Züchter was ist Euch wichtig

Diana of Ivy Garden · Verfasst am: 3.1.2006, 20:48 Titel:

Hallo Harriet,

Dein Bericht ist wirklich interessant. Auf solche Welpenbesitzer können die Sparklings richtig stolz sein. top

PS: Durch Eure Berichte hier im Forum (von beiden Seiten) merkt man, dass Ihr Euch gesucht und gefunden habt Sehr glücklich

Liebe Grüße

Diana

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tintin · Verfasst am: 3.1.2006, 21:29 Titel: Wissen schützt oft nicht vor Betrug !

Obwohl ich es doch besser wissen müßte, ist mir doch folgendes passiert ! Verlegen

Mein Sohn wollte sich einen Hund anschaffen, keinen Westie, irgend etwas "Bullyges".
Ein reinrassiger Hund kam nicht in Frage, weil sein Budget nicht ausreicht!

Am Samstag entdeckte er in der Tageszeitung eine Annonce mit Handynummer " Mixwelpen engl. Bulldogge x franz. Bulldogge 8 Wochen für 400 Euro im Nachbarort abzugeben.
Er hat mich gebeten mit zu kommen, sozusagen als Fachfrau!

Die Adresse fanden wir , im Haus war eine schäbige Spelunke, im ersten Stock die Wohnung.
Gleich in der Diele finden wir eine engl. Bulldogghündin mit etwas Gesäuge (ca.20 kg schwer) vor mit 4 Welpen, keine Einrichtung, kein Hundekorb, uns wird gesagt, sonst sind Welpen und Mutter in der Wohnung, aber der Rüde (wir hören bellen und knurren) leidet keinen Besuch.

Mir kommen die Welpen sehr klein vor, sie sind schüchtern aber nicht ängstlich und sie haben ganz leicht rauhes Haar (sollten ganz kurz sein!).

Sonst sehen sie sauber und gesund aus. Wir sind noch unentschlossen, da bieten die Verkäufer und den Welpen für 300 Euro an (nicht geimpft).
Wir gehen erst mal wieder und beraten draußen, ich erkläre, daß ich an der Vaterrasse aufgrund der Haarstruktur zweifle.
Aber es ist um uns geschehen!
Wir werfen alle Bedenken über Bord und kaufen einen der Welpen.

Gleich am nächsten Tag war mein Sohn beim TA zum Impfen, zum Glück war (und wurde) sie nicht krank.
Aber sie ist nicht das geworden, was mein Sohn kaufen wollte (ein bulliger Hund ca. 15 kg schwer und kurzhaarig!)

Statt dessen bringt Rosi heute mit 2 Jahren ca. 7 kg auf die Waage und sie ist rauhaarig ( sie wird geschoren )
Zum Glück ist sie von ihrem Wesen her ein einmaliger Hund, ihr Vater (oder Mutter) war sicher ein französischer Bully, aber der andere Elternteil war warscheinlich ein Cairn Terrier oder Westie, auf jeden fall niemals eine engl. Bulldogge !!!
Und ich hatte dem Gesäuge geglaubt (vielleicht hatte die Hündin auch Junge) und bin den Berügern auf den Leim gegangen.

Wie soll den da ein Welpenkäufer, der ja kein Fachmann ist, bei absichtlichem Betrug schützen!?

Ein guter Zuchtverband mit Papieren ist noch immer der beste garant, daß man bekommt, was man kaufen möchte !!!

Aber so ein Hund hat halt seinen Preis !

tintin · Verfasst am: 3.1.2006, 21:41 Titel: Rosi heute

Übrigens hatte Rosi auch einen koupierten Schwanz, angeblich angeborene Kurzrute wie bei Bulldoggen üblich, jedoch nicht beim Cairn-Westie!
Hier ein Bild mit Philipps Freundin und Welpe Emma bei uns.

nellypirelli2000 · Rang 11 Alter: 61 Anmeldedatum: 25.06.2004 Beiträge: 5843

oh süß Regina.

