Zuviele Zecken


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Marianne
Gast









BeitragVerfasst am: 3.10.2004, 16:41    Titel:    

Ja, das ist schon klar, aber es könnte doch auch der Eindruck entstehen, dass so ein homöopathisches Mittel für alle Hunde geeignet ist. Ich war ja auch immer der Ansicht, dass man mit so einem Mittelchen nichts falsch machen kann, mußte mich aber belehren lassen.
Übrigens, hast Du bei Deinem Hund noch einmal den Titer bestimmen lassen? Das würde mich sehr interessieren. Dara bekommt ja im Moment das AB und ich will dann im November auch noch einmal den Titer bestimmen lassen. Wenn das Nosodon natürlich auch hilft würde ich mit meiner TÄ darüber sprechen.
Marianne
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Pontus
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Hunde der User:
Ollie

BeitragVerfasst am: 3.10.2004, 16:51    Titel:    

nein, Marianne, den Titer habe ich noch nicht wieder bestimmen lassen, das wäre auch noch viel zu früh, da er sehr langsam fällt, kann schon mal ein halbes Jahr dauern. Bei Ollie war ja der IgM im Normalbereich und nur der IgG zu hoch.

Zitat aus Ollies Befund:

Borreliose-Antikörper (ELISA)
IgG: 57,0 U/ml
IgM: 18,6 U/ml

Befundinterpretation:
IgG- und IgM-Ergebnisse unter 20 U/ml werden als negativ, über 24 U/ml als positiv, Werte dazwischen als fraglich bewertet. Negative Ergebnisse schließen eine Infektion nicht aus (z.B. frühe Infektonsphase).
Postitive IgG-Ergebnisse bedeuten nicht in jedem Fall, dass eine akute Borreliose vorliegt, da IgG-Titer lange persistieren können.



Zitat:
Serodiagnostik in Blut und Liquor
ELISA oder indirekte Hämagglutinationstest (IHA) als Screening-Tests
zur Bestätigung und Ig-Klassendifferenzierung die indirekten Immunfluoreszenzteste IgM-IFT-ABS und IgG-IFT-ABS
Ein erhöhter IgG-Titer allein beweist keine klinische manifeste Infektion, weil erhöhte IgG-Titer ein Jahr oder länger nach Abklingen einer Infektion persistieren können; auch Risikogruppen (z.B. Forstarbeiter) haben oft erhöhte IgG-Titer ohne klinische Symptomatik. Bei neurologischen Manifestationen ist deshalb neben der IgM-Diagnostik auch der Nachweis einer intrathekalen Produktion spezifischer Antikörper wichtig, die durch einen über 4,0 erhöhten Liquor/Serum-Index (Borrelien-IgG ELISA Titer pro Gesamt-IgG im Liquor/selbigen im Serum) bewiesen wird.
Quelle
Susanne
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Hunde der User:
Quentin vom Estetal

BeitragVerfasst am: 11.10.2004, 19:54    Titel:    

Hallo!

So, nun waren wir endlich beim TA und nach eingehender Besprechung wegen unserer Zeckensache sind wir nun bei exspot angekommen. Sie meinte, wenn das nichts hilft, wisse sie auch nicht mehr weiter.

Das Zeug wird aus einer Ampulle zwischen die Schulterblätter und ein wenig auf dem Kopf aufgetragen und soll einen Monat halten. Allerdings ist das nun auch die chemische Keule, was ich ja eigentlich nicht wollte.

Lieben Gruß
Susanne
babababy
Rang 11
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Hunde der User:
Baba
Nacré (Nagi)

BeitragVerfasst am: 12.10.2004, 07:48    Titel:    

Susanne hat folgendes geschrieben:
Allerdings ist das nun auch die chemische Keule, was ich ja eigentlich nicht wollte.


Hallo Susanne

Ja ich kann Dich gut verstehen... Es ist wirklich eine "chemische Keule". Ich habe zuerst das ExSpot angewendet und jetzt bin ich auf Advantix umgestiegen. Ist aber in etwa das gleiche.

