Filariose und Babesiose - Erfahrungsbericht - ist etwas läng



 
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sini2000
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BeitragVerfasst am: 18.6.2004, 21:49    Titel: Filariose und Babesiose - Erfahrungsbericht - ist etwas läng    

Hallo,

hier also mein Bericht: Sina kam im Juni 2000 zu mir - sie war absolut fit und gesund. Sie war auch getestet - negativ - jedoch wusste ich , dass einige Krankheiten bis zu 6 Monaten brauchen um im Blut nachweisbar zu sein.

Im November hatte sie einen Abend heftigstes Fieber und war total matt - sie bekam Antibiotika und dann war es wieder ok.

Im Dezember machte ich dann den Test, weil 6 Monate rum waren. Ergebnis: Babesiose (was das Fieber erklärte), Borreliose und Microfilarien.

Die Babesiose erklärte das hohe Fieber im November. Glücklicherweise war der Titer noch nicht so hoch. Sina bekam Also 2 x im Abstand von 14 Tagen ein Medikament gespritzt.
Bzgl. Borreliose bekam sie 21 Tage lang ein Antibiotkum. Der Titer war niedrig und dieses Antibiotkikum auch bei Babesiose. Die Tests auf diese beiden Krankheiten wurden im April und Juni wiederholt und im Juni waren beide Titer dann endlich negativ.

Die Microfilarien, die ich persönlich anfangs als am wenigsten schlimm eingeschätzt hatte, waren es jedoch, die uns wirklich Sorgen machten.

Filarien sind verschiedene Wurmarten, übertragen durch Parasiten. Die bekanntest Art sind Dirofilarien, das sitzen die erwachsenen Würmer im Herzen. Aber es gibt auch andere, seltenere Filarienarten. Da sitzen die erwachsenen Würmer entweder unter der Haut oder direkt an den Organen.

Mittels des Mittelmeertests kann man nur testen, ob erwachsene Dirofilaria da ist (also die richtigen Herzwürmer) und ob es Nachkommen von irgendeiner der 4 Arten gibt (Microfilarien).

Hat man in den Tests immer Microfilarien, aber keinen Nachweis auf Dirofilaria, ist sicher, dass eine andere Wurmart im Körper ist. Heute weiss ich, dass die oftmals nach 2 Jahren ohnehin erledigt sind, das wusste ich damals aber nicht.

Sinas Dirofilaria Test war immer negativ. Also wurden jetzt erst mal die Microfilarien behandelt, denn aus diesen entstehen ja wieder neue Würmer, die erwachsen werden. Es gab die Möglichkeit einer Spritze mit Ivomec, das kann aber in Einelfällen zum Tod führen, also wählte ich Stronghold, was ähnliche Inhaltsstoffe hat, aber niedriger konzentriert, dafür aber langsamer wirkt.
3 Monate später testeten wir erneut. Es waren jetzt weniger Microfilarien vorhanden, aber es waren immer noch zu viele. Wir gaben ihr dann zusätzlich ein Entwurmungsmittel, aber über 10 Tage, statt wie normal über 1 – 3 Tage. Es war ein Versuch, die bereits erwachsenen Würmer absterben zu lassen.

Wieder 3 Monate später waren die Microfilarien wieder weniger geworden und man schlug mir vor, Sina nur noch jeden 2. Monat mit dem Medikament gegen diese zu behandeln, um sie unter Kontrolle zu halten.
Ich wollte aber trotzdem noch einmal dieses Wurmmedikament geben, irgendwie hatte ich so ein Gefühl, diesmal packen wir sie. Der Tierarzt hatte keinerlei Bedenken, also gab ich es ihr.
Ein paar Tage nach Ende der 10-Tages Kur tobte sie mit einem Hundekumpel durchs Feld. Sie war wie immer schnell aus der Puste, das war mir in den letzten Wochen schon aufgefallen. Doch diesmal war es schlimmer, denn sie klappte komplett zusammen – Kreislaufkollaps.
Ich rief bei meinen Freunden an, die sich auch sofort ins Auto setzen. Sie konnten nicht zu der Stelle fahren, wo wir waren, also musste ich Sina erst einmal ein Stück tragen.

Ich habe es noch nie geschafft, Sina zu heben, denn sie wiegt 30 kg. Aber diesmal schaffte ich es. Irgendwie hievte ich sie auf meine ausgestreckten Arme. Sie lag wie ein nasser Sack in meinen Armen. Aber irgendwie kam sie dadurch wieder zu sich, denn am Auto angekommen, konnte sie wieder alleine laufen.

