Ashley :(

Ashley · Verfasst am: 23.8.2006, 09:56 Titel: Ashley :(

Hallo,

einige mögen sich noch an meine Hilferufe wegen unseres Westies Ashley erinnern. Ich hatte leider nur selten die Möglichkeit hier zu schreiben. Zwischenzeitlich ging es ihm so gut wie nie zuvor. Er bekam Tabletten zur Unterstützung der Leber, sein Herzmedikament (Vetmedin) und war fit wie ein kleiner Welpe.
Seit einigen Tagen geht es wieder mit ihm abwärts. Meine Mama hat, trotzdem der TA nicht viel davon hielt, eine homöopatische Leberkur mit Ashley begonnen. Drei Tage lang war er nicht wieder zu erkennen, er kam aus ohne Schmerzmittel, stänkerte jeden an, der ihm in den Weg kam und war frech wie sonst etwas.
Leider hielt es nicht lang an. Seit gestern abend liegt er nur noch, schreit auf wenn man ihn hochnehmen will, läuft nicht von allein. Isst zwar seine Leckerchen noch, aber die Lymphknoten am Hals sind auf ca. 4 cm Durchmesser angeschwollen.
Wir fragen uns- wozu noch? Wozu noch Schmerzmittel? Solange es ihm damit gut ging, war es ok. Die Therpien sind ausgeschöpft, wir waren in Tierkliniken mit ihm, niemand weiß mehr weiter. Es geht mal ein paar Tage gut, dann wieder ein paar Tage nicht, das hat er einfach nicht verdient. Wir sind so verzweifelt und nachdem er die ganze Nacht geschmatzt hat, was laut TA ein Zeichen für Schmerz ist, sind wir zum Entschluss gekommen, dass es besser ist, wenn wir den Schmerz für ihn tragen- den Schmerz des Abschiedes. Er darf nicht mehr leiden. Heute Mittag kommt der Tierarzt zu uns nach Hause und er wird unter unseren Händen voller Liebe Erlösung finden.

Ich weine nur noch und muss bis 11 auf der Arbeit sein, alleine. Ich höre nebenbei Radio und kann es gerade ncht fassen- es wurde gerade das Lied angespielt, was im Hintergrund lief als damals unsere schwangere Meerschweinchenmama starb. Ich habe es seit Jahren nicht gehört, es hat mich damals etwas getröstet. Nun läuft es gerade jetzt. Ein Zeichen? ich weiß es nicht. Dieser Tag soll....nicht so laufen, wie er laufen wird. Für Ashley ist es das beste. Er kann nicht mehr. Er ist durch das ständige Auf und ab so dünn geworden. Sein Leberdiätfutter verschmäht er. Gibt es noch einen Ausweg?

Er darf nicht leiden. Ich habe Angst dass wir das falsche tun. Dass es irgendwo noch ein Wundermittel gibt. :*(
Verzweifelte Grüße
Melanie

PS: Das schlimmste sind die Gedanken daran, dass ich so wenig Zeit für ihn hatte. Ich hoffe er weiß trotzdem, wie sehr ich ihn liebe :*( :*(

Der letzte Gang

Bin ich dereinst gebrechlich und schwach
und quälende Pein hält ständig mich wach -
was Du dann tun mußt - tu es allein.
Die letzte Schlacht wird verloren sein.

Daß du sehr traurig, verstehe ich wohl.
Deine Hand vor Kummer nicht zögern soll.
An diesem Tag - mehr als jemals geschehen -
muß Deine Freundschaft das Schwerste bestehen.

Wir lebten zusammen in Jahren voll Glück.
Furcht vor dem Muß? Es gibt kein Zurück.
Du möchtest doch nicht, daß ich leide dabei.
Drum gib, wenn die Zeit kommt, bitte mich frei.

Begleite mich dahin, wohin ich gehen muß.
Nur - bitte bleibe bei mir bis zum Schluß.
Und halte mich fest und red mir gut zu,
bis meine Augen kommen zur Ruh.

Mit der Zeit - ich bin sicher - wirst Du es wissen,
es war Deine Liebe, die Du mir erwiesen.
Vertrauendes Wedeln ein letztes Mal -
Du hast mich befreit von Schmerzen und Qual.

Und gräme Dich nicht, wenn Du es einst bist,
der Herr dieser schweren Entscheidung ist.
Wir waren beide so innig vereint.
Es darf nicht sein, daß Dein Herz um mich weint.

