Wieviel Protein braucht der Hund ?!
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Marie Rang 11
Alter: 63 Anmeldedatum: 05.06.2004 Beiträge: 5929 Wohnort oder Bundesland: Hessen
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Verfasst am: 1.12.2005, 17:52 Titel: Wieviel Protein braucht der Hund ?! |
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Proteinstudie
Ralston Purina führte Langzeitstudien mit verschiedenen Hunderassen (Labrador-Retriever,Pointer und Zwergschnauzer) durch.
Ein Versuch befasste sich mit dem Proteingehalt in der
Nahrung .
Die Pointerhunde wurden in zwei Gruppen eingeteilt.
Die eine Gruppe erhielt 45% Protein mit der Nahrung, die andere nur 16,5% Protein. Der Energiegehalt und Gehalt der anderen Nährstoffe bis auf Protein wurde in beiden Nahrungen konstant eingestellt.
Der Fütterungsversuch erstreckte sich über zwei Jahre.
Bei einem Nahrungsproteinanteil von 45% traten keine klinischen Schäden auf, die LBM war signifikant höher, der Körperfettanteil signifikant niedriger als bei einer Nahrung mit 16,5% Protein!
D.h., die für die Erhaltung der Gesundheit notwendige LBM ist
nur bei ausreichender Proteinversorgung gewährleistet!
Die Mortalitätsrate bei der Gruppe, die nur 16,5% Protein
erhielt, war signifikant höher als bei der Gruppe, die 45%
Protein mit der Nahrung erhielt!
Nach diesen 2 Jahren konnten keine statistisch verwertbaren
Aussagen getroffen werden, da die Mortalitätsrate in der Gruppe
mit der niedrigen Proteinrate zu groß war.
Im dritten Jahr nach der Untersuchung verstarben 9 von 13
Hunden der Gruppe mit der niedrigen
Proteinversorgung und 5 von 13 Hunden aus der Gruppe
mit der hohen Proteinversorgung.
Das Ausgangsalter der Hunde war in dieser Versuchsreihe höher
gewählt, da u.a. der Einfluss von Protein auf die Nieren bei älteren
Tieren untersucht wird.
Bezüglich des Einflusses von Protein auf die Mortalitätsrate
wurden in einer Studie einer anderen Arbeitsgruppe, die
Rationen mit 18% bzw. 34% Protein verfütterte, ähnliche Werte erzielt.
http://www.tiermedizin-drhesse.de/f....load/r.report.pdf#search='protein%20studie%2016%2C5%20purina'
Erklärung zu LBM:
Fettfreie Körpermasse (Lean Body Mass, LBM)
Medizinische Bezeichnung für das Körpergewicht nach Abzug des Körperfetts. Eine hohe fettfreie Körpermasse deutet auf einen besonders muskulösen Körper hin. |
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babababy Rang 11
Alter: 46 Anmeldedatum: 27.03.2004 Beiträge: 6261 Wohnort oder Bundesland: CH-Uri
Hunde der User: Baba Nacré (Nagi)
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Verfasst am: 2.12.2005, 09:16 Titel: |
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Hallo Marie
Ein wirklich sehr interessanter Beitrag. In welcher Form bzw. war für
Proteine wurden gefüttert? Ist das bekannt?
Ich habe ja kürzlich einen Sack Nutro Lamm & Reis gekauft für
grosse Rassen. Einer der Unterschiede ist z.B. dass ca. 3 % mehr
Rohproteine enthalten ist (normal: 22 % und grosse Rassen 25 %)
Speziell bei Nagi ist mir aufgefallen, dass ihr Kot weicher geworden ist,
vorher hatte sie eher sehr harten Stuhl. Baba's Häufchen sind mengen-
mässig noch weniger geworden. Siehst Du da einen Zusammenhang?
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**Ein Hund hat in seinem Leben nur ein Ziel - sein HERZ zu verschenken -Zitat J.R. Ackerley- ** |
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Marie Rang 11
Alter: 63 Anmeldedatum: 05.06.2004 Beiträge: 5929 Wohnort oder Bundesland: Hessen
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Verfasst am: 2.12.2005, 09:43 Titel: |
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Ein wirklich sehr interessanter Beitrag. In welcher Form bzw. war für
Proteine wurden gefüttert? Ist das bekannt?
