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Marie Rang 11
Alter: 63 Anmeldedatum: 05.06.2004 Beiträge: 5929 Wohnort oder Bundesland: Hessen
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Verfasst am: 31.10.2005, 16:17 Titel: Wenn die Leber streikt! |
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Die kranke Leber.
Die Leber ist das „chemische Labor“ eines Körpers und an vielen Stoffwechselprozessen beteiligt. Bevor die Nahrungbausteine durch den Dünndarm ins Blut geleitet werden, müssen sie zuerst durch die Leber.
Dort werden sie sortiert, zerlegt, zusammengebaut und notfalls unschädlich gemacht.
Die Leber hat einen regulierenden Einfluß auf den Kohlenhydrat- und Fettstoffwechsel, baut Eiweißstoffe auf und ab, entgiftet den Körper von Endprodukten. Arzneimitteln, Wurmkuren (zur Prophylaxe ?) Mittel gegen Parasitenabwehr usw.
all diese Dinge werden über die Leber verstoffwechselt.
Sie ist für die Herstellung von Gallenflüssigkeit zuständig und an zig verschiedenen weiteren Funktionen beteiligt, die größtenteils so kompliziert sind, dass die Leistungen dieses wichtigsten Organs noch längst nicht restlos durchschaut worden sind .
Das bedeutet:
Die Leber ist pausenlos beschäftigt.
Sie speichert Vitamine und Mineralstoffe.Sie vollbringt mit der Entgiftung und Verstoffwechselung eine sehr aufwendige und komplizierte Aufgabe.
Kurzum: die Leber ist immer im Dauereinsatz und hat im Laufe eines Lebes viel zu tun.
Die Leber an sich ist ein recht regenerationsfähiges Organ. Bei Lebererkrankungen verhält es sich ähnlich wie bei einer Grippeerkrankung. Nur der Körper allein, vermag sie zu kurieren.
Aus diesem Grund werden Lebererkrankungen häufig zu spät erkannt.
Tipp zur Vorbeugung von Leberschäden: 2-3 mal im Jahr eine Leberschutzkur zur Entgiftung des Stoffwechsels zu machen.
Symptome zur Früherkennung:
Man kann ohne weiteres behaupten.
Die Leber leidet stumm, ganz besonders im Anfangsstadium.
Warnsignale sind Veränderungen in der Gemütsverfassung. Lustlosigkeit, Reizbarkeit, Müdigkeit.
Der Appetit ist eingeschränkt.Die Flüssigkeitsaufnahme ist vermehrt.
Magen-Darmprobleme: Erbrechen, Durchfall, Blähungen und z.T. Verstopfung.
Oft macht sich eine Schädigung der Leber über Maulgeruch bemerkbar.
In späteren Stadien entstehen oft epilepsieähnliche Anfälle, die auf eine Überbelastung des Stoffwechsels durch toxische Stoffe (z.B. Ammoniak durch zuviel Protein ) zurückzuführen sind. Ab einer bestimmten „Gift-Konzentration“ im Blut wird die Funktion des Gehirns beeinflusst. Gehirnschäden können die Folge sein.
Behandlung:
1.Umstellung auf ein fettarmes Futter, das die Leber entlastet. Der Energiebedarf wird hauptsächlich über leichtverdauliche Kohlenhydrate gedeckt.
z.B. Kartoffelbrei, Polenta, Hirsebrei, Naturreis, Haferflocken
2. Eiweissreduzierung.
Die Reduzierung des Eiweissanteils ist abhängig vom Krankheitsstadium der Leber. In jedem Fall sollten an leberkranke Hund nur hochverdauliche Eiweiße verfüttert werden.
Beim bakteriellen Eiweißabbau im Darm entstehen Gifte
(z.B. Ammoniak, Phenole, Indole, Merkaptane und
Amine), die ins Blut aufgenommen werden. Nur eine gesunde
Leber entgiftet diese Stoffe problemlos.
Mit wieviel tierischem Eiweiß diese Kohlenhydrate ergänzt werden sollten, ist von Hund zu Hund sehr unterschiedlich und hängt , wie bereits erwähnt, ganz entscheidend vom Krankheitszustand der Leber ab.
Bei der Eiweiß-Auswahl ist zu beachten, dass die Proteine ( Eiweiß) wenig Rückstände enthalten. Für leberkranke Hunde sind daher nur leichtverdauliche, biologisch hochwertige Eiweisse geeignet, damit im Darm wenig Ammoniak und Toxine anfallen.
Nur eine gesunde Leber entgiftet diese Stoffe.
Bei einer Leberschädigung kann das vom Darm kommende Blut von der Leber nicht ausreichend entgiftet werden.
