Einfluss desTrimmwerkzeugs auf die Fellqualität

Franki · Rang 11 Alter: 34 Anmeldedatum: 12.03.2005 Beiträge: 3984

	Zitat:
	Crufts BOB aus dem Jahr 2009

Das Datum ist für mich der entscheidende Unterschied. Ich finde aber dass das super zu seinem Typ passt.Die Vorderläufe sind auch nicht too much, er verträgt das bei seinem Körperbau gut und es schaut harmonisch aus. Meins ist das nicht 100%, aber da sind wir auch wieder bei der Geschmacksache.

Aber es soll ja hier auch überwiegend um Privathunde gehen. Und da kann mir keiner sagen dass das, was vor 10 Jahren noch ok war hat heute für privat nicht mehr genügend sein kann. Und nur darum soll es ja schlussendlich auch gehen.

Ich finde zb auch das hier sehr schön, sowohl für die Show als auch für privat
http://www.westieshownews.com/Show12Bis3/BOBSofiero.jpg

ganz aktueller sehr erfolgreicher BOB-Rüde (Championklasse, nicht Jugend), sicher sehr ursprünglich getrimmt und vorgeführt. Braucht aber sicher auch nur halb soviel Kosmetik wie so manch andere.... . Smilie

Und da Kosmetikeinsatz auf den Schauen ja offiziell verboten ist (es kümmert zwar keinen) sollte man sich schon vielleicht auch mal fragen ob das, was man da an Frisuren heute als standardgerecht verkauft, wirklich auch so seine Richtigkeit hat. Denn ohne ZUhilfenahme diverser Dinge fällt das alles in sich zusammen und schaut eben nicht so aus, wie man es auf den Bildern sieht. Und ich finde das bei einem rauhaarigen Terrier, der ein urpsprünglicher Hund ist, bedauerlich.
Ich wünsche mir bei unserer Rasse nicht nur bei der Frisur, aber auch da, ein zurück zu "weniger". Weniger ist manchmal mehr. Die Hunde danken es einem.

Grüße
Frank

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Canis · Verfasst am: 22.12.2012, 11:47 Titel:

Ich wollte euch nur kurz berichten, dass mein kleiner Mann seinen ersten Friseurbesuch jetzt hinter sich hat. Die Züchterin kam sogar ins Haus, um ihn in seiner gewohnten Umgebung trimmen zu können. Einen Großteil der 1,5h stand er nicht mal auf dem Trimmtisch, sondern die Züchterin hatten ihn auf ihrem Schoß liegen und zupfte so Bauch, Rücken, Seiten und Rute. Nur für das Besäumen der Pfoten, die Brust und die Feinheiten am Köpfchen mussten dann doch mal auf den Tisch gemacht werden.

Absolut fantastisch fand ich es, dass es der kleine Racker förmlich zu genießen schien, bei seiner Züchterin auf dem Schoß zu liegen. Er schloss die Augen und zeitweise hatte ich sogar das Gefühl, dass er ein klein wenig eingenickt sei. Wolke

Nun sieht er jedenfalls eher einem Jack Russell ähnlich, als einem Westie. Aber meine Züchterin meinte, es sei besser, dass Welpenhaar komplett zu entfernen, zumal es sich bei Loius auch wunderbar lösen würde.

Ich bin stolz auf meinen kleinen Rabauken, richtig, richtig stolz!!!

PS: Das nächste Trimmen ist dann im Frühjahr angedacht. Zwar hat mir meine Züchterin schon viel erklärt, so richtig getraut selbst Hand anzulegen habe ich mich dann aber doch nicht... Beim nächten Trimmen soll es dann aber ernst werden.

LG, Alex

Fee · Verfasst am: 22.12.2012, 19:11 Titel:

Hallo Alex - nun lernt der Knirps den Ernst des "Westie" - Lebens kennen. Schön, dass er es so genießen durfte und somit eine gute Erfahrung gemacht hat.

Ach ja, gibt es denn auch ein Bildchen .....