Rosi sieht aus wie eine Fledermaus im Frack *knuffig* Bunny

Ushi · Rang 11 Alter: 69 Anmeldedatum: 09.06.2005 Beiträge: 2212

Hallo, als wir beschlossen einen Westie zu adoptieren, hab ich natürlich gleich im Internet die Züchter in Wien rausgesucht (weil ich wollte natürlich einen mit Papieren) und einen angeschrieben, wie es denn mit den Würfen aussehen würde. Die Antwort kam prompt, derzeit alles vergeben, Voranmeldungen werden entgegengenommen, nächster Wurf vielleicht nächstes Jahr, Preis 1250,-

Na gut, dann würden wir uns eben anmelden. Inzwischen sind wir dann nach Frankreich auf Urlaub gefahren, dort sehen wir die Plakate von einer "Welpenmesse". Ich wollte natürlich unbedingt hin, anschauen, weil ich mich doch so auf mein künftiges Hundi gefreut hab, aber mein Mann meinte, warum sollen wir nicht gleich einen nehmen? Also haben wir alle Vorsätze, uns doch das Muttertier anzusehen und den Züchter und die Umgebung usw. über Bord geworfen und dort unter 5 Züchtern die Frau gewählt, deren Hunde uns am besten gefallen haben. Mein Mann hat den Idefix ausgesucht, den Frechsten und Mutigsten unter den ca. 8 Westies aus 2 Würfen. Madame Nicolas hat uns Fotos von der Mutter und vom Großvater (Champion) gezeigt (die natürlich auch ganz andere Hunde darstellen konnten ...). Sie kam aus einer Stadt ca. 400 km entfernt und züchtet außer Westies noch 5 andere Rassen.

Wir hätten den Hund gleich mitnehmen können, hatten aber den Kaufpreis von 800,- nicht bar und konnten ihn auch vom Bankomat nicht in 1 Durchgang abheben, so sind wir am nächsten Tag dann angerückt und haben unser neues Familienmitglied abgeholt. Wir haben ausführlich nach Futter und Impfungen gefragt, erhielten noch 1 Packung Proplan-TF, und die Züchterin sagte, wir könnten sie jederzeit anrufen, wenn wir Fragen hätten.

Der Idefix hatte dann in den ersten Monaten teils blutigen Durchfall, braucht Sensitiv-Futter, im ersten Sommer hatte er mit ca. 1 Jahr entzündete Pfoten, seine Rute ist "zu lustig getragen", d.h. über dem Rücken. Er ist gegenüber Menschen absolut perfekt, ein Charmeur, der jeden rumkriegt! Gegenüber Rüden ist er aber ausgesprochen schwierig, und phasenweise ist er ängstlich, das ändert sich aber dann wieder. Naja, wir dachten dann halt, wir sind eben einer "schlechten" Züchterin oder gar einer Vermehrerin reingefallen. Seit ich hier im Forum eure Ansprüche an die Züchter kennen gelernt hab, hab ich das noch mehr geglaubt.

Ich hab im Internet monatelang vergeblich nach der Zuchtstätte oder Hunden aus dieser Zucht gesucht. Inzwischen hab ich beides gefunden: ein riesiger Hof mit großen Zwingeranlangen - naja, bei 6 Hunderassen! Ihre Cavalier King Charles sind bei Ausstellungen sehr erfolgreich, auch die Shelties. Bisher hab ich nur 2 Westies von ihr in Ausstellungsergebnissen gefunden, darunter Idefix's Vater mit einem V2.

Heute glaub ich nicht mehr, dass Madame Nicolas eine Vermehrerin ist, vielmehr ist sie offenbar einfach eine Züchterin von Familienhunden, ganz seriös, aber unspektakulär. Und das wollten wir ja auch - allerdings geb ich zu dass ich von vornherein einen Hund wollte, den ich ausstellen kann, und es wär natürlich schön, wenn er auch vorne mitmischen würde, das wird der Idefix aber nicht können - wir haben einfach zu spät angefangen.

Ich wollte einen Rassehund mit Papieren, den hab ich bekommen, er hat FCI-Papiere und ist inzwischen im ÖHZB eingetragen, hat die erforderlichen Ausstellungsbewertungen und ist nach der HD- und Patellauntersuchung zum Decken berechtigt.

Ich wollte einen gesunden Hund: mein Westie ist nach Aussagen meines Tierarztes relativ sehr gesund, gesünder als viele andere Westies.

Zum Thema Futter: die Züchter, die ich inzwischen kenne (und die sind durchwegs sehr verantwortungsbewusst), füttern durchwegs Sorten, die ich dem Idefix persönlich nie geben würde, auch wenn er es vertragen würde. Die Beratung würde mir also da nix helfen.

Wenn ich höre wie eine Bekannte ihre Züchterin zu Problemen ihrer Westiehündin fragt und welche Antworten sie da (nicht) kriegt, dann hilft also diese Beratung auch nix. Da bin ich hier im Westieforum tausendmal besser dran.

Nur die Sache mit dem Trimmen, die mussten wir uns mangels "Züchterin ums Eck" mühsam erarbeiten, zuerst bei einer Hundefriseurin und seit unserer ersten Ausstellung bei einer Züchterin aus Wien, die uns unter ihre Fittiche genommen hat.

