Die Körpersprache Ihres Welpen



 
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Angelika vonderlerche
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BeitragVerfasst am: 6.9.2004, 15:38    Titel: Die Körpersprache Ihres Welpen    



Bestimmte Signale dienen der Verständigung von Hunden untereinander. Lernen auch Sie, die Körpersprache Ihres Welpen richtig zu deuten! Dieser Artikel hilft Ihnen dabei.




Hunde sind als Haustiere auch deshalb so geeignet, weil sie besonders gut mit Menschen kommunizieren können. Unsere vierbeinigen Hausgenossen sehen uns als ihre erweiterte Hundefamilie an. Sie können unsere Stimmungen erkennen und unsere Handlungen vorausahnen. Damit auch der Mensch seinen Hund verstehen
lernt, ist es hilfreich, zunächst einmal die Kommunikation von Hunden untereinander zu beobachten.

Hunde verständigen sich untereinander durch verschiedene Signale. Dazu gehört eine Vielzahl von unterschiedlichen Gesichtsausdrücken, Körperhaltungen, Lauten
und Gerüchen. Wenn Ihr Hund seine Gefühle zum Ausdruck bringen möchte, tut er dies mit seiner Schnauze, seinen Augen, seinen Ohren und seiner Rute. Deuten Sie die Kombination der verschiedenen Körpersignale richtig, können Sie in jeder Situation erkennen, was Ihr Hund mitzuteilen versucht.


Ein selbstbewusster Hund, der unmittelbar vor einer Auseinandersetzung steht, wird versuchen, größer und stärker zu erscheinen. Dazu richtet er sich zu voller Größe auf, stellt Ohren und Rute auf und sträubt Nacken- und Rückenhaare (er bekommt eine "Bürste"). Manche Hunde wedeln auch langsam mit der Rute und knurren dabei. Ein unterwürfiger Hund wird sich dagegen möglichst klein machen und versuchen, wie ein Welpe zu wirken. Denn die jungen Vierbeiner genießen den sogenannten Welpenschutz. Sie werden von älteren Hunden zwar zurechtgewiesen, aber nicht ernsthaft angegriffen.


Ein rangniedrigerer Hund nähert sich einem ranghöheren meist in geduckter Haltung und von der Seite. Dabei wedelt er heftig mit der Rute. Er wird außerdem versuchen, das Gesicht und die Pfoten (oder bei einem Menschen die Hände) zu belecken. Als weitere Geste der Unterwerfung rollt er sich manchmal auf den
Rücken. In dieser Lage sondern einige Hunde unkontrolliert kleine Mengen Urin ab.


Eine für Hunde typische und allgemein bekannte Verhaltensweise ist das Wedeln. Den meisten Menschen ist klar, dass ein Vierbeiner freundlich gesinnt ist, wenn er ausgelassen wedelt. Hunde, die sich unterwerfen oder die eine besonders kurze Rute haben, wedeln manchmal so stark, dass das gesamte Hinterteil mitschwingt.


Ein Hund benutzt seine Rute allerdings auch noch auf andere Weise zu Gefühlsäußerungen: Bei Wut versteift sich seine Rute, und er hebt und senkt sie langsam. Hat er dagegen Angst, klemmt er sie zwischen die Hinterbeine. Nervöse oder ängstliche Hunde wedeln oft mit herabhängender Rute, um ihr Gegenüber zu
beschwichtigen.


Die normale Haltung der Rute ist durch Züchtung und Kupieren stark verändert worden. So tragen manche Rassen, wie beispielsweise der Whippet und der italienische Greyhound, ihre Rute meist unter dem Bauch. Ganz allgemein drückt eine Rute, die in einem Winkel von mehr als 45° zur Wirbelsäule getragen wird, also locker nach unten hängt, Interesse und Aufmerksamkeit aus.


Auch in der Mimik Ihres Hundes können Sie viel über seine momentane Stimmungslage erfahren. Ist er ängstlich oder aufgeregt? Fürchtet er sich, oder möchte er gern spielen? Am Zusammenspiel seiner unterschiedlichen Signale können Sie jede Stimmungslage erkennen.


Ist er aufmerksam oder lauscht einem Geräusch, sind die Ohren aufgerichtet. Empfindet er Freude, Unterwürfigkeit oder Furcht, legt er sie nach hinten bzw. eng an den Kopf an. Um jede seiner Stimmungen richtig deuten zu können, sollten Sie auf alle Körpersignale gleichzeitig achten.


Wenn Ihr Hund sich unterwirft oder freut, verengen sich seine Augen zu kleinen Schlitzen oder sind halb geschlossen. Ist er angriffslustig, sind sie dagegen weit geöffnet. In der Wildnis kann der Rudelführer die rangniederen Tiere allein mit Blicken zurechtweisen. Dabei starren sich die Rivalen an, bis entweder ein Kampf stattfindet oder das unterlegene Tier seinen Kopf senkt und
sich abwendet. Starrt das Gegenüber ihn dennoch weiter an, kann das den unterlegenen Hund so sehr verwirren, dass er vor Angst zubeißt. Wird der Blickkontakt nicht unterbrochen, verleiht der dominante Hund seiner Drohung durch Zähnefletschen, Knurren oder mit einem Angriff Nachdruck.


