Dominanz & Rangordnung???
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Scotsman Rang 09
Alter: 68 Anmeldedatum: 30.01.2005 Beiträge: 761 Wohnort oder Bundesland: Dortmund / NRW
Hunde der User: Braveheart - Willi Beauly -Tammy French Connexion- Poppy White Whitch (Bibi) No Respect - Nessie
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Verfasst am: 2.3.2007, 07:32 Titel: |
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Moin Moin,
da in einem Rudelverband - eigentlich egal bei welcher Tierart (Mensch inklusive) alle Aktionen auf den Erhalt der Gruppe zum Wohle damit auch des Einzelindividuums ausgerichtet sind, verbietet sich eine "Diktatur" für diese Form des Zusammenlebens eigentlich schon von selbst.
Auch im (Familien)-Hunderudel gibt es zwar mehr oder weniger starke Bindungen zwischen den Einzelindividuen, doch nur ein harmonisches Zusammenleben, bei dem jeder Einzelne seinen festen Platz hat und damit seinen wichtigen Beitrag für das Gesamtgebilde Rudel ist funktionsfähig. Ein besonders forsches Auftreten eines einzelnen Tieres kann zwar andere beeindrucken und diesem kurzfristig Vorteile (Ressourcen) verschaffen, doch sobald ein solches Tier ohne "Führungsqualitäten" durch sein Verhalten Führungsansprüche signalisiert, misst das gesamte Rudel es an den Maßstäben, die es für diese Rolle wirkich braucht. Das Ergebnis ist dann extremer Stress, da dieses (vermeintlich dominante) Tier für gewöhnlich die erforderlichen Qualitäten nicht mitbringt. Die kleinen Gesten im Zusammenleben mit einem Hund, die ihm signalisieren, dass sein Mensch dominant (im Sinne von geeignet für eine Führungsposition zum Wohle des Rudels) bestehen sicherlich nicht darin, den Schlafenden Hund aus dem Weg zu scheuchen. Im Rudel bedeutet das Vertrauen untereinander, dass die Rangniederen in der Sicherheit leben, die ein souveräner Leithund durch seine Fähigkeiten schafft, zu deren Erhalt er gewisse Privilegien hat - nicht als Selbstzeck. Die ranghohen Tiere können ebenfalls nur dann richtig "arbeiten", wenn sie das Vertrauen des Rudels genießen, denn im Fall des Falles müssen sie sich auf den Rückhalt aller verlassen.
Im Zusammenlaben Hund Mensch entsteht nach meiner Erfahrung dieses Vertrauen immer dann, wenn der Mensch sich bewusst wird, welche Rolle er in den Augen des Hundes zu spielen hat und diese Rolle auch mit entsprechenden Fähigkeiten erfüllen kann. Ein unsicherer Mensch, oder ein Mensch der seine Rolle unbewusst gegenüber dem Hund falsch definiert, wird dem Hund dieses Vertrauen nicht vermitteln können.
Ups - nun muss ich mich erstmal sputen, um zur Arbeit zu kommen, sonst kann mein Rudelführer im Job seine Arbeit nicht gut erledigen . Er wird mich nicht anknurren, wenn ich wegen meiner Schreiberei etwas später komme, aber wird schon in Streß sein, weil er vielleicht Aufgaben machen muss, für die ich besser qualifiziert bin ud die ihn von seinem eigentlichen Job abhalten, denn da vertraut er mir
Bis später
Mike _________________ Wer seinen Hund wie einen Menschen behandelt, sollte sich nicht wundern, wenn er von Ihm wie ein Hund behandelt wird! |
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Pia13 Rang 11
Alter: 57 Anmeldedatum: 17.05.2006 Beiträge: 4103 Wohnort oder Bundesland: RLP/ Westerwald
Hunde der User: Aischa *Juni 1994 +31.10.2006 Kira *27.06.03 Emmily *15.02.2009
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Verfasst am: 2.3.2007, 08:49 Titel: |
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Hallo zusammen,
was das Thema Rangordnung und vermeintlich dominante Hunde angeht, da "darf" ich ja nun auch ein wenig aus eigener Erfahrung plaudern.
Als Kira hier einzog kannte sie keinerlei Grenzen.
Sie hat mit allen ihr zur Verfügung stehenden Mitteln - sprich knurren, schnappen und auch zubeißen - versucht, hier Oberwasser zu bekommen.
Gleichzeitig war sie aber ein total verunsicherter Hund (wen wunderts bei der Vorgeschichte).
Ich habe anfangs den Fehler gemacht, ihr eine Schonfrist einzuräumen und war nicht konsequent (genug) in meinem Verhalten.
Erst als ich begonnen habe, ihr klare Anweisungen zu geben, enge Grenzen zu setzen und auch Unterordnungsübungen mit eingebaut habe, hat sie gelernt, wo hier ihr Platz ist.
Sie ist seitdem sehr viel ruhiger geworden, sicherer und gelassener.
Eine Eigenart von ihr ist zum Beispiel: sie kaut und lutscht auf winzigen kleinen, spitzen und scharfkantigen Splitsteinchen rum.
Die kann ich ihr nicht lassen - die Gefahr das sie sie verschluckt und sich verletzt ist zu groß.
Anfangs bekam ich die gar nicht - ich mußte damit rechnen, dass sie mich herzhaft beißt
Inzwischen bekomme ich die Dinger auf Verlangen vor die Füße gespuckt und ernte höchstens noch nen beleidigten Blick.
Es gibt noch immer vieles, an dem wir arbeiten müssen - aber ich konnte die Grenzen lockern und Kira kuschelt mit mir auf dem Sessel oder im Bett.
Aaaaber...erst, nachdem ich es wie Frank erlaubt habe!
Merke ich, dass die Grenzen zu weit gesteckt sind und Kira wieder versucht, ihre Position zu ändern, werden eben wieder ein paar Unterordnungsübungen gemacht und die Ordnung ist wieder hergestellt.
Ich muß dafür weder über meinen Hund steigen noch sie aus dem Weg scheuchen - sondern ihr nur klare Grenzen setzen.
Sie hat sich seitdem von einem ängstlich-aggressiven Hund in einen selbstbewußten, gelassenen Terrier verwandelt, der seinem Mensch vertraut.
Und das ist es, was mir wichtig ist und für mich als Rangordnung völlig ausreichend ist. _________________
„Haben Tiere eine Seele und Gefühle“ kann nur fragen, wer über keines der beiden verfügt.
(Eugen Drewermann) |
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