Ein Vitaminmangel mit weitreichenden Folgen



 
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Marie
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BeitragVerfasst am: 8.10.2013, 07:37    Titel: Ein Vitaminmangel mit weitreichenden Folgen    

Vitamin B 12-Mangel beim Hund


Diese Krankheit wird in jüngster Zeit zunehmend in tiermedizinischen Fachkreisen diskutiert und man geht jetzt davon aus, das ein Cobalaminmangel ( B 12) häufiger vorhanden ist, als bislang vermutet wurde.

Da den Hunden im Gegensatz zum Menschen ein Cobalamin-bindendes Protein fehlt, ist der Speicher deutlich kleiner als beim Menschen.

So können beim gesunden Menschen 10-15 Jahre vergehen, bevor die körpereigenen Reserven aufgebraucht sind, während beim Hund dieser Speichervorrat nur auf 1-2 Monate begrenzt ist.

Bei Erkrankungen des Magens, der Bauchspeicheldrüse oder Ileums( unterer Abschnitt des Dünndarms), chronischen Leber –und Nierenerkrankuingen aber auch durch eine bakterielle Überwucherung des Darmes entsteht sehr oft ein B 12 Mangel.

Ein B-12 Mangel tritt immer dann auf , wenn der Körper eines Hundes dieses Vitamin nicht mehr richtig absorbieren kann.

Helicobacter ist ebenfalls eine mögliche Ursache von Vitamin B12-Mangel.

Studien haben gezeigt, dass die Entfernung dieser Bakterien aus dem Magen die Absorption von Vitamin B-12 erhöht.

Um Vitamin B-12 absorbieren zu können, muss der Salzsäurespiegel im normalen Bereich liegen ,eine Helicobacterinfektion führt jedoch dazu, dass der PH-Wert im Magen durch diese Bakterien negativ beeinflusst wird.

Auch Darmparasiten ( Würmer) schränken die Vitamin B 12 Resorption ein.

Leere B12 Speicher stehen auch sehr oft in Zusammenhang mit einer Schilddrüsenfunktionsstörung.

Nur eine gut funktionierende Schilddrüse hilft bei der Aufnahme dieses Vitamins.

Forscher fanden heraus, dass eine höhere Fettaufnahme einen ausgeprägten B12-Mangel bei Versuchstieren zur Folge hatte.

B 12 Mangel und Epilepsie

Wiederholte epileptische Anfälle können auch beim Hund oft eine Manifestation von B12-Mangel sein.


http://www.australian-shepherds.de/wissenswertes/epilepsie/

IBD Inflammatory bowel disease

Zitat:
Es konnte gezeigt werden, dass IBD-Patienten nach Cobalamingabe besser auf die sonstige angewandte Therapie ansprechen
(STURGESS, 2005; ALLENSPACH, 2007



Verschiedene Rassen, sind sehr anfällig (aufgrund eines genetischen Defekts) einen B-12-Mangel zu entwickeln. Es scheint sich hier v.a. um ein Unvermögen zu handeln das Vitamin B12 aus der Nahrung im Darm aufzunehmen.

Offiziell bestätigt wurde dieser Gendefekt beim Beagle, Riesenschnauzer ,Border Collies und Spar Pai, aber jeder andere Rasse kann ebenfalls betroffen sein. Dieses Problem wird sozusagen vererbt.

Junge Hunde haben ein verzögertes Wachstum, nehmen schlecht an Gewicht zu und sind sehr stressempfindlich.


Erwachsene Hunde haben oft einen empfindlichen Magen und können unspezifisch „krank“ sein, ohne dass der Tierarzt eine Ursache dafür findet. Verdauungsprobleme treten häufig als Begleiterscheinung auf.

Ein Mangel an B 12 führt u.a. zu nervösen Störungen sowohl im psychischen Bereich als auch bei der Nervenfunktion in den Muskeln.

Wenn ein Mangel nicht frühzeitig erkannt wird, was leider häufig der Fall ist, können sich schwere pyschische Störungen entwickeln.

Beim Hund wird ein B 12 Mangel nur im Serum bestimmt. Aber auch wenn dieser Wert ok ist, kann trotzdem ein Mangel vorliegen, denn aus dem Blut lässt sich der B 12 Status nicht immer ablesen.

Die Messung von Methylmalonsäure im Urin ist deshalb zuverlässiger.

Code:
Zitat: Leider widerspiegelt die Menge an Cobalamin B 12 im Blut nicht direkt die Menge Cobalamin in der Zelle. So bedeutet eine tiefe Blutkonzentration nicht automatisch auch eine tiefe Konzentration in der Zelle.
Um diese Problematik zu umgehen, wird in der Humanmedizin auf andere diagnostische Tests ausgewichen.
Dabei misst man nebst der Cobalaminkonzentration im Blut auchdiejenige derMethylmalonsäure im Urin und des Homozysteins.
Diese zwei Stoffe steigen als Folge eines Vitamin-B12-Mangels
an und geben damit Auskunft über die biochemische Verfügbarkeit von Cobalamin,
also über die Menge, die einer Zelle zur Verfügung steht.
In der Veterinärmedizin sind diese zwei Tests noch wenig etabliert
Am Tierspital Zürich wurden erstmals bei einer
grossen Hundepopulation auch diese zwei Marker mitbestimmt.