Da ich es nicht normal fand, dass ein 2jähriger Hund mal eben so zusammenklappt, fuhren wir zum Internisten.Dieser machte ein grosses Blutbild, testete den Stoffwechsel, röntge die Lunge, machte EKG und Herzultraschall. Er testete auch noch mal Filarien.
Die Lungenarterien zeigten Verdickungen, was darauf schliessen liess, dass das Würmer sein könnten. Das Herzultraschall ergab einen stark erhöhten Rechtsherzdruck, der schon länger bestand, denn auch das rechte Herz war vergrössert. Dieser Druck sollte normalerweise zwischen 7 – 9 liegen und 28 nicht überschreiten. Sina hatte 35 -4 0.

Es wurde vermutet, dass es mit den Würmern zusammenhängt. Das sie gerade noch mit dem Wurmmitteln therapiert worden war, sollte ich 3 Wochen warten, dann noch mal auf Microfilarien behandeln, wieder 3 Wochen warten und dann noch mal testen. Wenn das Med angeschlagen hat, müssten sie dann weg sein, wenn nicht sprach man von OP.

Die 6 Wochen gingen endlich vorbei -wir testeten wieder und erstmalig stand da "Microfilarien - negativ". Ich tanzte einen Freundentanz durchs ganze Haus. Die Sache war aber damit noch nicht aus der Welt, es konnte auch ein Zufall sein. Es war aber zumindest ein Hinweis darauf, dass nicht mehr sehr viele von den erwachsenen Würmern lebten. Wieder 6 Wochen später schickten wir das Blut nochmal in die Parasitologie. Am Heiligabend um 11.00 Uhr erhielt ich das Ergebnis: Microfilarien negativ. Wir schienen es geschafft zu haben.

Im Februar wurden zwar noch vereinzelt welche gefunden, aber, aber auch das Herzultraschall wurde wiederholt und zeigte eine deutliche Verbesserung, der Wert lag jetzt nur noch bei 27 - also knapp unter dem Höchstwert. Diese Verbesserung in der kurzen Zeit wurde als hoch angesehen und zeigte, dass es wohl wirklich an den Würmern lag und das diese weniger wurden.

Sie hat danach acht Monate keinerlei Medikamente erhalten, dann testen wir noch einmal, wieder wurde keine Microfilarien gefunden.

Im Februar 2003 sollte ich das Herzultraschall wiederholen, auch die Lunge wurde noch mal geröntgt. Das Röntgenbild war super, Sinas Lungenvenen sind wieder ganz fein. Dann ging es an Herzultraschall. Der lag diesmal bei 18.

Für den Internisten gilt Sina als gesund, der Druck wird nicht viel weiter sinken, aufgrund der Vorgeschichte. Sie wird jährlich noch mal getestet und auch im Dezember 2003 fand man keine Microfilarien.

So ganz nebenbei möchte ich noch erwähnen, dass sie hochgradige HD hat (bislang beschwerdefrei), eine Schilddrüsen-Unterfunktion, chronisch zu niedrige Thrombozyten und vom Sozialverhalten so gut wie nicht auf Menschen geprägt ist.

Trotzdem ist sie ein unbeschwerter Hund, der gerne lebt, der intelligent ist und auch in manchen Bereichen vor Selbstbewusstsein strotzt.

Viele Grüsse

Ingrid und Sina
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BeitragVerfasst am: 18.6.2004, 22:32    Titel:    

Hallo Ingrid,

das ist ja eine heftige Krankengeschichte. Toll wie du zu deinem Hund gestanden hast, war sicher nicht immer ganz leicht. Aber solche Hunde danken es dir ein Leben lang, ich weiß wovon ich spreche. Sie wachsen einem ganz besonders ans Herz. Ich wünsche euch noch viele unbeschwerte Jahre und hoffe, dass auch die Prblematik der HD noch lange auf sich warten läßt.
Barbara Westiepalace
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BeitragVerfasst am: 19.6.2004, 10:17    Titel:    

hallo ingrid
schlimm was euch mit sina passiert ist und ein lob an dich, dass du so aufmerksam deinen hund beobachtet und richtig hast behandeln lassen. in solchen situationen frage ich mich immer wieder, was wohl aus diesen hunden geworden wäre, wenn sie in falsche hände..... na ja du weißt schon, was ich sagen will... ich darf gar nicht darüber nachdenken Verrückt ... wir hatten mit unserer mia am anfang auch viele gesundheitliche probleme und verstehen dich daher 100%ig. mia ist von unseren 3 hunden diejenige, die mir besonders ans herz gewachsen ist.

ich wünsche dir und deiner sina weiterhin wunderschöne, glückliche und gesunde jahre Bunny

lg
barbara mit mia, ginger & maxwell
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