Neigt Ihr Hund zu Nervosität, sollten Sie nicht versuchen, sich mit ihm durch
anhaltenden Blickkontakt zu messen. Damit könnten Sie ihn provozieren. Ganz normaler, liebevoller Blickkontakt tut Hunden dagegen gut und trägt zu einer guten Beziehung zwischen Mensch und Tier bei.


Unterwürfige Hunde und Vertreter bestimmter Rassen (z.B. Labradore) scheinen sogar "lächeln" zu können. Bei einem wütenden Zähnefletschen sind die Lefzen straff nach hinten gezogen. Es sind beinahe alle Zähne zu sehen, und der Hund knurrt.




Wenn ein Hund spielen möchte, hebt er meist eine Vorderpfote oder nimmt die typische Spielhaltung mit abgesenktem Oberkörper und erhöhtem Hinterteil ein. Außerdem bellt er, um die Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Eventuell bietet er Ihnen auch eines seiner Spielzeuge an. Oder er springt ausgelassen um einen Artgenossen herum und fordert ihn zum Mitmachen auf.




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Angelika vonderlerche
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BeitragVerfasst am: 6.9.2004, 15:43    Titel: Bleiben Sie der Boss!    


Bleiben Sie der Boss!

Hunde sind Rudeltiere. Und auch Ihr Welpe braucht jemanden, an dem er sich orientieren kann. Hier erfahren Sie, wie Sie Ihrer Rolle als Rudelführer gerecht werden.

Mit etwa sechs Monaten kommen viele Hunde in das sogenannte Flegelalter (kann bei einigen auch bis zum zweiten Lebensjahr auftreten). Alles, was sie Ihrem Hund beigebracht haben, scheint vergessen: Er kommt nicht mehr, und von "Sitz" oder "Platz" kann gar nicht die Rede sein.

In dieser Zeit will der Halbstarke seinen Rang austesten, um mal zu sehen, ob er nicht doch die Chefrolle belegen kann. Üben Sie viel Gehorsam, und weisen Sie den Junghund in seine Schranken. Selbst bei einem erwachsenen Hund ist es immer wieder sinnvoll, Gehorsam zu üben. Und auch bei einem älteren Hund ist Lob ganz wichtig, wenn alles gut geklappt hat.


Wie im Rudel erwartet der Hund auch in der Familie eine Rangordnung. Lassen Sie ihm also nicht zu viele Freiheiten. Schon die ersten Anzeichen aggressiven Verhaltens sollten Sie mit geeigneten Maßnahmen im Keim ersticken. Auch wenn es noch so niedlich ist, wenn Ihr Welpe seinen Knochen verteidigt - es darf nicht geduldet werden. Ist er erst einmal mehrere Monate alt, kann es bereits zu spät
sein. Ihm dieses Verhalten dann wieder abzugewöhnen kostet viel Mühe und ist bei
großen Hunden unter Umständen sogar gefährlich.


Kein Hund ist von Natur aus aggressiv. Bei einem Hund, der gegenüber Menschen aggressiv reagiert, wurden in den ersten Monaten wichtige Erziehungsmaßnahmen versäumt. Sie sollten den Hund beispielsweise erst füttern, wenn sie selbst gegessen haben. Und geben Sie nie etwas von Ihrem Teller ab. So läuft es auch im Rudel. Erst wenn das ranghöchste Tier satt ist, überläßt es den anderen das Feld. Wenn Ihr Hund also vor Ihnen Nahrung bekommt, hält er sich für den Boß.


Nehmen Sie Ihrem Welpen ruhig einmal den Napf fort während er frißt. Auch Kauknochen oder Spielzeug muß er abgeben, ohne zu murren. Knurrt er oder will er sogar zubeißen, ist energisches Handeln angesagt. Bringen Sie Ihren Hund in "Platz", oder legen sie ihn auf die Seite. Halten Sie ihn mit der Hand über dem Hals am Boden. Erst wenn Ihr Welpe aufgibt und sich entspannt (das kann am Anfang auch mal mehrere Minuten dauern), lassen sie Ihn wieder frei. Reden Sie während dieser Zeit beruhigend auf das Tier ein. Diese sogenannte
Dominanzbesänftigung kann jederzeit bei unangepaßtem Verhalten angewandt werden, z.B. wenn Ihr Hund beim Bürsten die Lefzen hochzieht und droht. Sie tun ihm damit nicht weh. Und es entspricht dem Verhalten, das ein ranghöheres Tier im Rudel anwenden würde, um ein jüngeres Tier in die Schranken zu weisen. Lassen Sie den Kleinen aber wirklich erst aufstehen, wenn Sie es für richtig halten -
auch wenn er sich noch so windet.


Auch das gelegentliche Umfassen der Schnauze mit der Hand imitiert eine Dominanzgeste unter Hunden und festigt Ihre Stellung. Von Anfang an sollte allen Familienmitgliedern klar sein, daß der Hund an letzter Stelle der Rangfolge
stehen muß.


Um bei Ihrem Hund schon die ersten Ambitionen auf einen höheren Rang zu unterbinden, sollte er z.B. nicht auf dem Sofa sitzen oder im Bett schlafen dürfen. Es sei denn, Sie haben es ihm ausdrücklich erlaubt.


