Leidthema - Juckreiz



 
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Franki
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BeitragVerfasst am: 14.8.2007, 13:22    Titel: Leidthema - Juckreiz    

Ich finde ein Artikel, der ziemlich genau ins Schwarze trifft. Mit den Augen rollen Cool

Zitat:
von Dr. Rolf Spangenberg

Es gibt wenig Dinge, mit denen man einen erfahrenen Tierarzt in Verlegenheit bringen kann. Einen komplizierten Knochenbruch wird er kompetent versorgen, die geheimnisvoll erscheinende Infektion diagnostizieren und behandeln; eigentlich kann ihm keine Krankheit imponieren. Nur wenn der leidgeplagte Besitzer mit Hund oder Katze erscheint und von ständigem Juckreiz berichtet, gehen bei ihm alle Warnlampen an. Eine lange Periode fruchtloser diagnostischer Bemühungen und erfolgloser Behandlungen könnte sich anschließen.

Dieser Artikel ist nicht als Patentlösung gedacht, sondern sollte nur einige Möglichkeiten aufzeigen, die dem lästigen Juckreiz zugrunde liegen können. Zunächst einmal: Es macht jeden tierliebenden Menschen kribbelig und verzweifelt, wenn sein Tier sich ständig juckt und kratzt. Da muß schleunigst geholfen werden, es ist auf die Dauer einfach nicht zu ertragen.

Zunächst wird man wohl an unerwünschte Krabbelgeister denken. Die Wahrscheinlichkeit ist groß, daß Ihr Liebling sich irgendwo Flöhe eingefangen hat, was ja kein Drama ist. Dann kratzt er sich natürlich. Bevor nun aber die Jagd eröffnet wird, sollte man sich davon überzeugen, ob tatsächlich Flöhe vorhanden sind. Sie halten sich bevorzugt im Kehlgang und hinter den Ohren auf. Bei dunklem Fell sind Flöhe schlecht zu sehen. Notfalls muß man das Tier bürsten, den herabrieselnden Staub auf weißem Papier auffangen und mit einigen Tropfen Wasser befeuchten. Verfärbt es sich rosig, so war Flohkot dabei, ein sicheres Anzeichen für Flöhe.

Nun gibt es ein Problem. Einige Tiere stecken voller Flöhe und jucken sich wenig; andere können damit kaum aufhören und bekommen entzündete Hautareale. Dann liegt eine Allergie auf den Flohspeichel vor, die neben der Flohbekämpfung wahrscheinlich gesondert behandelt werden muß. Es kommt übrigens immer wieder vor, daß Tiere wegen angeblichem Flohbefall mit Sprays, Waschungen, Pulvern und Lösungen behandelt werden. Tatsächlich reagierten sie aber nur auf eines dieser Mittel allergisch und haben gar keine Parasiten!

Milben, die Räude verursachen, sind relativ selten - immerhin, man muß auch daran denken. Deren Diagnose und Behandlung ist reine Tierarztsache. Bei Hautpilzbefall ist Juckreiz eher selten, kommt aber ebenfalls vor. Diese Infektion ist besonders brisant, weil sie vom Tier auf den Menschen übergehen kann - übrigens auch umgekehrt!

Bevor wir nun unvermeidlich auf die Allergie kommen, sei noch an eine psychische Ursache gedacht. Viele Menschen kratzen sich ja beim Nachdenken den Kopf oder bekommen Juckreiz, wenn sie im Fernsehen irgendwelche Krabbeltiere sehen. Es kommt auch bei sensiblen Hunden vor, daß sie schon bei der Erwähnung ihres Namens mit dem Kratzen beginnen. Da würde dann nur eine entsprechende Verhaltenstherapie helfen.

Doch wenn alle Nachforschung ergebnislos war - dann muß es wohl eine Allergie sein. Eine treffende Diagnose, doch worauf reagiert das Tier mit Juckreiz? Bei der umfangreichen Suche kann der Tierarzt zwar helfen, es gibt neuerdings gute Blutuntersuchungen. Letztlich muß der Besitzer sich aber selber als Allergen-Detektiv betätigen. Entgegen vieler Vermutungen ist meistens nicht die schlimme "Chemie" verantwortlich zu machen, sondern Naturstoffe, wie Nahrungsbestandteile oder - wie erwähnt - Insektenspeichel. Wie auch immer, man hat schon viel gewonnen, wenn ein allergieauslösender Stoff eindeutig feststeht.

Läßt er sich vermeiden, so wäre das Juckproblem gelöst. Gestreßte Besitzer haben schon Teppiche entfernt oder sogar den Teppichboden herausgerissen, wenn darin enthaltene Allergene den Juckreiz ihrer Lieblinge verursachten. Nur zu häufig findet man aber nichts oder kann eine Vielzahl allergieauslösender Stoffe nicht vermeiden. Dann muß behandelt werden. Die Naturheilkunde kann in solchen Fällen durchaus Erfolge bringen, man sollte es zumindest versuchen. Wenn aber nichts helfen will, ist das ungeliebte Kortison an der Reihe.