Allgemeine Infos zu B 12

1.Vitamin B12 kommt hauptsächlich nur in tierischen Nahrungsmitteln vor.
Dazu gehören Fleisch (besonders Leber, Nieren), Fisch, Eier

Geringe Spuren befinden sich nur fermentierten Nahrungsmittel (z.B. Hefe , Sauerkraut)

2.mit steigender Zufuhr sinkt die Resorptionsrate

3.Zur Freisetzung von Vitamin B12 aus der Nahrung ist Säure erforderlich. Wenn die Produktion der Magensäure nicht ausreicht oder blockiert wird kann der Körper kein Vitamin B12 aufnehmen.

Sehr bedenklich ist die Einnahme von Natron , alkalisch-wirkende Medikamente oder ein zu viel an Nahrungsmitteln ( z.B. Knochen), weil diese die Magensäure neutralisieren können

4. Bei Hunden mit chronischen Schleimhautentzündungen ist die Aufnahme des Vitamins sehr oft gestört
Voraussetzung für eine optimale Aufnahme: eine gesunde Darmflora ( Resorption erfolgt am Dünndarmende) und eine voll funktionsfähige Leber.

Vitamin B12 liegt in den Lebensmitteln meist als Adenosyl- und Hydroxycobalamin vor.Methylcobalamin ist die biologisch wirksame Coenzym-Form von Vitamin B12.


Methyl-Cobalamin kann vom Körper direkt verwendet werden, ohne dass es zuerst in das biologisch wirksame Coenzym B12 umgewandelt werden muss.

Käse und Eigelb enthalten vorwiegend Methylcobalamin.
Ob diese Angabe tatsächlich stimmt, kann ich natürlich nicht sagen.
Auf jeden Fall steht es hier: http://books.google.de/books?id=WIupZ6i ... se&f=false

Ein rohes Eigelb , wäre danach im Gegensatz zum hartgekochten Ei, die bessere Wahl.

VegeDog und VegeCat Nahrungsergänzungsmittel für vegetarisch und vegane ernährte Hunde und Katzen enthalten Methyl-Cobalamin.

Methylcobalamin ist die effektivste B12 Ergänzung für Diabetikerkatzen, war aber lange in Deutschland nicht zugelassen und ist das Teuerste in der Herstellung.
http://www.katzendiabetes.de/1989459.htm

Cyanocobalamin die kostengünstige Variante, als Zusatz im Fertigfutter oder Nahrungsergänzungen, ist relativ hitzebeständig und muss erst im Körper in die aktive Form umgewandelt werden.

Leber
Vor allem die Leber von Tieren ist eine richtige B 12 "Goldmine".
Da Vitamin B12 durch Hitze zerstört wird, soll Leber bei der Zubereitung nur ganz oberflächlich gebraten werden.

Code:
Zitat: Dieses beispielsweise in tierischen Lebern enthaltene Vitamin wird beim Kochen oder Braten zerstört.

http://www.chemieunterricht.de/dc2/wsu-bclm/kap_02c.htm

Code:
Nachdem schon Anfang der 1920er Jahre der US-amerikanische Pathologe George H. Whipple entdeckt hatte, dass Hunde, die an perniziöser Anämie (bösartige Blutarmut) litten, durch Fütterung mit roher Leber von dieser sonst tödlich verlaufenden Krankheit geheilt werden konnten, führte die Suche nach der essenziellen Komponente dieser Heilmethode schließlich 1926 zur Beschreibung eines auch beim Menschen wirksamen „Antiperniziosa-Faktors“ durch die beiden US-amerikanischen Ärzte George R. Minot und William P. Murphy
 die dafür zusammen mit Whipple 1934 den Nobelpreis für Medizin erhielten.


http://de.wikipedia.org/wiki/Cobalamine

Eine schwedische Studie konnte sogar belegen, dass 50% der Demenzfälle auf einen Vitamin B12 Mangel zurückzuführen waren.

Durch regelmäßige Vitamin B12 Injektionen konnten diese Patienten eine deutliche Linderung ihrer Symptome erfahren, viele konnten sogar aus dem Pflegeheim entlassen werden.

http://www.sciencedaily.com/releases/2001/05/010508083559.htm

Studien zeigen, dass die Vitamin B12 Spiegel im Alter zurückgehen, und dass sich etliche Meßwerte der kognitiven Leistung bei B12-Mangel verschlechtern. Die Salzsäureproduktion des Magens nimmt häufig mit zunehmendem Alter ab.
Auch bei Hunden!

In einer Studie an Patienten mit Altersdemenz litten 78% unter B12-Mangel.

Ältere Menschen haben zahlreiche gesundheitliche Probleme, wenn sie einen Mangel an B12 haben.

Die Knochen schmerzen, ihre Muskeln werden steif, sie leiden unter Appetitverlust und als Folge davon verlieren sie an Gewicht.

