hochwertiges Fleisch .
Zitat:
Meyer/Zentek ( Ernährung des Hundes) Die genannten bindegewebsreichen Schlachtabfälle [u.a. Grieben] sind zwar eiweißreich, doch das Eiweiß hat eine weniger günstige Aminosäurenzusammensetzung und wegen kreuzförmiger Vernetzung der Eiweißfäden auch eine geringere Verdaulichkeit. Bei einseitiger Fütterung steigt der Besatz an Clostridien, auch im Dünndarm, außerdem kommt es infolge verstärkter mikrobieller Umsetzungen im Dickdarm zu Flatulenz und schmierigem, übel riechendem, oft dunkel bis schwarz gefärbtem Kot.
Clostridienvermehrung führt zu einer bakteriellen Überwucherung im Darm
fällt unter den Begriff Dysbakterie.
In einer gewissen Anzahl gehören Clostridien zwar zur normalen Darmflora, nur wenn sie überhand nehmen . sind sie in der Lage die "guten" Darmbakterien zu verdrängen, da Clostridien sich von diesem unverdautem Eiweiß, das im Dickdarm landet, ernähren.
Die entstehenden Abbauprodukte belasten aber nicht nur den Darm, sondern auch die Ausscheidungs-und Entgiftungssysteme. ( Leber und Nieren)
Häufig kommt es dann auch zur Bildung von Toxinen, die Teile der Darmschleimhaut zerstören können. Und je länger Clostridien im Darm in erhöhter Zahl vorhanden sind, desto mehr Nahrungsmittelunverträglichkeiten und –Intoleranzen können sich entwickeln.
Marie Rang 11
Alter: 64 Anmeldedatum: 05.06.2004 Beiträge: 5929 Wohnort oder Bundesland: Hessen
Verfasst am: 17.9.2013, 05:49 Titel:
ergänzend dazu:
Interview nach Schlachthof-Praktikum
Wie wird entschieden, was für den menschlichen Verzehr geeignet ist und was nicht?
Zitat:
Grundsätzlich haben die Arbeiter im Schlachthof sehr wenig Zeit, sich einen Überblick zu verschaffen, ob ein Organ noch OK ist. Es sind etwa 20 Sekunden, in denen sie entscheiden müssen, was für den menschlichen Verzehr ungeeignet ist. Ob zum Beispiel Blut in der Lunge ist, weil die Tiere nochmal einen tiefen Atemzug gemacht haben, während sie ausbluteten, oder ob sie eine Lungenentzündung oder eine Herzbeutelentzündung haben. Diese Sachen werden abgeschnitten und landen in der Tonne, die noch zu Tierfutter weiterverarbeitet wird. Ich habe kaum Organe gesehen, die nicht krankhaft verändert waren.
Marie Rang 11
Alter: 64 Anmeldedatum: 05.06.2004 Beiträge: 5929 Wohnort oder Bundesland: Hessen
Die Leber von Schafen ist eines der am stärksten mit Dioxinen belasteten Lebensmittel von an Land lebenden Tieren. Unter dem Sammelbegriff Schafleber werden Lamm-, Schaf- und Hammelleber gefasst.
Es zeigte sich aber, dass bei Schafleber mit lebensmittelrechtlich unzulässigen Dioxin- und PCBGehalten, wie sie in sehr vielen der Proben nachgewiesen wurden, bereits bei einem einmaligen wöchentlichen Verzehr von 250 g (Vielverzehrer) die vom Europäischen Ausschuss für Lebensmittel festgelegte tolerierbare wöchentliche Aufnahme für einen lebenslangen Verzehr deutlich überschritten wurde.
Hinweis:
Trotz aller Sorgfalt und des Einsatzes von Metalldetektoren kann es vorkommen, dass Schrotreste im Produkt verbleiben. Wir empfehlen Ihnen deshalb das Produkt vor der Fütterung in Augenschein zu nehmen.
