Nährstoffbedarf bei Über- oder Untergewicht?



 
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Canis
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BeitragVerfasst am: 16.11.2012, 11:54    Titel: Nährstoffbedarf bei Über- oder Untergewicht?    

Liebe Fories,
ja ich bin’s schon wieder, die mit den nervigen Fragen! Auch heute habe ich eine, die mir nicht aus dem Kopf gehen will. Und zwar geht es um die essentiellen ernährungsphysiologischen Grundsätze.

Und zwar hat mir ein Futtermittelhersteller geraten, bei einem adipösen Hund lediglich x% weniger seines Futters zu füttern. Andersherum dann entsprechend mehr. Mit letzterem gehe ich ja noch in gewisser Weise konform. Mit ersterem jedoch ganz und gar nicht. Nun meine Frage, in wie weit hat das aktuelle Gewicht eines Hundes Einfluss auf dessen Nährstoffbedarf? Ein Hund der unter Übergewicht leidet hat m.E. keinen erhöhten Nährstoffbedarf, da ein Großteil seiner Masse dem Fettgewebe zuzuschreiben ist. Für mich würde das bedeuten, dass ich ihn nach Nährstoffbedarf gerecht seines Idealgewichtes füttern würde und die Energiezufuhr berücksichtige. Ähnlich sähe es in meinen Augen bei einem untergewichtigen Hund aus.

Was meint ihr, ist hier der richtige Ansatzpunkt?

Mit freundlichen Grüßen, Alex
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Franki
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BeitragVerfasst am: 16.11.2012, 16:27    Titel:    

Hallo Alex,

wer definiert schon den jeweils richtigen Nährstoffbedarf?

Ich mache es ganz kurz mit einem Beispiel. Ich esse so ziemlich exakt die 1,5-fache Menge wie meine bessere Hälfte.Ich wiege dabei rund 20 kg weniger. Geschockt
Es hängt ja auch von der Stoffwechsellage ab.

Bei einem Hund, der übergewichtig ist würde ich die Menge reduzieren oder auf ein Futter umsteigen das vielleicht nicht so gehaltvoll ist. Es bieten sich auch ganz besonders kaltgepresste Futter an, die weniger gut verdaut werden in vielen Fällen.
Ein Hund, der eher untergewichtig ist kann mE mehr erhalten, teils deutlich mehr, wenn er es nimmt.

Das alles vorausgesetzt, dass der Hund auch gesund ist. Insb. die Schilddrüse kann da einen erheblichen Einfluss nehmen.

Grüße
Frank
Anja O`Glendence
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BeitragVerfasst am: 16.11.2012, 18:53    Titel:    

Hallo,

ich bezweifele auch, dass man eine Pauschalaussage treffen kann, da es wie Frank schrieb maßgeblich auf den individuellen Stoffwechsel ankommt.

Vor dem Hintergrund, dass viele Hunde im Alter zu Übergewicht neigen - erachte ich in dem Fall das simple Reduzieren der Nahrung für nicht angemessen.
Da sich der Energiestoffwechsel zunehmend verlangsamt wird hier die zugeführte Energie, die nicht verstoffwechselt werden kann eingelagert, wobei Fett direkt gespeichert wird und Kohlenhydrate zuerst in Fett umgebaut werden.

Um dies zu vermeiden kann (sollte) man den Nahrungsanteil an Kalorien zwar um knapp 20% zu reduzieren - nict aber vergessen, dass durch eine erschwerte Nährstoffaufname im Alter Mineralien beispielsweise in niedrigerer Menge eingelagert werden.
Calciummangel der dadurch leichter als im jungen Alter entstehen kann führt dazu, dass Knochen gebrechlich werden.
Was also auch heisst, dass im Alter noch mehr auf ein gesundes und ausgewogenes Calcium-Phosphor Verhältnis zu achten ist.

Bei den Spurenelementen werden besonders Eisen, Zink, Selen und Iod vom Körper benötigt. Auch die Vitaminresorption wird im Alter verringert.
Ebenso wird die Peristaltik im Darm im Alter langsamer, Futter sollte also die Darmaktivität anregen, was heisst, dass der Anteil an Rohfasern und Ballaststoffen angehoben werden sollte.

Bei untergewichtigen Hunden ist ein Anheben des Proteinanteils auch recht zweifelhaft zu beurteilen, weil dieser den Hund ggf. auch recht hyperaktiv machen kann, wobei die aufgenommene Energie durch das Futter umgehend wieder durch die erhöhte Aktivität abgebaut wird.
Aus meiner Erfahrung empfiehlt es sich hier, die Kalorien deutlich anzuheben.

LG
Anja

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Canis
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BeitragVerfasst am: 26.11.2012, 15:09    Titel:    

Danke ihr beiden,
ihr bestätigt mich in meinen Ansichten. Vielleicht sollte man doch etwas mehr auf sein Bauchgefühl hören, als auf die Futtermittelindustrie. Denn die hat wahrscheinlich letzenendes doch eher nur ihre Verkaufszahlen im Blick. Ich gehe schon davon aus, dass diese Leute Experten auf dem Gebiet Hundeernährung sind, jedoch steht wohl seltener das Individuum im Vordergrund.

Vielen Dank,
Alex
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