Sie sind immer müde, und haben keine Lust mehr irgendetwas zu unternehmen. Bei älteren Personen ist das Vitamin-B12-Defizit vorwiegend auf eine unzureichende Bildung von Magensaft zurückzuführen.
Bereits eine leichte Beeinträchtigung des Vitamin-B12-Status steht im Zusammenhang mit neuropsychiatrischen Symptomen (Konzentrationsstörungen, depressive Stimmungslage).

Wie ältere Menschen können auch ältere Hunde unter einem B12-Mangel mit den entsprechenden Folgen leiden.

http://www.albert-heim-stiftung.ch/....undheit_Vitaminmangel.pdf
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Marie
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BeitragVerfasst am: 8.10.2013, 07:42    Titel:    

Gut versorgt durch Vitamin-B12-Zahncreme

https://vebu.de/aktuelles/news/1274....rch-vitamin-b12-zahncreme
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BeitragVerfasst am: 8.10.2013, 13:07    Titel: Re: Ein Vitaminmangel mit weitreichenden Folgen    

Marie hat folgendes geschrieben:


2.mit steigender Zufuhr sinkt die Resorptionsrate

Heisst was?

Wie ältere Menschen können auch ältere Hunde unter einem B12-Mangel mit den entsprechenden Folgen leiden.

Also ist es doch ratsam, es zuzuführen, bei älteren Tieren?


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BeitragVerfasst am: 8.10.2013, 19:15    Titel: Re: Ein Vitaminmangel mit weitreichenden Folgen    

Anja O`Glendence hat folgendes geschrieben:
Marie hat folgendes geschrieben:


2.mit steigender Zufuhr sinkt die Resorptionsrate

Heisst was?

das bedeutet, das der Magen ausreichend Verdauungssaft produzieren muss , weil Magensäure notwendig ist, um das Vitamin aus den Proteinverbindungen ( tierischen Produkten) der Nahrung herauszulösen.

Bei der Kalziumaufnahme verhält es sich genau so.
Der erwachsene Hund gleicht eine zu niedrige Kalziumzufuhr mit dem Futter durch verstärkte aktive Absorption aus .
Bei übermäßiger Kalziumaufnahme wird die aktive Absorption automatisch
gedrosselt. Weniger ist manchmal mehr.


Im Barf Optimix sind 3000 mcg Vitamin B12 enthalten.
Man sollte eigentlich davon ausgehen, das gebarfte Hunde aufgrund des höheren Fleischanteils mit B 12 ausreichend versorgt sind. Scheint wohl doch nicht der Fall zu sein.Die Bedarfszahlen des Hundes basieren, aufgrund fehlender Untersuchungen an dieser Tierart, auf der Angabe für Ferkel (0,5 µg/kg Körpergewicht). Diese Zahl wurde für Hunde im Erhaltungsstoffwechsel übergenommen.

Das bedeutet, nichts genaues weiß man.



Wie ältere Menschen können auch ältere Hunde unter einem B12-Mangel mit den entsprechenden Folgen leiden.

Also ist es doch ratsam, es zuzuführen, bei älteren Tieren?



Kaum ein anderer Nährstoff hat so einen mühsamen Weg aus dem Darmtrakt resorbiert zu werden, wie B 12. Die typischen „Vitaminkiller“ Hitze, Licht und Sauerstoff zerstören auch Vitamin B12.
Das bedeutet , im Futter ausreichend B 12 enthalten sein, damit es im Magen aufgenommen werden.


Dann muss der Magen zwangsläufig auch dazu in der Lage sein ausreichend
Verdauungssaft produzieren , weil erstens Magensäure notwendig ist, um das Vitamin aus den Proteinverbindungen der Nahrung zu extrahieren.

Wird Magensäure nicht mehr genügend ausgeschüttet bzw. der Instrinsic Faktor entweder überhaupt nicht oder nur in geringfügigen Mengen produziert , kann B12
nicht mehr ausreichend resorbiert werden.
Der Intrinsic-Faktor, ist ein Protein, das sozusagen Huckepack das Vitamin B12 durch den Magen schleust, sodass es nicht im Magen verdaut wird, bevor es im Dünndarm, seinem eigentlichen Ziel, angekommen ist.

Beim Hund ist jedoch so, dass dieser Instrinsic Faktor zu einem gewissen Prozentsatz im Magen und zusätzlich noch in der Bauchspeicheldrüse gebildet wird. Beim Menschen findet diese Produktion nur im Magen statt.
Das bedeutet Magen , Bauchspeicheldrüse und letztlich der Darm müssen einwandfrei arbeiten, damit dieses Vitamin an seinen Zielort im Blut gelangen kann.

Wenn nun der Hund in die Jahre kommt. sind natürlich
Funktionseinschränkungen der verschiedenen Organe und altersbedingte Veränderungen im Verdauungstrakt vorprogrammiert.

Da man nach dem aktuellen Stand der Wissenschaft davon ausgeht, dass einige Vitamine ( B Vitamine und Vit.E) und z.B. Zink beim alten Hund schlechter vom Körper aufgenommen werden, sollte auch der Vitamingehalt des Futters für Hundesenioren lt. Meyer/Zentek erhöht werden.
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