Schilddrüsenunterfunktion



 
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Anja O`Glendence
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BeitragVerfasst am: 6.8.2007, 22:01    Titel: Schilddrüsenunterfunktion    

Hautprobleme haben hier oft ihre Ursache

Die Schilddrüse (Thyreoidea) stimuliert in Abhängigkeit vom TSH (Thyreoidea stimulierdendes Hormon) der Adenohypophyse (Hypophysenvorderlappen, der größte Teil der Hypophyse) mit ihren Hormonen Thyroxin (T4) und TrijodThyronin (T3) unter anderem den Zellstoffwechsel und reguliert das Körperwachstum.
Schilddrüsenhormone spielen demzufolge eine große Rolle im Kohlenhydrat-, Lipid- und Proteinstoffwechsel, sowie dem Wärmehaushalt. Weiterhin greifen Schilddrüsenhormone in die Regulation anderer Hormone ein und haben eine direkte Wirkung auf bestimmte Organsysteme und sind wichtig für eine ungestörte fetale Entwicklung (bes. Nervensystem/Skelett).

Ein Mangel oder auch ein Überangebot an Schilddrüsenhormonen hat Auswirkungen auf nahezu alle Organsysteme.

Im Rahmen einiger schwerwiegender Erkrankungen (Cushing Syndrom, Diabetes mellitus, Leber- und Nierenerkrankungen, Herzinsuffizienz) kann es aufgrund zahlreicher nicht im Einzelnen geklärter Mechanismen zu einem Abfall der zirkulierenden Schilddrüdenhormone kommen. Dies wird kurz ESS (euthyroid sick syndrom) genannt. Eine Abgrenzung zu einer tatsächlichen Hypothyreose (Schilddrüsenunterfunktion) kann in einigen Fällen schwierig sein.
Dieser Artikel vor allem in Hinsicht auf die Hautveränderungen beschäftigt sich jedoch nur mit der sogenannten erworbenen primären Hypothyreose, die knapp 95% aller Fälle ausmacht.

Bei der Schilddrüsenunterfunktion handelt es sich um eine multisystemische Stoffwechselstörung, die durch eine unzureichende Produktion und somit Versorgung der Körperzellen mit Schilddrüsenhormonen ausgelöst wird.

Der hierbei vorliegende Mangel an Schilddrüsenhormonen hat wie beschrieben Auswirkung auf nahezu alle Organe und die meisten klinischen Symptome sind Ergebnisse eines reduzierten Zellmetabolismus.

Hunde größerer Rassen leiden öfter an einer Schilddrüsenunterfunktion und bei einigen Rassen vermutet man eine Disposition.
Hündinnen und Rüden sind hiervon gleichermaßen betroffen.
Im Alter zwischen einem und sechs Jahren kommt es zu den ersten Symptomen.
Diese sind vielschichtig und aufgrund ihrer schleichenden Einwicklung anfangs nur gering ausgeprägt.

Verhalten

Durch den herabgesetzten Stoffwechsel sind die betroffenen Hunde träger, leistungsschwach, haben ein vermehrtes Schlafbedürfnis und sehnen nach Wärme. Ängstlichkeit, Aggressivität und Erregbarkeit können witere Auffälligkeiten bei einem an einer Schilddrüsenunterfunktion leidenden Hundes sein.

Haut/Fell (Symptome bei 60 – 80% aller betroffenen Hunde)

Alopezie (Haarausfall – teilweise fokal auf beispielsweise Nasenrücken und Rute), schlechter Haarwuchs, trockenes und stumpfes Haarkleid, „Babyfell“ aufgrund des Verlustes des Deckhaares, Hyperpigmentierung, Seborrhoe, chronische Otitis externa (Entzündung des äußeren Ohres), Hyperkeratose (Verhornung der Haut), Pyodermie, verdickte Haut, zeigen sich hierbei als Symptome (müssen selbstverständlich nicht alle gleichzeitig auftreten).

Geschlechtsorgane

Betroffene Hündinnen zeigen oftmals einen verlängerten Anöstrus oder gar eine ausbleibende Läufigkeit, Es kann jedoch auch vorkommen, dass ihre Zyklen unregelmäßig oder aber Blutungen unnatürlich lange andauern. Zudem können diese Hündinnen unbehandelt unfruchtbar sein. Bei Rüden zeigen sich teilweise Hodenatrophie und eine schlechte Spermienqualität wird in Fachkreisen diskutiert und nicht ausgeschlossen.

Herz

Sinusbradykardie (zeitweise oder konstanter Herzfrequenzabfall)

Neuromuskulär/Neurologisch

Betroffene Hunde können Schwäche zeigen, neigen zu Ataxie (Oberbegriff für versch. Störungen der Gleichgewichtsregulation und Bewegungskoordination), Krämpfen, steifem Gang und Zehenschleifen. Ebenso kann es zu einem Kopfbervenausfall (Kopfschiefhaltung, Fazialisparese), zur Larynxparalyse (Kehlkopflähmung), Megaösophagus (dauerhafte Erweiterung der Speiseröhre) kommen.

Nicht selten (41 % aller betroffenen Hunde) sind Gewichtszunahmen ohne vermehrte Futteraufnahme.



