BARF in der Kritik


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Marie
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BeitragVerfasst am: 1.6.2007, 07:00    Titel: BARF in der Kritik    

http://www.michvma.org/documents/MVC%20Proceedings/Prober.pdf
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Franki
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BeitragVerfasst am: 2.6.2007, 07:28    Titel:    

Zitat:
Das Labor Antech Diagnostics hat kürzlich die klinischen Laborparameter untersucht von 227 gesunden, erwachsenen Hunden verschiedener Rassen und Alters die bis zur Blutentnahme mindestens 9 Monate roh ernährt worden sind. Von dieser Gruppe wurden 87 Hunde nach Billinghurst ernährt, 46 nach Volhards NDF Plan und die restlichen 94 Hunde bekamen verschiedenes selbst zusammengestelltes oder kommerziell hergestelltes Rohfutter.
69 Hunderassen waren vertreten mit 233 reinrassige, 16 kreuzrassige, 1 Mischling und 6 Hunde unbekannter Abstammung. Hunde aller Rassegruppen waren vertreten. Ein Großteil der Hunde waren kastrierte Rüden (73) oder kastrierte Hündinnen (85); der Rest waren gleichermaßen intakte Rüden und Hündinnen. Das durchschnittliche Alter der Hunde war 5,67 ± 3,52 Jahre; und der durchschnittlicher Zeitraum seit dem Rohfutter gefüttert wurde betrug 2,84 ± 2,54 Jahre.
Die Daten dieser Gruppe wurden verglichen mit den gleichen Parametern von 75 gesunden, erwachsenen Hunden, die mit auf getreide-basiertem Fertigfutter ernährt werden. Statistische Vergleiche der beiden Gruppen zeigten dass die Werte generell gleich waren mit folgenden signifikanten Abweichungen:

Höheren Hämatokrit Wert in allen Rohfuttergruppen (Bereich: 51,0 ± 6,6 – 53,5 ± 5,6 %) gegenüber getreidebasierte Fertigfuttergruppe (47.6 ± 6.1 %)

Höheren Harnstoff Wert in allen Rohfuttergruppen (Bereich: 18.8 ± 6.9 – 22.0 ± 8.7 mg/dL) gegenüber getreidebasierte Fertigfuttergruppe (15.5 ± 4.7 mg/dL)

Höheren Serum Kreatinin Wert nur in der Volhard Diätgruppe (1.20 ± 0.34 mg/dL) gegenüber getreidebasierte Fertigfuttergruppe (1.07 ± 0.28 mg/dL)

Während eine detailliertere Analyse noch aussteht, zeigen diese Resultate bereits, dass Hunde die mit Rohfutter ernährt werden (natürliche Karnivore) höhere Hämatokrit und Harnstoff Werte haben als Hunde die mit auf getreide-basiertem Fertigfutter ernährt werden (obligate Omnivore). Deswegen sollten die Referenzwerte für rohernährte Hunde wahrscheinlich angepasst werden.

Referenzen
Wynn S G, Bartges J, Dodds W J. AAVN Nutrition Research
Symposium, June 2003 (abstr.); Roudebush P. Adv Sm An Med Surg, 15(9): 1-3, 2002; Dodds W J. In: Complementary and Alternative Veterinary Medicine. Mosby, St. Louis, 1997; pp 73-79; Berry M J, Larsen P R. End Rev, 13(2): 207-219, 1992.


Auch ne Lösung - einfach mal eben die Laborwerte anpassen. lachen

Grüße
Frank Konfus
Franki
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BeitragVerfasst am: 2.6.2007, 08:14    Titel:    

http://www.dubarfst.de/thread.php?threadid=2240

Die Entgiftung zungeraus.gif

Grüße
Frank Welle
Marie
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BeitragVerfasst am: 2.6.2007, 09:14    Titel:    

Ja, mit den Blutwerten ist das so eine Sache.
Da soll vor der Blutentnahme 2 Tage fleischarm gefüttert werden, damit der Harnsäurewert nicht die Norm überschreitet. Smilie

Ist dir mal aufgefallen, das Barf-Hunde oft viel zu früh Gelenkschäden entwickeln?
Meine Vermutung ist, dass die fleischlastige Ernährung dafür verantwortlich ist.
Nicht nur die Dalamtiner haben ein Harnsäureproblem.

