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Milben die Ektoparasiten Verfasst am: 22.09.2006, 12:52 |
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Flöhe, Milben, Läuse
Räude des Hundes (Sarcoptes canis)
Die Weibchen dieser Milbenart dringen in die Haut (Epidermis) ein und legen
in den Bohrgängen ihre Eier ab. Die Entwicklung verläuft vom Ei bis zur
Die Weibchen dieser Milbenart dringen in die Haut (Epidermis) ein und legen in den Bohrgängen ihre Eier ab. Die Entwicklung verläuft vom Ei bis zur adulten Milbe über eine Larven- und zwei Nymphenstadien und dauert bei den Weibchen ca. 3 Wochen, bei den Männchen ca. 2 Wochen. Die Männchen leben auf der Hautoberfläche und sterben nach dem Kopulieren mit den weiblichen Telonymphen ab. Die Übertragung der Milben erfolgt in der Regel durch direkten Kontakt von Hund zu Hund, indem die auf der Oberfläche lebenden Milben „überspringen“. Da diese Milben aber auch einige Tage ohne Wirt überleben können, kann eine Übertragung auch indirekt durch Schlafunterlagen, Körbchen, usw. erfolgen.
Pathogenese:
Die Hautveränderungen, die diese Milben hervorrufen, beginnen meist am Kopf. Verdickte Ohrränder und krustige Beläge der Augenbögen und des Nasenrückens sind hierbei charakteristisch. Begleitet von starkem Juckreiz breiten sich die Hautveränderungen dann über den ganzen Körper aus. Unterbauch und Schenkelinnenseiten sind stark gerötet und entzündet, wobei es auch zu krustigen Auflagerungen kommen kann. Je nach Stärke des Befalls tritt ebenfalls eine mehr oder weniger starke ausgeprägte Faltenbildung der Haut auf.
Diagnose:
Die Milben lassen sich durch einen Bluttest oder die Entnahme eines tiefen Hautgeschabsels der betroffenen Stellen nachweisen.
Die Haarbalgmilbe (Demodex Canis)
Die Weibchen dieser Milbenart legen ihre Eier in den Haarfollikeln des Hundes ab. Aus den spindelförmigen Eiern entwickeln sich zunächst Larven, die dann über zwei Nymphenstadien nach ca. 24 Tagen zu einer adulten Milbe erwachsen. Die Übertragung dieser Haarbalgmilben geschieht in der Regel von der Mutter auf die Welpen bereits wenige Tage nach der Geburt, durch das Säugen. Bei intensiven Kontakt älterer Hunde, z.B. bei der Benutzung desselben Schlafplatzes, oder Ähnlichem, kann es ebenfalls zu einer Übertragung kommen. Bisher konnte eine laktogene oder auch intrauterine Übertragung nicht nachgewiesen werden.
Pathogenese:
Bei klinisch gesunden Hunden sitzen vereinzelte Haarbalgmilben bei fast allen Hunden oberhalb der Talgdrüsen, was den Hund nicht weiter beeinträchtigt und auch keine Hautirritationen aufkommen lässt. Schlechte Haltungsbedingungen, Vitaminmangel, falsche Ernährung, starke Verwurmung und andere resistenzvermindernde Einflüsse, sowie erbliche Dispositionen können jedoch eine plötzlich auftretende Pathogenität verursachen.
Diagnose:
Die Milben lassen sich durch die Entnahme eines tiefen Hautgeschabsels nachweisen.
Herbstgrasmilbe (Neotrombicula autumnalis)
Diese Milbenart ist eine weitverbreitete Gattung in vielen Gegenden Europas. Die Larven dieser Milben sitzen an Gräsern, an feuchten Plätzen und warten dort auf ihre Wirte. Die Milben ritzen mit ihren Mundwerkzeugen die Haut an und geben dort ihren Speichel, der die Epidermiszelle auflöst, ab.
Die daraus entstandene Nahrung wird von der Milbe vollständig aufgenommen und nach einer Dauer von ca. 8 Tagen, fällt dann die vollgesogene Milbe vom Hund ab. Die Milben sitzen mit Vorliebe an dünnhäutigen Körperpartien wie beispielsweise, Zwischenzehenhäute, an den Schenkelinnenseiten, an Bauch und Ohren. Mit starkem Juckreiz begleitet kommt es durch den Milbenspeichel zu einer Pustel- und Quaddelbildung.
Diagnose:
Diese Milben können mit bloßem Auge oder mit einer Lupe, also gelblich-orange Punkte, erkannt werden. Ein oberflächliches Hautgeschabsel kann die Diagnose abschließend sichern.
