Sehen Hunderassen in 10 Jahren ganz anders aus?
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Ushi Rang 11
Alter: 68 Anmeldedatum: 09.06.2005 Beiträge: 2212
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Verfasst am: 20.12.2005, 13:34 Titel: Sehen Hunderassen in 10 Jahren ganz anders aus? |
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Hallo ihr Lieben, unlängst hab ich im "Wuff" einen Artikel über die Zukunft der Rassehundezucht gelesen, der insgesamt sehr interessant war. Was mich aber sehr gewundert hat: die meinen, dass "unsere Hunderassen alle 10 Jahre anders aussehen". In den USA würde das Aussehen verändert, und in Europa würde man sich dann anpassen.
Also dass sich die Rassen über die Zeit verändern, sieht ja jeder von uns. Aber innerhalb von 10 Jahren? Da wäre ja ein Westie im Alter von 10 Jahren (und der ist ja beileibe nicht alt) schon ein Auslaufmodell???
Was sagen denn die Züchterinnen und Züchter dazu? Ist das eine erwünschte Entwicklung, oder muss man halt mitmachen?
Fragende Grüße
Ilse |
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Anja O`Glendence Moderator
Alter: 56 Anmeldedatum: 06.01.2004 Beiträge: 10663 Wohnort oder Bundesland: Deutschland
Hunde der User: Othello vom Büttgeshof Cascaja Alida von Steinberg O'Glendence Lovely Nayeli / O'Glendence Lovely Lancelot / O'Glendence Lovely Lancer O'Glendence Especially For Me /O'Glendence Especially For You O'Glendence Just Jeffrey Magic Moments of Joy vom Märchengarten
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Verfasst am: 20.12.2005, 14:40 Titel: |
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Hallo Ilse,
es gibt immer wieder Trends ind er Tierzucht.
Eine Beschreibung die für mich ansich schon ein Paradoxon in Bezug auf Individuen ist.
Bei den Pferden hatte man beispielsweise vor knapp 15 Jahren mal den "genialen" Gedanken, sehr kompakte Pferde auf vollblutgleiche, filigrane Beine zu stellen, weil das im Dressurviereck ja so harmonsich aussieht.
Der Schuß ging natürlich nach hinten los, denn ein Vollblut wiegt mit seinen Röhrbeinen nicht umsonst nicht annähernd so viel wie ein Warmblut.
Sehnen, Beschaffenheit der Beine (Dicke der Röhrbeine) hielten den kalibrigen Körpern gar nicht Stand.
Das Bild ist heute aus der Tuernierszene also wieder verschwunden, was blieb sind leider viele Tiere mit noch mehr gesundheitlichen Problemen.
Beim Westie geht der Trend, schaut man sich mal Hunde von vor 20 Jahren an, zu einem immer kürzeren Rücken, immer kürzeren Vorgesichtern.
Leider ist es so, dass bei vielen sehr kurzen Rücken, die Hinterhand sehr steil steht, ergo, eine schnellere Abnutzung des Rollkamms. Damit Patellaprobleme.
Dann ist es noch sehr fraglich ob ein derart kurzer Rücken bei Hündinnen überhaupt ideal sein kann?
Das Vorgesicht wurde ebenfalls immer kürzer gezüchtet, die Zahnanzahl sollte aber erhalten bleiben, da muss man sich fragen geht das?
Ich habe in einer Wuff nun davon gelesen, dass es neben dem SV nun einen neuen Schäferhundverein gibt, der zurück zum "alten Typ" will. Der abfallende Rücken und die damit verbundenen skelettösen Probleme sollen eliminiert werden.
Ein solcher Hund hätte aber wahrscheinlich auf keiner Rassehundeschau auch nur ansatzweise eine Chance. Nun wurde ein neuer Verein gegründet, der sich gegen das in den Köpfen vorherrschende Bild zuginsten einer verbesserten Gesundheit durchsetzen will. Man kann nur hoffen, das solch ein Verein großen Zulauf findet.
Ja mun man alle Trends mitmachen?
Nein, aber dann muss man sich auch damit abfinden nicht immer einen V1 Hund zeigen zu können, sondern, man steht vielleicht auch mal weiter hinten.
Ein sehr alter Züchter hat mir mal gesagt, es gibt zwei HUnde, Ausstellungshunde und Zuchthunde, nur unter 1000 Fällen ist beides in optimaler Form miteinander verbunden (bei Hündinnen wahrscheinlich treffender als bei Rüden).
