Balu´s Pankreasinsuffizienz


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Anja O`Glendence
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BeitragVerfasst am: 8.11.2007, 15:42    Titel:    

Hallo Ela,

bei einer chronischen exokrinen Pankreasinsuffizienz (EPI) erfolgt die Behandlung in drei wesentlichen Punkten:

1. Fütterungsumstellung mit Reduktion des Fettgehaltes auf < 15% bezogen auf die Trockensubstanz.
2. Pankreasenzymsubstitution.
3. Behandlung der Komplikationen, wie teilweise Dünndarmdysbakterie (bacterial overgrowth) mit einer Antibiose.

Die ersten beiden Teile müssen ein lebenlang erfolgen, bei Punkt 3 kann es immer wieder dazu kommen, dass antibiotisch eingegriffen werden muss.

Der "Niemand" (Praktikum der Hundeklinik, Vetbuch, Parey-Verlag, Autoren: Niemand, Suter, 9. Auflage) empfiehlt für die Fütterung eine leicht verdauliche, deutlich im Fettgehlat reduzierte "Hausmannskost" mit Zusatz einer 2 - 3 fachen Menge eines Multivitaminzusatzes und Cholinchlorid.

Meyer/Zentek schreibt in seinem Ernährungsbuch "Ernährung des Hundes", dass diese Erkrankung in vielen Fällen gut diätetisch beherrscht werden kann.
Da er auf das Kapitel recht detailliert eingeht, würde ich Dir dieses Buch wärmstens empfehlen.

Weiterhin befindet sich im Buch:

"Ernährung, Fehlernährung und Diätetik bei Hund und Katze", Meyer H., Kienzle E., Hannover, Schaper 1988" ein Kapitel von Mundt HC., Kühndal R., und Meyer H., mit dem Titel Diätetische Maßnahmen bei Hunden mit exokriner Pankreasinsuffizienz.

Liebe Grüße
Anja

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Zuletzt bearbeitet von Anja O`Glendence am 9.11.2007, 16:31, insgesamt einmal bearbeitet
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Ela
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BeitragVerfasst am: 9.11.2007, 14:31    Titel:    

Hallo Anja,

danke.gif , ich werde mir das Buch zulegen.

LG Ela
Marie
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BeitragVerfasst am: 9.11.2007, 16:33    Titel:    

Exokrine Pankreasinsuffizienz

Die exokrine Pankreasinsuffizienz (EPI) ist ein Syndrom,
welches durch die unzureichende Synthese und Sekretion von
pankreatischen Verdauungsenzymen ausgelöst wird.

Ätiologie und Pathogenese

Die meisten Fälle von EPI beim Hund werden durch pankreatische
Azinusatrophie (PAA) ausgelöst. Diese Erkrankung
kommt vor allem beim Deutschen Schäferhund und seltener
auch beim Collie vor. Die Ätiologie der PAA ist genetisch
bedingt, und die Veranlagung für diese Erkrankung scheint
autosomal rezessiv vererbt zu werden. Der genaue genetische
Defekt ist jedoch nicht bekannt.

Die Azinusatrophie kann zwar auch bei anderen Rassen vereinzelt auftreten, meist ist bei diesen Patienten jedoch wie beim Menschen und bei der Katze eine chronische Pankreatitis als Ursache der EPI anzusehen.
Einige wenige Fälle von EPI kommen durch die Obstruktion des
Drüsenabflusses durch ein Adenokarzinom oder als Komplikation
nach einer Resektion des proximalen Dünndarms vor.

Auch eine kongenitale A- bzw. Hypoplasie des Pankreas kann
theoretisch auftreten, ist aber weder beim Hund noch bei der
Katze bisher beschrieben worden.

Es kommt erst dann zur Ausbildung von klinischen Symptomen,
wenn ca. 90% der Pankreasfunktion verloren ist.

Da die pankreatischen Verdauungsenzyme eine wichtige Stellung bei
der Assimilation aller Nahrungsbestandteile einnehmen, ist es
wenig erstaunlich, dass es bei einem Mangel an diesen
Enzymen zur Malassimilation kommt.

Die Nahrungsbestandteile können nicht mehr in ausreichendem Maße in kleinere Einheiten zerlegt werden und stehen damit nicht mehr zur Absorption zur Verfügung.