Das so genannte "Aufreiten" oder "Rammeln" an den Beinen von Familienmitgliedern wird häufig falsch gedeutet. Dies ist kein fehlgeleitetes
Sexualverhalten, sondern ein Zeichen von Dominanz. Auch Hündinnen zeigen diese Aktion bei rangniederen Artgenossen. Dulden Sie dieses Verhalten auf keinen Fall. Vor allem nicht bei Kindern. Sofort muß ein deutliches "Nein" ausgesprochen werden. Tritt es häufiger auf, sollten Sie dem Hund Ihre Dominanz demonstrieren, indem Sie ihn auf die Seite legen und festhalten. Beginnen Sie
frühzeitig mit diesen Maßnahmen - am besten gleich nach der Eingewöhnungszeit. Dann stehen die Chancen gut, daß Ihr Welpe sich zu einem lieben und gut erzogenen Hund entwickelt.


Es ist natürlich deutlich schwieriger, ein bestehendes Fehlverhalten zu korrigieren, als es von vornherein zu unterbinden. Hunde, die nicht rechtzeitig in ihre Schranken gewiesen werden, können im Alter von ein bis zwei Jahren zu einem echten Problem werden. Sie landen nicht selten im Tierheim oder müssen
schlimmstenfalls sogar eingeschläfert werden, wenn Sie eine akute Bedrohung für Menschen darstellen. So weit muß es aber nicht kommen, wenn Sie mit konsequenter Erziehung schon bei Ihrem Welpen beginnen.


Sie tun Ihrem Hund nichts Böses, wenn Sie ihn scheinbar unterdrücken. Sie weisen ihm nur seinen Platz in der Rangfolge zu. Es liegt in seiner Natur, immer wieder zu versuchen, einen höheren Platz zu erreichen. Und es liegt in Ihrer Hand, dies von vornherein zu verhindern. Nur eine klar geregelte Rangfolge
ermöglicht ein angenehmes und harmonisches Zusammenleben mir Ihrem Welpen.




Die Ansicht, daß Hunden mit Hilfe von Schlägen ihr untergeordneter Rang zugewiesen werden muss, ist längst überholt. Hunde, die geschlagen werden, sind eher ängstlich oder werden sogar zu Angstbeißern. Sie verlieren das Vertrauen in den Menschen. Mit Lob und Konsequenz erreichen Sie weit mehr – und natürlich mit viel Liebe!


Denken Sie auch daran, daß nicht allein der Hund der Schüler ist, dem alles beigebracht werden muß. Auch der Mensch muß lernen. Er muß sich so verhalten, daß der Hund macht, was von ihm erwartet wird.


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BeitragVerfasst am: 6.9.2004, 22:33    Titel: Re: Die Körpersprache Ihres Welpen    

Angelika vonderlerche hat folgendes geschrieben:


Hunde verständigen sich untereinander durch verschiedene Signale. Dazu gehört eine Vielzahl von unterschiedlichen Gesichtsausdrücken, Körperhaltungen, Lauten
und Gerüchen. Wenn Ihr Hund seine Gefühle zum Ausdruck bringen möchte, tut er dies mit seiner Schnauze, seinen Augen, seinen Ohren und seiner Rute. Deuten Sie die Kombination der verschiedenen Körpersignale richtig, können Sie in jeder Situation erkennen, was Ihr Hund mitzuteilen versucht.

diese Signale kann man sehr gut in dem Buch "Calming Signals" von Turid Rugaas nachlesen.

Denn die jungen Vierbeiner genießen den sogenannten Welpenschutz. Sie werden von älteren Hunden zwar zurechtgewiesen, aber nicht ernsthaft angegriffen.

Das ist leider ein viel verbreiteter Irrglaube. Den Welpenschutz gibt es nur im eigenen Rudel, aber niemals unter fremden Hunden. Das ist schon so manchem Welpen zum Verhängnis geworden.





Angelika vonderlerche hat folgendes geschrieben:


Knurrt er oder will er sogar zubeißen,

dann ist schon vorher was gründlich falsch gelaufen.

ist energisches Handeln angesagt. Bringen Sie Ihren Hund in "Platz", oder legen sie ihn auf die Seite. Halten Sie ihn mit der Hand über dem Hals am Boden. Erst wenn Ihr Welpe aufgibt und sich entspannt (das kann am Anfang auch mal mehrere Minuten dauern), lassen sie Ihn wieder frei. Reden Sie während dieser Zeit beruhigend auf das Tier ein. Diese sogenannte Dominanzbesänftigung kann jederzeit bei unangepaßtemVerhalten angewandt werden, z.B. wenn Ihr Hund beim Bürsten die Lefzen hochzieht und droht. Sie tun ihm damit nicht weh. Und es entspricht dem Verhalten, das ein ranghöheres Tier im Rudel anwenden würde, um ein jüngeres Tier in die Schranken zu weisen. Lassen Sie den Kleinen aber wirklich erst aufstehen, wenn Sie es für richtig halten -
auch wenn er sich noch so windet.

diese sogenannte Alpha Rolle ist ein längst überholtes Erziehungsmittel, das man vielleicht mal im äußersten Notfall anwenden kann. Aber in der Regel erreicht man damit nichts, wenn es immer wieder angewendet wird. Ein guter Rudelführer zeichnet sich durch seine Führungsqualitäten aus. Winken


Das so genannte "Aufreiten" oder "Rammeln" an den Beinen von Familienmitgliedern wird häufig falsch gedeutet. Dies ist kein fehlgeleitetes Sexualverhalten, sondern ein Zeichen von Dominanz.

es ist in den seltesten Fällen ein Zeichen für Dominanz, sondern eher eine Übersprungshandlung, die man allerdings auch mit einem ruhigen aber energischen "Nein" unterbindet.

