An wen erinnern sich Hunde?


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Anja O`Glendence
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BeitragVerfasst am: 26.11.2009, 14:40    Titel: An wen erinnern sich Hunde?    

http://www.hallohund.de/hunde-welt/....-sich-hunde-und-wie-lange

Ich kann den Artikel in weiten Teilen so gar nicht unterschreiben - aber vielleicht gibt es ja auch andere Erfahrungen.

LG
Anja

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Cindy281285
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BeitragVerfasst am: 26.11.2009, 15:57    Titel:    

Also ich kann dem Artikel keinesfalls zustimmen....ich habe seit 13 Jahren ein Hund und bestimmte Äußerungen stimmen wirklich nicht...ein kurzes Beispiel...meine Eltern und ich waren im Sommer in Italien auf einer Hochzeit und mein Hund war 4 Tage bei unseren Nachbarn (Mandy liebt das Rentnerehepaar und ist wirklich oft bei ihnen und kennt sie schon jahrelang)....sie trauerte tagelang und war richtig beleidigt, als wir wieder gekommen sind. Zudem muss ich sagen, Mandy war noch nie alleine...entweder mit im Urlaub oder wir waren alle getrennt! Aber sie könnte sich nie an einen anderen Menschen bzw. eine neue Familie gewöhnen...egal wer ihr Essen gibt oder ihr Zuwendung gibt! Niemals! Sorry das glaub ich nicht, was in dem Artiekl steht! Smilie
Nic04
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BeitragVerfasst am: 26.11.2009, 16:30    Titel:    

Hallo,
ich kann es auch nicht so unterschreiben.
Wenn ein Hund eine feste Bezugsperson hat, ist es für ihn bestimmt viel schwerer wenn diese nicht da ist.
Bei uns ist das anders, denn unsere Hunde haben ein relativ großes "Rudel". Soll heißen, wenn ich ein Wochenende weg bin, bricht nicht die Welt zusammen. Zuhause fühlen sie sich immer geborgen. Anders ist es wenn wir unterwegs sind. Dann kann es vor allem Kea es nicht ertragen wenn ich nicht in Reichweite bin. Rose sucht mich auch aber Kea wird unter Umständen panisch.

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Die Treue eines Hundes ist ein kostbares Geschenk, das nicht minder bindende moralische Verpflichtungen auferlegt als die Freundschaft eines Menschen.
(Konrad Lorenz)
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BeitragVerfasst am: 26.11.2009, 16:44    Titel:    

Hallo,

erstmal muss man vorwegschieben, dass die Autorin eine anerkannte Verhaltensexpertin ist, die zahlreiche Bücher zu Hundeverhalten und Kommunikation geschrieben hat. Umfangreiches Hintergrundwissen ist also vorhanden.

Ich kann ihm in weiten Teilen zustimmen. Insbesondere das hier

Zitat:
Dein Hund lebt eng mit dir zusammen – vielleicht schon von Welpenbeinen an. Und dann fliegst du für eine Woche in den Urlaub und der Hund fühlt sich bei deinen Freunden genau so pudelwohl wie bei dir. Hat er dich etwa schon vergessen?


ist natürlich überspitzt geschrieben aber gemeint ist natürlich

Zitat:
Allerdings bedeutet es keinesfalls, dass dein Hund ausschließlich an dir hängt. Hunde sind da eher Opportunisten: Wer mich füttert, wer mich beachtet, der ist jetzt mein Freund, bei dem fühle ich mich wohl.


Und das kann ich für 2 meiner Hunde so 100% bestätigen. Smilie Opportunisten hoch zehn. Bei Niklas wiederum trfft das allerdings nicht zu.

Auch das hier unterschreibe ich gleich

Zitat:
Hunde sind eben Gewohnheitstiere und Neues ist für sie ein Unsicherheitsfaktor.


ebenso das hier

Zitat:
Welpen sind zwischen der dritten und 14. Lebenswoche offen für neue Eindrücke und Erfahrungen. Die Menschen, die sie in dieser Zeit treffen, prägen sich also besonders tief ein – auch die Erfahrungen, die sie mit ihnen machen. Sind es gute Erfahrungen z.B. mit einem kleinen Mädchen, ist nicht nur dieses Mädchen für lange Zeit stark positiv besetzt, sondern kleine Mädchen generell. Aus diesem Grund ist es so wichtig, dass junge Hunde vielfältige gute Begegnungen erleben.


kann ich nur bestätigen.

