Dogma Barfen?
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Franki Rang 11
Alter: 34 Anmeldedatum: 12.03.2005 Beiträge: 3984
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Verfasst am: 12.8.2009, 17:50 Titel: Dogma Barfen? |
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Dogma Barfen – kritische Anmerkungen
Barfen ist bei vielen Hundebesitzern, die auf der Suche nach der idealen Fütterung für ihr Tier sind, zum dogmatischen Zentrum allen Strebens geworden. Barfgegner werden angefeindet als ginge es um Leben und Tod – man glaubt sich in mittelalterliche Zeiten der Glaubenskriege versetzt.
Grundlage für die gemeinsame Front gegen alles, was dem Barfen kritisch gegenüber steht, ist eine Gefolgschaft im geistigen Gänsemarsch für Dinge, die vom Hörensagen verbreitet werden und die man auf diversen websites abkupfern kann, ohne dass damit ein fachlicher Hintergrund mitvermittelt wird, weil er schlicht und einfach fehlt. Außer dem Zitat des Wolfes und seiner Ernährungsgewohnheiten fehlt jede fundierte Basis. Einmal angefangen macht man mit, ohne einen intellektuellen Hintergrund dabei zu haben. Immer zum Wohl des Hundes, denn man weiß es ja nicht besser und was viele machen, kann ja nicht falsch sein.
Tatsache ist, dass es eine Reihe von Gründen gibt, die das Barfen als eine Art der Fütterung entlarven, die für die Tiere in hohem Maße schädlich, ja sogar lebensgefährlich werden kann. Unsere Ernährungs- beratung wird täglich mit Hundeschicksalen konfrontiert, die durch das Barfen z.T. mit schweren Erkrankungen behaftet sind, manchmal nicht reversibel.
Dies soll an einigen Fakten belegt werden. Grundlage für den Diskurs sind anerkannte wissenschaftliche Arbeiten von Universitäten, der Deutschen Gesellschaft für Ernährung und dem gehobenen Einmaleins der Chemie und Nahrungsphysiologie.
* Tierisches Eiweiß in Form von Fleisch ist zu 70-80% Hauptbestandteil der Ernährung beim Barfen, folglich werden hohe Mengen von Proteinen täglich bei den Mahlzeiten zugeführt. Selbst bei den Dachorganisationen der Bodybuilder sind Tagesdosen von tierischen Eiweiß pro kg Körpergewicht wie beim Barfen obsolet. Man weiß und weißt auch darauf hin, dass ein Übermass an Eiweiß für die Nieren schädlich ist und bei längerer Anwendung einen schweren Nierenschaden bis zum Nierenversagen nach sich ziehen kann.
* Bestandteil von Fleisch ist auch Phosphor. Viel Fleisch bedeutet demgemäß gleichzeitig auch viel Phosphor. Es kommt also zu einer Anreicherung von Phosphor im Serum, was wiederum zu einer relativen Verminderung von Calcium im Gleichgewicht zu Phosphor führt, welches über spezifische Regulationsmechanismen aus den körpereigenen Depots herausgelöst wird. Der Knochen verliert demzufolge an Stabilität, er wird brüchig.
* Ein Anstieg von Phosphor im Blutserum bedingt wiederum eine vermehrte Ausscheidung von Phosphor im Urin, was den Urin ansäuert und damit wiederum zu einer gesteigerten Calciumausscheidung führt und zudem die Entstehung bestimmter Steinarten begünstigt und auch das gesamte Säure-, Basengleichgewicht in Unordnung bringt.
* Neben der Fleischfütterung kommt auch der Verwendung von Getreide, welches als Vollkorn gemahlen und verfüttert wird, eine besondere Bedeutung zu. In den Schalen der Getreidekörner findet sich Phytin. Dies ist als sekundärer Pflanzenstoff auch ein Chelatbildner. Somit bildet Phytin schwerlösliche bis unlösliche Komplexe mit anderen Nahrungsstoffen, die dadurch nicht über den Darm in den Organismus resorbiert werden können. Zu diesen gehören so wichtige Substanzen wie Zink, Eisen, Magnesium, Calcium, Kupfer und Mangan.
* Die Carotinoide als sekundäre Pflanzenstoffe unterteilt man in eine sauerstofffreie und eine sauerstoffhaltige Untergruppe. Zu den sauerstofffreien Carotinen, die überwiegend in orangefarbenem, rotem und gelbem Gemüse und Obst vorkommen, gehören Alpha- und Betacarotin und Lycopin, die hitzestabil und nur nach schonendem Erwärmen (Blanchieren oder Dampfgaren) verwertbar und damit wirksam sind. Bei der Verfütterung von rohem, nicht erwärmtem Gemüse sind diese also unwirksam. Zusätzlich wird durch schonendes Erhitzen der Nitratgehalt im Gemüse vermindert, da dieser nicht hitzestabil ist. Gemüse dient ohne schonendes Erhitzen nur als Ballaststoff, kann also auch durch nährstofflose Zellulose ersetzt werden. Die sauerstoffhaltigen sind hauptsächlich in grünblättrigem Gemüse vertreten, man nennt sie Xanthophylle. Diese dürfen nicht erhitzt werden, da sie sonst Nährwertverluste erleiden.
