Staupeviren gegen bösartige Tumore



 
Neues Thema eröffnen   Neue Antwort erstellen    Westieforum.de Foren-Übersicht -> Gesundheit
Vorheriges Thema anzeigen Zeckenalarm , was tun ???? Beitrag    Beitrag Rescue Tropfen Nächstes Thema anzeigen
Autor Nachricht
Anja O`Glendence
Moderator
Moderator



Alter: 56
Anmeldedatum: 06.01.2004
Beiträge: 10663
Wohnort oder Bundesland: Deutschland

Hunde der User:
Othello vom Büttgeshof
Cascaja Alida von Steinberg
O'Glendence Lovely Nayeli / O'Glendence Lovely Lancelot / O'Glendence Lovely Lancer
O'Glendence Especially For Me /O'Glendence Especially For You
O'Glendence Just Jeffrey
Magic Moments of Joy vom Märchengarten

BeitragVerfasst am: 26.7.2010, 13:26    Titel: Staupeviren gegen bösartige Tumore    

Im Institut für Pathologie der tierärztlichen Hochschule Hannover wurde von Prof. Wolfgang Baumgärtner und Dr. Christiane Puff ein hochaktuelles Projekt abgeschlossen, nämlich Staupeviren gegen die Verbreitung bösartiger Tumore einzusetzen.

Die Gefährlichkeit bösartiger Tumore besteht nicht allein in ihrer außer Kontrolle geratenen Zellvermehrung, sondern zusätzlich in der Tatsache, dass die Zellen aus dem primären Tumor auswandern und weitere Organe des Körpers befallen können, was dann schließlich zur Metastasenbildung führt.

Aus der Humanmedizin war bereits bekannt, dass bestimmte Viren gezielt Tumorzellen angreifen und diese zerstören oder zumindest ihre Migration in andere Organe verhindern können. Dieses Ergebnis griffen die Wissenschaftler auf, um erste Versuche an Krebszellen des Hundes zu machen. Sie untersuchten den Einfluss von Staupevirus-Infektionen auf Zellkulturen der malignen Histiozytose, eines besonders bösartigen Tumors, der in einigen Hunderassen auftritt und bei befallenen Tieren in kürzester Zeit zum Tode führt. Der dramatische Krankheitsverlauf mit einer Überlebenschance von durchschnittlich nur 49 Tagen nach Diagnosestellung erklärt sich vor allem dadurch, dass diese Tumorzellen in kürzester Zeit gleichzeitig viele Organe des Körpers überschwemmen.

Wie die Wanderung von Tumorzellen genau erfolgt, ist noch nicht in allen Einzelheiten geklärt. Es steht aber bereits fest, dass kleine Zellausläufer die Zelle zu einer Art Kriechbewegung befähigen. Zusätzlich besitzen Tumorzellen Enzyme, die die Kittsubstanz zwischen den gesunden Zellen der Organe auflösen, um sich gewissermaßen einen freien Wanderweg zu schaffen.

Die Wissenschaftler konnten nun mikroskopisch nachweisen, dass durch Staupeviren infizierte Tumorzellen nicht nur die üblichen ein bis zwei Zellausläufer bildeten, sondern verteilt auf die gesamte Zelloberfläche Fortsätze entstanden waren, die zu einer erheblichen Bewegungseinschränkung führten, weil wahrscheinlich durch deren Vielzahl eine Bewegungskoordination nicht mehr funktionierte.

Außerdem konnte bei Staupevirus-infizierten Zellen ein erheblich geringerer Gehalt an dem Enzym nachgewiesen werden, das zur Auflösung der Kittsubstanz zwischen den Gewebezellen notwendig ist, dagegen aber ein deutlicher Anstieg des Enzyms, dass diese Auflösung verhindert. Somit wären infizierte Zellen nicht mehr in der Lage, sich einen freien Wanderweg zu bahnen.

Damit gibt diese Studie Anlass zu der Hoffnung, dass vielleicht eines Tages Staupeviren erfolgreich gegen bösartige Tumoren beim Hund, speziell der malignen Histiozytose eingesetzt werden könnten. Das würde dann für einige Hunderassen die Therapiemöglichkeit einer bisher heimtückischen, stets tödlich verlaufenden Krankheit bedeutet.

Dr. Helga Eichelberg/GKF

grau Redaktionsservice

_________________
Netiquette

"Wie sollte man sich von der endlosen Verstellung, Falschheit und Heimtücke des Menschen erholen, wenn die Hunde nicht wären, in deren ehrliches Gesicht man ohne Misstrauen schauen kann"
"Tief im Winter lernte ich endlich, dass in mir ein unbesiegbarer Sommer lag" (Camus)

Google Anzeigen

Google Poster











Verfasst am:     Titel: Anzeige    

 
Ellidesign
Rang 11
Rang 11



Alter: 42
Anmeldedatum: 13.07.2007
Beiträge: 3365
Wohnort oder Bundesland: Hamburg

Hunde der User:
Pendientis
Pepita

BeitragVerfasst am: 29.7.2010, 14:47    Titel:    

So schließt sich der biologische Kreis... toller Artikel! Klatschen
_________________
Liebe Grüße
Ellen


"Ich fürchte, die Tiere betrachten den Menschen als ein Wesen ihresgleichen, das in höchst gefährlicher Weise den gesunden Tierverstand verloren hat."
- Friedrich Nietzsche -
Nic04
Rang 11
Rang 11



Alter: 62
Anmeldedatum: 16.05.2006
Beiträge: 7877
Wohnort oder Bundesland: NRW

Hunde der User:
Kea von den white Dogs
Alex von Bewie, gen. Max +15.4.11
O'Glendence Rose DeWitt Bukater

BeitragVerfasst am: 29.7.2010, 19:12    Titel:    

bahnhof.gif Staupe ist doch auch tödlich Konfus oder ist es wieder gering dosiert ein Heilmittel Konfus
_________________

Die Treue eines Hundes ist ein kostbares Geschenk, das nicht minder bindende moralische Verpflichtungen auferlegt als die Freundschaft eines Menschen.
(Konrad Lorenz)
Beiträge der letzten Zeit anzeigen:   
Neues Thema eröffnen   Neue Antwort erstellen    Westieforum.de Foren-Übersicht -> Gesundheit Alle Zeiten sind GMT + 1 Stunde
Seite 1 von 1




 
Gehe zu:  
Du kannst keine Beiträge in dieses Forum schreiben.
Du kannst auf Beiträge in diesem Forum nicht antworten.
Du kannst deine Beiträge in diesem Forum nicht bearbeiten.
Du kannst deine Beiträge in diesem Forum nicht löschen.
Du kannst an Umfragen in diesem Forum nicht mitmachen.
Du kannst Dateien in diesem Forum nicht posten
Du kannst Dateien in diesem Forum herunterladen


Thema Autor Forum Antworten Letzter Beitrag
Keine neuen Beiträge Tumore an der Mutterleiste Mell1982 Gesundheit 6 9.3.2005, 20:55 Letzten Beitrag anzeigen
felix
Keine neuen Beiträge Tumore der Milz -Birgit- Gesundheit 4 23.6.2010, 20:24 Letzten Beitrag anzeigen
-Birgit-



ImpressumDisclaimerBanner
Powered by phpBB © 2001, 2005 modified by Markus Rehm - Webdesign    Valid HTML 4.01 TransitionalW3C CSS-Validierungsservice