Zoo Zajac - ein Beitrag


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Ellidesign
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Pepita

BeitragVerfasst am: 31.7.2011, 21:51    Titel: Zoo Zajac - ein Beitrag    

Zitat:
…die traurige Geschichte eines „Rassekätzchens“

Aus gegebenem Anlass möchten wir an dieser Stelle unsere Wut und Enttäuschung zum Ausdruck bringen. Die folgende Erzählung ist unsere eigene persönliche Sicht und Erfahrung. Wir möchten keine allgemeinen Urteile treffen.

Vorweg, wir haben „unseren kleinen Kater“ aus dem großen Zoohandelsgeschäft in Duisburg, nach
5-tägigen Aufenthalt bei uns zu Hause und zwei ausgiebigen Besuchen beim Tierarzt und Tierklinik, schweren Herzens zurückgegeben. Dies wollten wir nie und haben auch nicht erwartet, dass es soweit kommt, es macht uns sehr traurig.
Was bleibt sind Sorgen, ein Gewissenskonflikt, die Frage nach Gerechtigkeit und viele Tränen.
Für uns sind Katzen und Hunde keine Warenartikel - sondern Lebewesen.

Aber nun zu unserer persönlichen Geschichte, die wir nun bewusst detailliert ausführen möchten:

Ende April 2011 standen wir da, zum ersten mal…in dieser riesigen Tierhandlung, denn etwas anderes ist es nicht. Wie jedem anderen auch, sind uns zuerst die kleinen Kätzchen aufgefallen.
Die einen verspielt und aufgeschlossen, andere eher etwas versteckt und schüchterner.
Manche Katzenaugen schauten uns zufrieden an, manche eher traurig.
Ein Urteil über das Wohlbefinden der Kleinen bildeten wir uns zu diesem Zeitpunkt jedoch nicht, denn jeder der mit Katzen lebt weiß auch, wie unterschiedlich der Charakter jedes Wesens sein kann. Äußerlich konnten wir, abgesehen von einer Katze deren Auge ein wenig entzündet war, auch keine weiteren Auffälligkeiten feststellen.

Einer ist uns sofort aufgefallen…wild spielend und mutig sprang der kleine Katzenjunge durch den hellen Glasraum. Und im vorbei Huschen konnte man nicht nur seinen tollen hellen, teils gräulichen, Farbverlauf vom Fell bewundern, sondern für einen kurzen Moment auch seine bezaubernden hellblauen Augen.
…Man war der niedlich, nein, einfach wunderschön.
Nachträglich betrachtet, war es in diesem Moment schon um uns geschehen, dazu kam der bekannte Mitleidsfaktor.
Der nächste Blick ging zu den Preistafeln.
599,-€ und 699,-€ je nach Art.
Gedankenablauf: „Wahnsinn. Das wäre unser gespartes Urlaubsgeld. Aber gut, es handelt sich ja auch um Rassekatzen“…um das Gewissen etwas zu beruhigen.
Der nächste Gedanke: „Nein, das werden wir nicht tun, schließlich möchten wir diesen Handel hier nicht unterstützen, so hört der Verkauf nie auf…“
Unsere bisherigen Stubentiger, drei an der Zahl, kamen aus Privathaushalten, aus unterschiedlichsten Gründen. Daher war der Gedanke bis zu diesem Zeitpunkt auch ganz weit weg, jemals ein Tier im „Handel“ zu erwerben.
Der Verstand hat an diesem Tag gesiegt. Also verließen wir das Geschäft, in dem Glauben, alles richtig gemacht zu haben. …Es blieb nicht dabei.
Nach zwei Tagen zog es uns erneut dorthin. „Nur noch kurz vorbei schauen, ob der Kleine noch da ist.“ Wie sollte es sein, er war noch da. Diesmal sprachen wir auch mit den Mitarbeitern vor Ort, die unser Interesse bemerkten. Wir äußerten unsere Zweifel über diese Art von Vermittlung…und die Sache nahm ihren Lauf. Wir wurden „aufgeklärt“, dass alle Tiere aus einem Haushalt stammen, ärztlich kontrolliert werden und vom Personal gut versorgt und betreut sind. Und so dauerte es nicht lange, bis wir uns nach kurzer Bedenkzeit entschlossen, dem kleinen Sonnenschein, trotz unseres Misstrauens, ein zu Hause zu schenken.