Gerade bei Zuchthündinnen sollte man nach ganz anderen Kriterien auswählen, da sollte das Aussehen (natürlich standardgemäß ich meine hier eher die Nuancen, die über eine 1. Platz oder nicht entscheiden) nur eines von vielen Auswahlpunkten sein.
Eine Hündin sollte instinktsicher sein, in jedweder Form und Verhaltensmerkmalen und darüberhinaus topgesund und freundlich.
Viele Grüße
Anja _________________ Netiquette
"Wie sollte man sich von der endlosen Verstellung, Falschheit und Heimtücke des Menschen erholen, wenn die Hunde nicht wären, in deren ehrliches Gesicht man ohne Misstrauen schauen kann"
"Tief im Winter lernte ich endlich, dass in mir ein unbesiegbarer Sommer lag" (Camus)
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Ushi Rang 11
Alter: 68 Anmeldedatum: 09.06.2005 Beiträge: 2212
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Verfasst am: 20.12.2005, 17:40 Titel: |
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Anja, das ist wirklich interessant was du da schreibst: dass der Körperbau, wie er jetzt offenbar "sein soll" vielleicht gar nicht so ideal ist.
Als Hundifan gefallen mir natürlich auch die kurzen Westie mit der kurzen Nase am besten, eben nicht so langgestreckt und niedrig wie die Scotties -womit ich gar nix gegen Scotties sagen will, sind ja auch süße Hundsis! Mir gefällt der Westie seit vielen Jahren, weil er eben so "quadratisch" ist.
Jetzt hab ich den Idefix 3mal ausgestellt, und 2mal stand im Protokoll "Rücken etwas lang". Das steht übrigens auch bei einem österreichischen Jugendchampion, den ich kenne, ist also offenbar noch kein Hindernis für Top-Noten.
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Ein sehr alter Züchter hat mir mal gesagt, es gibt zwei HUnde, Ausstellungshunde und Zuchthunde, nur unter 1000 Fällen ist beides in optimaler Form miteinander verbunden (bei Hündinnen wahrscheinlich treffender als bei Rüden). |
Das find ich auch besonders interessant: d.h. ein Züchter, der nicht ständig auf Ausstellungen präsent ist, hat deshalb nicht unbedingt die "schlechteren" Hunde?
Und wenn ich das richtig versteh, dann ist die Qualität der Hündin entscheidend für den Nachwuchs? (entschuldigt bitte die blöde Frage, ich versteh ja nix von Genetik und Zuchtstrategien ) Interessiert mich alles so brennend!
lG
Ilse |
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Anja O`Glendence Moderator
Alter: 56 Anmeldedatum: 06.01.2004 Beiträge: 10663 Wohnort oder Bundesland: Deutschland
Hunde der User: Othello vom Büttgeshof Cascaja Alida von Steinberg O'Glendence Lovely Nayeli / O'Glendence Lovely Lancelot / O'Glendence Lovely Lancer O'Glendence Especially For Me /O'Glendence Especially For You O'Glendence Just Jeffrey Magic Moments of Joy vom Märchengarten
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Verfasst am: 20.12.2005, 20:06 Titel: |
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Hallo Ilse,
in erster Linie ist die Hündin prägend für den Nachwuchs.
Von ihr bekommen sie die ersten "Weisheiten" fürs Leben mit auf den Weg.
Ist die Hündin ängstlich oder aggressiv, so wird sie auch ihre Welpen dementsprechend prägen.
Primäre Wehenschwäche beispielsweise ist auch genetisch bedingt und wird weitergegeben, so auch die Instinktsicherheit im Vorfeld, während der Geburt udn bei der Aufzucht.
Einige Züchter meinen, die Hündin würde mehr an die Welpen weitergeben aufgrund der Mitochondrialvererbung, das ist aber nirgendwo nachlesbar. Genetisch ist beim Welpen wohl von beiden zu gleichen Teilen alles verteilt.
Aber prägend ist eben nunmal die Hündin, denn sie begleitet als wichtigster Fixpunkt die Kleinen in den ersten 10 bis 12 Wochen.
Gegen "quadratisch" wäre ja noch nichts einzuwenden, aber teilweise ist ja der Hals schon länger als der Rücken (mag bei manchen auch durchs Trimmien verstärkt werden).
Super interessant zu dem Thema war übrigens auch die WElthundesausstellungs-Ausgabe vom KfT, da war die Entwicklung der Hunde sehr eindrucksvoll festgehalten.
Viele Grüße
Anja _________________ Netiquette
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