Wenn ich jetzt einen Hund kaufen würde, ich weiß nicht ob ich es viel anders machen würden. Der Vorteil der "Welpenmesse" war doch, dass ich aus insgesamt ca. 15 Westiewelpen, davon ca. 8 Rüden aussuchen konnte!! Und ich hatte mein Hundi sofort! Wenn ich mich bei einem Züchter voranmelde, dann muss ich Glück haben, dass ich beim nächsten Wurf drankomme, sonst muss ich halt noch ein halbes Jahr oder Jahr warten, und dann ist vielleicht ein einziger Rüde dabei, den krieg ich dann. Also aussuchen kann ich ihn mir so nicht!

Also das ist ja ein ganzer Roman geworden. Aber die Frage liegt mir sehr am Herzen, Anja danke dass du sie gestellt hast!

lG

Ilse

tintin · Verfasst am: 4.1.2006, 20:24 Titel: bin entsetzt

Hallo Ushi,
bitte sei mir nicht böse, aber ich bin über deinen Bericht einfach entsetzt !
Besonders der Hinweis, daß du, obwohl du nun im W.forum schon so viel gelernt hast, deinen nächsten Welpen wieder auf diese Weise kaufen würdest !
Ja wenn es sich um ein paar Schuhe handeln würde, da wäre es mir auch egal aus wessen Leder und von wem die gemacht sind !
Auch würde es mich nicht interessieren, in welchen Verhältnissen oder Räumen die Schuhe angefertigt wurden.
Auch würde mich nicht stören, daß diese gerade mal fertigen Schuhe zusammengepfercht in Schuhkartons und ohne ihre Lieben, auf so eine weite Reise von 400 km geschickt werden.
Mir würde es nichts machen, daß die Schuhe dort von Fremden angegafft, von jedem angefasst werden dürfen, in Räumen mit Milliarden Bakterien und Viren angstvoll ausharren müssen.
Dem nächstbesten zahlungswilligen mitgegeben werden!

Aber es sind k e i n e Schuhe es sind Hundebaby´s und die erleben rund um solche Welpenschauen sicherlich furchtbares !

Diese "Züchterin" ist sicher keine ganz normale gute Züchterin, die nur Familienhunde züchtet, sondern sie ist eine ganz normale Vermehrerin, denn nur solche Züchter verkaufen ihre Hunde auf diesem Weg !!!

Vielleicht liegt es unter anderem, an solchen Erlebnissen in seiner Kindheit, daß dein Idefix nun so zurückhaltend ist und keinen Körperkontakt sucht.

Das ist nämlich beim Rudeltier Hund nicht normal, kuscheln mit seiner Familie, ist für alle Hunde das wichtigste überhaupt!

Franki · Rang 11 Alter: 34 Anmeldedatum: 12.03.2005 Beiträge: 3984

	Zitat:
	Zum Thema Futter: die Züchter, die ich inzwischen kenne (und die sind durchwegs sehr verantwortungsbewusst), füttern durchwegs Sorten, die ich dem Idefix persönlich nie geben würde, auch wenn er es vertragen würde. Die Beratung würde mir also da nix helfen.

Hallo Ilse,

woran liegt das nur? Gerade ein Züchter muss doch seinen Tieren das Bestmögliche geben, schon im eigenen Interesse. Über Generationen hinweg kann doch eine falsche Fütterung nur Schaden anrichten! Ich verstehe das so langsam nicht mehr. Fütterung ist doch eine ganz wesentliche Grundlage für das Wohlergehen der Hunde. Und gerade ein Züchter muss sich doch intensiv mit ebendiesem Thema beschäftigen, das ist doch ganz elementar.Oder sehe ich das falsch? Fehlt es da an Informationen? Muss der Verband die Züchter informieren? Jeder behauptet was anderes und füttert anders, der eine empfiehlt Welpenfutter mit 32% Protein 1 Jahr lang! Der andere sagt nach 6 Monaten auf Erw.futter umstellen. Jeder sagt was anderes. Soll man dem Züchter bedenklos Glauben in seinen Aussagen schenken? Die meisten Käufer verlassen sich doch auf die Empfehlung, zumal bei einem teuren Kauf vom VDH-Züchter! Ich habe dieselbe Erfahrung gemacht wie Du. Niemals würde ich die teilweise angepriesenen "Müllfutter" verfüttern. Nur - die Eltern habens bekommen - und der Welpe auch schon Smilie

.

Grüße
Frank

Ushi · Rang 11 Alter: 69 Anmeldedatum: 09.06.2005 Beiträge: 2212

Tintin, ich lass mir von dir meinen Idefix nicht schlechtmachen!!!

	Zitat:
	kuscheln mit seiner Familie, ist für alle Hunde das wichtigste überhaupt!