* Den Abschluss bilden die Nachwirkungen in dem Organ, in dem auch die Verdauung ihren Abschluss findet – es handelt sich um schädliche Auswirkungen auf den Darm. Durch einen hohen Anteil an Eiweiß in der Ernährung werden die sogenannten saccharolytischen Keime des Darmes negativ beeinflusst, die sich vorwiegend von pflanzlichen Ballaststoffen einer Mischkost im Chymus ernähren. So können sich Fäulniskeime wie E. Coli ungehindert vermehren, was zwangsläufig dann zu Fehlgärungen und Durchfällen führt.
* Schließlich sehen namhafte Kliniken wie z.B. Birkenfeld in persona Dr. Koch unabhängig von den bisher genannten Punkten in einer proteinbetonten Fütterung auch Zusammenhänge zu erhöhten Hautanfälligkeiten in Form von Infektionen durch pH Verschiebungen auch auf der Haut.
* Nach Durchsicht und Durchdenkung obiger Punkte dürfte es doch sehr schwierig sein, seinem Hund noch mit gutem Gewissen das Barfen aufzuzwingen - obwohl zugegebenermassen fast alle Hunde das Barf gerne annehmen. Teilen Sie uns doch Ihre Gedanken hierzu mit unter behalz@t-online.de .
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http://www.dalmatiner-vom-jagdschlo....html/brisante_themen.html
Grüße
Frank |
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Nic04 Rang 11
Alter: 62 Anmeldedatum: 16.05.2006 Beiträge: 7877 Wohnort oder Bundesland: NRW
Hunde der User: Kea von den white Dogs Alex von Bewie, gen. Max +15.4.11 O'Glendence Rose DeWitt Bukater
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Verfasst am: 12.8.2009, 19:20 Titel: |
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"Barfen ist bei vielen Hundebesitzern, die auf der Suche nach der idealen Fütterung für ihr Tier sind, zum dogmatischen Zentrum allen Strebens geworden. Barfgegner werden angefeindet als ginge es um Leben und Tod – man glaubt sich in mittelalterliche Zeiten der Glaubenskriege versetzt. "
Das ist schon sehr traurig! Wenn man mit Veganern diskutiert ist es fast genauso _________________
Die Treue eines Hundes ist ein kostbares Geschenk, das nicht minder bindende moralische Verpflichtungen auferlegt als die Freundschaft eines Menschen.
(Konrad Lorenz) |
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Ellidesign Rang 11
Alter: 42 Anmeldedatum: 13.07.2007 Beiträge: 3365 Wohnort oder Bundesland: Hamburg
Hunde der User: Pendientis Pepita
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Verfasst am: 12.8.2009, 19:45 Titel: |
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http://www.westieforum.de/phpbb/vie....dogma+barfen&start=30 _________________ Liebe Grüße
Ellen
"Ich fürchte, die Tiere betrachten den Menschen als ein Wesen ihresgleichen, das in höchst gefährlicher Weise den gesunden Tierverstand verloren hat."
- Friedrich Nietzsche - |
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Franki Rang 11
Alter: 34 Anmeldedatum: 12.03.2005 Beiträge: 3984
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Verfasst am: 13.8.2009, 06:59 Titel: |
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Moin,
also so ganz stimme ich ja mit diesem Artikel nicht überein wenn er auch in weiten Teilen sicher manche Kritikpunkte zurecht anspricht. Die Frage ist ob wirklich nur die dort einen so beraten können, dass der Hund gut ernährt wird?
Am Getreide haben die ja auch was auszusetzen, Gemüse nur in einem bestimmten Prozess gegart.... .
Und dann frage ich mich noch was die Ernährung eines Bodybilders mit der Ernährung eines Hundes gemein hat? Man kann doch nicht alles was für den Menschen seine Richtigkeit hat eins zu eins auf einen Hund oder eine Katze runterbrechen.
Grüße
Frank |
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Pia13 Rang 11
Alter: 57 Anmeldedatum: 17.05.2006 Beiträge: 4103 Wohnort oder Bundesland: RLP/ Westerwald
Hunde der User: Aischa *Juni 1994 +31.10.2006 Kira *27.06.03 Emmily *15.02.2009
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Verfasst am: 13.8.2009, 08:03 Titel: |
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Und dann frage ich mich noch was die Ernährung eines Bodybilders mit der Ernährung eines Hundes gemein hat? Man kann doch nicht alles was für den Menschen seine Richtigkeit hat eins zu eins auf einen Hund oder eine Katze runterbrechen.
Grüße
Frank |
Fraglich ist, was Ernährungswissenschaftler zur Ernährung eines Bodybuilders sagen....
Die ist nämlich meist auch nicht optimal _________________
„Haben Tiere eine Seele und Gefühle“ kann nur fragen, wer über keines der beiden verfügt.