Ich wollte auch nicht solche Mittel anwenden, doch bei den anderen "Sachen" (also nicht so harte Ware...) hatten meine Fellbündel Zecken. Und ich will nicht ständig daran denken müssen, was für Krankheiten diese doofen Zecken übertragen können. Winken Klar, es können sich trotz ExSpot, Advantix und Co. Zecken festbeissen... das ist mir schon bewusst Mit den Augen rollen

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Marianne
Gast









BeitragVerfasst am: 12.10.2004, 16:57    Titel: Borreliose    

In der letzten Ausgabe der Zeitschrift "Partner Hund" war eine äußerst interessante Beilage von einer Frau Dr. med. vet. Bärbel Reiner, Fachtierärztin für Innere Medizin, zur Zeit tätig in der Tierklinik Hüttig, Reutlingen. Dabei ging es um Borreliose beim Hund, Diagnostik und Therapie. Leider sind das 4 DIN-A-4-Seiten, so dass es den Rahmen sprengen würde, wenn ich das alles abschreibe.
Mal zusammengefasst ging es darum, dass Borreliose nur äußerst schwierig beim Hund diagnostiziert werden kann und dass die meisten Hunde niemals an Borreliose erkranken trotz eines hohen Antikörpertiters.

Ich schreibe nur mal den Absatz über die Diagnostik ab, weil der auch äußerst aufschlussreich ist:
Die Diagnostik der Borreliose in der Veterinärmedizin sollt prinzipiell entsprechend zur Diagnose in der Humanmedizin gestellt werden.
1. Klinische Symptome
2. Ausschluss anderer Differentialdiagnosen
3. Laboruntersuchungen (Serologie, PCR, Kultur)
4. Rasches Ansprechen der Therapie

Dennoch sieht sich die Veterinärmedizin mit Problemen konfrontiert: Die klinischen Symptome, die mit der Borreliose in Zusammenhang gebracht werden, sind sehr unspezifisch und können von einer Vielzahl anderer Krankheiten verursacht werden. Eine für die Borreliose beim Hund eindeutige Symptomatik gibt es nicht. Deshalb müssen alle anderen möglichen Krankheiten bei einem borrelioseverdächtigen Patienten ausgeschlossen werden. Dadurch sind aufwendige Untersuchungen nötig, die ja nach Zielorgan Röntgen, Gelenks- oder Gehirnflüssigkeitspunktion, weitere Blut- und Urinuntersuchungen usw. erfordern.
Die oft hinzugezogene serologische Untersuchung zur Bestätigung der klinischen Verdachtsdiagnose "Borreliose" ist ein guter Screening-Test, hat aber beträchtliche Nachteile. Der Hauptgrund dafür ist, dass mit dieser Untersuchung nicht zwischen einer abgewehrten oder einer aktiven Borrelieninfektin unterschieden werden kann. Weiteres belegen zahlreiche Studien, dass die Serologie aufgrund der erheblichen Zeckenbefallshäufigkeit bei Hunden und der daraus entstehenden hohen Zahl von positiven Ergebnissen nur beschränkt aussagekräftig ist. So waren in unserer Studie am Tierspital in Zürich z.B. von 47 gesunden und 196 Hunden, welche nicht borrelioseverdächtige Krankheiten hatten, ca. 10 % im Test positiv. D.h. diese Hunde hatten Kontakt mit Borrelien, und ihr Körper hat gegen diese Eindringlinge Antikörper entwickelt, um sie dann erfolgreich zu bekämpfen. Ein positiver Antikörpertest bedeutet damit nicht zwangsläufig, dass eine Borrelioseerkrankung vorliegt.
Ein weiteres Problem dieser diagnostischen Methoden besteht darin, dass es Kreuzreaktionen mit den Antikörpern der Leptospirose (Stuttgarter Hundeseuche) nach einer Impfung gibt, die dadurch fälschlicherweise ein positives Ergebnis vortäuschen können. Bestätigungstests zum Nachweis spezifischer gegen Borrelien gebildeter Antikörper mit Western- oder Immunoblot, wie sie in der Humanmedizin üblich sind, wären unumgänglich, um mit Sicherheit Kreuzreaktionen auszuschließen.
Problematisch in der Borreliendiagnostik ist auch die fehlende Übereinstimmung der Resultate in den verschiedenen Labors. Es werden in den unterschiedlichen Labors unterschiedliche Testsysteme verwendet, die oft zu divergierenden Testergebnissen und Interpretationen bei ein- und derselben Probe führen. Die alleinige Beurteilung dieser Labormethode führt folglich zur "Überdiagnostizierung" der Lyme-Borreliose beim Hund.
Mit einem direkten Erregernachweis mittels PCR (Nachweis eines bestimmten Genstückes lebender oder toter Borrelien) und Kultivierung (Nachweis lebender Borrelien) erhoffte man sich einen verlässlicheren Beweis für einen kausalen Zusammenhang zwischen den klinischen Symptomen und der Lyme-Borreliose"