Die Tierärztin wurde hinzugezogen, der Kleine noch mal „durchgecheckt“. Nach Begutachtung der Ohren und Augen und des allgemeinen Wohlbefindens, wurde aufgrund unserer vorherigen Nachfrage noch die zweite Impfung verpasst. Alles in Ordnung! Keine Auffälligkeiten, keine Hinweise auf Krankheiten oder Sonstiges. Diesen Gesundheitscheck und die damit verbundene Aufklärung erwartet man auch, wenn es schon kein Stammbuch gibt und man anschließend 699,-€ an der Kasse bezahlt, um dem gerade mal drei Monate jungen Highlander-Kitten einen neuen Lebensabschnitt zu bescheren. Ausgehändigt wurden uns also der Impfpass mit Chipnummer, ein Starterpaket und zwei Formulare, die Unterschriften benötigten. Inhaltlich wurde darauf verwiesen, dass man beim Aufkommen von Krankheitshinweisen, nur die Tierärzte des Zoogeschäftes aufsuchen solle, unter anderem weil die Kosten anderer Tierärzte nicht erstattet werden. Ein Umtauschrecht gab es in diesem Sinne nicht, was grundsätzlich auch von uns als richtig empfunden worden ist. Allerdings wurde eingeräumt, innerhalb eines Zeitraumes von vier Wochen, im begründeten Fall, einen Austausch vorzunehmen oder eine Rückgabe und die verbundene Geldauszahlung zu gewähren. Mündlich wurde uns ebenfalls mit auf dem Weg gegeben, im Ernstfall „gemeinsam eine Lösung zu finden“.
Zu diesem Zeitpunkt haben wir nicht damit gerechnet, überhaupt jemals ein „Lösungsgespräch“ in Anspruch nehmen zu müssen.
Nun zur Kasse. Ein komisches Gefühl war es schon, wie in einem Kaufhaus den Beleg zur Bezahlung einzureichen, um anschließend mit dem Bon die „Ware“ in Empfang zu nehmen…aber das ist ein anderes Thema und zweitrangig.
Nun fuhren wir mit dem hübschen Fratz nach Hause, aufgeregt waren wir, wie das so ist, bei der Ankunft eines neuen kleinen Mitbewohners. Als wir unser zu Hause betraten, war der kleine Mann scheinbar „der Coolste“ von allen, vorsichtig aber nicht ängstlich. Trotz der riesigen Stubentiger, die ihn aufmerksam begutachteten.
Alles lief gut - am ersten Abend.
Morgens beim Aufwachen lag der winzige Schmusetiger in der Mitte unserer Köpfe und blickte uns verschlafen und zufrieden an, das war ein schöner Augenblick.
So starteten wir in den zweiten Tag und beobachteten weiterhin das Geschehen.
Essen, Spielen, und viel Schlafen – das war sein Rhythmus. Alles recht normal.
Im Laufe des Tages schauten wir uns seinen Impfpass genauer an. Wir entdeckten, dass unser BLH-Katerchen schon eine Reise von 80 km hinter sich hatte. Soweit war der Ort ungefähr entfernt, in dem er wohl ursprünglich geboren wurde. Neugierig waren wir ja schon. Und so machten wir uns die Mühe nach Anzeigen mit diesem kleineren Ort zu suchen, die mit der Rasse und dem Zeitraum von Geburt bzw. Abgabe übereinstimmen konnten. Es dauerte nicht lange und wir wurden tatsächlich fündig.
Jetzt wollten wir es genau wissen, also schnappte sich mein Partner das Telefon. Eine gestandene Dame erklang am Telefon, wir nannten ihr den Namen aus dem Impfpass und sie bestätigte uns, dass es wirklich ein Katerbaby aus ihrer Hobbyzüchtung sei. Sie war auch überhaupt nicht böse über unseren Anruf. So erfuhren wir, das beide Elternteile Britisch-Kurzhaarkatzen in der Farbe Point sind, und der Kleine das einzige Britisch-Langhaarkitten aus dem Wurf war. Wir erkundigten uns noch, ob seine tollen blauen Augen so bleiben, ja sagte sie, aufgrund seiner Fellfarbe („Tabby“-)“Point“…wäre das so. Wir verabschiedeten uns freundlich, sie wünschte uns viel Freude mit ihm. Es war ein nettes Gespräch.
Die Anzeige gab auch den Verkaufspreis an.
200,- €.
Nun gut, Impfung, Chip, Verpflegung, ärztliche Aufsicht…das kostet ja auch, denn immerhin haben wir 250 % (!!!) mehr bezahlt.
Wir haben uns vor Augen gehalten, dass es halt ein Handel ist und der will ordentlich verdienen. Die Gewinnspanne ist schon beachtlich. Was soll man sich lange darüber ärgern. Es war nun einfach so und wir hatten es schließlich soweit kommen lassen.