Auch Hündinnen zeigen diese Aktion bei rangniederen Artgenossen. Dulden Sie dieses Verhalten auf keinen Fall. Vor allem nicht bei Kindern. Sofort muß ein deutliches "Nein" ausgesprochen werden. Tritt es häufiger auf, sollten Sie dem Hund Ihre Dominanz demonstrieren, indem Sie ihn auf die Seite legen und festhalten.

Hier ist die Alpharolle vollkommen fehl am Platz. Für diese Fälle empfehle ich das Buch "Streß bei Hunden"
Zitat:
Stress bei Hunden
mit einem Vorwort von Anders Hallgren
Martina Nagel, Clarissa v. Reinhardt

ISBN 3-936188-04-1

Hardcover, 136 Seiten mit zahlreichen farbigen Abbildungen.

Preis: € 19,00
plus Porto und Verpackung

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Stress – ein bislang viel zu wenig beachtetes Thema, wenn es um den treuesten Begleiter des Menschen geht. Denn nicht nur wir Menschen können durch Überforderung und mangelnde Ruhephasen gestresst werden, sondern auch Hunde.

Dieses Buch informiert über die Ursachen und Folgen von Stress und erklärt, welche Symptome Sie an einem gestressten Hund beobachten können.

Die Autorinnen berichten anhand von authentischen Fallbeispielen, zu welchen Verhaltensauffälligkeiten und gesundheitlichen Problemen es kommen kann, wenn ein Hund überfordert ist und wie man ihm hilft, sein inneres Gleichgewicht wieder zu finden.



Denken Sie auch daran, daß nicht allein der Hund der Schüler ist, dem alles beigebracht werden muß. Auch der Mensch muß lernen. Er muß sich so verhalten, daß der Hund macht, was von ihm erwartet wird.


erst lernt der Mensch und dann der Hund. Winken
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BeitragVerfasst am: 6.9.2004, 22:47    Titel:    

Die Sache mit der Dominanz

Haben Sie einen Hund, der ständig vor Ihnen durch die Tür sprintet? Der sich liebend gern auf Ihrem Lieblingsplatz im Sofa breit macht? Der ab und an alles tut, aber nicht das, was Sie ihm sagen? Kennen Sie einen Hund, der sein Futter verteidigt oder einen, der manchmal nicht so gut auf Artgenossen zu sprechen ist? Bestimmt. Und ganz bestimmt haben Sie auch schon einmal die folgende Aussage dazu gehört:

Der Hund hat ein Dominanzproblem ?!?!?!

Dominanz: Fast schon wie ein Schreckgespenst geistert dieses Wort durch die Hundwelt. Dazu gehört das Bild vom Rudeltier Hund, das gleich seinen Vorfahren, den Wölfen, in streng hierarchischen Strukturen eingeordnet ist und dessen höchstes Ziel es ist, nach oben zu kommen und um Dominanz zu konkurrieren - auch im Zusammenleben mit uns Zweibeinern.

Dieses Bild verankert sich in zahlreichen Ausbildungskonzepten: der Hund, der nur dann gehorcht, wenn seine Position im Rudel klar definiert ist. Der Hund, der untergeordnet werden muss, damit das Zusammenleben funktioniert. Der Hund, der nur dann frei von Problemen im Umgang mit Menschen und Artgenossen ist, wenn er gezeigt bekommt, wo er im Rudel steht.

Die Klärung der Rangordnung dient als vermeintlicher Lösungsansatz für eine Vielzahl von Hundeproblemen - und besitzt nicht selten den Charakter einer Universallösung. Sie ist leicht zu verstehen und klingt nachvollziehbar. Besserung bringen sollen meist Rituale wie "als Erster durch die Tür gehen", den Hund immer als Letztes mit Nahrung versorgen, ab sofort nicht mehr das Sofa oder Schlafzimmer mit ihm teilen, ihm das Futter häufiger wegnehmen oder ihn unterwerfen, wenn er sich augenscheinlich aufmüpfig gegenüber Artgenossen und Menschen aufführt.

Ergebnisse neuerer Forschung zeigen, dass diese Sicht der Dinge jeder wissenschaftlicher Grundlage entbehrt: Sie stellen das althergebrachte Bild vom Hund und seinem Zusammenleben mit Artgenossen und uns gründlich auf den Kopf. Also, wie ist das nun mit "Dominanz" und "Rangordnung"?



Kommen Sie mit auf einen spannenden Ausflug in die Welt der Wissenschaft! Wir stellen Forschungsergebnisse vor, die gerade erst beginnen, die deutschsprachige Hundewelt zu erobern und mit Sicherheit noch für viel Furore sorgen werden.

Aber Achtung!!!

