Deckrüden ein einträgliches Geschäft ?


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Anja O`Glendence
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BeitragVerfasst am: 4.1.2006, 00:40    Titel:    

Hallo Regina,

super geschrieben.

Allerdings kommen dann doch auch Hündinnenbesitzer zu Deckrüden die keinen Championtitel haben, wohl aber mit mindestens 5 V und einer Ankörung, dann also an einer Kör und Auslesezucht beteiligt sein können.

Vielen Hündinnen nützen ja die Championväter gar nichts, wenn sie nicht auch Champion sind. Sie erhalten dann ja ohnehin nicht den Stempel Championzucht.

Jeder Deckrüde vererbt Vorteile und Nachteile, wobei ja nunmal die individuellen Nachteile für die eine Hündin gar nicht relevant sein müssen.

Ich würde niemals einen Rüden nach seinen Titeln aussuchen, wenn er sie hat, gut, wenn nicht, aber seine Nachkommen überzeugen mich, dann auch gut.
Du weisst ja warum ich mir meinen nächsten Deckrüden ausgesucht habe Winken seine Nachkommen überzeugen mich, seine Linie und seine Gesundheit, das er dann noch Champion ist, ist für mich ein netter Nebeneffekt. Er zeigt in seinen Nachkommen eben die Merkmale, die für mich besonders wichtig sind.

Du siehst ich falle aus dem Raster der "neuen Championbegeisterten Jungrüden" Lachen und ziehe die vor, die sich jahrelang bewährt haben und die mich nicht zuletzt aufgrund ihres Alters und des Gesundheitszustandes mehr als überzeugen.

Liebe Grüße (besonders an Champ Winken )
Anja

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Christa
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BeitragVerfasst am: 4.1.2006, 10:09    Titel:    

Hallo Anja
Champ ist ja nun ein Rüde, der mir besonders gut gefällt und Regina hat so tolle Fotos von ihm.
@ Regina, du schuldest mir immmer noch ein Foto von ihm Lachen
vielleicht könntest du von ihm mal ein Foto ins Forum setzen. Bunny
LG
Christa

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BeitragVerfasst am: 4.1.2006, 18:00    Titel: Richtigstellung    

Heute haben mich 2 PN erreicht, wo ich gebeten werde etwas richtig zu stellen.
Ich habe bei dem Bericht über Deckrüden den Eindruck gewonnen, weil es viele Treads waren, daß mehrere Personen an der Diskussion beteiligt wären (habe beim lesen nicht auf die Usernamen geachtet), dem ist aber nicht so !
Ich habe den ganzen Tread noch mal gelesen und es waren nur 4 User beteiligt und nur deine davon war dieser Meinung, daß die Deckrüden ein gutes Geschäft seien.
In ihrer PN meint sie zwar, daß das nicht so ernst gemeint wäre, aber ich glaube doch, daß das die eigentliche Meinung ist !
Lest selbst!
( Ich finde nämlich nicht, daß das etwas für eine PN ist ! Warum dann überhaupt ein öffentliches Forum !)

Hallo Regina, Du schreibst im Westieforum folgendes:
Ich habe gerade in einem anderen Forum eine Diskussion über das wie und ob des "Geschäfts" mit einem Deckrüden nachgelesen.
Die überwiegende Meinung dort ist, daß man mit den Deckrüden ein gutes Geschäft machen kann.

Dazu möchte ich Dir folgendes sagen: Zuerst einmal wenn Du richtig gelesen hast schrieb ich schon, dass ich das nicht ganz so ernst meinte und dann stimmt es ja wohl auch nicht, dass es die überwiegende Meinung ist, ich bin doch nicht die Mehrheit im Forum.
Vielleicht kannst Du das mal im Westieforum richtigstellen.
Ich möchte es ungern hier ins Forum stellen, weil ich keinen Stunk machen möchte.