Nun komme ich doch immer mehr zu der Überzeugung, dass meine Dara das AB völlig umsonst schlucken musste, zumal sie ja auch gegen die Stuttgarter Hundeseuche geimpft ist.
Bei meinem nächsten Besuch bei der TÄ werde ich sie aber mal daraufhin ansprechen. Da sie auch diese Zeitschrift in ihrem Warteraum zu liegen hat hoffe ich, dass sie die auch liest und somit auch die Beilage.

Marianne
Susanne
Rang 02
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Hunde der User:
Quentin vom Estetal

BeitragVerfasst am: 13.10.2004, 23:23    Titel:    

Huiiiii, Marianne.......vielen Dank für Deine Mühe.

Nun muss ich zu meiner Schande (?) gestehen, dass ich mich als "normalen" Hundebesitzer bezeichne. Ich informiere mich zwar immer gern weitgehend und möchte auch alles tun, damit es meinen Tieren (auch den Wollköpfen - sprich Kaninchen) sehr gut geht. Ich lege Wert auf naturbelassene Ernährung und Versorgung (soweit möglich) und scheue auch keine Kosten für selbiges.

Allerdings bekomme ich fast immer Komplexe, wenn ich hier (oder auch in den Kaninchen-Foren) lese, denn ihr seid alle so fürchterlich kompetent. Einerseits finde ich das toll, denn ich kann wohl auf fast alles eine Antwort erhalten, andererseits komme ich mir immer schrecklich unwissend vor.

Mal ernsthaft: diese teilweise sehr klinischen Berichte und Diskussionen....bin ich zu uninformiert? Ich lese viele Bücher und Foren über meine Tiere, aber die teilweise gegensätzlichen Aussagen lassen mich oft ratlos dastehen. An welche Aussagen soll man sich halten? Woran merke ich, dass meine TÄ gut oder weniger gut ist?

Ich bevorzuge es, meine Tiere zu beobachten und ihre spezifischen Eigenheiten zu ermitteln und danach "aus dem Bauch" zu handeln. Bisher bin ich gut damit gefahren, aber ich denke immer, ich könnte noch mehr tun.

Lieben Gruß
Susanne
Marianne
Gast









BeitragVerfasst am: 14.10.2004, 07:58    Titel:    

Hallo Susanne, ich bin ganz bestimmt nicht "kompetent" und ich weiß auch, dass ich bei 10 gelesenen Fachbüchern 10 unterschiedliche Meinungen habe. Aber ich habe die Erfahrung gemacht, dass gerade beim Thema Borreliose TÄ und Ärzte völlig überfordert sind und so war ich wirklich froh, diesen Artikel gefunden zu haben, der doch ein wenig Klarheit gebracht hat. Ich war ja mit meiner Dara direkt betroffen, weil sie zwar einen furchtbar hohen Titer aber keinerlei klinische Symptome zeigte. Jetzt ist es mir fast klar, dass ihr Immunsystem selbst mit der Infektion fertig geworden ist.
TÄ und Ärzte verordnen natürlich sofort ein AB, weil sie damit auf der sicheren Seite sind und sich später keine Vorwürfe machen müssen.
Marianne
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