Zur Harnsäure, ich denke es passt auch auf Hunde, da Hund auch Gicht bekommen können:

Überschreitet die Harnsäurekonzentration über einen längeren Zeitraum den Norm-Wert kann die Harnsäure im Blut nicht mehr vollständig gelöst werden. Anfangs führt dies nicht zu körperlichen Beschwerden. Die meisten Harnsäureerhöhungen werden deshalb auch nur zufällig im Rahmen einer Blutuntersuchung entdeckt.
Als Folge der Harnsäureerhöhung bilden sich Kristalle (Urate), die sich im Körper bevorzugt in den Gelenken und in der Niere (Nierensteine) ablagern. Man spricht dann von der Erkrankung 'Gicht'.
Franki
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BeitragVerfasst am: 2.6.2007, 10:21    Titel:    

Ganz klar bekommen Hunde davon auch Gicht. Erhöhte Hansäurekonzentrationen und Gicht stehe ja im Zusammenhang.

Grüße
Frank Smilie
Anja O`Glendence
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BeitragVerfasst am: 2.6.2007, 10:43    Titel:    

Hallo,

habe ich das so verstanden, dass den Besitzern gesagt wird, der Hund soll zwei Tage vor Blutabnbahme kein Fleisch futtern, damit dann der Harnsäurespiegel ein anderer ist?
Das ist doch unverantwortlich.

So kann man sich ja immer ein passendes BB machen.
Kein Zucker vor Blutabnahme, kein Fett vor Blutabnahme, usw.

DAS GIBTS DOCH NICHT.
Und dann sinds hinterher stolz, dass alle Werte OB sind?

VG
Anja

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Marie
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BeitragVerfasst am: 2.6.2007, 10:56    Titel:    

ja, so lauten die Barf-Empfehlungen.


http://www.dogginator.de/archive/o_....le-von-blut-kot-urin.html

http://www.gesunde-hunde.com/forum/showthread.php?threadid=7348
Marie
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BeitragVerfasst am: 2.6.2007, 14:27    Titel:    

http://www.springerlink.com/content....b5ea4a2488aa91d7&pi=0


Zusammenfassung

In einer Verträglichkeitsstudie erhielten 36 junge Hunde über 52 Wochen eine purinreiche oder purinarme Diät mit durchschnittlich 6 bzw. 80 mg Purin-N/MJ pro Tag bei gruppengleicher Aufnahme ( paired feeding ).


Die Hochpurin-Diät führte zu einer signifikanten Verminderung der Gewichtsentwicklung um –23% (Beagles) bzw. –38% (Dalmatiner) und der Futterverwertung (–29 bzw. –42%) sowie zu einer signifikanten Erhöhung der Nüchternwerte von Allantoin, Harnsäure und Uracil im Blutplasma.

Während der Versuchsdauer machte sich eine metabolische Adaptation an die Hochpurin-Diät mit signifikanter Erniedrigung von Harnsäure, Uracil und teils auch Allantoin im Plasma bemerkbar. Die Hochpurin-Diät bewirkte eine signifikante Zunahme der Km (2,6fach) und Vmax (1,6fach) des Harnsäuretransports durch die Erythrozytenmembran.

Die Ergebnisse belegen nachteilige Effekte purinreicher Ernährung während der Jugendentwicklung.
Franki
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BeitragVerfasst am: 2.6.2007, 17:21    Titel:    

Das eigentlich Schlimme an dem Ganzen ist, dass die Leute seltsamerweise für keinerlei, wirklich für überhaupt gar keine Argumente mehr zugänglich sind.Egal wie gut recherchiert. Ich verstehe das nicht. Es ist wie bei einer Sektenbewegung, da sind die leute auch nicht mehr für Ratio zugänglich. Selbstrefektion Fehlanzeige. Anders kann ich mir das nicht mehr erklären. Mit den Augen rollen

Grüße
Frank Smilie
Marie
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BeitragVerfasst am: 10.6.2007, 11:08    Titel:    

Was heißt BARFEN?

BARF taucht immer häufiger als Stichwort im Alltag auf.


