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Die Pflege des Westies Verfasst am: 27.10.2006, 23:27 |
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Inga Flamang
Wer möchte sich nicht viele Jahre an der Schönheit und Gesundheit seines Westies erfreuen? Eine der wichtigsten Voraussetzungen hierfür ist sein guter Pflegezustand. Neben der Fellpflege bedürfen die Zähne, Augen, Ohren und Krallen größter und regelmäßiger Aufmerksamkeit, da sie das Wohlbefinden des Hundes maßgeblich beeinflussen.
Fellpflege
Vom ersten Tag an sollten sich Besitzer und Westie an die tägliche Pflegeprozedur gewöhnen. Diese beginnt mit der Fellpflege.
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im Alter von 13 Monaten
Um den eigenen Rücken zu schonen, stellt man den Westie besser auf einen hohen Tisch, auf den man als Unterlage ein Stück Teppichboden oder eine Autogummimatte legt, damit der Hund genug Halt hat.
Zuerst bürstet man die Kopf-, Bein- und Bauchhaare kräftig mit und gegen den Strich.
Besonders gründlich muss man unter den Ellebogen und an den Innenschenkeln vorgehen, dort verfilzt das Haar besonders leicht.
Um diese Zonen besser mit Bürste und Kamm erreichen zu können, stellt man den Hund auf die Hinterbeine, indem man ihn mit einer Hand an den Vorderläufen anhebt und gut festhält.
Im Anschluss an das Bürsten arbeitet man das Haar noch einmal mit einem Kamm durch.
Bleibt der Kamm an Verfilzungen hängen, muss dort noch einmal gründlich durchgebürstet werden.
Die Fellpflege bedeutet für einige junge Westies den ersten Machtkampf.
Wenn Herrchen und Frauchen nicht schon beim ersten Schrei die Bürste fallenlassen, wird geknurrt, gekratzt und sogra zugebissen. Wer sich das gefallen lässt, darf sich nicht wundern, wenn es später, auch auf anderen Gebieten, zu ernsten Problemen kommt.
Setzt man sich beim Bürsten nicht durch, kommt es bald auch zu einer starken Verfilzung der Haare, deren Beseitigung für den Hund weitaus schmerzhafter und unangenehmer als das Bürsten ist. Unter dem Haarfilz kann es zur Bildung von Ekzemen kommen.
Leider ist bei Westiebesitzern immer wieer zu beobachten, dass sie unfähig sind, ihren Hund zweckmäßig zu bürsten, ihn aber mit Begeisterung baden.
Häufiges Baden (schon einmal im Monat) schädigt aber die Haarstruktur, das Haar wird weich und verliert seine Fähigkeit Schmutz abzuweisen. Es wird locker, offen und bildet keine geschlossene Decke mehr, so ist der Westie nicht gegen Wind und Wetter geschützt und es kann zu Erkrankungen der Atmenwege und Nieren kommen. Zudem wird der natürliche Säureschutzmantel der Haut angegriffen und der Westie neigt verstärkt zu Hautentzündungen.
Es ist nichts dagegen einzuwenden, den Westie bei schlechtem Wetter unter der Dusche mit klarem, lauwarmem Wasser vom Matsch zu befreien (ohne Seife oder Shampoo).
Ein Seifenvollbad sollte nur im Notfall (z.B. nach Wälzen in Unrat oder bei Ungezieferbefall) und nicht häufiger als drei- bis viermal im Jahr mit einem speziellen Hundeshampoo erfolgen.
"Stadtfein" kann man den Westie auch mit einem Trockenreinigungspuder machen.
Verfilzungen der Haare zwischen den Fußballen müssen ebenfalls unbedingt verhindert werden, indem man sie regelmäßig herausschneidet.
In diesen Filz setzen sich sonst leicht Steinchen, Dornen und im Sommer sehr schnell Grannen (Gras- und Getriedesamen) fest. Die Grannen bohren sich in Windeseile durch die Haut und verursachen dem Hund starke Schmerzen.
Die Augenwinkel reinigt man mit einem Tuch. Füttert man seinem Westie Feuchtfutter, sollte man ihm nach jeder Mahlzeit den Schnauzenbereich reinigen, es kann sonst zu Ekzemen in der Leftzenfalte kommen.
Rötliche Verfärbungen der Barthaare lassen sich jedoch meist nicht vermeiden, da sie nicht durch Futterreste, sondern durch den Speichel des Hundes verursacht werden.
Krallenpflege
Meist laufen sich die Westies ihre Krallen nicht auf natürliche Weise ab, so dass sie mit der Krallenzange kurz gehalten werden müssen. Je länger man mit dem Schneiden wartet, umso weiter kann unter Umständen die Ader herauswachsen, so dass die Nägel nicht mehr auf die gesunde Länge zurückgeschnitten werden können. Überlange Krallen führen zu schmerzhaften Verformungen der Pfoten und beeinträchtigen das Gangwerk.
Bei hellen Nägeln kann man sehr gut sehen, wo das "Leben" des Nagels beginnt und man schneidet knapp davor ab. Sind die Nägel schwarz pigmentiert, muss mit Vorsicht ans Werk gegangen werden. Man schneidet am besten nur die deutlich schmler werdenden Enden der Kralle ab.
Ohrenpflege
Die Ohren sollten regelmäßig kontrolliert, aber nicht grundlos in ihnen herumgestochert werden, das kann eine übermäßige Ohrschmalzbildung zur Folge haben. Weist das Ohr keine Rötung, Verunreinigung oder Schuppenbildung auf, belässt man es bei der Kontrolle.
Bei straker Ohrschmalzabsonderung träufelt man ein Ohrreinigungsmittel ins Ohr und massiert es von aussen ein. Der DReck löst sich dann von selbst. Entdeckt man eine Entzündung, muss man sofort zum Tierarzt, Ohrenentzündungen können chronisch werden.
Zahnpflege
Ein besonderes Augenmerk gilt dem Zustand der Zähne und des Zahnfleisches.
Vernachlässigt man die Behandlung kranker Zähne und entzündeten Zahnfleisches, kann dies das Allgemeinbefinden des Hundes stark beeinträchtigen und Erkrankungen nach sich ziehen.
Direkt nach dem Zahnwechsel (im Alter von 4 1/2 bis 6 Monaten) sollte man den jungen Westie an das regelmäßige Zähneputzen gewöhnen, der Zoofachhandel bietet Hundezahnbürsten und -zahnpasta an. Es gibt auch spezielle Mundwasser für Hunde, die zu Zahnfleischentzündungen neigen. Bei schlechtem Zahnfleisch reinigt man die Zähne mit 3%igem Wasserstoffsuperoxyd getränkten Wattebausch.
Oft lässt sich trotz Vorsorge die Bildung von Zahnstein nicht vermeiden. Dieser muss mit speziellen Zahnsteinentfernern beseitigt werden. Wenn man sich das nicht selbst zutraut, ist ein Tierarztbesuch nötig.
Mehr zum Thema Pflege und Trimming des Westies finden Sie im Expertenrat für den Hundehalter:
Gebundene Ausgabe: 137 Seiten
Verlag: Franckh-Kosmos Verlag (Juni 2002)
ISBN: 3440063623 |
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