Nebenbei bemerkt muss an der Hundezucht aber doch etwas dran sein. Wenn so viele Kosten entstehen wie Du geschrieben hast, dann müssen ja Hundezüchter (ALLE Züchter, nicht nur die Westie-Züchter) ganz toll gut betucht sein. Denn wenn Deine Rechnung stimmt gibt es nur Kosten, die wirklich nicht gerade unerheblich sind und die werden durch die Zucht nicht gedeckt, also unter dem Strich ein Verlustgeschäft. Na ja, und das muss man sich erst einmal leisten können.

Also liebe Marianne,
lese doch bitte du noch mal meinen Artikel und die Berichte der anderen User hier im Forum!

PS : Übrigens "dein Züchter" hat seinen "Superrüden" schon lange nicht mehr !
Ushi
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BeitragVerfasst am: 4.1.2006, 18:32    Titel:    

Hallo, ich habe Reginas Bericht und eure Reaktionen gerade verschlungen - ich finde das ganz wichtig und interessant und hoffe, dass das auch viele lesen, die "nur" einen Familienhund haben oder suchen.

Man glaubt vielleicht als Hundikäufer, dass sich die Züchter mit den Hundsis ein feines Leben machen, bissl zu Ausstellungen gehen, dort die Pokale einsammeln und dann das Geld der Hundikäufer einstreifen. Die Geschichten über Vermehrer verstärken dieses Vorurteil dann noch.

Ich hab ja bisher nur kurz in das Ausstellungsleben reingeschnuppert, und da hab ich schon gelernt, dass es unglaublich viel Geduld, G'spür und Liebe braucht, um eine gute Zucht aufzubauen. Ganz abgesehen vom Geld, das hat Regina ja ausführlich vorgerechnet.

Ich frag mich ja eher, ob man vom Hundezüchten ÜBERHAUPT leben kann?? Weil bestimmte Kosten hat man doch auch jeden Fall, auch wenn man mit einem Hund keinen Champion anstrebt?

Ich hätt noch soooo viele Fragen zu dem Thema, z.B. welche Gründe es geben kann, einen Rüden nicht decken zu lassen, auch wenn er bei Ausstellungen die nötigen Bewertungen bekommen hat (die Richter also finden, dass er decken soll)? Seid ihr da so (selbst-)kritisch, dass ich z.B. sagt mein Rüde hat zwar mehrere V bekommen, aber tatsächlich hat er diesen oder jenen Mangel, den er nicht weitervererben soll? Oder sind das eher Kranheiten oder Allergien, die einen dann dazu bringen, auf das Decken zu verzichten?

lG

Ilse
Anja O`Glendence
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BeitragVerfasst am: 4.1.2006, 19:26    Titel:    

Hallo,

vielleicht ist es einfach mal wichtig, das Ganze transparent zu machen.
Auf den ersten Blick und wenn man um die Hintergründe nicht weiss und zudem auch noch jeden Tag in der Zeitung die "Spottpreise" von Importen oder Vermehrern liest, mag manch "nicht Eingeweihter" tatsächlich zu dem Schluß kommen, das man mit einer Zucht eine ganze Familie ernähren könnte und das natürlich nur zu Lasten der Tiere.

Es sei gesagt, es gibt mit Sicherheit Personen, die das schaffen.
Da werden Welpen am "Fliessband" produziert, bei der Aufzucht sind Mutter und Kinder sich selbst überlassen, billige Wurmkuren und Impfungen werden im Osten geholt (habe tatsächlich heute erfahren dass es Menschen gibt, die sich die Herpesimpfung im Osten holen, Preisunterschied über 50 Euro), beim Futter "tuts das billigste vom Billigen", Welpenmilch, Aufzuchtfutter sind Fremdworte in deren Vokabular. Da wenig bis keine sozialen oder familiären Kontakte zu den Zuchttieren und Welpen bestehen, kommen Skrupel gar nicht auf.
Das Tier, der Hund, des Menschen bester Freund wird zur "Wurfmaschine" degradiert, Gefühle, wie Freude, Trauer, Einsamkeit und Verzweiflung, wird dem Wirtschaftsfaktor Tier abgesprochen.