(Eugen Drewermann) |
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bettynell Rang 10
Alter: 63 Anmeldedatum: 19.10.2008 Beiträge: 1493 Wohnort oder Bundesland: Ennepetal
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Verfasst am: 13.8.2009, 08:39 Titel: |
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Am Getreide haben die ja auch was auszusetzen,
Grüße
Frank |
Hallo Frank,
meinst du weil sie Phytin erwähnen?
LG Birgit |
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Franki Rang 11
Alter: 34 Anmeldedatum: 12.03.2005 Beiträge: 3984
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Verfasst am: 13.8.2009, 10:18 Titel: |
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Ja Birgit. Ich meine halt man kann es auch übertreiben. Wer füttert denn seinem Hund schon Vollkorngetreide in großen Mengen? Meistens füttern doch die Frischzubereiter aufgeschlossenes Getreide zumindest mache ich das en gros so. Und wenn man Vollkorngetreide wählen möchte, dann muss man es eben geschrotet quellen lassen, so dass nach 10-12 Stunden das Phytin fast vollständig zerstört ist.
Wenn man den Artikel so liest fragt mach sich halt was man überhaupt noch füttern kann und soll nach deren Meinung. Ich denke, dass die ins andere Extrem verfallen und außerdem darf man die besondere Probematik des Dalmatiners auch nicht auf alle andere Rassen übertragen... .
Grüße
Frank |
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Anja O`Glendence Moderator
Alter: 56 Anmeldedatum: 06.01.2004 Beiträge: 10663 Wohnort oder Bundesland: Deutschland
Hunde der User: Othello vom Büttgeshof Cascaja Alida von Steinberg O'Glendence Lovely Nayeli / O'Glendence Lovely Lancelot / O'Glendence Lovely Lancer O'Glendence Especially For Me /O'Glendence Especially For You O'Glendence Just Jeffrey Magic Moments of Joy vom Märchengarten
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Verfasst am: 13.8.2009, 11:51 Titel: |
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Hallo,
den Verweis auf die Bodybuilder finde ich jetzt nicht so tragisch - sollte wohl nur anschaulich erklärt werden, was bei zu hohen Dosen passieren kann.
Das Getreide wundert mich schon - denn soweit ich lese, meiden Hardcore-Barfer eben dieses wie der Teufel das Weihwasser.
Des Weiteren kann ich mri aber vorstellen, dass diese Ernährungsberatung, die sie ansprechen, eventuell in erster Linie auf Dalmatiner abzielt - da ist die Erwähnung von Steinen, der Steinbildung etc. ja schon ein nicht ausser Acht zu lassendes Kriterium bei der Ernährung.
In die Tiefe (siehe Phytin, die Vernichtung von selbigem oder auch die Erwähnung von Haferflocken) wird in diesem Artikel ja nicht gegangen.
HG
Anja _________________ Netiquette
"Wie sollte man sich von der endlosen Verstellung, Falschheit und Heimtücke des Menschen erholen, wenn die Hunde nicht wären, in deren ehrliches Gesicht man ohne Misstrauen schauen kann"
"Tief im Winter lernte ich endlich, dass in mir ein unbesiegbarer Sommer lag" (Camus)
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Nina-Dinah Rang 07
Alter: 65 Anmeldedatum: 13.06.2009 Beiträge: 476 Wohnort oder Bundesland: Albstadt
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Verfasst am: 21.8.2009, 09:07 Titel: |
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Die größte Gefahr für den zukünftigen Barfer, besteht m.E. darin, daß er, bevor er damit anfängt, sich um Informationen bemüht........und damit zwangsläufig sofort bei den "Hardcorern" landet!
Die Meisten sind dann nicht mehr imstande, ihr eigenes Gehirn einzuschalten, weil jeder Einwand sofort mit dem Argument Wolf, der ja keinen Meyer/Zentek liest und keine Digiwaage hat usw., sofort abgeblockt wird.
Wenns dann doch Probleme gibt, wendet man sich auch wieder an diese "Helfer".
Wie diese Hilfe aussieht, ist ja bekannt.
Man braucht nur mal in diesen Foren zu stöbern.
"Keinesfalls auf einen TA hören, weil diese sowieso keine Ahnung haben"
"Versuch mal diesen oder jenen Zusatz"
"Versuchs mal, indem du die Fleischmenge noch erhöhst"
"Dann ist es sicher eine Entgiftungserscheinung"
Was mir auch aufgefallen ist.........
In älteren Threads hier, wird öfters per Link auf ein geschildertes Problem, welches beim barfen auftrat, meist von Frank oder Marie, hingewiesen.
Wenn man nun diese Links anklickt, gibt es diese Seiten (Threads), fast ausnahmslos nicht mehr!
Warum wohl?
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Grüße
Jörg |
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Franki Rang 11
Alter: 34 Anmeldedatum: 12.03.2005 Beiträge: 3984
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Verfasst am: 21.8.2009, 10:55 Titel: |
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Dem kann ich nichts groß hinzufügen Jörg.
Ich denke dass es durchaus Hunde gibt, die mit einem klassischen BARF-Plan gut zurechtkommen können, aber viele tuns auf Dauer auch nicht und das liegt mE an der Unflexibilität über den Tellerrand hinauszuschauen.
Grüße
Frank |
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