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Ashley · Verfasst am: 23.8.2006, 10:04 Titel:

Noch dazu hat er wunde Pfötchen. Er leckt sie Tag und Nacht, ihn stört es nicht mal mehr, wenn wir Chloramphenicolspray drauf machen, was uns in der Klinik gegeben wurde. Sie tun ihm weh. Wir konnten ihn oft nicht 2 Minuten allein lassen, ohne dass sie danach nassgeleckt waren. Wir haben sie gebadet in Antibiotischen Lösungen, aber es wurde nicht besser. Dann fielen ihm zwei Krallen aus, einfach so. ich meine, ist nicht irgendwann auch mal gut? Kann so etwas jemand wieder besser werden? Womit hat er das nur verdient? Und dann immer wieder so Tage, an denen man ihn nicht wieder erkennen konnte. Urplötzlich ließ er seine Pfoten in Ruhe, tobte rum, war gut drauf. Und am nächsten Tag wieder so eine Quälerei. Wir haben Angst dass das mit dem Erlösen falsch ist- aber was wäre dann richtig? :*(
Warum ist das bloß so schwer?

Ashley · Verfasst am: 23.8.2006, 10:14 Titel:

Vielleicht kann ja jemand von euch noch etwas dazu sagen, da ich um ca. 11.15 Uhr nach Hause fahre und wir dort leider erst in ca. 4 Wochen INternetanschluss haben werden...ansonsten schaue ich die nächsten Tage von der Arbeit aus herein, wenn ich denn auf der Arbeit bin...

Ich habe ANGST dass es falsch ist :*( OH GOTT

Nachteule · Verfasst am: 23.8.2006, 10:16 Titel:

Hallo Melanie,
ich werde heute Mittag ganz fest an Euch denken. Dass der Tierarzt zu Euch nach Hause kommt ist ja schon großer Luxus und ich kann es mir besser nicht vorstellen. So kann Dein Hund in gewohnter Umgebung sterben. Ich meine, Du hast richtig entschieden. Es gibt nicht immer eine Rettung!

Bleib standhaft!! Ich drücke ganz fest die Daumen.

Gudrun

Ashley · Verfasst am: 23.8.2006, 10:24 Titel:

Vielen vielen Dank für deine Antwort. Der TA ist ein Freund unserer Familie. Er wird nachher auch leiden, denke ich. Er hatte oft genug schon Tränen in den Augen, wenn die Behandlung nicht angeschlagen hat.

Er kommt zwischen 12 und 13 Uhr. Ich habe solche Angst, aber was sollen wir tun- wir müssen versuchen dran zu denken dass es einfach das beste ist, die Schmerzen selbst zu tragen, als dass Ashley es muss :*(

Nic04 · Verfasst am: 23.8.2006, 10:33 Titel:

Hallo Melanie!
So wie du es beschrieben hast, ist es für Ashley wohl mehr eine Erlösung!
Ich denke ganz fest an euch.
Oh Gott, es tut mir so unendlich leid.
Fühl dich fest gedrückt
Nicole

Ashley · Verfasst am: 23.8.2006, 10:38 Titel:

Vielen lieben Dank. Ich hoffe meine Kollegin kommt bald und löst mich ab. Wenn ich nicht heute allein auf Arbeit wäre, wäre ich gar nicht erst hingefahren, denn mir kommt jede verstrichene Sekunde, die ich hier bin, verschenkt vor.

:*(

sabine kobbe · Verfasst am: 23.8.2006, 10:41 Titel:

hallo melanie,

du kennst deinen hund wie kein anderer, und nur du kannst wissen was das richtige ist. ich denke du wirst auf jeden fall die richtige entscheidung treffen. aber was ist das für ein leben wenn er nur noch schmerzen hat und selbst die tabletten nicht mehr helfen?!
zweifel wirst du immer haben... egal wie du dich entscheidest.
fühl dich lieb umarm

t

mitfühlende grüße von sabine

Nachteule · Verfasst am: 23.8.2006, 10:43 Titel:

Hallo Melanie,
ich denke, dass du die richtige Entscheidung getroffen hast. Wenn Du nachher nach Hause kommst, schau Deinen Hund an! Dann überlege Dir, ob er es verdient hat, noch eine Minute länger zu leiden.
Wenn alles vorbei ist, mach eine Kerze für ihn an und warte mit der Beerdigung noch eine Weile, vielleicht bis morgen. Lass Dir Zeit beim Abschied nehmen! Du wirst sehen: er wird einen friedlichen Gesichtsausdruck haben und das wird Dir sicherlich helfen, denn Du weisst, er hat jetzt keine Schmerzen mehr und muss nicht mehr leiden.

Lass Dich drücken, ich bin in Gedanken bei Euch!!

Gudrun

Naten · Verfasst am: 23.8.2006, 10:45 Titel:

Liebe Melanie

Ich glaube auch das ihr nun das richtige macht

Ihr habt sooviel versucht um dem kleinen Schatz zu helfen...

Es ist bestimmt ne schwere Entscheidung....
schön,das er in seiner gewohnten Umgebung bleibt ,so schläft er friedlich ein
Euch wünsch ich vieel Kraft
und Ashley wünsch ich den Frieden den er nun verdient hat