Doch noch am selben Tag kam der erste Moment, der uns nachdenklich stimmte.
Der Kleine spielte mal wieder, mehr oder weniger unbeholfen mit seinem Bällchen.
Beim Fixieren seines Spielzeuges, entdeckten wir ein extrem schnelles hin- und her- zucken der Pupillen in seinen schönen Augen, wie ein Anfall.
Unkontrolliert zittrig, dabei bewegte sich das Köpfchen mit, von links nach rechts, von rechts nach links…wie benommen.
Schon am Vorabend hatten wir kurzzeitig den Eindruck, dass seine Pupillen flackerten, konnten es aber nicht richtig deuten.
Nun gab es keinen Zweifel, irgendwas stimmte nicht.
Der nächste Schritt: die Internetrecherche. Man soll nicht alles Glauben was man liest, doch die eindeutigen Merkmale führten uns zu folgendem Verdacht: Nystagmus.
Zur Erklärung: Dies bedeutet, dass die Pupillen in den Augen ständig wackeln und auch Wackelbilder erzeugen, dieser Nystagmus kann waagrecht, senkrecht oder diagonal sein, alles zusammen oder nur einzeln je nach Schwere. Man unterscheidet zwischen einem peripheren und zentral verursachten Nystagmus. Es kommt nicht selten vor, dass Nystagmus lediglich zu einem Symptom einer anderen Krankheit gehört. Er wurde vermerkt, dass es als Erbkrankheit auch bei „Pointer“-Katzen auftritt.

Somit fingen wir an uns ernsthaft zu sorgen.
Nun achteten wir verstärkt auf die Bewegungen seiner Augen. Beim genauen Hinsehen stellten wir fest, dass er stets ein leichtes Pupillenzucken hatte. Dazu traten die Anfälle der rhythmischen Kopfbewegung und dem gleichzeitigen erheblichen wackeln der Pupillen in Situationen auf, wenn er sich stark auf gewisse Vorgänge konzentrierte.
Das Wochenende verging, dann wandten wir uns telefonisch an die zuständige Tierärztin des Handels.
Es war ein recht kurzes Gespräch. Wir könnten vorbei kommen, dann würde sie es sich mal anschauen.

Bevor wir eine halbe Stunde Fahrtweg auf uns nahmen, beschlossen wir zunächst, auf eigene Kosten, den Kleinen bei unserem vertrauten Tierarzt vorzustellen. Als wir den Behandlungsraum betraten sah der Doktor sofort, dass etwas mit den Pupillen des kleinen Mannes nicht in Ordnung war. Ärzte haben dafür wahrscheinlich grundsätzlich einen sensibleren Blick…
Der hochgradige Nystagmus wurde uns damit bestätigt. Von Gesundheit könne hier keine Rede sein. Die Hinweise deuteten eventuell auf eine Schädigung des Gehirns. Das müsse jedoch näher untersucht werden.
Wir waren schockiert.
Auf seinem Praxistisch abgestellt, schaute der Doktor eine Weile, wie der Katzenjunge sich verhielt. Stille.
Nach einigen Minuten dann die ernüchternde Frage: Seid Ihr sicher, dass er überhaupt richtig sehen kann?
Unser Arzt hatte den Eindruck, dass sich der Bewegungsablauf eher nach Geruch und Gehör richtet, wollte sich jedoch nicht festlegen, da er kein Augenspezialist sei. Und so wurde uns empfohlen, die Klinik in Duisburg-Kaiserberg aufzusuchen, um eine Diagnose von einem Augenspezialisten einzuholen.
Zu Hause angekommen, testeten wir sein Sehvermögen anhand eines Raschelbällchens. Er war schon mal nicht komplett blind, aber die beste Sehkraft schien er wirklich nicht zu haben. Beim werfen, kein Problem. Wenn wir das Bällchen geräuschlos mit der Hand an ihm vorbei führten, fixierte unsere große Katze, die neben ihm saß, nach wie vor den Ball, aber von ihm wurde das nicht wahrgenommen. Auch in Dunkeln schien es ihm zumindest schwerer zu fallen, sich zu orientieren.