Das Stöbern auf unseren dominanten Seiten könnte Ihr Weltbild gehörig durcheinander wirbeln Smilie Lassen Sie sich überraschen: Vieles ist anders, als wir das bislang gedacht haben.



DER BLICK INS WOLFSRUDEL

Was liegt näher, als zunächst einen Ausflug ins Wolfsrudel zu unternehmen? Schließlich sind es doch die Verhaltensweisen der Wölfe, die meist dann zugrunde gelegt werden, wenn es um die Regelung des Zusammenlebens mit unseren vierbeinigen Hausgenossen geht. Und da spielen dann häufig das Streben nach der Rudelführung und die Konkurrenz um Dominanz eine entscheidende Rolle. Haben wir Zweibeiner zumindest lange Zeit gedacht. Aber ist das wirklich so??? Clicken Sie einfach hier:



DIE WIEGE UNSERER HAUSHUNDE

Haben Sie Lust, den ein oder anderen eingetretenen Pfad noch etwas weiter zu verlassen? Nun, jüngere seriöse Forschungen lassen es als sehr wahrscheinlich erscheinen, dass die Wiege unserer Haushunde nicht etwa das Wolfsrudel, sondern die "Müllkippen" frühzeitlicher menschlicher Siedlungen waren. Das stellt so manches, was wir bislang vom Verhalten unserer Hunden dachten, auf den Kopf.
Clicken Sie einfach hier



UND DIE MORAL VON DER GESCHICHT...?!

Höchste Zeit, unsere Gedanken zu ordnen: Welche Konsequenzen hat denn nun all dieses neue Wissen tatsächlich für unser Zusammenleben mit unseren Vierbeinern? Clicken Sie hier:


LESESTOFF ZUM WEITERLESEN?

Noch sind sie rar, die Bücher rund um Hundeverhalten und -erziehung, die NICHT die Altlasten von Dominanz- und Rudeltheorien in ihren Seiten tragen. Wir stellen eine kleine Auswahl lesenswerter, fortschrittlicher Lektüre in deutscher und englischer Sprache vor. Clicken Sie hier:

Quelle



Zuletzt bearbeitet von Pontus am 6.9.2004, 23:14, insgesamt einmal bearbeitet
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Ollie

BeitragVerfasst am: 6.9.2004, 22:56    Titel:    

Alte Hüte - Neues Wissen


Es gibt eine ganze Reihe geflügelter Worte, die vermutlich jeder, der in Sachen Hund aktiv ist, schon einmal gehört hat. Oder auch - was ja völlig menschlich ist - selbst schon im Umgang mit dem eigenen Hund gedacht hat. Wir haben hier ein paar dieser Phrasen aufgegriffen und entdeckt, dass vieles nicht so ist, wie es auf den ersten Blick erscheint.


"Der 'verarscht' mich! "

Keine Angst - dazu sind Hunde gar nicht fähig. Meist brennt sich dieser Satz in die Windungen unserer menschlichen Gehirne, wenn der Hund nicht so funktioniert, wie wir uns das gerade vorstellen; wenn Übungen, die der Hund "eigentlich" schon kann, auf einmal nicht klappen. "Das hat er doch immer gemacht! Er KANN es doch. Will er mich an der Nase herum führen?"

Nein, will er nicht. Dass Dinge plötzlich nicht klappen, kann vielfältige Gründe haben.

Oft ergeben sich solche Situationen, wenn eine Übung einfach noch nicht richtig einstudiert ist. Ein Hund muss erst lernen, eine Übung in allen erdenklichen Situationen und unter jeglicher Ablenkung zu absolvieren. Wenn Ihr Hund "Platz" im Wohnzimmer auf dem roten Teppich gelernt hat, heißt das noch lange nicht, dass er es im gleichen Raum auf dem blauen Teppich auch kann - ganz zu schweigen vom Garten oder Hundeplatz. Wenn er sich bis jetzt immer VOR Sie gelegt hat, kann es sein, dass ihm alles ziemlich spanisch vorkommt, wenn Sie plötzlich NEBEN ihm stehen. Und wenn bislang SIE mit Ihrem Hund geübt haben, dann heißt das noch lange nicht, dass er einen anderen Trainingspartner ebenso versteht.

Hunde sind Weltmeister im Differenzieren: Sie verknüpfen ihre gesamte Umgebung mit der Übung. Deshalb auch die Sache mit dem roten Teppich. Dafür sind sie grottenschlecht im Generalisieren: das heißt, sie müssen erst lernen, dass Übungen auch in anderen Umgebungen und unter anderen Umständen tatsächlich die selben sind. Außerdem müssen sie daran üben, unter größerer Ablenkung zu arbeiten.

Hätten Sie’s gewusst? Damit ein Verhalten richtig "sitzt", sind ungefähr 5.000 Wiederholungen vonnöten!!! Das hat die Verhaltensforschung so heraus gefunden.

Geben wir unseren Hunden die Chance, zu lernen, bevor wir ihnen Unrecht tun und ihnen Dickschädeligkeit oder Ungehorsam unterstellen!

Und vergessen wir nicht, auch auf das zu achten, was uns unser Hund sagt: Ein Hund, der scheinbar den Gehorsam verweigert, kann auch krank sein oder Schmerzen haben! Und wenn unser Hund gerade stark abgelenkt oder aufgeregt ist, dann ist er rein physisch nicht in der Lage, Signale von uns zu empfangen - die kommen in seinem Gehirn erst gar nicht an. Auch das haben Verhaltensforscher bewiesen.