Die im Darmlumen zurückbleibenden Nahrungsbestandteile
führen zur Ausscheidung von ungeformten, fettreichen
Massenstühlen.

Die ungenügende Versorgung des Körpers mit Nahrungsbestandteilen kann zum Gewichtsverlust, aber auch zu Vitaminmangelerscheinungen führen.

In Fällen, bei denen die EPI auf eine chronische Pankreatitis zurückzuführen ist, kann es auch zur sekundären Ausbildung von Diabetes mellitus kommen.

Klinisches Bild

Die meisten Hunde mit EPI werden wegen Gewichtsverlust,
Diarrhöe, Polyphagie und/oder Steatorrhöe vorgestellt.

Dabei handelt es sich bei der Diarrhöe meist um volumenreiche, ungeformte Fäzes, seltener aber auch um einen wässrigen Durchfall.

Bei Katzen werden die gleichen Symptome wie beim Hund
beobachtet. Daneben wurden aber auch fettige Verklebungen
des Fells in der Analgegend beschrieben.

Diagnose


Routineuntersuchungen des Blutbildes und der Serumchemie
sind in den meisten Fällen ohne besondere Befunde.

In einigen Fällen kommt es jedoch aufgrund des gleichzeitig auftretenden
Diabetes mellitus zur Hyperglykämie.

Die Diagnose wird sowohl beim Hund als auch bei der Katze
durch die Bestimmung der Trypsin-like Immunreaktivität (TLI) im
Serum gestellt.

Beim Hund sind mehrere Assays kommerziell
erhältlich. Der am häufigsten verwendete Assay ist ein
Radioimmunassay (DPC, Los Angeles, CA) mit einem
Referenzbereich von 5,0 – 35,0 μg/l.

Dabei ist wichtig festzustellen, dass EPI nur dann diagnostiziert werden kann, wenn die TLI im Serum ≤2,5 μg/l beträgt.

Bei Patienten, bei denen der TLIWert
im Serum zwischen 2,5 und 5,0 μg/l liegt, kann zwar eine
EPI vorliegen, in den meisten Fällen leiden diese Tiere jedoch an
chronischen Erkrankungen des Dünndarms.

Bei Hunden, bei denen ein Wert in diesem Bereich auftritt, sollte die Serum-cTLI daher nach ca. 4 Wochen erneut bestimmt werden.

Zusätzlich sollte der Patient auch auf mögliche Dünndarmerkrankungen
hin untersucht werden.


Bei Patienten mit EPI sollte auch die Konzentration von
Cobalamin und Folsäure im Serum bestimmt werden.

Ungefähr 50% aller Hunde und fast alle Katzen mit EPI haben einen
Cobalaminmangel und sollten entsprechend behandelt werden.

Eine sekundäre bakterielle Überwucherung des Dünndarms
kommt beim Hund auch häufig vor, und die Konzentration der
Folsäure kann sich bei der Diagnose als hilfreich erweisen.

Therapie

Die meisten Hunde und Katzen mit EPI können durch
Fütterung von Pankreasextrakt erfolgreich behandelt werden.

Dabei können getrocknete Extrakte aus Schweine- oder
Rinderpankreas eingesetzt werden.

Es kann jedoch auch rohes Pankreas vom Rind, Schwein oder Wild (ca. 30 g pro 10 kg Körpergewicht mit jeder Mahlzeit) verfüttert werden.

Zunächst sollte etwa ein Teelöffel Enzympulver je 10 kg Körpergewicht zu
jeder Mahlzeit beigemischt werden.

Eine Inkubation des Futters mit dem Extrakt oder eine gleichzeitige Gabe von Gallensalzen ist nicht notwendig.

Nachdem eine klinische Besserung eingetreten
ist, kann versucht werden, die Menge des gegebenen
Pankreasextrakts zu vermindern.

Bei manchen Hunden kommt es durch die Fütterung von Pankreasextrakt zu Ulzera und Blutungen der Mundschleimhaut.

Dies kann jedoch in den meisten Fällen erfolgreich durch eine Verminderung der Dosis behandelt werden.

Wie bereits erwähnt, leiden eine große Zahl von Hunden und
fast alle Katzen mit EPI an Cobalaminmangel und sollten dementsprechend behandelt werden.


Die meisten Patienten sprechen auf Enzym- und Cobalamingaben
günstig an.