Anja O`Glendence · Verfasst am: 22.12.2012, 20:54 Titel:

Tolles Eingewöhnen Klatschen

Elnick · Verfasst am: 22.12.2012, 20:57 Titel:

Ja genau, Bilder über das "Trimmergebnis" wären echt schön. Würde mich auch freuen, wenn du uns einige zeigen könntest.

Canis · Verfasst am: 30.12.2013, 19:03 Titel:

Ich möchte gern diesen Thread noch einmal herauskramen, um euch unsere Erfahrungen mittteilen zu können. Vielleicht nutzen sie ja dem ein oder anderen.

Loius war heute wieder einmal dran. Es ging nicht mehr länger rauszuzögern. Nachdem ich mir letzten Winter relativ sicher war, dass er fror, haben wir es diesen Winter komplett anders gemacht. Kein Furmi, kein Coat King oder ähnliches Werkzeug, weder vor dem Trimmen, noch dazwischen. Pflege ganz "old school" nach der Trimmfibel. Lediglich die Zupfbürste und vorallem der Stahlkamm kamen zum Einsatz. Und was soll ich sagen? Loius hatte eine klar getrennte frische Unterwollschicht, frisches Deckhaar, welches gerade durch die Unterwolle bricht und und das alte Haar. Sogar ich, als Laie, konnte die Haare noch auf dem Hund klar unterscheiden. Keine Fusseln waren dazwischen. Geschockt

Nun ist es zwar in diesem Jahr auch noch nicht so kalt gewesen, wie im letzten, ich finde aber dass Loius' Fell einen deutlich dichteren und frischeren Eindruck macht als noch vor einem Jahr. Mr. Green

Auf zum "old school stripping". Die "neumodigen Dinger" schaden doch offenbar mehr als sie im ersten Moment zu nutzen scheinen. Das meinte meine Trimmerin damals auch schon. Es ist nur der schöne Schein - eine Momentaufnahme. Winken

In diesem Sinne,
guten Rutsch! Bunny

Franki · Rang 11 Alter: 34 Anmeldedatum: 12.03.2005 Beiträge: 3984

	Zitat:
	Auf zum "old school stripping". Die "neumodigen Dinger" schaden doch offenbar mehr als sie im ersten Moment zu nutzen scheinen. Das meinte meine Trimmerin damals auch schon. Es ist nur der schöne Schein - eine Momentaufnahme. Winken

... nach spätestens 1 Jahr sieht man in den allermeisten Fä(e)llen den Unterschied. Dasselbe bei effiliertem Fell. Auch bei übertrimmten Fell.
Von all diesen (e) Fällen finde ich aber zu stark getrimmtes (übertrimmtes) Haar am schlimmsten, und das kommt am häufigsten vor. Ausrufezeichen

Dann lieber noch ein Schnittfell oder eins mit dem king coat. Am besten natürlich zu jemanden gehen, der trimmt und der den Unterschied zwischen totem und lebenden Haar kennt. Das ist bei weitem keine Selbstverständlichkeit.

Grüße

Frank

Canis · Verfasst am: 31.1.2014, 19:30 Titel:

Hallo Franki,

würdest du vielleicht etwas näher auf die (optischen/haptischen) Unterschiede zwischen den von dir beschriebenen behandelten Fellen eingehen?

Woran erkennt man totes und lebendes Fell, wenn es viele Groomer nicht können? Woran erkennt man ein "übertrimmtes" Fell und woran erkenne ich, dass z.B. nachgeschnitten bzw. nacheffiliert wurde? Frage

MfG, Alex

Franki · Rang 11 Alter: 34 Anmeldedatum: 12.03.2005 Beiträge: 3984

Hallo,

wenn Du zum Trimmen gehst, dann schau Dir doch zwischendurch einfach mal die Haare an, die rausgeholt werden. Wenn dort etliche Haare dabei sind, die noch mit einer dicken, herzförmigen Wurzel versehen sind, dann wird zu rabiat getrimmt. Das ist leider keine Seltenheit.
Hier mal ein Foto von totem Haar bei einem Fox-Terrier wo sich die Haarwurzel zurückgebildet hat und trimmreif ist.

http://home.arcor.de/thadewaldt/assets/images/Haare.gif

Wenn man die lebenden Haare rausreißt, dann überpigmentieren die Nachwachsenden oftmals anschließend und sie werden manchmal auch sehr wellig zur Kruppe hin obwohl sie eigentlich von Natur aus nicht wellig sind. Diese übertrimmte "Decke" sieht man immer wieder.