Hallo Alexandra,
leider nein. Ich denke , das der tierische Proteinanteil bei den 45 % ausschlaggebend war. Es zeigt aber mal wieder, das die Wahrheit irgendwo in der Mitte liegen und ausserdem noch auf den jeweiligen Hund angepasst werden muss. Denn sonst hätte in der proteinreichen Gruppe die Todesrate niedriger ausfallen müssen.
Ausserdem muss man berücksichtigen, das es sich bei dieser Studie um die Fütterung von Fertigfutter handelt.
Speziell bei Nagi ist mir aufgefallen, dass ihr Kot weicher geworden ist,
vorher hatte sie eher sehr harten Stuhl. Baba's Häufchen sind mengen-
mässig noch weniger geworden. Siehst Du da einen Zusammenhang?
Bei weichem Kot tendieren meine Erfahrungen auf zuviel Protein oder zu viel Fett oder zu wenig Ballaststoffe.
Anhand der genauen Zusammensetzung kann man evtl. eher etwas dazu sagen.
Gruß Marie |
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Franki Rang 11
Alter: 34 Anmeldedatum: 12.03.2005 Beiträge: 3984
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Verfasst am: 17.5.2006, 13:30 Titel: |
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Hallo Marie,
habe die Studie mittlerweile auch gelesen und ich finde sie doch sehr bemerkenswert räumt sie doch mit alten Vorurteile rundweg auf.
Des Weiteren gibt es ja mittlerweile zahllose Studien, dass zu hohe Proteinversorgung im Welpenalter eine untergeordnete Rolle spielt bei Wachstumsproblemen, sondern vielmehr der Fettgehalt die entscheidende Rolle spielt bei zu schnellem Höhenwachstum.
Warum sich diese wissenschaftliche Erkenntnisse bis heute in den Foren nicht durchgesetzt hat bleibt mir schleierhaft. Des Weiteren wird bei den Proteinempfehlungen häufig nicht berücksichtigt, dass kleinere Rassen einen anderen Bedarf haben als größere Rassen, da aufgrund der kleineren Größe ein anderer Erhaltungsstoffwechsel gegeben ist der eine energiereichere Fütterung verlangt.
Ich denke auch, dass die Wahrheit irgendwo in der Mitte liegt. in jedem Fall scheint eine Unterversorgung mit Proteinen jedoch zu einer deutlich früheren Sterblichkeit zu führen, als die absolute Überversorgung. Soviel dürfte wohl, nach dem Stand der heutigen Wissenschaft, feststehen.
Grüße
Frank |
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Marie Rang 11
Alter: 63 Anmeldedatum: 05.06.2004 Beiträge: 5929 Wohnort oder Bundesland: Hessen
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Verfasst am: 17.5.2006, 16:41 Titel: |
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Ich denke auch, dass die Wahrheit irgendwo in der Mitte liegt. in jedem Fall scheint eine Unterversorgung mit Proteinen jedoch zu einer deutlich früheren Sterblichkeit zu führen, als die absolute Überversorgung. Soviel dürfte wohl, nach dem Stand der heutigen Wissenschaft, feststehen.
Hallo Franki,
Kohlenhydrate u. Fette sind nur Energieträger und zuviel davon macht dick.
Eiweiß insbesondere die AS Lysin macht starke Knochen.
Im Hundefutter oft Mangelware, weil meistens nur Abfall verarbeitet wird,
der dann noch synthetisch aufgepeppt werden muss.
Ist wie in der Kinderernährung. Übergewichtige Kinder haben nicht nur im Alter kaputte Knochen , sondern müssen mit weiteren Folgen ( Diabetes, Stoffwechselstörungen) dieser Fehlernährung rechnen. |
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bettynell Rang 10
Alter: 63 Anmeldedatum: 19.10.2008 Beiträge: 1493 Wohnort oder Bundesland: Ennepetal
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Verfasst am: 8.1.2009, 11:00 Titel: |
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Mal hochschubsen
Weißt jemand, ob es bestimmte Rassen gibt, die weniger Protein benötigen? |
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Marie Rang 11
Alter: 63 Anmeldedatum: 05.06.2004 Beiträge: 5929 Wohnort oder Bundesland: Hessen
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Verfasst am: 8.1.2009, 17:48 Titel: |
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Mal hochschubsen
Weißt jemand, ob es bestimmte Rassen gibt, die weniger Protein benötigen? |
Zu hohe Proteinmengen können für Hunde mit bestimmten Krankheiten ein Problem darstellen.