In Fällen mit unzureichendem Therapieerfolg sollten Hunde zusätzlich für SIBO (small intestinal bacterial overgrowth) behandelt werden (25 mg/kg Tylosin zweimal täglich oral für 6 Wochen).

Bei Katzen oder bei Hunden, die immer noch nicht auf die Therapie ansprechen, sollte als Nächstes versucht werden mögliche gleichzeitig auftretende Intestinalerkrankungen zu diagnostizieren und zu behandeln.

Bei Patienten, die nicht auf eine Therapie ansprechen, kann
auch eine Gabe von Antacida versucht werden.

Die im gefütterten Pankreasextrakt enthaltene Lipase wird durch den niedrigen pH-Wert im Magen schnell abgebaut.

Eine medikamentelle Anhebung des pH-Wertes im Magen verheißt jedoch in den meisten Fällen keine Verbesserung der Fettverdauung insgesamt,
da dies wahrscheinlich negative Auswirkungen auf die
gastrische Lipase hat.

Sowohl H2-Blocker als auch Protonenpumpeninhibitoren sind bei manchen Patienten erfolgreich eingesetzt worden.

Eine Verminderung des Fettgehalts im Futter kann zur weiteren Fehlernährung des Patienten führen und sollte daher unterlassen werden.

Nur in den allerwenigsten Fällen ist eine fettarme Diät notwendig, um
einen Therapieerfolg zu erreichen.

Dagegen scheint sich eine Verringerung des Rohfaseranteils im Futter günstig auszuwirken, da Rohfaser die Aktivität der pankreatischen Enzyme herabsetzt.

Prognose
Bei einer angemessenen Behandlung ist eine unbeeinflusste
Lebensdauer und eine nicht oder nur wenig eingeschränkte
Lebensqualität zu erwarten.



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Ela
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BeitragVerfasst am: 9.11.2007, 16:43    Titel:    

Hallo Marie,

danke.gif für den Artikel. Um diesen richtig verstehen zu können, müsste ich mir erst mal die Fachausdrücke übersetzen Lachen .

Ich werde mir aber Mühe geben.

Die Prognose ganz unten im Artikel hat mich jetzt etwas beruhigt.

LG Ela
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BeitragVerfasst am: 9.11.2007, 16:54    Titel:    

Zur Ernährung:

Vitamine und Mineralstoffe müssen ausreichend im Futter enthalten sein.
Sie müssen auf jeden Fall ergänzt werden, da die Resorption aus dem Darm gestört ist.

Das gilt besonders für die fettlöslichen Vitamine.
Vitamin A und D wird per Injektion gegeben, eine Wiederholung ist wegen der Speicherung im Körper erst nach ca. 3 Monaten angebracht, sofern die Krankheitssymptome dann immer noch vorhanden sind.
Vitamin E kann tgl. gegeben werden.

Besonder die Vitamin K-Versorgung ist zu beachten, da dieses Vitamin kaum gespeichert werden kann.
Bei Mangel kommt es zu Gerinnungsstörungen und Blutungen.

Auch die B-Vitamine sollten tgl. gefüttert werden.
Besonders B 12 und Folsäure.
In dem Link wird auf Cobalaminmangel hingewiesen. Cobalamin = B12
Ausserdem eine gute Versorgung mit Zink.

Quelle: Dr.med.vet. Wienrich
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BeitragVerfasst am: 9.11.2007, 16:57    Titel:    

http://www.tierklinik.de/ratgeber.php?content=00313
http://www.tierklinik-dr-staudacher....20Pankreasinsuffizinz.pdf
http://www.tiernahrung-natuerlich.de/Pankreas.html
http://www.haustierschutz.de/Tiergesundheit.pdf
http://www.freddie-krueger.de/Hunde....pankreasinsuffizienz.html
http://www.x-axis.net/krankheiten/h....asinsuffizienz/index.html
http://members.inode.at/rudolf.bolek/ger_dogs.html
http://eurasieronline.de/pankreas.htm
http://www.st-hippolyt.de/futterjournal/200202/hund.htm
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BeitragVerfasst am: 15.11.2007, 14:36    Titel:    

Hallo,

gestern waren wir wieder bei Internisten.

