(Früh-)Kastration

Sanne66 · Verfasst am: 30.4.2010, 09:46 Titel:

Hallo Heidelind,

nun mach Dich nicht verrückt wegen der Kastration. Du hast Dich dazu nun entschieden, und rückgängig ist es auch nicht mehr zu machen.

Allerdings komme ich ja auch aus der Braunschweiger Gegend, und nicht alle TÄ sind der Meinung, vor der 1. Läufigkeit zu kastrieren.

Meine Emma ist auch kastriert, aber auch nur aus dem Grund, da meine Maus unter den Scheinschwangerschaften sehr gelitten hat.

Hast Du denn schon eine Trimm-Frau gefunden? Ich hatte Dir mal eine PN geschickt, jedoch keine Antwort von Dir erhalten. Traurig

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-Birgit- · Verfasst am: 30.4.2010, 10:28 Titel:

Hallo Heidelind,

meine Frage wäre nach dem Grund - warum hast du eine Frühkastration ( vor Erreichen der
Geschlechtsreife, d.h. vor der 1. Läufigkeit ) durchführen lassen ?

Früher wurde nicht "nur" sterilisiert , auch kastriert aber grundsätzlich ist vorher zu klären ob
überhaupt eine medizinische Veranlassung dafür besteht. Einen Hund wie du schreibst dem "Krebs
vorbeugend" - sprich ohne medizinische Begründung kastrieren zu lassen ist nicht im naturellen
Sinne des Tieres. Du weist nicht ob es bei deiner Hündin so sein wird, wie bei anderen dir bekannten
frühkastrierten Hunden .... ob Wesensveränderungen eintreten, ob sie unter Harninkontinenz
oder Junghundvaginitis leiden wird, Hormonbehandlungen, Gewichtszunahme, Knochenschäden ....

Informative ausführliche Seite zum Thema Kastration:

Zitat : Quelle: http://www.quin-der-eurasier.de/kastration.htm
" ... Ein Hund hat genauso wie wir Menschen einen hormonell bedingten Stoffwechsel. Dieser gehört
zu seinem Leben, beeinflusst auch Entwicklung, Verhalten und Wesen. Wenn wir einen Hund zu
uns holen, ein lebendiges Wesen, das fühlt, empfindet, von Trieben gelenkt wird, dann können
wir doch nicht einfach so über die Natur dieses Lebewesens hinweggehen, uns das von diesem
Tier nehmen was uns gefällt und genehm ist, und das was missfällt oder weniger genehm sein
sollte einfach wegoperieren lassen.

Leidet ein Hund, egal ob physisch oder psychisch und eine Kastration verspricht Hilfe, dann sollte
man seinem Hund diese Hilfe auch gewähren - aber nur dann und niemals aus menschlicher
Bequemlichkeit heraus."
Zitat Ende.

VG, Birgit

Anja O`Glendence · Verfasst am: 30.4.2010, 10:48 Titel:

	Felicitas hat folgendes geschrieben:
	Früher wurde nur sterilisiert oder die Hitze weg gespritzt, heute wird komplett kastriert, um dem Krebsvorzubeugen,der leider oft Hündinnen befällt, die keine Welpen hatten.

Ob Hündinnen Welpen hatten oder nicht - das Risiko von Mammatumoren unterscheidet sich so minimal, dass es gar nicht ins Gewicht fällt.

VG
Anja

Nic04 · Verfasst am: 30.4.2010, 15:57 Titel:

Tierschutzgesetz § 6,

Abs. 1, Satz 2, Nr. 5.

(1)Verboten ist das vollständige oder teilweise Amputieren von Körperteilen oder das vollständige oder teilweise Entnehmen oder Zerstören von Organen oder Geweben eines Wirbeltieres.

Eine Amputation nach § 6 Tierschutzgesetz, für die es einer tiermedizinischen Indikation bedarf und deren Durchführung ausschließlich dem Wohle des Tieres dienen soll.