1. Dalmatinern z.B. fehlt ein Enzym (Uricase) ( Umwandlung der Harnsäure in Allantoin).
Dalmatiner können nur eingeschränkt die anfallende Harnsäure weiter abbauen und ausscheiden.
Deshalb sollte man bestimmte Nahrungspurine ( Proteine) meiden.
Purin ist aber nicht gleich Purin.
Man unterscheidet RNS und DNS Purine.
Beim Abbau von RNS wird mehr Harnsäure gebildet.
Leider werden in den Tabellen die Purine immer nach ihrem Gesamtpurinanteil beurteilt.
Leber enthält z.B. mehr RNS und Milz , auch zu den Innereien gehörend enthält mehr DNS.
D.h. man sollte schauen, welche Nahrungsmittel verhältnismässig wenig RNS enthalten.
Rindfleisch enthält z.B. pro 100 g 110 mg RNS / 50 mg DNS,
Rehschlegel 73 mg RNS / 63 mg DNS.
Der Verdacht hat sich erhärtet, dass auch andere Hunderassen diese Stoffwechselstörung geerbt haben.
( siehe Link unten)
2.Hunderassen, die genetisch bedingt oder aufgrund von anderen Faktoren zu Blasensteinen neigen. Aufgrund proteinreicher Ernährung kann der pH-Wert absinken und somit erhöht sich das Risiko Blasensteine zu bekommen.
Besonders bei der Auflösung von Harnsteinen wirkt eine Verringerung einer zu hohen Proteinaufnahme therapieunterstützend.
Ebenso nicht zu vergessen bei Futterallergien.
3.Herdenschutz-und Hirtenhunde
http://de.wikipedia.org/wiki/Herdenschutzhund
http://www.vetline.de/facharchiv/kl....PHPSESSID=&PHPSESSID=
http://www.springerlink.com/content/n43310m3kn413803/
Birgit die Proteinqualität hat ausserdem einen entscheidenen Einfluss, ebenso das Verhältnis Protein zur Energie, damit Proteine nicht unnötigerweise zur Energiegewinnung herangezogen werden müssen, wie es bei BARF der Fall ist.
Es bringt keinerlei Vorteile Proteine mehr als nötig zu füttern, weil die überschüssigen Aminosäuren aus den Proteinen in Harnsäure umgewandelt werden müssen.
Eine zu hohe Konzentration der Harnsäure kann sich im Körper anreichern und zu erheblichen Stoffwechselerkrankungen beitragen.
Um diese Harnsäure ausscheiden, muss der Hund ausreichend trinken.
Nur so hat der Hund die Möglichkeit diese Stoffwechselprodukte auszuscheiden, damit sie sich nicht in Form feinster Kristalle oder im Blut anreichern. |
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bettynell Rang 10
Alter: 63 Anmeldedatum: 19.10.2008 Beiträge: 1493 Wohnort oder Bundesland: Ennepetal
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Verfasst am: 8.1.2009, 18:45 Titel: |
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Hallo Marie,
ich frage, weil ich gelesen habe, dass Shar Peis (Faltenhunde) angeblich 20 % weniger Protein benötigen. Bei Mr. Google habe ich nichts dazu gefunden.
Es gibt jedoch eine bestimmte Krankheit bei dieser Rasse und bei dieser soll man die Proteinzufuhr verringern.
LG Birgit |
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Marie Rang 11
Alter: 63 Anmeldedatum: 05.06.2004 Beiträge: 5929 Wohnort oder Bundesland: Hessen
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Verfasst am: 8.1.2009, 19:07 Titel: |
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Es gibt jedoch eine bestimmte Krankheit bei dieser Rasse und bei dieser soll man die Proteinzufuhr verringern.
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Meinst du AA-Amyloidose? |
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bettynell Rang 10
Alter: 63 Anmeldedatum: 19.10.2008 Beiträge: 1493 Wohnort oder Bundesland: Ennepetal
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Verfasst am: 9.1.2009, 10:03 Titel: |
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Hallo Marie,
ich meine das familiäre Shar-Pei Fieber, eine Erbkrankheit.
Die Auslöser der Erkrankung ist unbekannt. Die Ursache ist in einer Störung des Immunsystems begründet. Es werden zu wenig Immunglobuline (Antikörper) der verschiedenen Klassen gebildet. Außerdem liegt eine Funktionsstörung der Lymphozyten (eine Sorte der weißen Blutkörperchen) vor.
Ich habe mich noch nicht genau eingelesen
LG Birgit |
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