"Der weiß genau, was er gemacht hat!"

Wohl jeder Hundehalter hat diese Situation schon einmal erlebt: Sie kommen nach Hause - und es wartet die schöne Bescherung - der ausgeräumte Mülleimer, die zerrissene Zeitung, der angefressene Pantoffel... Je nachdem, wie groß der Schaden ist, ist ein ordentlicher Fluch vorprogrammiert. Und was macht Ihr Hund: Der kriecht auf dem Bauch, macht "gut Wetter" oder alternativ einen großen Bogen um Sie. "Er weiß es genau - und jetzt hat er ein schlechtes Gewissen" - diese Schlussfolgerung liegt in Anbetracht seines Verhaltens nahe.

Aber Irrtum: Das "schlechte Gewissen" gibt’s bei Hunden nicht. Sie sind noch nicht einmal in der Lage, unsere Schimpftirade mit ihren Missetaten in Verbindung zu bringen. Wenn Hunde etwas tun - sei es gut oder schlecht, dann haben wir maximal 1-2 Sekunden Zeit, darauf zu reagieren. Nur dann sind sie in der Lage, unsere Belohnung oder Bestrafung mit ihrem Verhalten in Verbindung zu bringen. Alles, was danach kommt, ist zwecklos.

Aber wie lässt sich dann das Verhalten unseres Hundes erklären, wenn er so aussieht, als wäre er reumütig? Nun, Hunde sind schon ziemlich sensible Geschöpfe. Sie registrieren schnell unsere Stimmung. Wenn sie merken, dass wir aufgebracht oder wütend sind, dann reagieren sie entsprechend. Einige schlagen dann einen Bogen um uns und versuchen, uns aus dem Wege zu gehen. Andere tun alles, um uns zu beschwichtigen und wieder in Stimmung zu bringen. Aber verstehen, warum wir so aufgebracht sind - das tun sie nicht.



"Er soll nicht für Leckerchen arbeiten, sondern für MICH!"

Mal eine Frage: Was tun SIE denn umsonst? Würden Sie jeden Tag zur Arbeit gehen und gute Leistungen bringen, wenn es dafür allenfalls ein lobendes Wort gäbe? Auch, wenn Sie Ihre Arbeit gerne machen: Sie würden garantiert sparsam gucken, wenn am Ende des Monats ein Schulterklopfen und ein überschwängliches Lob von Ihrem Chef Ihre Entlohnung sein sollten. So ähnlich geht es auch Ihrem Hund.

Und mal andersrum: Meinen Sie, es wäre so viel besser, Ihrem Hund sein gesamtes Essen quasi auf dem Goldenen Tablett zu servieren und ihm den gefüllten Napf vor die Nase zu setzen? Lassen Sie ihn doch ruhig ein wenig dafür arbeiten - das müssen Sie doch schließlich auch, für Ihr Geld, das Sie von Ihrem Chef haben wollen.

Und - machen wir uns doch nichts vor: Wie sieht denn die Alternative aus? Wenn nicht die Aussicht auf eine Belohnung die Antriebsfeder für Ihren Hund ist, mit Ihnen zu kooperieren, dann ist es in aller Regel die Motivation, einer drohenden Strafe für unerwünschtes Verhalten zu entgehen. Und wenn ein Hund mitarbeitet, um Unannehmlichkeiten zu entgehen, würde doch keiner von uns auf den Gedanken kommen, der Hund arbeite für UNS - oder?



"Hunde dieser Rasse sind eben nicht besser zu erziehen!"

Gehört Ihr Vierbeiner auch einer jener Hunderassen an, die als irgendwie "stur", "dickschädelig, "eigenständig" oder "schwer erziehbar" gelten? Sie nicken? Dann leben Sie vielleicht mit einem Dackel, einem Beagle, einem Vertreter der zahlreichen Terrier-Rassen, einem Herdenschutzhund, einem Windhund, einem Schlittenhund, einem .... zusammen? Ja, die Liste ist lang. Fast könnte man meinen, dass alle Hunde jenseits des Hütehundespektrums, deren Vertreter meist als das Maß aller Dinge genommen werden, "irgendwie schwer erziehbar" sind. Und damit gibt’s für jeden Hund auch die perfekte Entschuldigung, wenn Dinge nicht so klappen: "Mit dem kann man nicht mehr erreichen, das liegt an der Rasse". Oder noch schlimmer - es wird auf Druck gesetzt, um den vermeintlichen Dickschädel zur Raison zu bringen: "Der ist eben stur, und man muss sich ordentlich durchsetzen, damit es klappt."

Suzanne Clothier hat in ihrem absolut lesenwerten Buch "Bones would rain from the sky" (Warner Books, 2002) einen interessanten Versuch beschrieben, den Verhaltensforscher angestellt haben. Testobjekte waren Lehrer:

Einer Gruppe von Lehrern wurden Klassen von vermeintlich talentierten, intelligenten Schülern zugeteilt. Eine andere Gruppe von Lehrern sollte Klassen unterrichten, die mit vermeintlich langsam lernenden, eher minderbemittelten Schülern besetzt waren. In Wirklichkeit gab es keine Unterschiede - in allen Klassenzimmern saßen ganz normale, durchschnittlich begabte Schüler.