Was steckt hinter dieser Abkürzung?

BARF steht für "Bones And Raw Food" (Knochen und Rohes Futter) aber auch für "Biologically Appropriate Raw Foods" (Biologisch Angemessenes
Rohes Futter).

Tierbesitzer sind daran interessiert, ihren Hunden und Katzen ein optimales Futter zukommen zu lassen.

Ist die Transparenz des Produktes durch den Hersteller nicht gegeben, weicht der Tierbesitzer auf Alternativen aus.

Beim Barfen stellt der Tierbesitzer die Ration selber zusammen, er kauft die Bestandteile ein und ist eigenverantwortlich.

Wie ist die Rohfütterung bei Hunden und Katzen grundsätzlich zu beurteilen?

Hunde und Katzen können mit BARF gut ernährt werden.

Tierbesitzer müssen sich allerdings ausgiebig informieren.

Fleisch, Öle, Gemüse, Obst und Kräuter kaufen und ohne weiteres verfüttern ist meist nicht bedarfsgerecht.


Mangel- oder Überversorgungen der einzelnen Nährstoffe, z.B. Calciumüberversorgung durch zuviel Knochenfütterung bzw.
Vitamin A Überversorgung durch zuviel Leber oder Spurenelementmangel (z.B. Jodmangel, Zink- und Kupfermangel) können die
Folge sein.

Da diese Mineralien nicht in ausreichenden Mengen im Fleisch enthalten sind, ist eine Beratung durch den Ernährungsberater sinnvoll.

Dieser berechnet aus der Menge verfütterten Fleisches, Obst, Ölen, Kräutern und frischem Gemüse die Supplementierung mit Mineral- und Vitaminmischungen.

Oftmals hört man bei Barfern" das Argument, dass jede Mutter ihr Kind ohne Berechnung und Tabellen ernährt.

Im Bereich der Ernährung darf man den Hund und auch die Katze nicht mit dem Menschen gleichsetzen!

Der Bedarf eines Junghundes (z.B. im 5. Monat bei einem Endgewicht von 30 kg) beträgt ca. 5 g Calcium pro Tag.

Der menschliche Bedarf ist dagegen mit nur 1 g Calcium pro Tag gedeckt. Hierbei sieht man also schon sehr deutlich den Unterschied zwischen Hund und Mensch.

Ein weiteres Problem bei der Rohfütterung ist die Gefahr von Infektionen durch bakterielle Erreger (z.B. Salmonellen,
E.Coli) und Parasiten (Bandwurmarten, Sarkosporidien).

Der Verzehr von rohem Schweinefleisch ist auch beim Barfen
verboten, da der Erreger von der für den Menschen nicht gefährlichen, jedoch für Hunde und Katzen unter Umständen tödlichen Aujetzky-Krankheit enthalten sein könnte.

Deutschland zählt (momentan) als frei von dieser Krankheit.

Dennoch ist das Füttern rohen Schweinefleisches tabu, da das Risiko einfach zu hoch ist und es sich z.B. um importiertes Fleisch
handeln könnte.

Wird das Schweinefleisch gekocht oder gebraten ist nichts dagegen einzuwenden.

Auch heute werden Salmonellen bei Fleischkontrollen gefunden. Eine Untersuchung innerhalb einer BARF-gefütterten Hundepopulation, die jedoch nicht wissenschaftlich belegt wurde, soll ergeben haben, dass keinerlei Infektionen nachweisbar waren.

Auch in getrockneten Schweinsohren kann man Salmonellen finden. Nicht jeder Hund mit einem intakten Immunsystem erkrankt klinisch an Salmonellen, aber das Risiko dieser Infektionen sollte nicht wegdiskutiert
werden.

Meist sind die Hunde unempfindlicher als der Tierbesitzer, der die Nahrung für sein Tier zubereitet und sich evt. durch die Verarbeitung selber anstecken könnte!


Nicht zuletzt muss auf die Gefahr von inneren Verletzungen durch verfütterte Knochen und Knochenkot als Zeichen einer
Verstopfung in Folge der Knochenfütterung hingewiesen werden.


