BARF in der Kritik
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Marie Rang 11
Alter: 64 Anmeldedatum: 05.06.2004 Beiträge: 5929 Wohnort oder Bundesland: Hessen
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Marie Rang 11
Alter: 64 Anmeldedatum: 05.06.2004 Beiträge: 5929 Wohnort oder Bundesland: Hessen
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Verfasst am: 29.8.2007, 08:44 Titel: |
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Barfen – bis die Niere streikt
An anderer Stelle dieser website hatten wir bereits über unsere Erfahrung mit Fehlernährungen unseres ersten Dalmatiners beschrieben.
Der „gute Rat“ eines Veterinärs und einer bekannten Afghanenzüchterin hatte uns veranlasst, unseren Dalmatinerrüden Wladimir über Jahre hinweg mit wenigstens 500gr Herz täglich zu füttern.
Wir haben dem „Fachmann“ vertraut und waren uns sicher, für unseren Hund mit nicht unerheblichem Kostenaufwand das Beste zu machen, indem wir ihn so fütterten.
Mit weniger als 10 Jahren bekamen wir die Quittung.
Die Vorboten mit leicht struppigem Fell, teilweise gezogenem Rücken und Phasen, in denen sich unser Wladi sichtbar nicht wohl fühlte mit gelegentlichem Erbrechen und Übelkeit hatten wir gemeinsam mit dem TA übersehen.
Wir waren gänzlich unbeleckt und frei von jedem Wissen über die Eigentümlichkeiten des Dalmatiners, unser TA offensichtlich auch, sonst hätte er uns wohl kaum einen Rat gegeben, der früher oder später zur Katastrophe führen musste.
Auch die ganz erfahrene Züchterin „vom Richardshof“ antwortete uns auf die Frage nach Nierenproblemen beim Dalmatiner, das wäre „Quatsch“.
Die Katastrophe kam dann praktisch über Nacht. Erbrechen und Futterverweigerung zeigten uns an, Wladi ist krank.
In der Praxis einer befreundeten Tierärztin wurde dann zur Gewissheit, was wir nie erwartet hätten.
Die Nierenwerte waren so verschoben, dass man von einem finalen Nierenversagen ausgehen musste.
Trotz intensivster Bemühungen gelang es uns nicht, unseren geliebten Gefährten zu retten. Er starb schließlich in der Urämie mit Blutungen im Sinne einer Verbrauchskoagulopathie, wir haben ihn einschläfern lassen, um ihn aus seinen Qualen zu erlösen.
Mit diesen für uns schrecklichen Erlebnissen hat sich aber in uns der Vorsatz gefestigt, anderen zu helfen, dass sie dies nicht auch erleben müssen.
Immer wieder fragen auf den Dalmatinerforen im Netz Neubesitzer, wie sie denn ihren Dalmi füttern sollen, obwohl die meisten Züchter ausreichend Informationen mitgeben.
Aber man will es ja genau wissen und in den Foren gibt es ja nur Spezialisten.
Wie in einem Glaubenskrieg verschiedener Religionen gibt es selbsternannte „allwissende Päpste“, die ihre Weisheiten einem Dogma gleich unter das Volk bringen.
Das Wunderwort heißt „barfen“. Der Begriff kommt aus dem englischen und ist ins Deutsche zu übersetzen etwa mit „biologisch angemessenes rohes Futter“
Nun ist dagegen im Prinzip nichts einzuwenden. Auch wir verwenden unter anderem rohes Fleisch, rohes Gemüse und Getreide, haben uns bei den Hauptmahlzeiten vom Fertigfutter gelöst.
Es ist jedoch ein zum Himmel schreiender Unsinn, wenn auf einem Forum verkündet wird, man solle seinem Dalmatiner täglich zwischen 600-1000gr rohes Fleisch geben, es gäbe nichts besseres.
Leider kann man gegen den Unsinn, der im Netz ungehemmt verbreitet wird nichts machen, nur aufklären. Das Interesse ist groß, wir haben Anfragen zum Teil aus dem Ausland.
In den Ernährungsbüchern, die sich allerdings auf andere Rassen als den Dalmatiner beziehen, kann man nachlesen, für einen normal belasteten Hund berechnet man ca. 4gr/kg Körpergewicht Eiweiß am Tag.
Bei einem 20kg schweren Hund also maximal 80gr Eiweiß am Tag. Das macht bei 20% Protein im Fleisch gerade 400gr Fleisch – ohne jede andere Eiweißquelle.
Wenn man die anderen Bestandteile des Futters mit berücksichtigt, dann landet man bei 150-200gr Fleisch am Tag. Und dazu Flocken, Nudeln, Gemüse, Kartoffeln, Reis, Milchprodukte, Öle mit ungesättigten Fettsäuren u.a.
Dies gilt für den normalen Hund – der mit der Harnsäurebesonderheit belastete Dalmatiner ist da noch vorsichtiger zu behandeln.
Dazu sollte man jährlich die Nierenwerte im Labor prüfen lassen, bereits ein über Jahre ansteigender Phosphatwert noch im Normbereich oder ein niedrigeres spezifisches Gewicht sind Frühindikatoren für Nierenprobleme.
Das Urinsediment zeigt das Vorhandensein von Kristallen, Gries, Steinen. Wenn Harnstoff und Kreatinin im Blutserum verschoben sind, ist meist schon 60-70% der Nierenfunktion dahin.
Dann hilft neben beten nur noch die absolut restriktive Diät mit 2-5% Eiweiß maximal.
Wer Eiweiß und Purine in der Nahrung gering halten will, muss eiweißreduzierte, purin- und phospatarme Nahrungsbestandteile wählen, damit der Harnsäurespiegel nicht unkontrolliert ansteigt und die Niere schädigt.
http://www.dalmatiner-vom-jagdschlo....html/brisante_themen.html |
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