Ist Barfen wirklich artgerecht?


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Amarena
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BeitragVerfasst am: 9.9.2008, 07:26    Titel:    

Lustig fand ich das letzte Grußwort: "GutBarf!" Vor meinem inneren Auge entsteht direkt eine Assoziation mit einem anderen Grußwort... Sehr böse

Nein, aber mal im Ernst. Ich habe ja auch einige Barf-Bücher zu Hause. Das NDF-Buch (Natural Dog Food von S. Reinerth) finde ich sogar oft sehr hilfreich. Schade finde ich einfach nur, dass "man" in den verschiedenen Foren gar nicht mehr rein sachlich diskutieren kann. Die Rohfütterer fühlen sich gleich angegriffen. Selbst wenn in Threads mit dem Untertitel "Fertigfutter" z. B. von irgendeinem Forumsmitglied (vielleicht noch einem ganz unbedarften...) zu einem Trockenfutter eine Frage gestellt wird, wird dieses meistens zerrissen, wenn dort etwas mehr Getreide drin ist. Das Hauptkriterium ist der Fleischanteil. Alles andere scheint egal zu sein. Und der Tip "warum barfst du nicht einfach, ist doch so einfach und das beste für den Hund" kommt unter Garantie früher oder später!

Dabei tun sie so, als seien sie die Futterexperten schlechthin. Selbst wenn jemand mit irgendwelchen Blutwerten kommt, kennen sie sich aus und kommentieren und geben Ratschläge wie ein Tierarzt. Weil ein Tierarzt, der gegen das Barfen ist, sowieso eine Niete ist! ironie.gif

Gruß Anja
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Marie
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BeitragVerfasst am: 9.9.2008, 07:58    Titel:    

Amarena hat folgendes geschrieben:
Weil ein Tierarzt, der gegen das Barfen ist, sowieso eine Niete ist! ironie.gif





Tierärzte müssen sich auch darüber im Klaren sein , dass die Empfehlung rohes Fleisch und Knochen zu verfüttern , rechtliche Konsequenzen nach sich ziehen kann, wenn unerwünschte Folgen eintreten.

Jeder TA der Futterpläne ( z.B. Futtermedicus ) erstellt ist VERPFLICHTET darauf hinzuweisen.
Sozusagen: Barfen auf eigene Gefahr

Solche Gegendarstellungen kenne ich eigentlich nur von Futtermittelherstellern, wenn ihr Trockenfutter bei irgendeinem Test schlecht abgeschnitten hat.

Da wird auch alles schön geredet, weil man Gewinneinbrüche befürchtet.

http://www.jaaha.org/cgi/content/ab....rchid=1&RESULTFORMAT=

Dieser Bericht ist ein Beleg dafür, dass in der Praxis eine auf rohes Fleisch-basierte Ernährung zu einer klinische Salmonellose bei Hauskatzen führen kann.
Marie
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BeitragVerfasst am: 9.9.2008, 14:55    Titel:    

Der nächste Artikel:

http://lifestyle.t-online.de/c/16/12/04/94/16120494.html

In Großbritannien konnten bis zu 5 % der beim Menschen offiziell registrierten C. jejuni-bedingten Durchfallerkrankungen auf mutmaßlichen Kontakt mit Hunden oder deren Ausscheidungen zurückgeführt werden. In britischen Studien wurde außerdem eine signifikante Verbindung zwischen Fällen von Campylobacter-Darmerkrankunen (Enteritis) bei unter 5 Jahre alten Kindern und dem Vorhandensein eines Welpen im Haushalt festgestellt. Entsprechende Erhebungen wurden in Deutschland bislang noch nicht durchgeführt.
http://zoonosen.beepworld.de/bakteriellezoonosen.htm
Marie
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BeitragVerfasst am: 12.11.2008, 07:36    Titel:    

Barfen ein neuer Trend

Radiobeitrag

http://www.podcast.de/episode/90439....in_neuer_Trend_23.10.2008
Franki
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BeitragVerfasst am: 13.11.2008, 11:57    Titel:    

Zeitschrift "DER HUND" , ab 17.12. im Handel, Heft 1 /09 : BARF artgerecht oder gefährlich ?

Pflichtlektüre!!!!!

Grüße
Frank Sehr glücklich Sehr glücklich
Marie
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BeitragVerfasst am: 13.11.2008, 13:21    Titel:    

Den Termin habe ich mir schon rot im Kalender angekreuzt. Smilie
Ich kann mir schon vorstellen, wie der Artikel wieder ausfallen wird.