„Mindestaufbewahrungszeit“ bis das „Verkaufsalter“ annähernd erreicht ist, Verkauf der Welpen an jeden zahlungskräftigen Interessenten, ohne Fragen zu stellen, und die Mutterhündin gleich bei der nächsten Hitze von einem x-beliebigen Rüden wieder gedeckt, bis ins hohe Alter, das rechnet sich.

Die Bereiche die die größten Kosten verschlingen, Tierarzt und Ernährung, werden gänzlich auf ein Minimum beschränkt.

Da es keine Wurfabnahmen, keine Zuchtzulassungen usw. gibt, fallen auch in dem Bereich, Welpenauslauf, Welpenzimmer, usw. keinerlei Kosten an.
Garage, Stall, all das tuts.

Die Realität derer, die sich der Zucht aber mit Haut und Haaren verschrieben haben, sieht komplett anders aus.
Gehen wir von einem Wurf mit sagen wir mal 4 Welpen aus, bleiben wenn alles gut läuft (kein KS, keine anderen tierärztlichen Maßnahmen, Deckgeld, sonstige Aufzuchtkosten) vielleicht das Geld von anderthalb bis maximal zwei Welpen übrig.
Selbst wenn man die jetzt hoch ansetzen würde mit 1500 euro, dann frage ich mich, wer - wen nicht aus Enthusiasmus - bereit wäre, 12 Wochen lang, 24 stündlich, für 3000 euro zu "arbeiten".

Und wer es mit der Aufzucht ernst nimmt der macht sich VIEL Arbeit damit.
Der hat in dieser Zeit, vielleicht abgesehen von den ersten drei Wochen, vorausgesetzt man muss nicht zufüttern, eine Rundumbetreuung zu absolvieren.
Da gibt es kein Kino, Party, spontaner Kurzurlaub, da gibt es nur Hunde, Hunde und nochmals Hunde.
In der "welpenfreien Zeit" hat man unzählige Besuche von Interessenten, Welpentreffen, Ausstellungen, Züchterfortbildungen, usw.

Mit einem "Nebenjob" ist eine Zucht fast gar nicht zu realisieren, denn welcher Arbeitgeber würde einen schon 10 bis 12 Wochen freistellen?
Also steht man irgendwann vor der Frage Zucht oder Job?

Ich habe einmal in einem anderen Forum, als das Thema Zucht wieder als profitables "Geschäft" bei minimalen Ausgaben diskutiert wurde, mal eine Liste aufgestellt von Dingen, die so "um einen herum stehen" stehen wenn man einen Wurf hat.
Wurfkiste
Waage
Wärmekissen
Wärmelampe
Wurfutensilien (Aufzuchtfläschchen, Arterienklemme, Ultraschallreiniger, Plane für Wurfkistenunterlage, Sterilium, Sagrotan, homöopathische Mittel, Einmalhandschuhe, Respirot, Flaschenwärmer, Mundschutz, Medikamente wie Metrovetsan usw., Wurmkuren)
Welpenmilch
Welpenbrei
Spieltiere (die werden dann mitgegeben)
Auslauf mit lernfähigem Untergrund und Spieltieren
Welpengitter für draussen und drinnen
und das alles befindet sich in einem

Welpenzimmer.

dann kommt lange vor der Geburt:

- Besuch von Ausstellungen zur Zuchtzulassung, bei Ankörung mindestens 3 V, ansonsten zumindest 2 Formwertnoten SG, für Auslesezucht mindestens 5 V, zur Championzucht siehe Reginas Auflistung "Deckrüden", Meldegeld, Anfahrt, eventuell Hotelübernachtungen.
.
- zuchtzulassungsrelevante Untersuchungen

- Absolvieren des Pflichtseminars (die meisten Züchter "frischen" durch Seminare jedoch regelmäßig ihr Wissen auf)

- Zuchtwartbesuch zur Zwingerabnahme

- Literatur

dann gehts zum Rüden, der im Idealfall nah wohnt, wenn nicht Hotelübernachtung

- Decktagbestimmung beim Tierarzt

- also Progesterontest oder Vaginalabstrich, am besten beides und zusätzlich ein Abstrich auf Bakterien

- Decktaxe

- Papiere, Deckscheine, Wurfmeldescheine, usw.