Am folgenden Tag nahmen wir also im Warteraum der Tierklinik Platz, der kleine Sonnenschein lag voller Vertrautheit, tief und fest schlafend, ausgestreckt auf dem Schoß. So etwas haben wir auch noch nicht erlebt. Dann war es irgendwann soweit.
Auch dort wurde sein Augenzucken bereits beim Eintreten bemerkt. Nach genauen Betrachten der Augen und seinen Reflexen kam dann der Satz, den wir nicht hören wollten. Denn der erste Verdacht unseres Tierarztes wurde auch hier in der Klinik ausgesprochen. „Wir müssten damit rechnen, dass die Merkmale mit einer Erkrankung des zentralen Nervensystems verbunden seien“. Also lag nicht nur eine Einschränkung der Sehvermögens vor, sondern eher eine Schädigung des Gehirns.
Je nach Ausmaß müsse man schauen, ob man das Krankheitsbild behandeln bzw. verbessern könne, allerdings sei schon alleine die Feststellung aufwendig und sehr kostenintensiv…CT-, MRT-/Untersuchung etc.
Wir waren sprachlos, das konnte doch nicht sein. Es erfolgte noch eine Blutabnahme. Wir warteten auf die Ausgabe des schriftlichen Zwischenbefundes, dann verließen wir nach Rechnungszahlung mit gesenktem Kopf die Klinik.
Nun liefen nur noch Tränen.
Für mich war eigentlich die ganze Zeit klar, auch wenn der kleine Schatz eine Einschränkung wegen seiner Augen mit sich bringt, das bekommen wir in den Griff. Er wird es schön haben bei uns, so oder so. Nun diese Horrornachricht.

Dann kam die Wut. Also ging es von der Duisburger Klinik direkt weiter, um eine Stellungsnahme und einen „Lösungsvorschlag“ von demjenigen zu erhalten, der die Situation soweit kommen lassen hat. Dem Händler.
Wir führten uns belogen und in die Irre geführt. In erster Linie ging es uns hierbei um die Tierärztin des so genannten „Zoofachgeschäfts“. Wir möchten nichts unterstellen, aber wenn zwei Tierärzte, unabhängig voneinander, offensichtlich nach dem ersten Anblick dieses kleinen Wesens ein Krankheitssymptom (hochgradiger Nystagmus) feststellen, ist es unglaubwürdig das diese Person, solche Anzeichen bei mehreren Untersuchungen nicht erkannt hat. Der Zweifel an Kompetenz und Objektivität lag somit Nahe, denn um „versteckte Krankheitsanzeichen“ hat es sich hier definitiv nicht gehandelt.
Er wurde uns als „gesundes“ kleines Katerbaby ausgehändigt, dafür haben wir einen hohen Preis gezahlt. Damit meinen wir nicht nur um den finanziellen Aspekt, auch die damit verbundenen Sorgen. Das hatten wir nicht verdient und noch weniger der kleine Kater.

Anfangs zwangen wir uns in dem Laden sachlich und ruhig zu bleiben, zugegeben, das viel uns nicht leicht. Wir waren einfach verzweifelt und emotional aufgewühlt.
Dann kam auch schon die besagte Ärztin dazu. Wir stellten sie zur Rede und konfrontierten sie mit dem schriftlichen Befund der Tierklinik. Ihre Aussagen waren sehr nüchtern und für unser Empfinden absolut nicht ausreichend. Erst nachdem wir sie eindringlich darauf hinwiesen, dass das Zittern der Pupillen von dem kleinen Kerl doch auch in diesem Moment des Gespräches sichtbar sei, gab sie zu, dies nun auch wahrzunehmen. Sie spielte den Fall runter
Nystagmus käme bei dieser Fellfarbe häufig vor. Das wäre halt eine Eigenschaft, mit der man rechnen müsse. Als Krankheit wollte sie das nicht bezeichnen. Sie schaute kurz über den Bericht, testete einen Reflex und konnte danach ausschließen, dass es sich um eine Erkrankung des zentralen Nervensystems handelte. Wahnsinn, diese „Kompetenz“, wenn das alles so “normal“ war, warum waren wir dann nicht im Vorfeld auf diese „Eigenschaft“ hingewiesen worden?? Ihre Ausführung war unfassbar.
Anschließend führte sie ihren Beitrag mit den Worten fort: Sie würde keine Veranlassung für weitere Untersuchungen sehen.
Dann wurde der Gesprächsverlauf nahezu unerträglich: Der Kater hätte wohl viel Stress gehabt.
Das hätte wohl den Nystagmus verstärkt zum Vorschein gebracht.
Nun war ich endgültig fassungslos und meinem Partner platzte der Kragen.

