Das trockene Auge



 
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BeitragVerfasst am: 30.3.2006, 11:32    Titel: Das trockene Auge    

Das „trockene Auge

Das „trockene Auge“, eine häufige Erkrankung bei kleineren Hunderassen, kennzeichnet sich durch einen Mangel an Tränenflüssigkeit.
Hierbei können ein oder beide Augen betroffen sein.
Dieser Mangel führt zum Austrocknen der Bindehäute und der Hornhaut und kann bei Nichtbehandlung zur Erblindung des Hundes führen.

Die Folgen eines „trockenen Auges“:

 Chronische Bindehautentzündung
 Hornhautentzündungen bis zu Hornhautgeschwüren
 Transparenzverlust der Hornhaut.

Die Erkrankung kann erblich bedingt oder erworben sein.
Die erblich bedingte Variante tritt oft in Verbindung mit immunvermittelten Erkrankungen, wie Atopie, Hypothyreose, Morbus Cushing, systemischer Lupus, rheumatoider Arthritis, Diabetis mellitus, chronischer Hepatitis oder Pemphigus, auf.
Ebenso können Störungen der Sexualhormone ursächlich oder in Verbindung mit dem „trockenen Auge“ in Erscheinung treten (Ovariektomie, Geburt oder Säugeperiode).
Spezifische Ursachen können in einer vorangegangenen Staupeinfektion oder auch verschiedener Medikamentengaben, wie beispielsweise Sulfonamide, zu finden sein.

Welche Funktion hat die Tränenflüssigkeit?

Ein gesundes Auge (Mensch und Hund) ist durch die Tränenflüssigkeit feucht, glatt und glänzend. Die Flüssigkeit wird in mehreren Tränendrüsen am Auge gebildet und erfüllt wichtige Aufgaben wie die Ernährung der Hornhaut, sie bietet Schutz vor Infektionen und sorgt für eine Reinigung von Staub und Schmutz durch den Lidschlag.

Das gesunde Hundeauge hat somit eine klare, durchsichtige und ohne Auflagerungen behaftete Hornhaut.

Ist die Versorgung der Tränenflüssigkeit gestört, wird also zu wenig oder womöglich keine Tränenflüssigkeit mehr produziert, trocknen Hornhaut und Bindehaut aus.
Die Hornhaut wird sichtlich matt, uneben und stumpf, der daraus resultierende Schleim und anhaftender Schmutz und Bakterien führen dann schnell zu schweren Entzündungen.

Bei einem unbehandeltem „trockenen Auge“ kommt es zu einer stetigen Verschlechterung. Die Tränendrüsen verlieren teilweise vollständig die Fähigkeit Tränenflüssigkeit zu produzieren. Diese ständige Reizung des Auges führt letztendlich zur völligen Erblindung.

Symptome

Die Symptome sind leider nicht immer typisch und ähneln zu Beginn denen einer normalen Bindehautentzündung.

Folgende Symptome können erste Anzeichen für ein „trockenes Auge“ sein:

 vermehrtes Blinzeln
 Juckreiz
 Rötung der Augen mit Eiteransammlung durch Begleitentzündung

Im fortgeschrittenen Stadium:

 Stumpfe und trockene Hornhaut
 Ablagerung von Pigment auf der Hornhaut
 Sehstörungen bis zur Blindheit

Diagnose

Ein sicheres Mittel zur Diagnose des „trockenen Auges“ ist der sogenannte „Schirmer Tränentest“ (STT).

Mit diesem Test wird binnen 60 Sekunden die Menge der Tränenflüssigkeit die in dieser Zeit produziert wird zuverlässig gemessen.
Ein kleiner, saugfähiger Papierstreifen (Messtreifen) wird in den unteren Bindehautsack eingehängt und für eine Minute dort belassen. Die Höhe der Benetzung dieses Streifens ist das Maß für die Tränenproduktion.

Liegen die Werte zwischen

10 und 0 mm, liegt ein trockenes Auge vor.
 Werte unter 15 mm kann eine beginnende Erkrankung anzeigen, selbst wenn das Auge noch frei von Symptomen ist. In diesem Fall sollten regelmäßige Tests stattfinden.
 Ab Werten von ca. 15 mm ist das Auge gesund.

Therapie

Wird ein „trockenes Auge“ diagnostiziert, so wird meist eine medikamentöse Behandlung eingeleitet, die es zum Ziel hat eine eventuell vorliegende Infektion auszuheilen. Dauerhaft wird versucht die natürliche Tränenproduktion wieder anzuregen.

Sofortige Erleichterung verschafft man dem Hund mit der Gabe von künstlicher Tränenflüssigkeit, diese verbleiben 40 bis 60 Minuten am Auge und müssen dann erneut appliziert werden, was eine stündliche Gabe notwendig macht.
Antibiotika und Kortikosteroide werden dann benötigt wenn eine akute Infektion bekämpft werden muss. Sie dienen aber nur um Begleitsymptome auszuschalten und ändern nichts an der Ursache, Ziel muss es daher immer sein, die eigene Produktion der Tränenflüssigkeit wieder anzukurbeln.

Zur Anregung der natürlichen Tränenproduktion stehen Augensalben zur Verfügung. Diese Salben stoppen das Krankheitsbild an seinen Ursprüngen und verhindern eine weitere Zerstörung der Tränendrüsen.