Fütterung:
Empfehlenswert sind :
magerer Fisch: Scholle, Schellfisch, Rotbarsch, Kabeljau, Seelachs
mageres Geflügel: Hühnerbrust, Putenbrust
mageres Rindfleisch ( Tatar)
Gemüse : Möhren und Rote Beete
Lebersaft: frisch hergestellter Saft aus 2 Karotten und 1/4 Rote Beete
Fette:kaltgepresste Pflanzenkeimöle, ( z.B. Weizenkeimöl Vit.E)Geflügelfett
2 –3 vegetarische Tage in der Woche
( Sauermilchprodukte enthalten keine Harnsäure, die über die Leber verstoffwechselt werden müssen.)
Vorschläge:
Kräuterquark mit Leinöl und Pellkartoffeln
Haferflockenbrei mit Quark/ oder Hüttenkäse und etwas zerdrückter Banane vermischen.
Viel trinken. Das hilft, die Leber zu entgiften.
Ballaststoffe senken den „Giftspiegel“
Flohsamen aus der Apotheke oder Reformhaus verbessert die Aufquellung des Kotes. Der kann dadurch besser Gifte aufnehmen und ausscheiden.
Alternativ: Hafer-oder Weizenkleie
Lactulose ist ein – künstlich hergestellter – Zweifachzucker,
der sich aus Fruchtzucker (Fruktose) und
Schleimzucker (Galaktose) zusammensetzt. Der Hund
kann diesen Zucker nicht abbauen, da ihm das dazu
benötigte Verdauungsenzym fehlt. Ungespalten gelangt
die Lactulose dann in den Dickdarm, wo sie von den
Bakterien zu Essigsäure und Milchsäure abgebaut wird.
Durch die Ansäuerung des Darminhaltes verändert sich
die Bakterienflora im Darm. Die bakterielle Eiweißspaltung
nimmt ab. Die Ammoniakproduktion und Ammoniakaufnahme,
bzw. die Bildung anderer Gifte im Darm wird
gehemmt. Der Giftspiegel des Patienten sinkt und damit
kommt es zum Rückgang der Vergiftungserscheinungen.
Die Passagezeit des Stuhlbreis wird verkürzt. Dadurch
werden im Darm entstehende oder im Stuhlbrei befindliche
Gifte verringert aufgenommen. Nebenwirkungen
wie Blähungen und Durchfälle verschwinden meist nach
einer kurzen Gewöhnungsphase.
Lactulose dient im Darm befindlichen Bakterien als Nährmedium.
Diese Bakterien verbrauchen Stickstoff, der
damit für die Ammoniakbildung verloren geht. Es kann
also weniger Ammoniak gebildet und damit weniger aufgenommen
werden.
Inulin ( siehe unter Ernährung Inulin für den Darm)
Die Futterration auf 3 - 4 Mahlzeiten pro Tag verteilen!
Um Organismus und Leber zu entlasten.
Der Mineralstoff KUPFER muss reduziert werden. Hunde mit chronischen Leberproblemen lagern vermehrt Kupfer ein.
Dafür müssen nachstehende Vitamine deutlich erhöht werden.
B-Vitamine: Die wasserlöslichen Vitamine sind bekanntlich Coenzyme, also unentbehrlicher Bestandteil vieler Enzyme. Vitamin B ist bei einer proteinarmen Diät von großer Bedeutung, weil der B-Komplex ( Vitamin B 6 im besonderen) die Ausnutzung bestimmter Aminosäuren, insbesondere der schwefelhaltigen, verbessert.
Eine reichliche Zufuhr unterstützt die Stoffwechselfunktionen der Leber und fördert damit auch die starke Selbstheilungstendenz dieses Organs.
Lecithin und Cholin: Buttermilch ist fettarm und hat einen hohen Lecithinanteil.
Cholin macht Fett transportfähig und sorgt dafür, das es sich nicht in der Leber ablagern kann. Ohne Cholin geträt die Leber in starke Bedrängnis. Da die Fütterung bei Lebererkrankungen eiweißlimitiert ist, ist die eigene Synthese im Darm sehr eingeschränkt. Buttermilch liefert 30 mg Lezithin pro 100 g , ist sehr fettarm und liefert hochwertiges Protein.
Zink: Zink ist für die Gesundheit einer Leber von großer Bedeutung, da Zink an vielen Enzymfunktionen beteiligt ist. Einen Zinkmangel erkennt man bei einem Hund zuerst am Haut-und Haarzustand . Bei Mangel muss Zink über eine Nahrungsergänzung zugeführt werden.
Hierfür eignen sich organische Zinkverbindungen wie Zinkhistidin, weil sie vom Körper besser aufgenommen werden.
Mariendistel der Leberschutz:
Der Wirkstoff Silymarin in der Mariendistel ist leberstärkend, -entgiftend und -schützend, sowie gallefluß- und zirkulationsfördernd. Es fördert auch das Wachstum neuer Leberzellen und hilft bei der Verdauung von Fetten.