Er wurde nicht ausfallend oder beleidigend, aber sehr laut. Er fragte die Dame, was ihrer Meinung nach denn stressiger für das Tier wäre: Mit vielen anderen Katzen in einem Glashaus zu sitzen, wo es ständig laut ist, wenn täglich hunderte Leute vorbei laufen, teilweise stehen bleiben und manchmal sogar an die Scheibe klopfen ODER ein ruhiges zu Hause, zum schlafen und spielen, mit Menschen die sich liebevoll um ihn kümmern?
Er sprach seinen Unmut aus, dass es einfach Unverschämtheit sei, uns so viel Geld für ein krankes Tier abzunehmen, einen Befund einer renommierten Klinik als nichtig abzutun. Und uns nun noch diese Scheinheiligkeit entgegen zu bringen. Von der Liebe zum Tier könne man hier einfach nicht mehr reden und Moral schien wohl ebenfalls ein Fremdwort zu sein. Er weinte nun auch, es war eine Mischung aus Wut und Enttäuschung.
Die Verkäufer und die Ärztin schauten uns erstaunt an, eine Antwort bekamen wir natürlich nicht.
Viele Menschen blieben stehen und blickten in unsere Richtung.
Es sollte ruhig jeder hören, denn das Maß war mehr als erfüllt.
Wir versuchten uns wieder zu fassen und ruhiger zu werden. Dies bemerkte wohl auch die Ärztin und bot uns daraufhin an, alles erst mal sacken zu lassen und am nächsten Tag noch mal vorbei zu kommen. Dies verneinten wir. Was wir uns denn vorstellen, wurden wir gefragt. „Eine Lösung“ bekam sie zur Antwort und wir fügten hinzu, dass wir den Kleinen nicht zurück lassen möchten. Was schlagen sie denn vor, wurden wir gefragt. Darauf folgte der Vorschlag meines Partners: „Wir seien aufgrund dieser unglaublichen, für uns sehr traurigen Geschichte bereit, den Einkaufspreis für das Kätzchen zu übernehmen, denn wir möchten dem Kater ein liebevolles Leben ermöglichen, auch wenn das Ausmaß der Krankheit für uns noch nicht absehbar ist.“
Wir hatten ihn doch bereits in unser Herz geschlossen.
Den Restbetrag wollten wir in eine genauere Untersuchung investieren, denn schon alleine die CT-/MRT-Kosten belaufen sich um die 400,--500,-€. Von den Behandlungs- und Medikamenten-/kosten mal ganz abgesehen.

Es kann immer passieren, dass ein Haustier krank wird und man muss in der Lage sein, dafür Verantwortung zu übernehmen und auch eine kostenintensive Behandlung, zu einer möglichen Genesung, gewährleisten zu können.
Doch wenn für 699,-€ ein „gesundes“ Tier verkauft wird, und dies nach wenigen Tagen nachweislich nicht der Fall ist, muss man doch wenigstens die Moral besitzen, diesen Fehler einzusehen und versuchen, den Schaden zu begrenzen. Verantwortung zu übernehmen.
Der Gedanke war naiv…denn dazu kam es nicht.

Nach einem kurzen Moment rief eine Mitarbeiterin uns entgegen, Frau Xxxxx (eine Angehörige des Ladenbesitzers) lässt ausrichten, dass wir den Kater jetzt entweder für 699,-€ wieder mitnehmen sollten, oder da lassen und das Geld bekommen.
Dann fragte ich die Mitarbeiterin:
„Was haben sie denn jetzt mit ihm vor, was passiert mit ihm? Das darf doch nicht wahr sein. Sie wollen uns doch nicht erzählen, dass dieser kleine kranke Kater jetzt wieder ins Glashaus gesetzt wird, und einfach zum regulärem Preis weiterverkauft wird?!“
Frech schaute sie mich und entgegnete:
„Doch klar, für 699,-€! Und beim Kauf wird halt auf die ‚Eigenschaft’ hingewiesen.“
Nach diesen eiskalten Satz bat mich mein Partner, den kleinen Schatz abzusetzen und draußen zu warten. Ich gab ihm noch einen Kuss, dem armen Katerchen.
Die Tränen stiegen mir wieder mal ins Gesicht.
Wir kamen und vor wie in einem schlechten Traum, der nicht endet.
Ich musste raus, sofort. Diese offensichtliche Profitgier schnürte mir die Luft zum Atmen ab.
Vor der Tür weinte ich, bitterlich. Das kann doch nicht sein, das geht doch nicht.
Ich wartete und hoffte immer noch auf ein Wunder.
Da kam meine zweite Hälfte mit dem Katzenkorb.
Ich schaute hinein, doch er war leer…
Wir umarmten uns fest und weinten gemeinsam.