Eine niedrig dosierte Kortison-Behandlung ist letztlich immer noch besser als ein sich ständig kratzendes Haustier, das am Leben verzweifelt! Beschimpfen Sie nicht Ihren Tierarzt, wenn er das Kortison ins Gespräch bringt, beschimpfen Sie lieber die fehlgeleitete Abwehrreaktion des Körpers, die zu dem unerträglichen Juckreiz führt!

http://www.tierpro.de/Tierinfos_Allergie_Floehe_Hund.htm

Grüße
Frank Smilie
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BeitragVerfasst am: 14.8.2007, 15:26    Titel:    

Hallo
Da ist schon viel Wahres dran. Ausrufezeichen
LG
Christa

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BeitragVerfasst am: 15.8.2007, 07:48    Titel:    

Dieser Artikel enthält viel Wahrheit.
Wenn man zum TA kommt und sagt, mein Hund hat eine Allergie, wird einem das zunächst gar nicht geglaubt. Es wird ein wenig herumgekämmt und nach Flöhen gesucht, die Analdrüse wird ausgedrückt und vielleicht schaut sich der Herr Doktor noch ein wenig genauer die Haut an.
Es werden die gleichen Fragen gestellt wie bei den ersten Besuchen, wie wenn sie keine Kartei führen würden. Du sprichst eine Schilddrüsenunterfunktion an und fragst nach einer Blutentnahme und bekommst als Antwort: einen Schilddrüsen-Hund erkennt man schon von weitem, bei Ihrem ist alles in Ordnung, eine BA nicht notwendig. Du bekommst ein Schampoo verkauft.
Du sprichst eine Ausschlussdiät an und er sagt: das können sie mal probieren. Du fragst: wie geht das? Er sagt: fangen sie mit Rind und Kartoffeln an. Du fragst: wie viel von jedem? Er sagt: probieren sie es aus. Wenn der Hund abnimmt, war es zu wenig.
Beim nächsten Besuch wieder alles von vorn. Er fragt noch nicht mal, wie es denn nun klappt mit der Diät.
Ehrlich, wenn ich das Westie-Forum nicht gefunden hätte, ich weiss nicht, ob wir nicht auch schon beim Kortison angekommen wären.
Vielen Dank nochmal besonders an Marie und Frank!!!

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LG Gudrun
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Franki
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BeitragVerfasst am: 15.8.2007, 11:49    Titel:    

Also Gudrun Deine Beschreibung ist noch um einiges zutreffender als die des Fernsehartzes. Geschockt .Sie sind damit größtenteils überfordert. Der Stellenwert muss im Studium dringend verschoben werden. Die Bandbreite ist mE einfach generell zu groß. Von der Schildkröte übern Hamster bis zum Hund und dann alle Fachbereiche. Das geht schlichtweg nicht.

Grüße
Frank Smilie
Nachteule
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BeitragVerfasst am: 15.8.2007, 12:40    Titel:    

Zitat:
Die Bandbreite ist mE einfach generell zu groß. Von der Schildkröte übern Hamster bis zum Hund und dann alle Fachbereiche. Das geht schlichtweg nicht.

Das frage ich mich eh schon die ganze Zeit. Wie kann sich jemand mit Wellensittichen, Hamstern, Katzen und Hunden gleichermaßen auskennen?
Diese Tierchen ticken doch alle anders. Selbst bei Hunden und Katzen gibt es rassespeziefische Besonderheiten. Niemand kann das alles wissen. Nur zugeben tut es eben auch niemand. Meines Erachtens haben sich zu wenige Ärzte spezialisiert. In der Humanmedizin entscheidet man sich ja auch, ob man lieber Neurologe oder Gynäkologe oder Zahnarzt wird. Keines der 3 genannten kann von ein und demselben Arzt gleichzeitig ausgeführt werden.

Da der Tierbesitzer bisher alle Untersuchungen selbst zahlen muss, wird es in diesem Bereich auch in Zukunft keine Qualitätssicherung geben. Wenn es eine gibt, bitte ich um Verzeihung, sie hat sich noch nicht sichtbar gemacht.
Wenn ein Arzt für Humanmedizin den gleichen Humbug betreiben würde wie ein TA, dann käme er ins Fernsehen.