Bei konsequenter Anwendung kommt es in aller Regel schnell zur Produktion von körpereigenen Tränen.

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BeitragVerfasst am: 30.3.2006, 14:22    Titel:    

Hallo Anja ,

danke1.gif für die Infos. Du hast geschrieben:

Zitat:
Ein kleiner, saugfähiger Papierstreifen (Messtreifen) wird in den unteren Bindehautsack
eingehängt und für eine Minute dort belassen. Die Höhe der Benetzung dieses Streifens ist
das Maß für die Tränenproduktion.


Wie kann man sich das einhängen in den Bindehautsack vorstellen ? Ist damit mehr ein einlegen gemeint ?

Viele Grüße ,
Birgit & Pfötchen***
Christa
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BeitragVerfasst am: 30.3.2006, 15:02    Titel:    

Hallo Birgit.
Die Streifen werden am unteren Augenrand in das Auge gelegt, was für den Hund sehr unangenehm ist.
In der Schweiz gehört dieser Augentest zur Zuchtzulassung.
Heute gibt es aber schon andere Methoden um ein trockenes Auge zu diagnostizieren.
Ich hatte einen Westie mit trockenen Augen, konnte aber die Krankheit 8 Jahre hinauszögern, dann hilft nur noch das, was Anja geschrieben hat.
In Bern gibt es eine neue Studie mit Augentropfen.
Auch kann man den Tränenkanal ins Maul verlegen, ist aber eher bei grossen Hunden zu machen.
Der Speichel ersetzt dann die Tränenflüssigkeit.
LG
Christa

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BeitragVerfasst am: 30.3.2006, 15:14    Titel:    

Hallo Christa ,

vielen dank für die Infos. Wird der Hund denn dann beim einlegen des Streifens leicht
sediert ? Mit den Augen rollen
Christa hat folgendes geschrieben:

Zitat:
Auch kann man den Tränenkanal ins Maul verlegen, ist aber eher bei grossen Hunden zu machen.
Der Speichel ersetzt dann die Tränenflüssigkeit.


Was nicht alles gemacht werden kann , sehr interresant !

Viele Grüße ,
Birgit & Pfötchen***
Christa
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BeitragVerfasst am: 30.3.2006, 16:55    Titel:    

Hallo Birgit
In den meisten Fällen wird der Hund nicht sediert, daher ist es ja so unangenehm.
Trockene Augen können übrigens in jedem Alter auftreten.
Daher sollte man bei längerem Tränenfluss ohne Entzündungserscheinungen immer auch diese Krankheit in Betracht ziehen.
Ich konnte meinen Hund nie alleine lassen, weil ich immer die Tränenflüssigkeit ersetzen musste.
Bei guter Pflege kann man so die Hornhaut schonen und, das Augenlicht erhalten.
LG
Christa

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BeitragVerfasst am: 30.3.2006, 17:57    Titel:    

Hallo Christa ,

danke , was es nicht alles gibt. Schön das du deiner Maus so helfen konntest . Stelle
mir das sehr unangenehm für die Hunde vor.

Viele Grüße ,
Birgit & Pfötchen***
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BeitragVerfasst am: 29.5.2006, 12:23    Titel: Studie zum Trockenen Auge beim West Highland White Terrier    

Studie zum Trockenen Auge beim West Highland White Terrier

Sehr geehrte KollegInnen und TierbesitzerInnen,
in unserer Praxis führen wir eine Untersuchung über das „Trockene Auge“ Keratokonjunktivitis sicca beim West Highland White Terrier durch. Dabei bitten wir Sie um Unterstützung.

Die Arbeit befaßt sich insbesondere mit der möglichen Erblichkeit dieser Augenveränderung und wird in Zusammenarbeit mit dem DOK (Gesellschaft für Diagnostik genetisch bedingter Augenerkrankungen bei Tieren e.V.) und Herrn Professor Distl der Universität Hannover erstellt und von der Firma Essex Tierarznei unterstützt.

Der Westi gehört zu den am meisten vom „Trockenen Auge“ betroffenen Rassen. Ziel ist es, ggf. die Erblichkeit und den Erbgang nachzuweisen. Daraus ergibt sich die Möglichkeit, mit entsprechenden züchterischen Maßnahmen die Häufigkeit des Auftretens dieser Augenerkrankung senken.

Um eine erfolgreiche Studie durchführen zu können, sind wir auf Ihre Mitarbeit angewiesen, denn nur bei ausreichendem Zahlenmaterial ist es uns möglich, Rückschlüsse zu ziehen.

Von Ihnen benötigen wir:
- eine Kopie der Ahnentafel des Hundes
- die auf dem Befundbogen grau unterlegten Angaben
Den Befundbogen können Sie hier downloaden (pdf-Datei)

http://www.tier-augenheilkunde.de/w....kte/befundbogen_sicca.pdf

Für Ihre Unterstützung möchten wir uns schon im Vorfeld bedanken.
Rufen Sie uns an (089 – 74 57 67 50) oder senden Sie uns eine E-Mail.

Das Praxisteam

Quelle und weitere Informationen: http://www.tier-augenheilkunde.de/index.htm

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