Danke für ihre genommene Zeit, um von unserer traurigen Geschichte zu erfahren.

Ein paar Tage sind vergangen, aber manchmal breche ich immer noch in Tränen aus.
Auch wenn mein Partner mir immer wieder sagt, es lag nicht in unserer Verantwortung, unter den Umständen hatten wir einfach keine finanziellen Möglichkeiten und ich dürfte mir nicht die Schuld geben.
Trotzdem bleibt ein Gewissenkonflikt vorhanden.
Die Blutprobe haben wir nach diesem Vorfall übrigens trotzdem zum Labor schicken lassen, die Ergebnisse stehen noch aus. Diese werden auch ohne Nachfrage ggfls. der Handlung mitgeteilt.
Ich mache mir Sorgen, was nun mit ihm passiert.
Wir haben gekämpft, für das unschuldige kleine Rassekaterchen, für Gerechtigkeit. Nun wünschen wir uns nichts mehr, als ein schönes neues zu Hause für den Kleinen. Vielleicht bei finanziell wohlhabenden Menschen, die sich auch die Mühe machen, dem kleinen Kuschelschatz eine Chance zu geben.
Doch das liegt leider nicht mehr in unserer Hand.


http://www.qype.com/place/32114-Zoo-Zajac-Duisburg

Dort werden dann demnächst auch Hunde verkauft... Traurig

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Liebe Grüße
Ellen


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BeitragVerfasst am: 1.8.2011, 07:39    Titel:    

beleidigt beleidigt beleidigt

Ich weiß nicht, was momentan bei mir überwiegt - Trauer, Wut, Hass, Hilf- und Machtlosigkeit ...

1Kätzchen- stellvertretend für viele andere Tiere. Was mag aus ihm geworden sein?
Wieder verkauft - eingeschläfert?

Oder vielleicht auch - wie in einem weiteren Beitrag des Links beschrieben - als Schlangenfutter "verwertet".

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BeitragVerfasst am: 1.8.2011, 14:01    Titel:    

Zitat:
Anbieten wird Zajac fast ausschließlich Mischlingshunde, allesamt aus privaten Haushalten oder von kleinen Züchtern, die nicht gewerblich arbeiten.


DAS ist mal wieder der beste Satz (Danke liebe Kollegen, für die unglaubliche Recherche).

Mischlinge ZÜCHTET man nicht, sie vermehrt man, das ist schon die erste Augenwischerei.

Wie soll eine gescheite Sozialisierung in einer Quarantänestation stattfinden?
Keinen Stress - schon die "Verschleppung" in diese Station, die Blutuntersuchung, neue Menschen (kurz bevor sie schon wieder umsiedeln) - sind STRESS PUR.

Ganzer Artikel:

http://www.derwesten.de/staedte/dui....ntlichkeit-id4922240.html

Aber natürlich wird seitens DIESER Stadt, die sich ja offenkundig häufig und gerne aus der Verantwortung zieht - nichts passieren.

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BeitragVerfasst am: 1.8.2011, 16:23    Titel:    

Ich habe gar nicht ganz bis zum Ende lesen wollen...
Ja, das ist alles sehr schlimm und schon allein die Tatsache, dass lebende Tiere in so einer großen Anlage verkauft werden, stimmt mich ärgerlich und traurig zugleich.
Mir tun auch die vielen Nager usw. leid, die dort auf neue Besitzer warten. Das ist auch bei uns leider noch gängige Praxis. Ebenso werden verschiedene Ziervögel, Insekten und Fische angeboten.
Mir tun sie sehr leid - schon allein wegen der Unruhe, wegen den Geräuschen usw.
Was für ein Glück hatte da unser Wuffel, der sein Leben so behütet und beschützt beginnen durfte...

Ich kann die Enttäuschung, das Leid und den Ärger der Besitzer nachvollziehen, jedoch könnte ich niemals ein Tier zurückgeben.
Könntet Ihr das?
Gerade jetzt braucht es dann doch meine Hilfe und wenn diese nicht ausreicht/wenn ich es alleine nicht schaffe, muss man eben seinen Mut und die Kraft zusammennehmen und um fremde Hilfe bzw. im Freundes-/Familienkreis darum bitten.