Quellen:

Vorlesung Endokrinologie Uni München, 2007
Praktikum der Hundeklinik, Niemand/Suter, Parey Verlag
Atlas der Anatomie der Haustiere, Budra, Fricke, Richter, schlütersche

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BeitragVerfasst am: 7.8.2007, 00:06    Titel: Re: Schilddrüsenunterfunktion    

Anja O`Glendence hat folgendes geschrieben:
Hautprobleme haben hier oft ihre Ursache

...

Hunde größerer Rassen leiden öfter an einer Schilddrüsenunterfunktion und bei einigen Rassen vermutet man eine Disposition.
Hündinnen und Rüden sind hiervon gleichermaßen betroffen.
Im Alter zwischen einem und sechs Jahren kommt es zu den ersten Symptomen.
Diese sind vielschichtig und aufgrund ihrer schleichenden Einwicklung anfangs nur gering ausgeprägt.

Verhalten

Durch den herabgesetzten Stoffwechsel sind die betroffenen Hunde träger, leistungsschwach, haben ein vermehrtes Schlafbedürfnis und sehnen nach Wärme. Ängstlichkeit, Aggressivität und Erregbarkeit können witere Auffälligkeiten bei einem an einer Schilddrüsenunterfunktion leidenden Hundes sein.

Haut/Fell (Symptome bei 60 – 80% aller betroffenen Hunde)

Alopezie (Haarausfall – teilweise fokal auf beispielsweise Nasenrücken und Rute), schlechter Haarwuchs, trockenes und stumpfes Haarkleid, „Babyfell“ aufgrund des Verlustes des Deckhaares, Hyperpigmentierung, Seborrhoe, chronische Otitis externa (Entzündung des äußeren Ohres), Hyperkeratose (Verhornung der Haut), Pyodermie, verdickte Haut, zeigen sich hierbei als Symptome (müssen selbstverständlich nicht alle gleichzeitig auftreten).

...

Herz

Sinusbradykardie (zeitweise oder konstanter Herzfrequenzabfall)

Neuromuskulär/Neurologisch

Betroffene Hunde können Schwäche zeigen, neigen zu Ataxie (Oberbegriff für versch. Störungen der Gleichgewichtsregulation und Bewegungskoordination), Krämpfen, steifem Gang und Zehenschleifen. Ebenso kann es zu einem Kopfbervenausfall (Kopfschiefhaltung, Fazialisparese), zur Larynxparalyse (Kehlkopflähmung), Megaösophagus (dauerhafte Erweiterung der Speiseröhre) kommen.

Nicht selten (41 % aller betroffenen Hunde) sind Gewichtszunahmen ohne vermehrte Futteraufnahme.



Quellen:

Vorlesung Endokrinologie Uni München, 2007
Praktikum der Hundeklinik, Niemand/Suter, Parey Verlag
Atlas der Anatomie der Haustiere, Budra, Fricke, Richter, schlütersche


Hallo Anja,

den oben aufgeführten Punkten kann ich mit unserem Dalmatiner Balu zu 100 % zustimmen. Traurig

Es wurde aber mit einem thyroxinhaltigen Medikament sehr gut eingestellt Dancer .

Liebe Grüße

Diana

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BeitragVerfasst am: 7.8.2007, 01:13    Titel:    

Hyperaktivität und ein trotz Erziehung nicht zu beruhigender Hund koennen auch von einer Unterfunktion der Schilddruese kommen.
Bea
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BeitragVerfasst am: 7.8.2007, 07:47    Titel:    

Hyperaktivität und ein trotz Erziehung nicht zu beruhigender Hund koennen auch von einer Unterfunktion der Schilddruese kommen.

Hallo,

ja, genau so ist es mit Vincent!

Der dreht manchmal so hochtourig das er kaum zu beruhigen ist.

Schreckhaftigkeit, Ängstlichkeit, Aggressivität und Erregbarkeit kommen da auch noch hinzu.

Ich bin sehr gespannt ob sich das nach dem Einstellen mit dem Medikament mal wieder ändert....

liebe Grüße von der Bea

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Sind wir nicht alle ein bißchen ...Westie?
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BeitragVerfasst am: 7.8.2007, 08:29    Titel:    

Unsere Ronja hat auch Schilddrüsenunterfunktion. Sie hatte dadurch dünnes und fettiges Haar,sie war sehr ruhig,eher träge. Seit ca.1 Jahr bekommt sie Tabletten und hat wieder dichtes normales Fell(nicht mehr fettig) und das Temperament ist auch wieder da Dancer
VG Sandra
Marie
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BeitragVerfasst am: 14.8.2007, 10:01    Titel:    

Seealgenzusätze und Futter mit hohem Jodgehalt


Beobachtungen zeigen, dass viele Hunde auf Seealgenzusätze (extrem hoher Jodgehalt) und auf Fertigfutter mit hohem Jodgehalt mit einer intensiven Schwarzfärbung der Bauchhaut und der Schenkelinnenseiten reagieren. Setzt man die Zusätze ab, bzw. stellt die Tiere auf eine Futtersorte mit optimalem Jodgehalt (2mg/kg Futter) um, so geht die Pigmentierung innerhalb von 3-4 Wochen deutlich zurück, und auch erwachsene Tiere bekommen in der Regel wieder helle Haut an den besagten Stellen. Ersten Untersuchungen der Schilddrüse zufolge, kann nicht ausgeschlossen werden, dass durch erhöhte Jodgehalte die Schilddrüsenfunktion negativ beeinflusst wird, was unter anderem dann die starke Pigmentierung an Bauch und Schenkelinnenseiten verursacht.
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