Belohnungsleckerchen und ihre Folgen

Marianne · Gast

Als wir unsere Dara mit 10 Wochen vom Züchter bekamen, hatte sie absolut keine Angst vor Autos, nicht einmal vor großen. Die war sie gewöhnt, weil der Züchter an einer ziemlich verkehrsreichen Straße wohnte.
Hunde waren da schon ein anderes Problem und Kinder (die laut sind) auch, ebenso viele Menschen.
Nun haben wir sie vom ersten Tag an an diese Dinge gewöhnt. Sie hat viele Hundefreundschaften geschlossen, die bis heute noch bestehen (neue kommen komischerweise selten hinzu). An die Kinder hat sie sich auch einigermaßen gewöhnt - wenn sie denn nicht so laut sind. Zu ihnen hat sie wohl ein gespaltenes Verhältnis, einerseits liebt sie die Kinder, andererseits hat sie auch Angst (warum auch immer). Also werden Kinder aller Altersklassen gern, aber nur in Demutshaltung begrüßt.
Große Hunde waren ein Problem. Als Welpe wurde sie mal von einer ganz netten Goldenen im Eifer des Gefechts "überrollt". Ob daher die Angst und damit das Gemotze stammt, wissen wir nicht, haben es aber Gott sei Dank gut im Griff.
Viele Menschen waren auch ein Problem, aber da sind wir mit ihr einmal über den Weihnachtsmark (natürlich auf dem Arm - sie war ja noch so klein) und schon war auch das in Ordnung.
Nun gehen wir aber auch viel in den Wald und da treffen wir in der Regel nicht so viele Leute. Ab und zu kommt aber mal eine Wandergruppe. Das war dann immer eine Katastrophe, der Hund traute sich nicht. Wir haben sie dann immer ermutigt mitzugehen und wenn die Gruppe vorbei war, gabs ein Leckerchen.
Hat auch prima geklappt. Viele Menschen kein Problem mehr, auch nicht im Wald. Aber: Wenn wir jetzt durch den Wald gehen und wenn wir nur 2 Personen treffen ist die logische Folgerung: Ein Leckerchen bitte.
Dann läuft meine kleine Maus neben mir her und guckt mich immer von der Seite an. Wenn ich gar nicht reagiere, stupst sie mich mit der Nase an - und wer kann da schon stark bleiben. Also rücke ich das Leckerchen raus.
Heute trafen wir eine Frau mit einem Labrador. Wir haben also wieder unsere Dara daran erinnert, dass sie nicht zu motzen hat - hat auch geklappt. Wir kamen dann mit der Frau ins Gespräch und was macht meine Dara? Geht zu der Frau und guckt sie an wie: Ich bekomme doch ein Leckerchen? Bekam sie auch.
Ich denke, der Dara wars egal wer das Leckerchen rausrückt, Hauptsache sie bekommt eins weil sie nicht gemotzt hat.
So werden also aus Übungs-Belohnungsleckerchen Dauerleckerchen Sehr glücklich

Marianne

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SilkeK · Verfasst am: 15.2.2004, 19:02 Titel:

Hallo,

dies kommt mir irgendwie bekannt vor. Lachen

Marron hat das zum Anfang auch immer gemacht, bis wir das mit dem belohnen geändert haben: 1. belohnen wir nicht mehr nur mit Leckerlies, sondern auch mit einem Spiel (z.B. fangen, oder mit einem Ball); 2. variable Verstärkung, sobald Marron eine Übung beherrscht gibt es ca. 10 mal nur bei jeder 2. erfolgreichen Übung eine Belohnung und danach nur noch unregelmäßig, mal zweimal hintereinander, mal viermal gar nichts usw.
Und das klappt sehr gut.

Grüße,
Silke

Marianne · Gast

Hallo Silke,
und diesen durchdringenden Westie-Blick hälst Du aus? Dara kann ja eine Ewigkeit neben mir herlaufen und mich immer wieder mit diesem Blick ansehen. Nun ja, es gibt nicht immer etwas, aber in den Situationen wie nicht gemotzt oder Menschenansammlung überstanden bin ich dann doch nachgiebig.
Marianne

Anja O`Glendence · Verfasst am: 15.2.2004, 23:22 Titel:

Hallo Marianne,

den Blick kann ich auch nicht aushalten Lachen

Ich bekam heute die böse Quittung auf der Ausstellung. Haben wir doch in der vergangenen Zeit immer auf ein bestimmtes Wort hin ein Leckerchen gegeben, habe ich heute den sträflichen Fehler gemacht DIE Lieblingsleckerchen zu vergessen. Mehere Leute haben mir welceh von ihren gegeben, aber DIE Leckerchen die Nala eben besonders mag waren nicht dabei. Netterweise bekam ich alle anderen vor die Schuhe gespukt Geschockt

Nunja, und als es dann ans Alleinelaufen auf der Ausstellung war, schaute sie "Wo sind DIE Leckerchen" - hm, Frauchen schaute genauso bedröppelt drein, weil sie sich schon denken konnte, was nun kommt - und das kam dann auch Weinen

Nala weigerte sich einfach zu gehen.

So kann es einem gehen UND AUF MEINEN TRAURIGEN BLICK GING SIE NICHT EIN Weinen

Ich denke ich muss die Belohnung nun auch anders vergeben - eben so wie Silke es beschrieben hat - damit ich nicht mehr mit Streik zu rechnen habe, wenn ich sie dann mal vergessen habe Sehr glücklich

Viele Grüße
Anja

SilkeK · Verfasst am: 16.2.2004, 09:19 Titel:

Hallo Marianne,

ich weiß das fällt verdammt schwer!!!! Smilie

Aber mit Hilfe unserer Hundetrainerin habe ich gelernt, dies mit schweren Herzen zu ignorieren ... und Marron hat es genauso schnell gelernt, das es nicht immer was gibt. Man hat ja auch nicht immer Leckerlies dabei.

Gruß,
Silke