Wenn Spencer krank gewesen wäre, hätte ich mich mit unserer Züchterin jederzeit austauschen können und wir hätten bestimmt unterstützt.
Das alleine ist schon ein guter Grund, lebende Tiere nicht in einem "Zoohandel" zu kaufen, nicht wahr?
Aber wieder hergeben?
Nein, sorry, das könnte ich wohl nicht... gerade dann könnte ich das nicht!
Ich hoffe, damit niemand gekränkt oder verletzt zu haben.
Das ist nur meine Sicht der Dinge.
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BeitragVerfasst am: 1.8.2011, 16:52    Titel:    

Ellie1968 hat folgendes geschrieben:


Ich kann die Enttäuschung, das Leid und den Ärger der Besitzer nachvollziehen, jedoch könnte ich niemals ein Tier zurückgeben.
Könntet Ihr das?


Nein und vor allem nicht, wenn man eine Vermutung hat, die mit großer Wahrscheinlichkeit auch stimmt, wie das Tier dann endet.
Da hätte man eben auf die Rückerstattung des Kaufpreises verzichten müssen und - wie geschrieben, war die Haltung finanziell nicht möglich - das Tier in den Tierschutz abgeben sollen.
Große Sympathien kann ich denen auch nicht entgegenbringen.

LG
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BeitragVerfasst am: 1.8.2011, 17:15    Titel:    

Warum, um alles in der Welt, gehen immernoch Menschen in solche Läden und kaufen Lebewesen?
Und selbst, keine Lebewesen gekäuft würden - warum unterstützt man solche Läden mit Einkäufen? Weinen Weinen Weinen

http://www.youtube.com/watch?v=hoqh....p;feature=player_embedded

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BeitragVerfasst am: 1.8.2011, 18:18    Titel: Re: Zoo Zajac - ein Beitrag    

[quote="Ellidesign"]
Zitat:


Ich kann nicht anders - ich muss den Artikel einfach mal in seine Bestandteile zerlegen. Sorry, aber so was regt mich einfach auf. Wenn mir das schon passiert wäre, dann würde ich mich nicht auch noch selbst bemitleiden.

Vorweg, wir haben „unseren kleinen Kater“ aus dem großen Zoohandelsgeschäft in Duisburg,
Was bleibt sind Sorgen, ein Gewissenskonflikt, die Frage nach Gerechtigkeit und viele Tränen.

Dieses Selbstmitleid! Wo bleibst das Mitleid mit dem Kätzchen?

Für uns sind Katzen und Hunde keine Warenartikel - sondern Lebewesen.

Warum kauft man dann ein Tier in einem "Waren"handel - denn was anderes ist es nicht.

Aber nun zu unserer persönlichen Geschichte, die wir nun bewusst detailliert ausführen möchten:


Gedankenablauf: „Wahnsinn. Das wäre unser gespartes Urlaubsgeld. Aber gut, es handelt sich ja auch um Rassekatzen“…um das Gewissen etwas zu beruhigen.

Welches Gewissen denn?

Der nächste Gedanke: „Nein, das werden wir nicht tun, schließlich möchten wir diesen Handel hier nicht unterstützen, so hört der Verkauf nie auf…“

Also waren doch Kenntnisse über die Art der "Tierproduktion" vorhanden. Um so schlimmer finde ich, dass dann doch gekauft wurde.




Der Verstand hat an diesem Tag gesiegt.

Es war sicher der Preis, der an diesem Tag noch den "Verstand" (soweit vorhanden) beieinflußt hat.

Im Laufe des Tages schauten wir uns seinen Impfpass genauer an. Wir entdeckten, dass unser BLH-Katerchen schon eine Reise von 80 km hinter sich hatte. Soweit war der Ort ungefähr entfernt, in dem er wohl ursprünglich geboren wurde. Neugierig waren wir ja schon. Und so machten wir uns die Mühe nach Anzeigen mit diesem kleineren Ort zu suchen, die mit der Rasse und dem Zeitraum von Geburt bzw. Abgabe übereinstimmen konnten. Es dauerte nicht lange und wir wurden tatsächlich fündig.

Warum hat man sich "die Mühe" nicht vor dem Kauf gemacht??
Aber so ist es ja einfacher. Im Geschäft sind die Tiere zu Greifen nahe und alles ist schnell erledigt. Kein Hinterfragen, woher die Tiere stammen, warum sie überhaupt über diesen "Handel" angeboten werden und nicht direkt vom Züchter verkauft werden. So nach dem Motto: Im Fernsehen kommt nix, das Wetter ist auch schlecht, ach fahren wir mal in den Zoohandel und gucken Tiere....


Bevor wir eine halbe Stunde Fahrtweg auf uns nahmen,

Wenn es meinem Tier schlecht gehen würde, würde ich viel mehr als ne halbe Stune Fahrt auf mich nehmen. Abgesehen davon, dass ich der Tierärztin aus der Zoohandlung sowieso nicht über den Weg getraut hätte.