Ellidesign · Verfasst am: 30.4.2010, 17:48 Titel:

Hallo Heidelind,

betrachte das Thema mit der Kastration doch nur als Aufklärung.
Es ist schon gut, dass du es geschrieben hast, denn nur so bekommst du Infos die du vorher vielleicht nicht hattest. Winken

Nun ist es ja eh zu spät, aber vielleicht überdenkst du diesen Schritt bei der nächsten Hündin ja.

Schade finde ich, dass dein TA dich nicht korrekt beraten hat.
In dem Video was ich als Link eingestellt habe ist so ein Handeln von TÄ auch bekannt - sie verdienen damit Geld. Mit den Augen rollen

-Birgit- · Verfasst am: 30.4.2010, 18:00 Titel:

Hallo Heidelind

	Felicitas hat folgendes geschrieben:
	... Wenn ich gewußt hätte, was ich hier los löse, dann hätte ich das gar nicht erwähnt. Sogar unsere Züchterin sagte, wenn sie nicht werfen soll, dann ist die Kastration das Beste. LG Heidelind

Jeder lernt sein ganzes Leben, wir alle sind nicht fehlerfrei und zum Wohle des Hundes tauscht man
sich aus und zum Wohle des Hundes lernt man dazu. Stimmst du da zu ? Wie Ellen schreibt, es soll
aufgeklärt werden.

War es vielleicht die Tierärztliche Klinik Txxxxx wo du mit ihr in Behandlung warst?

VG, Birgit

Felicitas · Verfasst am: 30.4.2010, 18:12 Titel: Kastration

Hallo Leute,

das Kind ist ja nun in den Brunnen gefallen und ich hätte vorher mit euch drüber sprechen sollen.

@Ellen: ich glaube, einen zweiten Hund gibt es bei uns nicht wieder. Mein Mann und ich sind ja nun nicht mehr so ganz taufrisch Weinen

Aber vielleicht, wenn wir in den nächsten Monaten noch einmal darüber nach denken würden Dancer

Ein Westie ist schön, zwei Westies sind abervielschöner

Liebe Grüße und ein schönes Maiwochenende

Heidelind & Frieda

Anja O`Glendence · Verfasst am: 30.4.2010, 18:17 Titel:

	Felicitas hat folgendes geschrieben:
	Ich denke mal, da gehen die Meinungen eben in zwei Richtungen, wie bei vielen anderen OP's auch. Die einen sagen so - und die anderen sagen so. Wenn ich gewußt hätte, was ich hier los löse, dann hätte ich das gar nicht erwähnt. Sogar unsere Züchterin sagte, wenn sie nicht werfen soll, dann ist die Kastration das Beste. LG Heidelind

Hallo,

man muss nur immer differenzieren, warum Meinungen in zwei verschiedene Richtungen gehen.
Meist steht das wirtschaftliche Interesse vor allen anderen Gründen.
Das findet sich sehr oft beim Thema Trimmen vs. Scheren und eben auch bei Themen wie Kastration, Impfen, etc.
Es gibt zahlreiche Studien, die die negativen Auswirkungen von Frühkastrationen belegen, es ist also keine Meinungssache, sondern es gibt ganz klare Fakten.

In unserem Forum haben wir es uns zur Philosophie gemacht Dinge beim Namen zu nennen und auf den Punkt zu bringen, Schönrederei, nur damit der Themenstarter ein gutes Gefühl dabei hat - welche aber im völligen Gegensatz zu Erfahrung, Wissen und vor allem zur Gesundheit des Tieres steht - mag in anderen Foren Usus sein, das wirst Du hier aber nicht finden.

Wir sind stets bemüht rasch und schnell Antworten zu geben, also zu helfen, zu unterstützen - aber wir möchten dabei kompromisslos ehrlich sein - das bringt eben auch mit sich, dass dann und wann Kritik etwas härter ausfällt.

Dass wir hier aber nur zum Wohle des Tieres schreiben, sollte im Interesse aller sein, die sich hier einbringen wollen. Und ich bin sicher, das ist auch so, weil hier alle ein ganz besonderes Verhältnis zu ihren Hunden haben - von daher ist Wischiwaschi-Schönrederei völlig fehl am Platz.