Ist es artgerecht, wann man Hunden/ Katzen Teile von Rind/ Lamm/ Hirsch usw. füttert, also Tiere, die sie selbst nie
erlegen würden?



Das Nahrungsspektrum unserer Hauskatze entspricht in unserer heutigen Zeit nicht dem der Wildkatze, das vom Wolf nicht dem vom normalen Haushund. Aus ernährungsphysiologischen Gesichtspunkt können jedoch alle Fleischsorten wie z.B. Rind-, Lamm-, Hirschfleisch und viele andere als Nahrung für unsere Tiere dienen.

Das wichtige an der Eiweißquelle Fleisch ist die Zusammensetzung der tierischen essentiellen Aminosäuren, die der Körper selber nicht herstellen kann, sondern mit der Nahrung aufnehmen muss.

Ist BARF bei Katzen schwieriger als bei Hunden?

Die Versorgung mit Energie und Eiweiß ist kein Problem. Im Unterschied zum Hund muss die Katze die Aminosäuren
Taurin, Arginin, Arachidonsäure, Vitamin A und Niazin mit der Nahrung zu sich nehmen.

Eine 4 kg Katze benötigt ca. 100 mg Taurin. Dies wird durch die rohe Fleischfütterung meist abgedeckt. Arachidonsäure kommt in tierischen Fetten vor und ist somit ausreichend vorhanden. Arginin und Niacin sind bei Fleischfütterung auch meistens ausreichend enthalten,
ebenso Vitamin A bei passenden Mengen an Leber.

Problematisch ist bei Katzen manchmal die Umstellung der Fütterung auf rohes Fleisch, wobei man stets bei der Katze
beachten sollte, dass es nichts bringt, wenn der Tierbesitzer überzeugt von dieser Fütterungsvariante ist, die Katze aber
Nase rümpfend dem Napf den Rücken kehrt.

Das Fleisch kann anfangs leicht überbrüht oder kurz scharf angebraten werden, so dass es außen gar aber innen noch roh
ist.

Auch kann man das Fleisch zunächst mit zerstoßenen Trockenfutterstückchen garnieren, oder mit „Leckerpaste"
einreiben.

Ein weiterer Tipp ist es, sehr klein geschnittene Fleischstückchen unter das gewohnte Futter zu mischen und die Menge des Fleisches langsam zu erhöhen.

Eines muss man jedoch gerade bei der Katze bedenken. Katzen sind extrem geprägt auf ihre Nahrung. Haben Katzen
jahrelang Feucht- und/oder Trockenfutter gefressen, dann ist es sehr schwer, die Katze umzugewöhnen. Wenn der
Tierbesitzer denkt, er tut seiner Katze etwas Gutes, wenn artgerechtes Futter" wie z.B. ein Hasenkopf vorgelegt
wird, reagiert oftmals die Katze ganz anders.

In Ihrem Kopf ist dies nicht als etwas Essbares einprogrammiert, da sie ein absolut geprägter Nahrungsspezialist ist.

Wenn man verschiedene Fütterungsvarianten wünscht, muss man schon Katzenkindern selbst gekochtes oder Barf- Rationen vorsetzen, damit sie in Ihrer Jugend mehrer Futtermittel als Nahrung akzeptieren.

Wichtig ist dabei, dass aber gerade in der Jugendentwicklung auf die richtige Menge an Mineralien geachtet wird


Worauf muss bei einer Ration aus rohem Fleisch, Knochen, Kräuter, Gemüse, Obst geachtet werden?

Die ausgewogene und ausreichende Versorgung mit Mineralien (Mengenelemente: Calcium, Phosphor, Kalium,Magnesium, Natrium und Spurenelemente: Eisen, Kupfer, Zink, Mangan, Jod), fettlöslichen (Vitamin A, E und D) und wasserlöslichen Vitamine kann anhand einer computergestützten Rationsberechnung individuell überprüft und angepasst werden.

Es gibt die Möglichkeit mit Hilfe von im Handel käuflichen Präparaten die Ration zu ergänzen oder eine individuelle Mineral-Vitamin-Mischung passend für ihre Futterration und ihr Tier mischen zu lassen.

Was muss man beim Barfen junger Tiere beachten?