Homöopathische Empfehlung für Hunde von Heel:
Auch bei älteren Tieren, die unter einer Funktionseinschränkung der
Leber leiden oder bei chronisch kranken Leberpatienten, kann durch die Gabe von Nux vomica-Homaccord (oral 3-mal täglich 5-10 Tropfen bzw. 1-2 ml Ampulleninhalt) eine deutliche Leistungssteigerung
der Leber erreicht werden und
Hepeel (3 mal täglich 1 Tablette) deutlich
gebessert werden
Vorbeugung:
Frühjahrskur zur Entgiftung von Leber und Nieren.
Carduus marianus D4 leberschützend, leberentgiftend, galletreibend verdauungsfördernd; regt Bildung neuer Leberzellen an; wirkt Fettleber entgegen
Flor de Piedra D4 erneuernde Wirkung auf die Leberzellen; verbessert Durchblutung des Leberparenchyms und wirkt dadurch entgiftend; normalisiert den Kohlenhydrat- und Fettstoffwechsel
Solidago D4 erhöht die Ausleitungsfähigkeit der Nieren; regt den Stoffwechsel bei Hauterkrankungen und Leberleiden an.
Berberis D4 verbessert die Nierenfunktion und erhöht die Ausscheidung harnpflichtiger Substanzen
Von jedem Mittel 5 Globuli in Form einer Stosstherapie im 3-tägigen Wechsel über 24 Tage.
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Verfasst am: Titel: Anzeige |
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Anja O`Glendence Moderator
Alter: 56 Anmeldedatum: 06.01.2004 Beiträge: 10663 Wohnort oder Bundesland: Deutschland
Hunde der User: Othello vom Büttgeshof Cascaja Alida von Steinberg O'Glendence Lovely Nayeli / O'Glendence Lovely Lancelot / O'Glendence Lovely Lancer O'Glendence Especially For Me /O'Glendence Especially For You O'Glendence Just Jeffrey Magic Moments of Joy vom Märchengarten
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Verfasst am: 31.10.2005, 16:25 Titel: Re: Wenn die Leber streikt! |
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Warnsignale sind Veränderungen in der Gemütsverfassung. Lustlosigkeit, Reizbarkeit, Müdigkeit.
Oft macht sich eine Schädigung der Leber über Maulgeruch bemerkbar.
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Hallo,
super Information
Obiges kann ich nru voll und ganz unterschreiben, habe bei Nala dann (und nach Kontrolle durch Blutbild) zuerst den Darm saniert, und dann eine Mariendistelkur gemacht.
Rote Beete habe ich noch nicht versucht, aber das kommt mal auf den Einkaufszettel, bisher kannten sie es nur in den Gemüseflocken von St. Hippolyt und da kam es ganz gut an. Mal schauen was sie frisch dazu sagen.
Nachdem wir also nun den Darm entgiftet haben und die Leber aufgebaut, sind Mundgeruch, Zahnbelag, Reizbarkeit, Müdigkeit usw. wieder verschwunden.
Viele Grüße
Anja und Nala _________________ Netiquette
"Wie sollte man sich von der endlosen Verstellung, Falschheit und Heimtücke des Menschen erholen, wenn die Hunde nicht wären, in deren ehrliches Gesicht man ohne Misstrauen schauen kann"
"Tief im Winter lernte ich endlich, dass in mir ein unbesiegbarer Sommer lag" (Camus)
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Michael Gebannt
Alter: 58 Anmeldedatum: 10.09.2005 Beiträge: 365
Hunde der User: Enzo Murphy Spike Felix
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Verfasst am: 31.10.2005, 16:28 Titel: |
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Danke Marie du bist ja eine wandelnte Tierarztpraxis.Super Interresant und höchst Informativ.Danke.Du bist
LG Michael und die Jungs _________________
LG Michael Martina Spike,Murphy,Enzo und Felix
www.westiehaus.de |
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Marie Rang 11
Alter: 63 Anmeldedatum: 05.06.2004 Beiträge: 5929 Wohnort oder Bundesland: Hessen
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Verfasst am: 31.10.2005, 17:37 Titel: Re: Wenn die Leber streikt! |
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Rote Beete habe ich noch nicht versucht,
Hallo Anja,
die Heilwirkung der Roten Beete beruht auf den Stoff Betanin der Farbstoff der Roten Bete. Betanin ist sehr licht-und hitzeempfindlich.
Deshalb lieber die Saftkur!
Zitat:
Betanin ist leberschützend und mindert die Fettleber. Der Farbstoff Betanin bekämpft unliebsame Darmbakterien. Dieses rote Betanin färbt Harn und Stuhl, was völlig unbedenklich ist.
Gruß Marie |
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Marie Rang 11
Alter: 63 Anmeldedatum: 05.06.2004 Beiträge: 5929 Wohnort oder Bundesland: Hessen
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Verfasst am: 31.10.2005, 17:41 Titel: |
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Danke Marie du bist ja eine wandelnte Tierarztpraxis.Super Interresant und höchst Informativ.Danke.Du bist
LG Michael und die Jungs |
Die Axt im Haus ( Westieforum) erspart den Zimmermann.
Gruß Marie |
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