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Pfotenpflege im Winter Verfasst am: 22.09.2006, 12:49 |
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Herrlich ist es für die Hunde, in der Winterzeit im Schnee umherzutollen! Aber vergessen wir dabei nicht die Probleme, die während der Winterzeit für unsere Hunde auftreten können: Scharfe Eiskanten und grobkörniger, harter Schnee können an den ungeschützten Pfoten zu oberflächlichen bis tiefen Schnittverletzungen und Schürfwunden führen. Streusand ist für die im Winter ohnehin empfindlichere Ballenhornhaut oft schmerzhaft, und nicht selten spiesst sich sogar ein Steinchen in die feuchte und daher weiche Zwischenzehenhaut ein.
Da sich beim Herumtollen im Schnee oft Eisklumpe zwischen den Zehen festsetzen, welche die Ballen- und Zwischenzehenhaut aufreiben, ist es hilfreich, die Haare zwischen den Zehen regelmässig zu trimmen – also die Haare mit einer abgerundeten Schere vorsichtig zurückzuschneiden. Dabei sollten die Haare jedoch nicht zu kurz zurückgeschnitten werden, da sie die Zwischenzehenhaut vor Salz und Streusand schützen.
Streusalz kann in kleinen Hornhautrissen unangenehm brennen und zu Verätzungen führen. Wieder zu Hause, fangen die Tiere an, ihre schmerzhaften Pfoten zu lecken, wodurch die Schutzbarriere der Haut weiter verletzt wird und zusätzlich Bakterien in die kleinen Wunden einmassiert werden. Die Folge sind entzündete und eitrige Ballen- und Zwischenzehenhäute, Krallenbettentzündungen, wie auch Bewegungsunlust durch wunde, und schmerzhafte Pfoten (Bild 2). Das Ablecken grösserer Salzmengen kann bei empfindlichen Tieren gar zu Erbrechen führen.
Einfache Vorkehrungen für ungetrübte Winterspaziergänge
Guter Pfotenschutz und sorgfältige Pflege im Winter ist also gerade bei sensiblen Tieren wichtig. Wählen Sie für Ihre Spaziergänge möglichst Wege, die weder mit Kies gestreut, noch gesalzen werden. Vor dem Spazierengehen können die Pfoten mit Melkfett oder Vaseline eingerieben werden, damit sich Eisklumpen, Salz und Matsch weniger zwischen den Zehen oder Ballen festsetzen. Im Fachhandel gibt es als etwas teurere Alternative Pfotenschutzsprays oder Pfotenbalsam (Bild 3, ev. Qualipet-Produktepallette). Diese Sprays wirken als Schutzfilm gegen Reizungen durch Salz, Streusand, Eis und Schmutz. Da sich der elastische Schutzfilm beim Gehen abnutzt, muss er in der schnee- und streusalzreichen Zeit täglich erneuert werden. Um Verletzungen vorzubeugen oder bereits wunde Pfoten zu schützen, können so genannte „Booties“ (stabile Überschuhe aus Flies, Plastik oder Nylon) übergezogen werden. Booties eignen sich auch gut, um die Schnee- und Eisklumpenbildung zwischen den Zehen zu verhindern. Waschen Sie empfindliche Pfoten nach dem Spaziergang gründlich mit lauwarmem Wasser ab und trocknen Sie die Zwischenzehenhaut sorgfältig ab. So werden Kieselsteinchen, Salzreste und Schnee ausgeschwemmt. Schnee- und Eisklumpen können auch durch Fönen (mit lauwarmer Luft) zum Schmelzen gebracht werden. Bei Bedarf kann anschliessende eine pflegende Pfotenschutzsalbe aufgetragen werden.
Mit etwas mehr Aufmerksamkeit und ein bisschen mehr Pflege steht dem ausgelassenen Herumtoben in der zauberhaft verschneiten Winterlandschaft also nichts im Wege.
erschienen im Schweizer Hundemagazin 9/2005 |
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