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24.11.2024, 12:54 |
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Ehrlichiose und Babesiose Verfasst am: 22.09.2006, 12:44 |
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Ehrlichiose (Tropische Hunde-Pancytopenie)
Die Ehrlichiose ist eine Krankheit, die in Gestalt einer Rickettzie (einer obligat intrazellulären Bakterie) die überwiegend weißen Blutzellen befällt. Von der Blutbahn ausgehend steuert der Parasit auf blut-bildende Organe und das Knochenmark zu. Die befallen Blutzellen werden schließlich zerstört, was zum Untergang ganzer Zelllinien des Blutes führt und in der Fachwelt als Pancytopenie bezeichnet wird.
Die Erkrankung verläuft nach einer akuten Phase chronisch weiter, die jedoch, wenn unbehandelt, häufig tödlich für das Tier endet. Die Verlaufsform der akuten Phase beginnt 8 bis 20 Tage nach der Infektion mit Fieber, Mattigkeit, Appetitlosigkeit, Gewichtsverlust und endet schließlich mit dem Kollaps des Organismus und dem Tod. Einige Hunde entwickeln eine unvollständige Inmunität gegenüber den Ehrlichien und bilden dann als Ehrlichienträger die chronische Form der Krankheit aus. Bei der chronischen Form kommt es durch eine Verminderung der Blutplättchen zu inneren und äußeren Blutungen wie Nasenbluten, Pechstuhl (Melena), blutigen Harn- und Schleimhautblutungen. Diese führen, wenn keine Behandlung erfolgt, zum Tod des Hundes.
Die weiße Blutzelle ist vom Ehrlichose-Erreger infiziert. (siehe Pfeil)
Eine vorbeugende Impfung steht zur Zeit nicht zur Verfügung, daher ist der beste Schutz vor einer Übertragung eine gute Zeckenprophylaxe. Die hierfür in Frage kommenden Medikamente hält Ihr Tierarzt für das Tier bereit. Die Zecken müssen dabei abgewehrt werden, bevor sie den Wirt beißen können. Die andere Ihnen zur Verfügung stehende Möglichkeit ist, nicht in die Länder zu reisen, in denen die Erkrankung regional gehäuft auftritt. Jedoch sind Zeckenarten, die als Ehrlichienträger bekannt sind, schon in Süddeutschland aufgetaucht
Babesiose
(Zeckenfieber)
Bei der Babesiose handelt es sich um einen Blutparasiten, der die roten Blutkörperchen befällt. Die durch diesen Parasiten verursachte Erkrankung zeichnet sich durch eine fortscheitende Blutarmut aus. Die infizierten Tiere beherbergen die Babesien und leben ohne klinische Symptome bis zu dem Zeitpunkt, an dem eine Schwächung des Abwehrsystems auftritt und damit der Ausbruch der Krankheit eingeleitet wird. Das chronisch verlaufende Krankheitsbild des "Zeckenfiebers" wird nur bei einem geringen Anteil der infizierten Tiere beobachtet, der größte Teil der Hunde entwickelt eine unvollständige Immunität gegenüber den Babesien, sodass die Infektion ohne klinische Symptome verläuft, bis durch eine Streßsituation ein Einbruch der Abwehr auftritt und die Krankheit ausgelöst wird.
Die Sporozoiten (Vorstufen) der Babesien schlummern in den Speicheldrüsen der Zecke. Durch Blutaufnahme reifen sie innerhalb von 36 bis 48 Stunden heran. (danach wird der Speichel infektiös.) Die akute Phase verläuft 1 bis 2 Tage nach Kontakt mit dem Vektor oft unauffällig, ab dem 4. Tag kommt es zu milden klinischen Symptomen, an die sich ab dem 10. Tag deutliche Anzeichen anschließen wie eine durch Zerstörung der roten Blutkörperchen verursachte Anämie (Blutarmut), Fieber, Lethargie (Antriebsarmut), Anorexie (Appetitlosigkeit) und die Erhöhung der ausgeschiedenen Gallensalze im Urin, was zu einer dunkelgelben bis rotbraunen Färbung des ausgeschiedenen Harns führt. Das lymphatische Gewebe ist deutlich reaktiv mit geschwollener Milz und vergrößerten Lymphknoten. Die Babesiose wird häufig von einer Ehrlichiose begleitet !
Blutausstrich: Babesien sind in den roten Blutzellen sichtbar.
Überwiegend wurde der Erreger in Ländern nachgewiesen, in denen ein tropisches bis subtropisches Klima vorherrscht. Durch die Reiselust der Menschen und die zunehmende Erleichterung der Überwindung großer Strecken unter Mitnahme unserer Haustiere ist die Einfuhr des Erregers nach Deutschland bereits erfolgt. Der Überträger, auch Vektor genannt, ist die braune Hundezecke (Rhipicephalus), die auch in unseren Breiten heimisch ist und somit ein Reservoir für die Erreger bildet. |
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