Bei jungen Katzen ist vor allem auf eine adäquate Menge an Calcium und Phosphor zu achten, um ein optimales
Wachstum zu erreichen.

Katzen zeigen meist nicht die typischen Wachstumsprobleme wie der Junghunde.

Gerade bei jungen Hunden ist die korrekte Zufuhr von Energie essentiell.


Der Ernährungsberater kann eine individuelle Wachstumskurve für das erste Lebensjahr erstellen, anhand derer abhängig vom erwarteten Erwachsenengewicht abgelesen werden kann, wie schwer ein Welpe in einem bestimmten Lebensmonat sein soll.

Das Einhalten des vorgegebenen Gewichts ist wichtig, da eine Überbelastung des noch wachsenden unreifen Skeletts unter anderem zu
Gelenksproblemen und Lahmheit führen kann.

Unter dem Aspekt der Skelettreifung muss natürlich auch die adäquate und ausreichende Zufuhr von Calcium und Phosphor, sowie das richtige Verhältnis der beiden Mengenelemente zueinander
erwähnt werden.


Was muss man beim Barfen alter Tiere beachten?

Bei Seniorentieren gilt das besondere Augenmerk den wasserlöslichen Vitaminen und Vitamin E im Sinne eines Oxidationsschutzes.

Phosphor soll in der Ration von alten Tieren bedarfsdeckend enthalten sein, d.h. den Bedarf nicht überschreitend.


Was sind die häufigsten Fehler beim Barfen?


Wird beim Barfen nicht, wie oben bereits erwähnt die Ration bedarfsdeckend zusammengestellt, kommt es bei unüberlegter
Rohfleischfütterung am häufigsten zu einer Ca-Überversorgung oder zu einem Ca-Mangel.

Auch sind Mangelzustände der verschiedenen Spurenelemente festzustellen und speziell bei Leberfütterung kann eine Überversorgung mit Vitamin A auftreten.

Berechnung der Gesamtfuttermenge:

Die Gesamtfuttermenge soll ca. 3-5% der Körpermasse des Tieres sein.

Dies wird beeinflusst von vielen Faktoren wie z.B.
Alter, Haltung und Leistung des Tieres.
Die richtige Energiemenge kann man abschätzen, wenn das Tier eine optimale Figur zeigt.

Andernfalls ist das Tier zu dünn oder dick und die Futtermenge muss entsprechend angepasst werden.

Zusammenstellung der Ration

Man kann im Prinzip jedes Fleisch, außer Schweinefleisch roh verfüttern. Es kann Muskelfleisch (Brust, Filet, Gulasch,
Keule), Herzen und Innereien (Pansen, Leber, Magen) von z.B. Pute, Huhn, Rind, Kalb, Lamm, Strauß, Pferd und geringe
Menge an Fisch verfüttert werden.

Meist wird auch Schlund verfüttert, der sich aus den oberen Abschnitten der Luftröhre und Speiseröhre zusammensetzt.

Wichtig ist, dass Fleischfresser nicht nur Muskelfleischfresser" sind.

In der Natur frisst die Katze fast das komplette Beutetier mit Fell, Leber, Knochen und Magendarminhalt und bekommt dadurch alle
notwendigen Nährstoffe, Mineralien, Spurenelemente und Ballaststoffe.

Ob Biofleisch verwendet wird oder Fleisch vom normalen Metzger macht in der Nährstoffzusammensetzung keinen großen Unterschied.

Auch bei Biofleischfütterung müssen die Mineralien und Spurenelemente passend ergänzt werden.

Die Knochenfütterung ist ein weiterer Aspekt beim Barfen. Knochen sollten nicht gekocht oder gegart werden, da sie sonst
splittern könnten.

Die Fütterung von Knochen ist bei Katzen und Hunden, die schlingen", problematisch, da ein Verschlucken von Knochen zur Verstopfung oder zu schwerwiegenden inneren Verletzungen führen kann.

Tierärzte empfehlen immer den Knochen lieber zu mahlen, damit solche Verletzungen nicht provoziert werden.

Bei Knochenfütterung kann es sehr schnell zu einer Calcium-Überversorgung kommen.

Teilweise wird im Internet (Barf-Foren) die Knochenmenge mit ca. 20 % von der Tagesportion angegeben.

