Ansteckender Krebs bei Hunden bestätigt
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Susann of Ibengarden Rang 11
Alter: 52 Anmeldedatum: 14.04.2004 Beiträge: 2121 Wohnort oder Bundesland: Thüringen
Hunde der User: Napoleon von der Luehr Isabelle von Charleville Arabella of Ibengarden
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Verfasst am: 29.8.2006, 08:18 Titel: Ansteckender Krebs bei Hunden bestätigt |
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Ansteckender Krebs bei Hunden bestätigt
Ursprünge über Jahrhunderte bis zum Wolf zurückverfolgt
Eine neue Studie, die in der Ausgabe vom 11. August 2006 der Fachzeitschrift "Cell" veröffentlicht wurde, liefert den Beweis, dass sich eine Krebsart, die Hunde befällt, durch die Übertragung der Tumorzellen selbst von einem Tier auf das andere ausgebreitet hat. Laut Aussagen von Forschern demonstriert diese Krankheit, wie eine Krebszelle als Parasit erfolgreich gedeihen und sich weltweit ausbreiten kann.
Robin Weiss vom University College London und seine Kollegen haben den Ursprung dieses sogenannten "übertragbaren venerischen Tumors beim Hund" (Canine Transmissible Venereal Tumor = CTVT) auf einen einzigen Klon zurückverfolgt. Ihren Schätzungen nach entstand der parasitische Krebs vor mindestens 200 Jahren entweder beim Wolf oder einer eng artverwandten alten Hunderasse. Dies macht die Tumore zu dem ältesten der Wissenschaft bekannten Krebs, und vielleicht der am längsten kontinuierlich verbreiteten Zellabstammung bei Säugetieren auf der ganzen Welt.
"Unsere Ergebnisse, die auf mehreren unabhängigen genetischen Markern bei tumortragenden Hunden auf fünf verschiedenen Kontinenten beruhen, zeigen, dass der CTVT aus einer gemeinsamen Krebsstammzelle entstanden ist", so Weiss. "Der Krebs hat seinen ursprünglichen Körper verlassen und wurde zu einem Parasiten, der vom Rüden auf die Hündin und von der Hündin auf den Rüden übertragen wurde, bis er die ganze Welt bevölkert hat."
Den Forschern zufolge wird der CTVT, auch unter der Bezeichnung Sticker Sarkom oder Sticker Tumor bekannt, offensichtlich unter Hunden durch geschlechtlichen Kontakt übertragen, kann sich aber auch durch das Lecken, Beissen und Beschnüffeln der vom Tumor befallenen Stellen ausbreiten.
Die Forscher wandten bei der aktuellen Studie forensische Mittel zur Untersuchung des CTVT an, indem sie sytematisch Tumor- und Blutproben von 16 nicht miteinander verwandten Hunden in Italien, Indien und Kenia testeten. Sie untersuchten auch Tumorproben von Tieren in Brasilien, den USA, der Türkei, Spanien und Italien.
Es stellte sich schnell heraus, dass die von den Tumor- und Blutproben isolierte DNA nicht übereinstimmte.
Die Forscher machten den Ursprung des CTVT-Krebses ausfindig, indem sie die Sequenzen von Tumorgenen mit den verwandten Genen von grauen Wölfen und Hunden verglichen. Die Forscher schlossen aus der genetischen Abweichung zwischen den sehr ähnlichen CTVT-Proben, dass die Krankheit seit mindestens zwei Jahrhunderten oder länger unter Hunden übertragen worden ist.
Sie gehen davon aus, dass die Ergebnisse der CTVT-Studien zu neuen Erkenntnissen über Krebserkrankungen im allgemeinen führen könnten.
Weiss sagte, dass die Möglichkeit sexuell übertragener Tumore - beispielsweise Prostata- oder Gebärmutterhalskarzinome - zwar schwierig zu untersuchen sei, unter Umständen aber doch auch beim Menschen Beachtung verdient, insbesondere bei Patienten, deren Immunsystem bereits durch eine Organtransplantation oder AIDS beeinträchtigt ist. Es ist in seltenen Fällen vorgekommen, dass okkulte Tumore in menschlichen Spenderorganen bei immunsupprimierten Transplantatsempfängern aufgetreten sind, bemerkte Weiss.
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Susann of Ibengarden Rang 11
Alter: 52 Anmeldedatum: 14.04.2004 Beiträge: 2121 Wohnort oder Bundesland: Thüringen
Hunde der User: Napoleon von der Luehr Isabelle von Charleville Arabella of Ibengarden
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Verfasst am: 30.8.2006, 13:24 Titel: |
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@Anja: Woraus erkennst du das es gut behandelbar ist?