Jetzt wirst Du Dich fragen - ob man dies nicht hätte diplomatischer anbringen können - das muss ich aber ganz klar verneinen, weil:

1. ein Forum, ohne Mimik, Gestik, Tonfall ohnehin recht schwer verständlich udn manchmal leider auch missverständlich ist,
2. hier die Information an erster Stelle steht und
3. das Sender-Empfänger-Prinzip, was ohnehin schon in einem Auge-zu-Auge-Gespräch nicht immer die Informationen weitergibt, von denen man sich wünscht, dass sie ankommen, fast unweigerlich daneben geht - denn wer sich ersteinmal auf den "Schlips getreten" fühlt - warum auch immer - den wird man in schreibender Weise nicht mehr erreichen können. Daher ist es in dem Fall nur wichtig, für alle Lesenden klare Fakten zu schaffen. Und Fakten, nüchtern angebracht - kommen meist schroff "rüber".

Hier ist ganz klar Fakt: Du bist nicht gut beraten worden, Nebenwirkungen einer solchen Operation in dem Alter scheinen Dir nicht mitgeteilt worden zu sein.

VG
Anja

DH8384 · Verfasst am: 30.4.2010, 19:36 Titel:

Hallo zusammen,

als ich das gelesen habe, musste ich direkt an den "VIP-Hundeprofi" denken. In einer Folge war Nina Ruge mit ihrem Jungrüden dort zu sehen, der nicht wollte wie sie Winken

Er wollte nicht fressen, wenn sie es hinstellte, er hörte nicht, wenn sie ihn frei laufen ließ. Es kam so rüber, als sei Martin Rütter nun die letzte Hoffnung, denn sie würde ihn nur ungerne kastrieren lassen.
Da habe ich auch gedacht, das kann doch nicht die Lösung für ein eigentlich normales Verhalten eines Jungrüden sein Mit den Augen rollen

Kurz nachdem Lenny eingezogen ist, hatte ich in einem Buch auch gelesen, dass es ja !!!angeblich!!! so viele Vorteile haben sollte, gerade was die Gesundheit betrifft, einen Rüden kastrieren zu lassen. Hatte Anja dann auch mal dazu befragt. Und sie hat sowas von recht: Lenny wäre nicht mehr Lenny, sondern nur noch "Lennylein". Fand diese Aussage von Anja sehr treffend! Was ist mit Verhaltensänderungen, Problemen mit anderen Hunden, evtl. Inkontinenz, Fettleibigkeit, Risiko der Narkose usw. usw....

Wenn es einen medizinischen Hintergrund gibt, wie bei unserem Drahthaarfoxterrier damals, der im höheren Alter einen kleinen Tumor am Hoden hatte, ist es eine völlig andere Sache!

Der Westie neigt desweiteren im Gegensatz zu anderen Rassen ja nicht mal besonders häufig zu Krebs.

Selbst wenn: Anja schrieb mir damals sehr treffend, dass man bei einem Menschen, weil er durch die Familie vielleicht für Krankheiten/Krebs prädisponiert ist, ja auch meist lediglich nur hingeht und gute Vorsorge betreibt durch Untersuchungen.

Gerade bei Rüden ist es doch toll, wenn es so richtig kernige Westiemänner sind
Wolke

Liebe Grüße und einen schönen Abend noch,

Dagmar

Nic04 · Verfasst am: 30.4.2010, 20:32 Titel:

Hallo,
ich würde auch sofort einer Kastration zustimmen, wenn es die Gesundheit meiner Hunde verlangt, außer beim Max, der ist mir zu alt für eine OP und hat deshalb den Chip.
Allerdings würde nicht zustimmen, dass auch die Eierstöcke mit herausgenommen werden, falls diese in Ordnung sind. Das versteh ich sowieso nicht, warum die immer mit rausgenommen werden, denn wenn die Hormonprodiktion weiter laufen würde, gäbs weniger Probleme.
Der Hund meiner Schwiegermutter ist ein abschreckendes Beispiel dafür, was eine Frühkastration (nach der 1. Hitze) angeht.