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Marie Rang 11
Alter: 64 Anmeldedatum: 05.06.2004 Beiträge: 5929 Wohnort oder Bundesland: Hessen
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Verfasst am: 5.1.2006, 12:00 Titel: Toxine im Darm |
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Toxine im Darm
Die Stabilität der Darmflora entscheidet langfristig über die Gesundheit eines Hundes. Durch das Absterben der gesunden Keime im Darm wird das Immunsystem stark geschädigt und damit das „Tor“ für zahlreiche Erkankungen weit geöffnet.
Ist jedoch eine ausreichend hohe Anzahl gesunder Dickdarmmikroben vorhanden, ist derVerdauungstrakt gegenüber pH-Wert-Schwankungen und überschießendem Wachstum von krankmachenden Keimen relativ immun.
Darmbakterien ernähren sich von unverdaulichen Rohfasern. Sie sind das zentral bedeutsame Nährsubstrat für Dickdarmmikroben. Bekommen sie nicht ausreichend davon, sterben sie einfach ab und giftige Enterotoxine werden freigesetzt
Clostridien-Kolitis
Clostridium perfringens sind seit langem als Erreger von Lebensmittelvergiftungen bekannt. Clostridium perfringens kommt auch im gesunden Darm vor. Wird die Darmflora jedoch, z.B. durch Antibiotika, geschädigt oder gelangt vermehrt unverdautes Eiweiß in den Dickdarmbereich, können bestimmte Stämme von Clostridien die physiologische Darmflora überwuchern und Enterotoxine freisetzen, die zu zu akuten, chronischen und hospitalistischen Diarrhöen bei Hund und Katze führen. Dieses Toxin führt zur Änderung der Membranpermeabilität und schließlich zum Zelltod und Abstoßung der Enterozyten.
Symptome
Die Erkrankung kann in chronischen Fällen über Wochen, Monate oder Jahre bestehen bleiben und immer wieder zu Dickdarmdurchfällen führen. Charakteristisch dafür ist, dass schleimiger Kot in kleinen Mengen mit frischen Blutbeimengungen bei vermehrtem Absatzdrang ausgeschieden wird.
Ursachen:
Fehlernährung:. Einen Hund „vollwertig“ zu ernähren, bedeutet das in seinem Futter alle nötigen Mineralstoffe, Vitamine und Nährstoffe in „resorbierbarer Form“ enthalten sind.
Vor allem bei den Spurenelementen und essentiellen, hoch ungesättigten Fettbestandteilen besteht meist ein massiver Mangel. Auch eine Eiweißüberversorgung vor allem mit minderwertigen tierischen Proteinen führt zu einer Veränderung des Ph-Wertes im Darm, der letztendlich das Säuren-Basen-Gleichgewicht im Organismus enorm belastet.
Medikamente:
Besonders fatal können sich Medikamente auf die Darmschleimhaut und Darmbakterien auswirken:
Während einer Antibiotika-Therapie kann es zu entzündlichen Veränderungen im Dickdarm kommen. Diese entstehen durch Überwucherung der normalen Darmflora mit Clostridien. Diese Bakterie bildet im Darm Toxine ,die zu einer gefährlichen Colitis (Darmentzündung) führen kann. Relativ häufig erkranken Tiere nach einer Behandlung mit Ampicillin, Tetracyclinen oder Clindamycin. Aber auch diverse andere Antibiotika begünstigen diese schwere Form der Darmentzündung.
Die durch Clostridien hervorgerufene Schleimhautentzündung des Dünn- u. Dickdarms tritt praktisch ausschließlich im Zusammenhang mit einer vorausgegangenen Antibiotikabehandlung auf. Es wird vermutet, dass sich für Clostridien infolge der Antibiotikagabe eine „ökologische Nische“ auftut und es dadurch zur Überwucherung dieser toxinbildenden Stämme kommt.
Infolge dieser Toxinproduktion kann es zu einem toxischen Megakolon kommen, Darmperforation und Nierenversagen können die Folge sein.
Kotuntersuchung:
Clostridien vermehrt:
Der vermehrte Nachweis von Clostridien deutet Fäulnisvorgänge im Darm an. Der Körper wird mit toxischen Stoffwechselprodukten belastet. Spezifische Ursache der Vermehrung ist ein übermäßiges Angebot von Nährstoffen (Eiweiss, Fett) als Folge von einseitiger Ernährung, Mängel in der Verdauung und/oder der Aufsaugung.
Diagnose
Der kulturelle Nachweis des Keimes ist von untergeordneter Bedeutung, da er bei Gesunden und Kranken gleichermaßen vorkommt. Dem Toxinnachweis kommt eine besondere Bedeutung zu.
Therapieempfehlung
Die Bestätigung der Diagnose „Cl.-perfringens-Enterotoxin-assoziierte-Diarrhoe“ sollte nicht antibiotisch behandelt werden. Dadurch würde sich die Dysbakterie im Darmkanal weiter verschlechtern. Wesentlich ist eine diätetische Futterumstellung mit reduziertem Anteil an tierischem Protein. Günstig sind probiotische Futterzusätze, um die Normalflora zu stabilisieren. Aus der Diagnose entstehen daher grundsätzlich andere Therapieentscheidungen.
Fazit:
Falsche Ernährung und Antibiotika zerstören die Darmflora und bewirken langfristig eine Entwicklung falscher Bakterien die zu einer inneren Vergiftung führen, da die normalen Darmbakterien nicht mehr ihre Wirkung als Toxin-Absorber erfüllen können.
Hunde, die mit Antibiotika behandelt wurden ,brauchen daher zusätzlich zur richtigen Ernährung auch gezielt Heilmittel, welche die guten Darmbakterien wieder gezielt aufbauen. Die Wiederherstellung einer gesunden Darmflora ist nicht einfach und kann viele Monate dauern. |
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Susann of Ibengarden Rang 11
Alter: 52 Anmeldedatum: 14.04.2004 Beiträge: 2121 Wohnort oder Bundesland: Thüringen
Hunde der User: Napoleon von der Luehr Isabelle von Charleville Arabella of Ibengarden
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