Dies ist viel zu hoch!


Bei der Beispielsration für den 25 kg Hund wären dies 140 g Knochen / Tag.

Leider ist dies bei überprüften Barf-Rationen kein Einzelfall, denn oftmals füttern die Tierbesitzer zweimal/ Woche ca. 500g Knochen, was einer 13-fachen Überversorgung mit Calcium entspricht.



Eine Barf-Ration ist von Natur aus eine eher phosphorhaltige Ration, da alle Fleischprodukte phosphorhaltig sind.

100 g Hühnerbrust enthalten z.B. 15 mg Calcium und 150 g mg Phosphor, d.h. das Verhältnis von Phosphor zu Calcium ist 10- fach höher.

In der Ernährung wird jedoch ein Calcium : Phosphor-Verhältnis von 1-2 : 1 gewünscht (optimal 1,3: 1).

Füttert man Knochen, ergänzt man mit der Knochenfütterung Calcium und Phosphor.

100 g Kalbsknochen enthalten ca. 14 g
Calcium und 6,5 g Phosphor, d.h. die sowieso schon phosphorhaltige Ration wird zusätzlich mit Phosphor ergänzt.

Eine
gute Alternative zur Knochenfütterung sind geriebene Eierschalen oder Calciumcarbonat, aber immer abhängig je nach Futterration.

Einige Fischarten (z.B. Hering, Karpfen, Kabeljau, Hecht) enthalten das Enzym Thiaminase, manche Fischarten wie
Barsch, Wels, Butterfisch enthalten das Enzym Thiaminase nicht. Die Thiaminase (VitaminB1-spaltendes Enzym) kann
bei längerer Rohfischfütterung zu einem Thiaminmangel führen mit Symptome wie Appetitlosigkeit, Depression,
Gewichtsabnahme, Schwäche, Bewegungsstörungen, Lähmungen, Krampfanfälle.

Leichte Symptome wurden bei Katzen
nach 20-40-tägiger Fütterung von Rohfütterung mit Karpfen und Hering beobachtet.

Nach subcutaner Injektion von Thiamin
(B1) haben sich die Symptome gebessert. Da das Enzym Thiaminase durch Hitze, d.h. durch normale Kochtemperaturen
zerstört wird, ist gekochter, gegarter Fisch dem rohen Fisch vorzuziehen. Gemüse ist ein weiterer Bestandteil der Nahrung.

Zum roh füttern eignen sich z.B. Salate, Möhren, Tomate, Gurke, Zucchini, Sellerie, in Maßen Kohlrabi. Einige Gemüsearten
sollten jedoch stets gegart bzw. gekocht verfüttert werden wie Kartoffeln, Erbsen, Broccoli, Blumenkohl, Bohnen, da sie im
rohem Zustand nicht verträglich sind.

Auf Zwiebelgewächse und Knoblauch sollte verzichtet werden.

Hunde sind Carni-omnivore, d.h. der Verzehr von Gemüse, Kräutern oder auch Beeren kommt in der Natur auch beim Wolf vor.

Von Katzen wird Gemüse nicht immer akzeptiert.

In der Natur fressen die Wildkatzen meist Nagetiere, deren Magen-
Darm-Trakt gefüllt ist mit Kräutern, Gras, Beeren oder anderen pflanzlichem Material, die ebenso zur Nährstoffversorgung
mit beitragen.

Zusätzlich ist der Nutzen dieses pflanzlichen Materials die Rohfaserstruktur, die wichtig für die Verdauung
und Peristaltik des Darmtrakts ist.

Bei reiner Fleischfütterung können Katzen Verstopfung bekommen, da die Ration zu rohfaserarm ist.

Wird Gemüse nicht akzeptiert, kann man die Ration mit Zellulose ergänzen.
Als Obst eignen sich z.B. Äpfel, Bananen, Birnen, Erdbeeren, Himbeeren, Wassermelone, Melonen, Apfelsinen, Kiwi,
Mandarinen.

Falls Getreide verfüttert wird, zählt man per Definition nicht mehr zu den Barfern.