Der Unterschied zwischen der artgerechten Ernährung und BARF wird klar, wenn man nachfolgenden Beitrag liest:

Barf


http://www.myvideo.de/watch/533242/Barf

artgerechte Ernährung


Im Nürnberger Tierpark geht man seit knapp zehn Jahren offensiv mit der Verfütterung ganzer Tierkörper um. "Wir bekennen uns dazu und scheuen die öffentliche Auseinandersetzung nicht", sagt der stellvertretende Direktor Helmut Mägdefrau.

Der Zoo schieße pro Jahr rund 20 Schafe, Ziegen, Antilopen oder Hirsche aus dem eigenen Bestand für die Raubtiere. Auf diese Weise deckt der Nürnberger Tierpark 10 bis 20 Prozent seines Fleischbedarfs mit dem eigenen Bestand ab. Möglichst noch blutwarm und am Stück erhalten Löwen, Tiger, Geparde und Bären ihren Festschmaus.

Diesem Beispiel sind mittlerweile auch andere Zoos in Deutschland gefolgt. "Die Tiere brauchen auch Knochen, Fell und Innereien und nicht nur das Steak aus dem Supermarkt. Sonst fehlen ihnen wichtige Vitamine und Mineralstoffe", sagt Sabine Haas vom Gelsenkirchener Zoo, der ebenfalls gelegentlich ganze Tiere verfüttert. Auch die Zoos in Dortmund, Wuppertal, Dresden und Stuttgart bestätigen auf Nachfrage, dass sie überzählige Tiere am Stück verfüttern.


"Unsere Raubtiere erhalten so auch Beschäftigung. Außerdem ist das gemeinsame Fressen an einem Kadaver wichtig für das Sozialleben", sagt Mägdefrau. Die verfütterten Tiere hätten immerhin ein gutes Leben im Zoo gehabt. "Massentierhaltung und der stressige Tiertransport zum Schlachter bleiben ihnen im Gegensatz zu anderen Futtertieren erspart", argumentiert der Biologe.

Das Verfüttern ganzer Vierbeiner hebt nicht nur die Lebensqualität der Raubtiere, sondern löst auch Platzprobleme. Die Sterberate in Zoos ist mangels Fressfeinden niedriger als in der Natur, doch nicht für jedes ausgewachsene Jungtier gibt es Platz. "Wenn wir die Tiere an andere Zoos abgeben können, ist das natürlich immer die erste Option", sagt Mägdefrau.

Die Furcht vor ausbleibenden Besuchern und Protesten der Tierschützer ist groß. Der Direktor des Münsteraner Zoos, Jörg Adler, gibt offen zu, die emotionale Diskussion um das Töten von Tieren zu scheuen: "Die Debatte wird oft nicht sehr sachlich geführt." In den USA geht es noch feinfühliger zu. "

Dort gibt es Tierparks, die aus Angst vor dem Publikum nur Hackfleisch und Mineralpulver verfüttern", sagt Mägdefrau. Das knochenlose Futter hat allerdings seinen Preis. "Die müssen ihre Raubtiere einmal pro Jahr betäuben und den Zahnstein entfernen", berichtet Mägdefrau
http://www.focus.de/panorama/welt/muenchner-zoo_aid_62175.html

Quelle:web.de

So ist also auch das „Raubtier“Wolf kein reiner Fleischfresser.

Hunde wiederum sind nicht einfach domestizierte Wölfe:
Während der zehn- bis fünfzehntausend Jahre, in denen sie uns Menschen begleiten, haben sich nicht nur ihre Verhaltensweisen
verändert, sondern auch ihre Ernährungsbedürfnisse.

Die übliche Nahrung des Wolfes enthält rund 40 Prozent Eiweiß (Fleisch), 50 Prozent Fett und 10 Prozent Kohlehydrate
(Pflanzen).

Für den Hund wird von Experten dagegen eine Nahrungszusammensetzung von etwa 20–30 Prozent Eiweiß und
etwa 5–15 Prozent Fett empfohlen, der Rest sind Kohlehydrate.

Eine ausschließliche Ernährung mit Fleisch ist für den Hund also alles andere als artgerecht: Reine Fleischkost führt zu Mineralstoffmangel und kann Hautkrankheiten sowie Gelenkschäden hervorrufen.