Bei Befall bitte auf regelmäßiges Kürzen des Rasens achten, so minimieren sie wenigstens die Anzahl der Milben kurzzeitig.
Cheyletiellose
Diese Raubmilbe der Gattung Cheyletiella rufen beim Hund ebenfalls räude-ähnliche Erkrankungen hervor. Die Weibchen kleben ihre Eier an den Haaren des Hundes an und über die Stadien der Larven (1) und Nymphen (2 Stadien) wachsen sie zu adulten Larven heran. Die Übertragung dieser Raubmilbe erfolgt durch direkten Kontakt von Hund zu Hund. Cheyletiellamilben leben oberflächlich auf der Haut und ernähren sich überwiegend von den Hautprodukten ihrer Wirtstiere. Teilweise jedoch auch von anderen, vorhandenen Milben. Ein geringer Befall mit Cheyletiellamilben wird in den meisten Fällen nicht bemerkt, erst bei einem Massenbefall fällt eine starke Schuppenbildung, Hautrötungen und Haarausfall auf. Die Milben verursachen durch eine Schädigung der Epidermis eine Dermatitis mit Hyperkeratose. Je nach Grad des Befalls treten unterschiedlich starke Juckreize auf, die Schuppenbildung wird vorwiegend im Bereich der hinteren Rückenpartie und auf der Nase beobachtet.
Diagnose:
Der Nachweis der Milben oder der Milbeneier erfolgt durch eine Haarprobe unter dem Mikroskop.
Läuse (Linognathus setosus)
Die weiblichen Läuse legen täglich ca. 5 – 10 Eier (Nissen) ab, die sie an den Haaren des Hundes festkleben. Die Übertragung erfolgt in direktem Kontakt, d.h. von Hund zu Hund. Läuse sind Blutsauger. Der Stich der Läuse verursacht starken Juckreiz und das damit in den Hund injizierte Speichelsekret kann zu Ekzemen und Haarausfall führen. Am meisten werden beim Hund die Kopf-
und Halsregionen befallen, mit besonderer Vorliebe für Oberlippe, Augen und Ohren.
Hundehaarling (Trichodectes canis)
Die Entwicklung des Hundehaarlings geschieht, wie bei o.g. Läusen.
Haarlinge bevorzugen ebenso die Kopfregionen, wobei sie sich von Hautschuppen, Talg und Haarbestandteilen ernähren. Das ständige Herumkrabbeln auf der Haut und die Beißtätigkeit der Haarlinge lösen Juckreiz und Beunruhigung der befallenen Tiere aus. Ebenso wie bei der Laus kann das Sekret der Haarlinge Ekzeme mit Krustenbildung und Haarausfall zur Folge haben. Die Haarlinge sind des weiteren Wirte für den Bandwurm, Dipylidium caninum.
Flöhe (Ctenocephalides Canis, Ctenocephalides felis)
Beide oben genannten Floharten können Hunde, wie auch Katzen befallen.
Der Katzenfloh kommt dabei bei beiden Tierarten etwas häufiger vor. Flöhe erreichen ihren saisonalen Höhepunkt im Spätsommer, daher kommt es in diesen Monaten häufig zu einem regelrechten Massenbefall der Wirtstiere, aber auch zu einer verstärkten Kontamination des Umfeldes und Aufenthaltsbereiches der Tiere. Die Entwicklung vom Ei zum adulten Floh geschieht in verschiedenen Stadien und ist in ihrer Dauer abhängig von Temperatur, Luftfeuchtigkeit und dem Nahrungsangebot.
Das Flohweibchen legt in mehreren Schüben ca. 300 bis 500 Eier auf dem Fell der Wirtstiere ab.
Die Eier verfügen über eine klebrige Schale, die ein kurzfristiges Verweilen auf dem Fell sichern, während sie später herausfallen und daher den gesamten Aufenthaltsbereich der Tiere kontaminieren. Langanhaltender Flohbefall kann eine Verschlechterung des Allgemeinzustandes, bei Welpen Anämien, Haarausfall und Hautläsionen verursachen. Flohspeichel kann zudem eine allergische Flohdermatitis auslösen. Neben den direkten Beeinträchtigungen
der Tiere dienen Flöhe als Zwischenwirte des Hundebandwurmes Dipylidium caninum.
Bei einem Befall ist besonders auch auf eine entsprechende Umgebungsbehandlung (Körbchen, Kissen, Teppiche, usw.) zu achten.
Vor handelsüblichen Flohhalsbändern kann nur abgeraten werden, da sie oft Hautirritationen zur Folge haben. |
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