Das Ergebnis des Versuches war verblüffend: Die Lehrer mit den vermeintlich talentierten Schülern waren mit den Leistungen ihrer Schüler zufrieden: die Arbeiten fielen gut aus, die Schüler machten gute Forschritte. Ganz anders sah das bei den Lehrern aus, an deren Unterricht die angeblich langsam lernenden Schüler teilnahmen: Die Testergebnisse fielen längst nicht so gut aus, und die Fortschritte, die die Schüler machten, bewiesen den Lehrern, dass sie es tatsächlich mit minder begabten Schülern zu tun hatten.

Wie das kam?

Die Forscher fanden einen ganz erheblichen Unterschied darin, wie die Lehrer aufgrund ihrer Erwartungen lehrten: Die Lehrer der angeblich talentierten Kinder sahen jedes Problem der Kinder, den Stoff zu verstehen, als Problem der Lehre an. Da die Kinder als intelligent galten, musste die einzig mögliche Erklärung für das Verständnisproblem darin liegen, dass der Stoff nicht richtig vermittelt worden war. Die Lehrer arbeiteten also verstärkt an sich und an ihrer Art, Unterrichtsinhalte zu vermitteln - und hatten auf diese Weise Erfolge. Ganz anders war das bei den Lehrern der vermeintlich "untalentierten" Kinder: Sie gingen davon aus, dass ein Verständnisproblem schlicht und einfach daran lag, dass sie es mit langsam lernenden Kindern zu tun hatten, deren Fähigkeit, Unterrichtsstoff zu begreifen, begrenzt war. Sie sahen sich nicht veranlasst, ihren Unterricht zu verändern - und die Ergebnisse fielen entsprechend schlecht aus.

Ein ähnliches Phänomen trifft wohl auch auf uns Hundebesitzer zu: Wir Menschen gehen davon aus, dass bestimmte Rassen besonders intelligent, dumm, stur oder faul sind. Und diese Erwartungen beeinflussen unser Handeln - und unsere Erfolge, die wir in der Zusammenarbeit mit unserem Hund haben.

Natürlich geht es nicht darum, tatsächlich existierende rassespezifische Unterschiede zu verleugnen, das wäre wohl ein wenig zu einfach! Aber meist hat das, was wir an einem Hund als dumm, stur oder faul bezeichnen, nichts mit seiner Intelligenz zu tun. Was wir dann wirklich meinen: Der Hund ist nicht in Übereinstimmung mit uns und tut nicht das, was wir von ihm erwarten. Der Fehler liegt unserer Meinung nach meistens am dickköpfigen, "dominanten" oder ungezogenen Hund - und nicht an unserem Umgang mit ihm. Wenn wir uns über die mangelnde Lernfähigkeit unserer Hunde beklagen, offenbaren wir Menschen damit im Grunde bloß, dass wir in unserem "Werkzeugkoffer" noch nicht das Lehrwerkzeug gefunden haben, das für unseren persönlichen Vierbeiner passend ist.



"Wenn du eine Übung absolut zuverlässig haben willst, musst du sie absichern!"

Wohl jeder, der in Sachen Hundetraining und -ausbildung aktiv ist, hat diesen Satz schon vernommen: "Positive Bestärkung schön und gut. Aaaber: Wenn Hund eine Aufgabe 100%ig sicher ausführen soll, dann muss man 'absichern'". Absichern heißt dann, dem Hund klar zu machen, dass das richtige Verhalten zwar belohnt wird, es aber unangenehme Konsequenzen für ihn hat, sollte er es doch nicht tun. Nur dies, so die weit verbreitete Meinung, führt zum Erfolg.

Dazu ein Bericht über die Ausbildung von Minensuchhunden:

1997 ist die Norwegerin Anne-Lill Kvam mit mehreren anderen Hundetrainern aus verschiedenen Ländern von einer Hilfsorganisation angestellt worden, Minensuchhunde in Angola auszubilden. Sie selber trainiert Hunde auf Basis positiver Bestärkung, die anderen Trainer hatten jedoch komplett andere Hintergründe, Vorstellungen und Trainingsmethoden. Dennoch musste ein gemeinsamer Trainingsweg gefunden werden - kein einfaches Unterfangen.

Einigkeit bestand jedoch relativ schnell über Folgendes: Von den Hunden wird absolute Konzentration und Zuverlässigkeit erwartet. Immerhin hängt nicht nur das Leben des Hundes, sondern auch das der Menschen, die mit im Minenfeld sind, von seinem Tun ab. Aus genau diesem Grund konnte man es sich nicht leisten, dass der Hund auch nur die geringste negative Assoziation mit seiner Aufgabe bzw. dem zu suchenden Sprengstoff verbindet.

Sprich: Aufgrund der Wichtigkeit dieser Aufgabe und des damit verbundenen Erfolgsdrucks wurde jegliche Verwendung von Strafreizen von vornherein ausgeschlossen. Auch nur die geringste negative Verknüpfung wäre ein allzu großer Unsicherheitsfaktor gewesen!