Hier eine Zusammenfassung der Infos von einer Spezialführung im Zoo Dortmund:

Infos:
1) Was genau wird gefüttert? (Futterplan?) und warum? (Ganze Beutetiere? Innereien? Knochen? Wieviel wovon? Zusätze? Vitamine? Mineralien?)

Frisches Rohfleisch von Rind, Pferd und Schwein, ganze Beutetiere wie Hühner, Meerschweinchen, Mäuse, ein Zusatzpräparat mit Vitaminen und Mineralien (Phosphorarm) wird über das Fleisch gestreut.

2.) Wann und wie oft wird gefüttert?


Einmal täglich, Freitags Fastentag. Die Großkatzen zu festen Zeiten (dem Publikum zuliebe...das gefällt den Tierpflegern garnicht, sie würden lieber zu verschiedenen Zeiten füttern) und die anderen einmal täglich aber zu unterschiedlichen Zeiten.

3) Gibt es ernährungsbedingte Erkrankungen? Zahnstein? Zahnfleischentzündungen? Nierenprobleme? Diabetes? o.ä.


Ja. Kleinwildkatzen bekommen auch industrielles Katzenfutter und haben auch mal Zahnstein. Die großen aber nicht. Alle- also Groß- und Kleinwildkatzen haben häufig Nierenprobleme im Alter, werden aber eh 30% älter als in der Freiheit. Herr Droste sieht die Ursache durchaus in der Fleischernährung. Irgendwann sind die Tiere aber eben alt und dann kommt es eben zu solchen Erkrankungen.

4) Wie sind die Nahrungsgewohnheiten und das Beuteverhalten in freier Wildbahn? Wann jagen die Tiere? Wie oft? Was fressen sie? Wieviel fressen sie?

Großwildkatzen jagen bis zu 2-3 mal pro Woche. Die Wildhunde bis zu 4 mal. Bei größerer Beute wird zuerst der Bauch geöffnet und die Innereien gefressen, danach arbeiten sich die Tiere vor zu den Oberschenkeln. Bei größeren Beutetieren werden selten die Knochen mitgefressen. Nur, wenn das Rudel länger keinen Jagderfolg hatte.

5) Gab es schon einmal einen "Unfall" durch Knochenfütterung? (Knochensplitter im Rachen o.ä.?)

Herr Droste hat extra nochmal den Cheftierpfleger gefragt: Solche Vorfälle sind nicht bekannt. Allerdings ist einmal ein Gepard an einem Stück Rinderfilet erstickt. Geparden schlingen ihr Futter, weil sie keinen Kampf mit einer Hyäne riskieren. Das wurde einem Geparden zum Verhängnis: das große Filetstück saß in seinem Rachen und drückte die Luftröhre ab.

6) Wie wird das Futter aufbewahrt? Wird auch schon mal was eingefroren? Woher wird das Futter bezogen? Werden Beutetiere auch lebend gefüttert? Oder frisch vorher getötet?

Einmal pro Woche wird Fleisch geliefert. Es wird im Kühlraum bei 6 Grad aufbewahrt. Geflügel gibt es einmal pro Woche und das wird frisch geliefert und am gleichen Tag verfüttert. Das Fleisch wird von einer ortsnahen Metzgerei geliefert, aber auch verendete oder getötete Tiere aus dem Zoo (z.B. Ziegen aus dem Streichelzoo) werden an die Raubtiere verfüttert. Mäuse werden selbst gezüchtet und vor der Fütterung mit Co2 vergast.

7) Werden auch pflanzliche Bestandteile gefüttert?


Nur an bestimmte Tiere. Die afrikanischen Wildhunde bekommen manchmal Äpfel, weil sie auch in Freiheit manchmal dabei beobachtet wurden, dass sie "Obst" vom Boden aufnahmen.

8.) Werden die Zootiere eigentlich geimpft? Gegen was und wie oft? Wie sieht es mit Wurmbefall aus? Wie wird entwurmt?

Geimpft wird nur gegen Fip. Wir fanden das ziemlich unlogisch.... auch Wildkatzen im Zoo haben praktisch alle einen messbaren Coronarvirentiter. Aber die Tierärztin hatte leider keine Zeit und konnte vorher nicht befragt werden. Dafür haben wir sehr viel über Würmer erfahren. Die Zootiere werden etwa 3 mal jährlich entwurmt mit Panacur. Herr Droste hält die Rohfleischfütterung mit lebensmitteltauglichem Fleisch in Deutschland für sehr ungefährlich, was Parasiten betrifft. Er bestätigt auch, dass durch 3tägiges Einfrieren bei -18 Grad Wurmeier absterben. Füttert man allerdings frisch, rät er zu regelmäßigen Wurmkuren, vorallem wegen der Ansteckungsgefahr für den Menschen.