- Herpesimpfung (zweimal)

- wenn alles gut geht, Geburt ohne KS und ohne Tierarzt

- wenn es nicht gut geht, Nachversorgung der Hündin durch einen Tierarzt

- Zuchtwartbesuche (zwei)

- Entwurmungen

- Impfen

- Chippen

- Besuche von Interessenten, da man alle besonders gründlich kennenlernen möchte, natürlich sooft es geht bei Kaffee und Kuchen

Wahrscheinlich habe ich noch was vergessen, manches mag auch anders sein, als bei anderen Züchtern, die dann wiederum etwas bei der Liste dabeihaben, was bei mir fehlt.

Mich jedenfalls regt es schrecklich auf, wenn manche jedesmal den finanziellen Aspekt in den Vordergrund stellen.
Die Zeit und vor allem, das auf was man alles verzichten muss, weil man sich den Hunden verschrieben hat, lässt sich doch gar nicht aufwiegen.
Ich persönlich möchte auf all dsa nicht verzichten, möchte die schönen Momente nicht missen, aber es gibt auch viel Leid und Missgunst den man über sich ergehen lassen muss und das macht manchesmal schon mürbe.

Liebe Grüße
Anja

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Stefanie
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BeitragVerfasst am: 5.1.2006, 20:56    Titel:    

Hallo Ihr!
Ich denke, dass die wenigsten Leute, dass drumherum sehen bzw. sehen wollen. Denn es klingt doch toll die hat 'nen Deckrüden und wenn der deckt (macht der bestimmt auch ständig) dann bekommt die ein Schweinegeld. Und wenn ihre Hündin auch noch Welpen hat, dann bekommt die schon wieder ein kleines Vermögen.
In ihrem Neid oder ihrer Naivität vergessen viele, dass der Deckrüde und die Zuchthündin etwas zu fressen haben möchte, dass sie zum Tierarzt müssen (auch wenn es nur die Impfungen sind), dass man eine sehr große Wohnung oder ein Haus unterhalten muss und auf Austellungen muss man auch noch gehen. Ganz zu schweigen von der Hundesteuer, Hundeversicherung und all diese Kleinigkeiten.
Wenn ich dran denke, was man schon für den "normalen" Familienhund ausgibt, dann kann man an einer ordentlich geführten Hundezucht eigentlich nichts merh verdienen, sondern muss Geld mitbringen. Vielleicht hat man ein paar Monate im Jahr mal Glück und die Hunde tragen sich selbst, aber das ist bestimmt kein Dauerzustand.
Ganz zu schweigen von der Zeit und Liebe, die die Tiere benötigen.
elfenland
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BeitragVerfasst am: 6.1.2006, 20:16    Titel:    

Hallo Ihr Lieben,
das sind wirklich super Beiträge hier.
Mir ist es allerdings absolut rätselhaft, wie es Hundebesitzer geben kann, die noch glauben, daß man mit seriöser Hundezucht Geld verdienen kann!!!! esreicht.gif Können die denn nicht rechnen? Da muß ich Eure Aufstellungen nicht lesen....Wenn ich mir nur anschaue, was mich 2 Hunde kosten (die keine Welpen haben...aber TA (und sie sind nie ernsthaft krank), Steuer, Haftpflicht, Fressen, Hundeschule (40 € pro Woche!), und und und ) dann bräuchte ich schon einen (VDH) Wurf pro Jahr, um diese beiden zu finanzieren!!!!
Und jeder von uns, der seinen Hund bei einem seriösen Züchter abgeholt hat, weiß sowieso, daß diese Leute draufzahlen. In jedem Buch zur Hundehaltung steht, daß ein Hund Zeit seines Lebens ungefähr soviel Kosten verursacht wie ein Mittelklassewagen......Also, Regina, Anja, Petra, Diana, Geli....wieviele Wagen könntet Ihr fahren....wenn nur die Hunde nicht wären....???? Danke Euch!!!!!
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