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BeitragVerfasst am: 6.9.2004, 23:04    Titel:    

S T U B E N R E I N H E I T


Stubenreinheit ist nicht angeboren. Bedenken Sie, dass Sie ein "Baby" ins Haus geholt haben, das noch nicht trocken ist.

Tragen Sie den Welpen nach dem Schlafen, Fressen, Spielen, längeren Autofahrten etc. nach draußen an einen ruhigen Ort, möglichst auf eine Wiese. Der Untergrund sollte weich sein. Bleiben Sie bei ihm und loben Sie ihn mit freundlicher Stimme, nachdem er sein "Geschäft" erledigt hat. Loben Sie ihn nicht während er sein "Geschäft" verrichtet, sonst kann es sein, dass er es unterbricht, weil er von Ihnen abgelenkt wird.

Unterlassen Sie Strafen jeder Art. Nackenschütteln, mit der Nase in den Urin oder Kot stupsen oder ähnliche drastische und obendrein falsche Sanktionen sind unsinnig und werden vom Welpen nicht verstanden! Dadurch lernt der Welpe nicht, stubenrein zu werden - sondern nur, Angst vor Ihnen zu haben.

Beobachten Sie Ihren Hund/ Welpen! Wenn er unruhig wird oder sich im Kreis dreht, führen Sie ihn nach draußen.

Ein Welpe muss anfangs auch nachts mal raus. Stellen Sie sein Körbchen direkt neben Ihr Bett, um erste Anzeichen von Unruhe bemerken zu können.

Nachts oder in Ihrer Abwesenheit sollten Sie den Welpen nicht in eine Hundebox sperren. Der Hund gerät darin in Not und Stress, weil er sich nicht in seinem "Nest" versäubern möchte.

Regeln von früher sind überholt. Strafen Sie den Hund auch dann nicht, wenn Sie ihn auf "frischer Tat" ertappen. Er könnte die Strafe mit Ihnen statt mit dem eigentlichen Ereignis verknüpfen. Dann wird er sich nur noch heimlich, nicht mehr in Ihrer Anwesenheit lösen.

Ein kurzes ruhiges "Nein" reicht, um die unerwünschte Handlung in dem Moment zu unterbrechen, in dem er sich gerade im Wohnungsbereich lösen will. Heben Sie ihn hoch und bringen Sie ihn an einen geeigneten Ort, an dem er sich in Ruhe versäubern kann. Achten Sie auch genau darauf, ob Ihr Hund Anzeichen dafür zeigt, dass er raus möchte. Steht er vor der Tür? Schaut er öfter zur Ausgangs- oder Terrassentür? Ist er unruhig? Fiept er? Dies alles können seine Versuche sein, sich Ihnen mitzuteilen, dass er mal "muss".

Ignorieren Sie "kleine und große Missgeschicke", die in Ihrer Abwesenheit passiert sind und beseitigen Sie sie kommentarlos! Nichts sagen, nicht genervt schauen, nicht strafen, nicht ärgern!

Nie Essigreiniger zum Putzen betroffener Stellen verwenden, der Essiggeruch regt den Hund zum Urinieren an.

Hundebücher empfehlen manchmal den Einsatz von Zeitungspapier, auf das der Hund im Haus pieseln oder koten soll. Dann soll er wieder Schritt für Schritt davon entwöhnt werden, indem die Zeitung immer kleiner gefaltet wird und schließlich ganz verschwindet. Warum so umständlich, wenn es auch einfach geht??? Ausserdem besteht die Gefahr einer Fehlverknüpfung - der Hund lernt, sich im Wohnungsbereich (!) auf Zeitungspapier zu lösen, nicht aber auf anderen Untergründen wie zum Beispiel einer Wiese und vor allem draussen, wo er sich ja eigentlich lösen sollte.

Ein Welpe braucht Zeit, um zu verstehen, was von ihm verlangt wird. Ausserdem muss er, wie ein kleines Menschenkind auch, seinen Schließmuskel erst trainieren, bevor er ihn kontrollieren kann. In der Regel dauert die Erziehung zur Stubenreinheit Tage bis Wochen, das ist von Hund zu Hund unterschiedlich.

In der Literatur empfohlene Kommandowörter zum Urinieren oder Koten sind unsinnig und gefährlich. Funktioniert die Methode und ist der Hund gehorsam, hält er so lange ein, bis Sie das erlösende Wort sprechen. Ein so kontrollierendes Verhalten gegenüber einem uns anvertrauten Lebewesen ist moralisch fragwürdig und kann, gerade beim Welpen oder älteren Hund, enormen Stress auslösen und gesundheitsgefährdend werden. Der Hund soll sein Geschäft nicht auf Kommando verrichten, sondern dann, wenn er das Bedürfnis hat!

Tage und Nächte mit Geduld und Lob zahlen sich aus. Wichtige Grundregel: Verhaltensweisen werden durch Belohnung verstärkt! Loben Sie Ihren kleinen Hund also, wenn er "es" an der richtigen Stelle gemacht hat. Sollte sich trotz allem nicht der gewünschte Erfolg einstellen, bedenken Sie, dass auch eine Erkrankung wie zum Beispiel eine Blasenentzündung vorliegen könnte. Fragen Sie sicherheitshalber Ihren Tierarzt!


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