: das magst du so sehen, andere sehen das anders - dass nämlich nur Hundebabys kuscheln, erwachsene Hunde aber nicht. Ich kenne auch viele Hunde, die von Züchtern kommen, die du vielleicht nicht herabsetzen würdest, und die kuscheln auch nicht ununterbrochen. Also muss es ja nicht an der fehlenden Prägung liegen.

In Frankreich werden nicht nur diese Welpenschauen regelmäßig abgehalten, es werden auch bei Hundeausstellungen Welpen verkauft. Von wem wohl? Das sind doch wohl die ganz normalen Züchter, offenbar sind eben die Sitten in Frankreich anders als in D. Aber du wirst mir sicher beweisen, dass das eben schlechte Sitten sind. Die Zuchtzulassungsbestimmungen sind allerdings teils wesentlich strenger als in D oder A.

Ich vergleiche einen Hund nicht mit Schuhen. Es ist mir auch bei Schuhen nicht egal, wie sie produziert wurden und ob dabei z.B. Menschen wie Sklaven ausgebeutet wurden.

Wenn dich mein Bericht entsetzt, dann muss ich das wohl akzeptieren. Was ich nicht akzeptiere ist die Vorstellung, dass man als Hundekäufer ein Bittsteller ist, der sich monatelang voranmelden muss, und dann möglicherweise das Nachsehen hat, weil der Wunschwelpe eben schon vergeben ist. Und wer da nicht mitspielt, ist ein Böser, der den Bösen in die Tasche arbeitet.

Du hast meine Meinungen und Anschauungen hier im Forum schon mehrmals ziemlich heruntergemacht. Das steht dir zu, du bist ja eine "Gute Züchterin", und ich ein "böser Welpenkäufer". Aber ich muss ja nicht alles glauben, was du schreibst.

Und ich unterschreibe meine Beiträge auch mit meinem Namen, den du dann gern in deiner Kritik verwenden darfst.

Ilse

Franki · Rang 11 Alter: 34 Anmeldedatum: 12.03.2005 Beiträge: 3984

Hallo Ushi,

so wie Du den Welpenkauf beschreibst finde ich ihn auch nicht iO, also das wär nichts für mich. Andere Länder andere Sitten, das stimmt schon. Aber mich stören auch viele Sitten in den USA, im Iran und in Bezug auf solche Welpenschauen, nun eben auch in Frankreich. Furchtbar finde ich das! Das ist meine ehrliche Meinung dazu.

Aber Bittsteller bisst Du hier in Deutschland sicherlich nicht mehr (einige Regionen ausgenommen); das Welpenangebot übersteigt in vielen Regionen bei weitem die Welpennachfrage (im Westiebereich); aber das war ja eigentlich vorhersehbar.... .

Grüße
Frank

Anja O`Glendence · Verfasst am: 4.1.2006, 20:56 Titel:

Hallo Ilse,

ich glaube nicht, dass Regina Deinen Idefix schlechtreden will.
Ihn nicht und schon gar nicht Deine Gefühle für ihn.
Da bin ich sicher.

Aber auch mich hat die Vorstellung einer Welpenschau echt schockiert.
Ich persönlich achte peinlichst genau, dass ich alle möglichen Krankheitsübertragungen ausschalte (ich weiss das geht nie völlig) und der Gedanke, Welpen stehen zur Schau, vor allem in einem "Fremdelalter", werden von ungewaschenen Händen angefasst, Hände, die von einem zum anderen wandern, unzählige fremde Gesichter, der Geruch von Zuahsue fehlt, keine Mama zum Schutz suchen.

Selbstverständlich gibt es schmusebedürftige und weniger schmusebedürftige Hunde, aber unterm Strich kann man sagen, dass das "Kuschelbedürfnis" unmittelbar mit der Prägung verankert ist.

Es ist meistens schwer, die andere Seite zu verstehen, weil man in der Haut nicht steckt, vielleicht ufern daraus auch Missverständnisse.

Aber stelle Dir vor, Du bringst einen Wurf zur Welt. Beschäftigst Dich damit stundenlang, sie wachsen Dir ans Herz, Du bringst es schon kaum, sie abzugeben, Du hast stänsig die Sorge, dass sie sich was holen könnten (noch unzureichender Impfschutz, nich ausgereiftes Immunsystem) ganz ehrlich bitte, würdest Du dann Deine Babys auf so einer Schau verkaufen?

Oder würdest Du nicht viel lieber die neuen Familien eingehend kennenlernen, mehrmals, sie auf Herz und Nieren prüfen, damit Du wenigstens bei der Abgabe den kleinen Trost hast Deinem Baby geht es gut?

Fragende Grüße
Anja