Er war ganz zufrieden mit Balu, aber er hat an Gewicht nicht zugelegt Weinen
Weil ich das "normale" Futter weitergeben wollte, haben wir´s erst mal dabei belassen. Aber seit gestern bekommt er eben das spezielle Magen-Darm-Futter, womit ich ihn erst mal "mästen" ironie.gif soll.

GsD frisst er´s mit Appetit Mr. Green .

Der pathologische Bericht war auch mittlerweile da: Kokzidien, in reichlicher Ansiedlung. Dafür bekommt er jetzt ein neues AB.

Zudem hat er noch mal Blut abgenommen bekommen. Von der Methode bin ich ganz begeistert. Nicht mehr das normale Rasieren, Pfötchen abbinden.... In dieser Praxis wird das Blut am Hals abgenommen - absolut perfekt Klatschen . Mit der BU wird der Gehalt an Vitamin B und Folsäure festgestellt. Laut Studien hatten Hunde, die an EPI gestorben sind, zuwenig davon. Deshalb wird ein Zusammenhang dazu gestellt.

Ich habe mit nämlich "getraut" zu fragen, wie´s mit Balu´s Lebenserwartung aussieht. Er meint, dass wir in 3 Monaten aus dem Gröbsten raus sind Klatschen und die Entwicklung vielversprechend ist.

Jedenfalls sehen seine Haufen erstklassig aus. Die sind so klein, dass ich immer frage: Biste schon fertig???

Habe ich eigentlich alles verkehrt gemacht, dass der kleine Mann so krank ist????? Man zweifelt ja mittlerweile an sich selbst Verlegen .

Jetzt sind wir mal guter Hoffnung, dass wir die Sache gut in den Griff bekommen.

Seine "Ausbuchtung" an der Speiseröhre sollten wir ja mit erhöhter Fressposition angehen. Dafür ist extra für Balu eine super Lösung gebaut worden. Dr. Münster war absolut begeistert Klatschen . Ich habe beim Fressen ein Foto gemacht und die Digi mitgenommen, um ihm das Bild zeigen zu können Lachen .
Wenn wir Glück haben, wird durch die ganze Therapie dieses Problem verschwinden dafuer.gif .

In 2 Wochen ist der Blutbefund da. Dann bekommt er seine erste Vitamin-Spritze.

LG Ela


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Anja O`Glendence
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BeitragVerfasst am: 15.11.2007, 15:30    Titel:    

Hallo Ela,

jetzt bin ich aber geschockt Verlegen WARUM SOLLST DU DENN WAS FALSCH GEMACHT HABEN? Rede Dir das bitte nicht ein, dass ist eine Erkrankung, auf die Du doch gar keinen Einfluss hättest nehmen können.
Kein Mensch hätte doch zuvor geahnt, dass hinter dem Leichtgewicht, so eine Erkrankung stehen könnte.
Wieviele Hunde sind hier zu leicht und niemand hat diese Krankheit.

Also bitte liebe WEG MIT DIESEN GEDANKEN.

Die Prognose hört sich doch wirklich mehr al svielsversprechend an und mit Eurem Supereigenbau der Futterstätte, habt Ihr doch bestimmt das andere Problem auch gut im Griff.

Liebe Grüße
Anja

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BeitragVerfasst am: 15.11.2007, 18:02    Titel:    

Hallo Ela,
das ist ja ne tolle Prognose. Sehr glücklich
Das freut mich sehr. Weiterhin alles Gute für Deinen Balu, dass er ganz schnell wieder gesund wird.
Übringens tolle Futterstätte. gutgemacht.gif

LG
Sanne
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BeitragVerfasst am: 15.11.2007, 20:44    Titel:    

Hallo Ela,

nun hör aber auf!
Das Balu krank ist, ist sicher nicht schön! Aber wieso solltest Du was dafür können?
Im Gegenteil, Du tust doch alles dafür, dass es ihm besser geht.
Und die Prognose klingt doch wirklich gut!

Tollen Futterplatz habt ihr gebaut. Sicherlich etwas unbequem für den Herrn Mr. Green - aber wenns hilft!
Offenbar scheint es ihm ja zu schmecken.

Daumen sind und bleiben natürlich geglückt!

Lieben Gruß
Pia

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„Haben Tiere eine Seele und Gefühle“ kann nur fragen, wer über keines der beiden verfügt.
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