Getreide z.B. Reis, Hirse oder Weizenkeime, Nudeln und Couscous müssen weich gekocht angeboten werden, da ansonsten die Kohlenhydrate vom Hund oder der Katze nicht verwertet werden können.

Die Stärke wird durch den Erhitzungsprozess aufgeschlossen und ist
somit für das Tier nutzbar.

Beispiel einer Tagesportion für eine 4 kg Katze:



Rinderkeule, Rinderherz, Puteherzen, Putenbrust
120 g

Kalbsleber
5 g

Gemüse (z.B. Zucchini, Möhren)
20 g

Lachs, Kabeljau
50 g

verschiedene Öle
5 g

Calciumcarbonat oder geriebene Eierschalen
0,9 g

Zink, Mangan und Jod müssten mit einem Produkt ergänzt werden!

Bei der Beispielsration für die Katze sollte nicht noch zusätzlich Knochen gefüttert werden, da diese Barf- Ration sehr
phosphorhaltig ist und somit die Gefahr für Harnsteine (besonders Struvitsteine) gegeben sein könnte.

Ebenso wären auch hier keine handelsüblichen Mineralfutter mit Phosphor zur Ergänzung geeignet! Mit geriebene Eierschalen bzw.
Calciumcarbonat kann man das Calcium: Phosphor-Verhältnis einstellen.

Jodiertes Speisesalz würde nicht ausreichen, den Jodmangel in der Ration zu decken!

Ergänzung mit Mineralien und Vitaminen bei Barf-Rationen


Zugesetzt werden müssen meist Mineralstoffe, vor allem Calcium und Spurenelemente (Kupfer, Zink, Jod, Mangan),
gegebenenfalls Vitamine und Ballaststoffe in Form von Zellulose.

Wichtig ist auch die Gabe von unterschiedlichen Fetten
/ Ölen, damit der Organismus alle essentiellen Fettsäuren erhält.

Essentiell bedeutet, dass der Organismus diese Fettsäuren
durch die Nahrung aufnehmen muss, da er sie nicht selber herstellen kann.

Die passenden Mengen für die Supplementierung an Mineralien und Vitaminen sollten vom Ernährungsberater individuell
berechnet werden.

Von einer unkritischen Supplementierung nach eigener Schätzung ist dringend abzuraten.

Bei vielen Barf-Rationen wird aus dem Bauch heraus gefüttert, immer mit dem Argument: Meine Hund/Katze ist fit und das Fell
glänzt, somit kann ihr nichts fehlen".


Dies kann eine falsche Einstellung sein.

Der richtige Standpunkt wäre:

Tier sollte optimal ernährt werden inklusive aller Mineralien und Spurenelemente wenn ich barfe oder selber koche".

Es gibt viele Produkte auf dem Markt/ Apotheke wie z.B. Multivitamin-Paste von Gimpet, Marienfelde Vitakalk, Kitty
Bloom, easy Barf, Calciumcarbonat, gemahlener Knochen, geriebener Eierschalen.

Wenn man weiß, was in der gefütterten Ration fehlt, kann man die Futterration immer mit diesen speziellen Produkten passend ergänzen.

Leider gibt es aber keine allgemein gültige Antwort darauf, welches Produkt und in welcher Menge bei welcher Ration wann und wie viel
geeignet ist.

Denn jeder Tierbesitzer füttert unterschiedlich.

Mit einer Investition von 50-100 Euro für eine bedarfsgerechte
Berechnung Ihrer individuellen Barf-Ration für Ihren vierbeinigen Freund ist man immer auf der sicheren Seite, dass alle Mineralien, Spurenelemente und Vitamine in der richtigen Menge verabreicht werden.

Jede Fütterungsart hat ihre Vor- und Nachteile und jeder Halter muss für sich und seine Tier entscheiden, was passt.

Mit der Hilfe des Ernährungsberaters und einer berechneten Ration kann das Tier mit Barfen ausgewogen und bedarfsgerecht ernährt werden.

Futtermedicus
Dr. med. vet. Natalie Zorn
Zusatzbezeichnung: Ernährungsberatung für Hunde und Katzen
Dachauerstraße 47 82256 Fürstenfeldbruck
Telefon: (08141)347844 Fax: (08141)347907
info@futtermedicus.de www.futtermedicus.de
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