Das hier

Zitat:
Hunde leben in diesem Moment. Sie sind weder nachtragend, noch können sie vorhin Getanes später zuordnen. Zum Beispiel: Hat der Welpe vor drei Minuten eine Pipi-Pfütze im Flur hinterlassen, kann er mein Schimpfen jetzt gar nicht mehr mit seinem Tun verbinden


sehe ich beim Welpen mit der Pippipfütze ebenso, allerdings kann ich nicht zustimmen, dass Hunde nicht nachtragend sind. Das sehe ich anders. Wobei das ja nachher wieder relativiert wird durch

Zitat:
Das heißt nicht, dass Hunde sich nicht erinnern. Sie erinnern sich immer dann, wenn sich zum Tun ein gutes oder schlechtes Gefühl gesellt. Diese Erfahrungen wandern ins Langzeitgedächtnis.


Ich finde dass das etwas widersprüchlich erscheint zum Vorgesagten.

Ansonsten aber durchaus dàccord wobei man natürlich aufpassen muss, denn es gibt schlichtweg Hunde, die stark personenbezogen sind und sich diesbezüglich auch nicht bestechen lassen und dann eben nicht opportunistisch sind. Aber darauf wird ja auch hingeweisen.
im Großen und Ganzen sage ich trifft es sicher auf nicht wenige Hunde zu. Aber sicher bei weitem nicht auf alle.

Grüße
Frank Smilie
Franki
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BeitragVerfasst am: 26.11.2009, 16:48    Titel:    

Zitat:
Wenn ein Hund eine feste Bezugsperson hat, ist es für ihn bestimmt viel schwerer wenn diese nicht da ist.


Nicole ich denke aber dass es hier oftmals mehr um Gewohnheit geht als um das, was wir gerne hätten. Hunde sind Gewohnheitstiere und eine fremde Person ist bei Hunden, die eine feste Bezugsperson haben immer eine massive Gewohnheitsänderung. Darauf wird im Text aber auch eingegangen. Das ändert aber nichts an der These vom Opportunisten die so gar nicht in das passt, wie wir unsere Hunde gerne sehen.
Ich teile dieses These schon sehr lange... .

Grüße
Frank Smilie
Anja O`Glendence
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BeitragVerfasst am: 26.11.2009, 17:15    Titel:    

Hallo,

wissenschaftliche Studien und Untersuchungen - allen voran hier die Universitäten Wien und Budapest - schreiben von ganz anderen Verhaltensmustern - denen ich eher zustimmen kann (viele Links diesbezüglich hier im Forum).

Zitat:
Und dann fliegst du für eine Woche in den Urlaub und der Hund fühlt sich bei deinen Freunden genau so pudelwohl wie bei dir.


Dies kann ich weder aus persönlicher Erfahrung - noch aus vielen Gesprächen mit HUndehaltern teilen.
Natürlich fühlt der Hund sich nicht grundsätzlich unwohl - einige jedoch schon, andere benötigen lange um sich einzugewöhnen - allerdings alle mir bekannten Hunde zeigen dort oftmals keine typischen Verhaltensmerkmale, die sie zuhause - bei den Fixpersonen zeigen würden.
Sicher gibt es Ausnahmen - wie bei jedem Lebewesen.

Zitat:
Hunde leben in diesem Moment. Sie sind weder nachtragend, noch können sie vorhin Getanes später zuordnen. Zum Beispiel: Hat der Welpe vor drei Minuten eine Pipi-Pfütze im Flur hinterlassen, kann er mein Schimpfen jetzt gar nicht mehr mit seinem Tun verbinden.


Ich sehe Hunde schon als nachtragend an (siehe auch oben genannte Links) und das Verhalten von Welpen in diesem Kontext heranzuziehen finde ich wenig förderlich für eine evtl. empirische Arbeit/Aussage.
Welpen müssen noch lernen, in jeder Hinsicht, auch entwickeln sie noch Fähigkeiten. Natürlich sind Tiere immer instinkgesteuerter als wir Menschen, jedoch lassen gewisse Instinkte im Alter nach: Bsp. Angst vor fliegenden Objekten am Himmel (Flugzeug, Vögel, etc.).

Liebe Grüße
Anja

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BeitragVerfasst am: 27.11.2009, 13:47    Titel:    

Hallo,

ich sehe in den neuen Untersuchungen keinen Widerspruch darin, dass Hunde Opportunisten sind (im positiven Sinne).
Es gibt zahlreiche schlaue Bücher, die allerlei Studien berücksichtigen und es steht da vollkommen außer Frage, dass es Opportunisten sind. Genau aus diesem Grund verhalten sie sich ja in anderer Umgebung auch anders, denn sie sind so schlau, dass sie sich in ihrem Verhalten der geänderten Situation anpassen. Smilie Beim einen dauerts länger, beim anderen kürzer (Unsicherheitsfaktor).