Warnung Bundesinstitut für Risikobewertung ( Mensch)
Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) hat aufgrund von neuen Daten das zusätzliche Gesundheitsrisiko durch den Verzehr von mit Bleimunition geschossenem Wild neu bewertet. Das Ergebnis: Wildfleisch kann durch bleihaltige Munitionsreste stark belastet sein. Da die Bleiaufnahme über andere Lebensmittel in Deutschland schon relativ hoch ist, reicht der regelmäßige Verzehr von mit Bleimunition geschossenem Wildbret aus, die Gesundheit von Verbraucherinnen und Verbrauchern zu gefährden.
Marie Rang 11
Alter: 64 Anmeldedatum: 05.06.2004 Beiträge: 5929 Wohnort oder Bundesland: Hessen
Mensch
Pferde speichern Cadmium in den inneren Organen sowie in der Muskulatur. Die Innereien sind deswegen bereits seit 1991 vom Verzehr ausgeschlossen.
Rinder müssen Industriemüll fressen.
Gefüttert werden an Rinder unter anderem Maissilage und Grassilage, daneben auch Getreide, Biertreber (Rückstände bei der Bierherstellung), Sojaextraktionsschrot (Rückstand bei der Margarineherstellung) Pressrückstände bei der Zitronen- und Apfelsinensaftgewinnung) , Melasse und manchmal auch überschüssige Kartoffeln.
Harnstoff
Wo macht der Einsatz Sinn?
Harnstoff kann bei Maissilage betonten Rationen eine N-Ergänzung bewirken (RNB-Ausgleich). Ein völliger Ersatz von Eiweißkomponenten ist nicht möglich. Eine Rationsberechnung ist vor dem Einsatz dringend angeraten.
Fazit: Der Einsatz von Harnstoff kann bei energiebetonten Rationen Sinn machen. Die Ration soll daher vorher berechnet werde. Harnstoff kann teure Eiweißfuttermittel nicht ersetzen, nur ergänzen.
Harnstoff ist futtermittelrechtlich ein Futtermittel-Zusatzstoff. Bei der Verfütterung sind genaue Aufzeichnungen zu machen, in welche Futtermischungen wie viel Harnstoff eingemischt wurde. Wird er nicht als Reinsubstanz gefüttert, sondern ist in einer zugekauften Futtermischung enthalten, sind keine Aufzeichnungen über den Einsatz erforderlich.
Schlempe : eine proteinhaltige Masse, die zurückbleibt, wenn Getreide zu Bioethanol vergoren wird.
Zitat:
Genmanipulierte Schlempe
Sorgen bereiten Experten wie Agrarforscher Nicolas di Lorenzo von der Texas Tech University auch die Mikroben in der Schlempe. Vielfach werden mittlerweile gentechnisch veränderte Hefen im Gärprozess verwendet, die möglichst viel Biosprit aus dem Korn holen sollen. Diese genmanipulierten Kleinstlebewesen werden mit der Schlempe von Kühen, Schweinen und Hühnern gefressen – mit unbekannten Folgen.
Im Gegensatz zu Schafen oder Ziegen fressen Rinder kaum selektiv und spucken einen aufgenommenen Fremdkörper wie Nägel, Schrauben, Drahtstücke, abgesplitterte Metallstücke von Maschinen, Haarnadeln usw. nur selten aus.
http://www.landwirt.com/Der-Kuhmage....rauben,,286,,Bericht.html
Ellie1968 Rang 11
Alter: 56 Anmeldedatum: 01.03.2009 Beiträge: 7757 Wohnort oder Bundesland: Baden-Württemberg
Hunde der User: Mr. Spencer
Verfasst am: 17.9.2013, 15:13 Titel:
das wird ja langsam richtig horrormäßig...
ich glaube, ich sollte mich ins mittelalter zurückbeamen lassen - da hat man langsam auch als mensch keinen appetit mehr...
gemüse belastet, obst belastet, fleisch belastet... _________________
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