Zum Effilieren. Wenn es jemand wirklich sehr gut kann, dann sieht man es kaum, viele Westies werden heute überwiegend effiliert. Ich kanns nicht gut.
Der letztjährige Weltsieger bei den Westies ist in weiten Teilen effiliert, man muss schon sehr nah rangehen um zu sehen, dass hier nur noch wenig getrimmt wird, der komplette hintere Bereich und auch vorne ist bei diesem Hund alles geschnitten ich habe mir das mal live angeschaut beim Vorbereiten des Hundes. Daran stört sich eigentlich niemand mehr und ich sage das auch völlig wertfrei.

Mir persönlich gefällt ein anderer Look besser aber diese langen Fellmassen, die man heute so gerne sieht, sind bei 12-wöchigem absterbenden Trimmfell eigentlich kaum noch zu bewerkstelligen so dass man in weiten Teilen schneidet. Jeder wie er will natürlich. Aber übertrimmtes Fell sieht nie gut aus!

Grüße

Anja O`Glendence · Verfasst am: 1.2.2014, 13:16 Titel:

Hallo,

übertrimmtes Fell wird nicht wellig - es erscheint nur so.
Dadurch dass beim Trimmvorgang zu viele Haarschichten (und Haare) ausgezupft werden, wachsen zu viele neue nach - hat der Hund dann ein gutes und harsches Haarkleid entsteht eine Masse, die "wellig" aussieht - es sind aber nur schlichtweg zu viele Haare und somit ein zu dichtes Haarkleid.

Gut effilierte Haare erkennt man kaum im Gegensatz zu geschnittenen Hunden, wo alle Haare eine Haarlänge haben.

Haptisch ist das alles nicht zu erklären, weil es maßgeblich auf die Haarqualität des jeweiligen Hundes ankommt. Es gibt welche, die man durchaus zwischendurch mal effilieren kann und es verändert an der "Härte" des Felles nichts, andere wiederum sind sogar mit dem Trimmmesser schlecht zu trimmen, weil die Haarqualität einfach von der Genetik her nicht gut ist. Bei solchen Hunden empfiehlt sich immer das Zupfen mit den Fingern um sicher zu gehen, dass man mit dem Messer wirklich "kein Haar" schneidet.

Welchen Weltsieger meinst Du Frank? Den von 2013 Rüden? Der wird definitiv getrimmt. Showhunde werden auch nicht überwiegend effiliert - denn dann würde auch der von der Natur aus bestausgestattete Hund im Haar schlecht werden, sondern sie werden vor Ausstellungen meist "nacheffiliert" - das liegt daran, dass das Fell meist nur in einem kurzen Zeitfenster in einem optimalen Zustand ist - Shows aber wesentlich öfter. Damit der Hund nicht übertrimmt wird, greift man dann zur Effilierschere. Es gibt jedoch auch Aussteller, die wirklich jede Woche oder alle zwei Wochen trimmen - dabei wird mit Sicherheit zu viel noch gutes Fell entfernt, sodass sich das Effilieren eher anbietet.
Aber alles das hängt in erster Linie mit dem individuellen Haarwachstum des Hundes zusammen.

Beim Westie müssen die Wurzeln noch erkennbar sein. Irish und einige andere trimmbare Hunde (Irish, Schnauzer, etc.) verhalten sich da leicht anders.
Totes Haar beim Westie wird etwas dunkel - schaut man sich ein Haar nach dem Auszupfen genau an, kann man den Farbverlauf in der Pigmentation sehen (vorausgesetzt der Hund hat qualitativ entsprechendes Haar, keinen Zinkmangel und keine Medikamente bekommen).

VG
Anja