Wenn Ollie 1 Woche bei meiner Mum war, dann möchte er nicht mehr zurück da er es dort besser hat. Er ist alleine, alles dreht sich nur um ihn, er steht im Mittelpunkt von morgens bis abends. Er braucht dann wieder 1-2 Tage bis er wieder bei uns angekommen ist. Das ist schon etwas ernüchternd.... .
In einem anderen Forum war dieser Artikel die Tage auch zu lesen, da wurden einige ähnliche Beispiele nach längerer Abwesenheit beschrieben, teils noch grasser, wie auch im Artikel von der Autorin aufgeführt. Es ist auch eine Frage ob die Hunde es von Anfang an gewohnt waren auch mal woanders zu sein.

In der Tat sehe ich es aber auch so, dass Hunde sehr wohl nachtragend sein können und das sehe ich auch anders als in dem Artikel.

Grüße
Frank Winken
Anja O`Glendence
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BeitragVerfasst am: 27.11.2009, 14:24    Titel:    

Franki hat folgendes geschrieben:
Es ist auch eine Frage ob die Hunde es von Anfang an gewohnt waren auch mal woanders zu sein.



Hallo,

wie schon geschrieben, ich kenne es nicht. Opportunismus liegt nicht nur in der Natur des Hundes, sondern auch in der des Menschen.

Obiges finde ich aber auch ganz wichtig und hat meines Erachtens einen großen Einfluß auf das Verhalten "in der Fremde".

LG
Anja

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BeitragVerfasst am: 27.11.2009, 14:58    Titel:    

Hallo Anja,

das ganze Konzept der positiven Verstärkung in der Erziehung leitet sich ja vom Opportunismus des Hundes ab. Klar sind Menschen auch Opportunisten, das steht ja außer Frage. Leider aber oftmals negativer Opportunismus und kein positiver Opportunismus.

Grüße
Frank Smilie
Anja O`Glendence
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BeitragVerfasst am: 27.11.2009, 15:30    Titel:    

Hallo,

die Unterscheidung kenne ich nicht - kann mir auch nichts darunter vorstellen Verlegen

Klassische und operante Konditionierung begleitet jedes Lebewesen durch sein ganzes Leben - nicht nur Hunde.

Die Eingangsfrage, oder das worüber wir diskutieren ist denke ich eher die Frage: "Lieben uns unsere Hunde wirklich?" - auch das ist wohl wie bei den Menschen, das eine sind Zweckgemeinschaften, dass andere sind lebenslange Liebesbeziehungen. Hiernach unterscheiden sich dann auch die Verhaltensweisen.

Ich gehe davon aus, dass prozentual das Verhältnis zu Gunsten der "Liebe" aufgeteilt ist - wenn man innige Hund-Mensch-Beziehungen betrachtet.
Auch in der Art des Vertrauensvorschusses der Hunde gegenüber ihrer Besitzer erkennt man innige Gefühle - wie auch beim Mensch baut auch ein Hund "blindes Vertrauen" (so er denn dazu fähig ist - oder es zulässt) nicht innrehalb kurzer Zeit auf. Es wächst.
Dieses Vertrauen baut kein Individuum innerhalb eines Urlaubes woanders auf - es sei denn, er hat auch dort in seiner Prägephase ein Urvertrauen zu der schon bekannten Person aufgebaut oder aber er hat es auch gegenüber den Beitzern nicht.

Oberflächlich betrachtet mag ein Beobachter wahrnehmen, dass ein Hund sich in der Pflegefamilie wohlfühlt. Was auch durchaus sein kann. Die Facetten, die eine innige Beziehung ausmachen - hier allem voran wieder das Vertrauen - ist für den Fremdbeobachter nur schwer - wenn nicht gar unmöglich - zu erfassen.

Aber ich gebe Dir Recht udn sehe es genauso - es ist wichtig zu unterscheiden, wo der Hund die Zeit der Abstinenz des Besitzers verbringt. Sind es bereits vertraute Personen, die er womöglich aus der Prägephase schon kennt? Sind es Menschen, denen er oft udn immer positiv begegnet sind? Oder sind es eher Personen, denen er nicht vertraut ist?
Die Verhaltensweisen des Hundes werden sich diesbezüglich stark unterscheiden.

Liebe Grüße
Anja

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