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Symptome
Rötliche, knotige, stark durchblutete Geschwülste an den Genitalschleimhäuten. Selten auch Übertragung durch Lecken auf Nasen-Maulbereich (dort häufig dunkler als an Genitalien). Sehr starkes Beleken der Genitalien, eitrig manchmal blutiger Ausfluss aus dem Penis/Vagina.
Behandlung
Operativ (hohe Rezidivgefahr), Radiotherapie (Bestrahlung, Ergebnis unsicher), Immuntherapie mit Serum von Hunden, die das Sarkom durch Selbstheilung überstanden haben
Therapie der Wahl: Chemotherapie |
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Susann of Ibengarden Rang 11
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Hunde der User: Napoleon von der Luehr Isabelle von Charleville Arabella of Ibengarden
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Verfasst am: 30.8.2006, 13:30 Titel: |
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Sticker Sarkom (Transmissibler venerischer Tumor)
Das Sticker Sarkom ist eine ansteckende Erkrankung des Genitalapparates, welche hauptsächlich durch "herumstreunende" Tumorzellen bei der Kopulation (Deckakt) übertragen wird.
Oft sind Hunde der süd- und südöstlichen Länder davon betroffen (in Europa ist diese Erkrankung nur aus mediterranen Landstrichen bekannt), in Nordafrika ist diese Erkrankung aber relativ häufig. Rüden und Hündinnen sind zu gleichen Teilen betroffen.
Erkennung:
Erkannt werden kann ein Sticker Sarkom durch eine Spiegelung. Dabei wird ein gestielter knotiger Tumor auf der Schleimhaut festgestellt, der eine blumenkohlartige Oberfläche hat, der leicht zerfällt und schnell blutet. Von diesem Sarkom wird ein Abstrich genommen und im Labor diagnostiziert.
Aufgrund der leichten Blutung hat man auch als Hundehalter eine Chance festzustellen, daß da mit dem Hund irgendetwas nicht stimmt. Hunde äußern sich durch intensives Putzen, haben einen leicht- bis mittelgradig blutigen Ausfluß und auch kastrierte Hündinnen sind aus eben diesem Grund für Rüden höchst interessant.
Sehr selten bilden Sticker Sarkome Metastasen zu anderen Schleimhäuten (laut Patho. Leipzig in 1 % Prozent der Fälle) und auch Metastasierungen in regionale Lymphknoten, Lunge, Leber etc. sind wohl ausgesprochen selten. Wenn jedoch eine Ansteckung der Maul- und Nasenschleimhaut erfolgte ist natürlich die Ansteckungsgefahr für andere Hunde ungleich größer!
Behandlung:
In rund 20 % der Fälle kommt es zu einer Spontanheilung, auf Grund dessen, daß der Hundekörper Antikörper gegen das Sarkom bildet. Die Spontanheilung kann durch die Resektion des Primärtumors zusätzlich gefördert werden.
In den verbleibenden 80 % der Fälle reichen diese Antikörper jedoch nicht auf die Dauer und das Sarkom bildet sich neu (Laut Patho. Leipzig bildet sich das Sarkom in der Regel innerhalb von 1-2 Monaten, spätestens aber nach 6 Monaten spontan zurück).
In diesen Fällen wird oftmals eine Chemotherapie empfohlen. Das Mittel der Wahl ist dann das Medikament Vincristin, was ursprünglich aus der Humanmedizin stammt.
Wenn der Tumor günstig sitzt kann auch eine Bestrahlungstherapie vorgenommen werden.
Unter diesen Aspekten wird meist die Prognose als "günstig" angegeben.
Vorbeugung:
Hunde kastrieren!
Hunde nicht streunen lassen!
Hunde aus betroffenen Regionen nicht zur Zucht einsetzen!
Hunde im Urlaub in diesen Regionen nicht ohne Aufsicht lassen und nach Möglichkeit Kontakt zu einheimischen Hunden vermeiden!
Quellen:
> http://www.vetmed.unibe.ch/studvet/d...rnold_2003.pdf
> Institut für Pathologie Leipzig
OK, Frage selbst beantwortet. _________________ Warum kann ich keine Beiträge schreiben? | Netiquette | Forums-Regeln
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Westieforum Administrator
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Verfasst am: 30.8.2006, 14:01 Titel: |
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Hallo,
ich hatte es aus "Praktikum der Hundeklinik" Vet-Med. Parey, Niemand/Suter.
Dort steht es in fast identischem Text.
Obwohl es schon erschreckend ist, wird es dort ja etwas relativiert.
Grüße
Anja |
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