Für mich war eigentlich die ganze Zeit klar, auch wenn der kleine Schatz eine Einschränkung wegen seiner Augen mit sich bringt, das bekommen wir in den Griff. Er wird es schön haben bei uns, so oder so. Nun diese Horrornachricht.

Da liegt der Widerspruch schon in den 2 Sätzen.


Er wurde nicht ausfallend oder beleidigend, aber sehr laut. Er fragte die Dame, was ihrer Meinung nach denn stressiger für das Tier wäre: Mit vielen anderen Katzen in einem Glashaus zu sitzen, wo es ständig laut ist, wenn täglich hunderte Leute vorbei laufen, teilweise stehen bleiben und manchmal sogar an die Scheibe klopfen......

Das ist ihm aber sehr spät aufgefallen!

Er weinte nun auch, es war eine Mischung aus Wut und Enttäuschung.

Sag ich doch - Selbstmitleid. Ich armes Männeken, man hat mich ja so betrogen.

Wir hatten ihn doch bereits in unser Herz geschlossen.

Ach ja, und nun haben wir schlimmes Herzeleid.

Den Restbetrag wollten wir in eine genauere Untersuchung investieren, denn schon alleine die CT-/MRT-Kosten belaufen sich um die 400,--500,-€. Von den Behandlungs- und Medikamenten-/kosten mal ganz abgesehen.

Es kann immer passieren, dass ein Haustier krank wird und man muss in der Lage sein, dafür Verantwortung zu übernehmen und auch eine kostenintensive Behandlung, zu einer möglichen Genesung, gewährleisten zu können.
Doch wenn für 699,-€ ein „gesundes“ Tier verkauft wird, und dies nach wenigen Tagen nachweislich nicht der Fall ist,

Und was ist, wenn das Tier erst nach 1-2 Jahren krank wird. Wird denn da die kostenintensive Behandlung durchgeführt?

Der Gedanke war naiv…denn dazu kam es nicht.

Auch wenn mein Partner mir immer wieder sagt, es lag nicht in unserer Verantwortung,

in wessen Verantwortung denn?


Ich mache mir Sorgen, was nun mit ihm passiert.

Dafür ist es jetzt wohl zu spät.


Wir haben gekämpft, für das unschuldige kleine Rassekaterchen, für Gerechtigkeit. Nun wünschen wir uns nichts mehr, als ein schönes neues zu Hause für den Kleinen. Vielleicht bei finanziell wohlhabenden Menschen, die sich auch die Mühe machen, dem kleinen Kuschelschatz eine Chance zu geben.

Dazu fehlen mir die Worte.

Dort werden dann demnächst auch Hunde verkauft... :

Hoffentlich entdecken diese Leute nun nicht ihre Liebe zu Hunden!

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Kea von den white Dogs
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BeitragVerfasst am: 1.8.2011, 19:51    Titel:    

Hallo,
unverständlich, einfach nur unverständlich. In dem Moment wo ein Tier mein ist, übernehme ich die volle Verantwortung "in guten, wie in bösen Tagen".

Mit kommt es immer hoch wenn dann lese, dass Menschen aus gesundheitlichen Gründen Tiere wieder zurück geben oder, um Kosten zu sparen, einschläfern lassen.

Kann mich an "gute Ratschläge" ironie.gif erinnern Sehr böse Sehr böse , als wir erfuhren welchen Krankheit Kea hatte und was finanziell auf uns zukommen würde. Kea's "Züchter" wollte sie auch zurück. Ich brauch ja nicht schreiben, was dann mit ihr wahrscheinlich passiert wäre!

_________________

Die Treue eines Hundes ist ein kostbares Geschenk, das nicht minder bindende moralische Verpflichtungen auferlegt als die Freundschaft eines Menschen.
(Konrad Lorenz)
Becki
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Maxi

BeitragVerfasst am: 1.8.2011, 20:47    Titel:    

Einfach nur schrecklich und sehr, sehr traurig troest

Ich könnte auch niemals ein Tier zurück geben. Ich wünschte, ich hätte das nicht gelesen, jetzt muß ich immerzu an die armen Tiere denken.

Wieso wird sowas nicht endlich verboten? esreicht.gif

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Die kalte Schnauze eines Hundes ist erfreulich warm
gegen die Kaltschnäuzigkeit mancher Mitmenschen.
Ellie1968
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Mr. Spencer

BeitragVerfasst am: 1.8.2011, 20:49    Titel:    

Becki, das frage ich mich schon lange... Weinen
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