Besondere Fragen zu den Feliden:

a) Wird dem Futter Taurin zugesetzt?

Nein
Franki
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BeitragVerfasst am: 13.11.2008, 14:04    Titel:    

Zitat:
Die übliche Nahrung des Wolfes enthält rund 40 Prozent Eiweiß (Fleisch), 50 Prozent Fett und 10 Prozent Kohlehydrate


Die sollen mir ein einziges Reh oder einen einzigen Hirsch zeigen, der zu 50% aus Fett besteht. Das ist ja geradezu lachhaft. Lachen Lachen Lachen Magereres Fleisch gibt es kaum noch und Grauwölfe ernähren sich zu 90% von Rotwild!. Selbst in Welpenmilch, welche höchstkalorisch ist befindet sich nur 18% fett für die große erste Wachstumsphase. Unglaublich, wieviel Halbwissen da verzapft wird. Außerdem setzen alle Tierparks Vitaminvormischungen bei für ihre Löwen, Wölfe usw..

Grüße
Frank Smilie
Marie
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BeitragVerfasst am: 14.11.2008, 09:18    Titel:    

Leitlinien und Warnhinweise der FDA:

Die FDA ist nicht der Meinung, das rohes Fleisch als Lebensmittel für Tiere im Einklang mit dem Ziel des Schutzes der Öffentlichkeit steht und ein erhebliches Gesundheitsrisiko darstellen, insbesondere dann, wenn die betreffenden Produkte, an Heim-und Haustiere verfüttert werden.

Früher wurden diese Produkte nur an Zootiere verfüttert ohne direkten Kontakt zum Menschen.

Man nimmt Bezug auf Fleischproben-Untersuchungen, die für die Tierfütterung bestimmt waren.

Ergebnis: kontaminiert ( bedingt durch die Schlachtung) mit potentiell pathogenen Organismen einschl. Salmonellen, E. coli usw.

Diese Tatsache ist insofern von Bedeutung , da rohes Fleisch für Tiere nicht wärmebehandelt verfüttert wird.

Angemessene Wärme-Behandlung ist die effektivste und effiziente Möglichkeit zur Vermeidung dieser Gefahr. Durch Einfrieren wird diese Wirkung nicht erzielt.

Es wird auf die Übertragung von Hund auf Mensch eingegangen.

Ebenso auf die Lagerung, spezielle Sicherheitsvorkehrungen und den Transport .

Hier die Übersetzung:

http://translate.google.de/translat....2Bdogs%26hl%3Dde%26sa%3DG

Das Original:

www.fda.gov/cvm/Guidance/Guide122.doc

Nach den vielen Negativschlagzeilen gehe ich davon aus, dass es diese Leitlinien für die Industrie mit entsprechenden Warnhinweisen demnächst auch hier bei uns geben wird.

Interessant ist auch, dass Royal Canin den Spiegel- Artikel auf der HP verlinkt hat.
http://www.royal-canin.de/hund.html
Nic04
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Hunde der User:
Kea von den white Dogs
Alex von Bewie, gen. Max +15.4.11
O'Glendence Rose DeWitt Bukater

BeitragVerfasst am: 14.11.2008, 15:33    Titel:    

Hallo!

Das Royal Canin einen Link auf den Spiegelartikel hat, ist eigennützlich und daher verständlich.

Bei der Übersetzug der Leitlinien wird mir immer nur noch deutlicher klar, dass man nur Fleisch nehmen darf, dass für den menschlichen Verzehr bestimmt und geeignet ist!

_________________

Die Treue eines Hundes ist ein kostbares Geschenk, das nicht minder bindende moralische Verpflichtungen auferlegt als die Freundschaft eines Menschen.
(Konrad Lorenz)
Marie
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BeitragVerfasst am: 19.11.2008, 10:24    Titel:    

Nic04 hat folgendes geschrieben:



Bei der Übersetzug der Leitlinien wird mir immer nur noch deutlicher klar, dass man nur Fleisch nehmen darf, dass für den menschlichen Verzehr bestimmt und geeignet ist!


aktuell im neuen Spiegel:

http://www.bild.de/BILD/ratgeber/ge....im-spiegel-interview.html
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