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Franki
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BeitragVerfasst am: 15.8.2007, 18:11    Titel:    

Tja so kommt es dann, dass in einer renommierten Tierklinik ein Westie wegen Schluckbeschwerden mal kurz die Verdachtsdiagnose" da gibts doch diese Krankheit mit dem Kiefer bei Denen Geschockt , wie heißt sie noch..." bekommt, Anmerkung: gemeint war CMO, dabei war es lediglich eine eitrige Mandelentzündung Geschockt . Kein Witz - so geschehen. Ich mache Denen nicht mal den Vorwurf, da es nicht abzudecken ist. Was ich vielen TÄ vorwerfe ist, dass sie einfach nicht an den Spezialisten verweisen, wenn sie nicht weiter wissen oder schon bei den Symptomen klar ist, dass eine umfangreiche und fachspezifische Anamnese erfolgen muss. Und dann doktort man da halt mal eben versuchsweise rum.

Grüße
Frank
Marianne
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BeitragVerfasst am: 16.8.2007, 09:43    Titel:    

Nachteule hat folgendes geschrieben:

Wenn man zum TA kommt und sagt, mein Hund hat eine Allergie, wird einem das zunächst gar nicht geglaubt.


Oder umgekehrt: Der Hund (oder Katze) kratzt sich und ohne auch nur mal nachzusehen steht schon die Diagnose "Allergie" fest, zumal wenn man auch noch mit einem Westie erscheint Geschockt Geschockt Und dann auch schon ganz speziell eine Futtermittelallergie. Da interessiert es gar nicht ob der Hund jemanls Verdauungsprobleme o.ä hat. Punkt, basta es ist eine Futtermittelallergie und Schluss Geschockt Geschockt
Ich frage mich auch immer, warum der TA sich so "anstellt" (und beleidigt ist) wenn man spezielle Untersuchungen wünscht. Es ist doch MEIN Geld und bei Impfungen hat er sich doch auch nicht so engig, da werden alle möglichen verpasst, nur damit es in der Kasse klingelt.
Ich verstehe es wirklich nicht.
Franki
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BeitragVerfasst am: 16.8.2007, 10:24    Titel:    

Zitat:
...der TA sich so "anstellt" (und beleidigt ist) wenn man spezielle Untersuchungen wünscht. Es ist doch MEIN Geld


Ja das habe ich mich auch schon gefragt. Bei Edgar habe ich damals bei 2 verschiedenen TÄ um Antibiotika wegen des entzündlichen Hautbildes gebeten - es wurde verweigert mit der Begründung einer oberflächlichen Pyodermie und Shampoonieren mit Malaseb. Ich habe aber unter der Haut Hubbel gefunden und wusste dass das nicht stimmt! Ich habe dann auf eine Stanzbiopsie bestanden und es kam ein Vorabbericht, dass eine bis in tiefste Schichten vorhandene Pyodermie mit Entzündung der Haarfollikel vorhanden ist. Da kam dann gegen 22.00 Uhr der Anruf vom TA, dass unbedingt morgen eine hochdosierte Antibiose eingeleitet werden muss!

Weder eine AB-Therapie, noch eine Stanzbiopsie wurde für nötig erachtet. Außer diesem Mistshampoo gab es nichts und der Termin in der Hautklinik war noch 14 Tage entfernt. Ach ja Cortison hat er mir mitgeben wollen, was hilft das gegen eine Pyodermie bitteschön (kein Juckreiz!). Wenn ich da nur drüber nachdenke kocht bei mir schon wieder die Wut hoch. Damals habe ich begonnen, mich selber schlau zu machen weil die völlig planlos waren (und auch noch sind!) und fing bei Null an. Bereits nach 4 Wochen Recherche habe ich dann gemerkt, dass diese normalen TÄ eingentlich keine Ahnung von zumindest diesem Thema haben.

Frank Mit den Augen rollen
Marianne
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BeitragVerfasst am: 16.8.2007, 10:50    Titel:    

Dara ist doch das beste Beispiel: Laut TÄ hat sie ganz bestimmt eine Futtermittelallergie und wenn es nach ihr gegangen wäre, hätte ich Dara mit dieser Ausschlussdiät gequält und eine Allergie war ja überhaupt im Gespräch. Und ich gehe jede Wette ein, dass sie auch eine gefunden hätte, wenn ich dieser Allergietestung über das Serum zugestimmt hätte.
Und bitte wo ich jetzt Daras Futtermittelallergie? Ich habe nichts am Futter verändert und die Pfoten sind völlig abgeheilt. Ich hoffe nur, dass es nun auch so bleibt, denn zu dieser TÄ gehe ich ganz gewiss nicht mehr. Böse Böse

Oder der TA, der Cushing bei Dara diagnostizierte, nur auf Grund eines einmalig erhöhten Kortisolwertes obwohl der Hund keinerlei Symptome zeigte und ohne weitere Testst zu machen. Hätte ich damals die Group bei Yahoo nicht gefunden, wäre meine Maus heute wohl schon tot. Das Medikament hatte TA ja schon bestellt.

Was mir auch ewig ein Rätsel bleibt: Warum sagt der TA nicht ehrlich, dass er mit einem speziellen Krankheitsbild überfordert ist und ein Fachtierarzt notwendig wäre?
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