Zeitreise Hundeernährung



 
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Marie
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BeitragVerfasst am: 28.7.2006, 14:28    Titel: Zeitreise Hundeernährung    

Fütterung um 1934


Grundregeln für das Füttern sind:

1.Futter immer gut durchwärmen, denn eh die Verdauung beginnt ,muss der Speisebrei auf Blutwärme in den Magen gebracht werden.

2.Einige Hunde neigen zum Schlingen ,deshalb gebe man das frische Gemüse klein gewiegt und das Fleisch kleingeschnitten.

3.Zu langes kochen lässt den Nährwert sinken.

4.Entgegen der Lehre, das der Hund stets frisches Wasser zur Verfügung haben soll, halten wir das für einen Missgriff.

5.Im breiigen Futter und in der Milch ist oft so reichlicher Wassergehalt, das Hunde...... eh nur 1-2 x am Tag etwas Wasser aufnehmen.

6.Das Futter belastet ohnehin den Leib so, das es nicht nötig ist den Speisebrei zu verdünnen.

Viel Gelegenheit macht zum Gewohnheitstrinker. Sehr glücklich

7.Unerlässlich für junge Hunde sind harte Hundekuchen und vor allen weiche Kalbsknochen (Schwanz, Halswirbel).

8.Hunde von mehr als 5-6 Jahren sollten niemals Knochen bekommen, da es zur Kotverhärtung führt.

Als Grundfutter kommt in Betracht:

Haferschrot,Gerstenflocken, Roggenschrot,Buchweizengrütze,Reis
Wenig Kartoffeln und die bitte nie in Stücken, da sie nur als Brei ausgenutzt werden können.

Ein billiges und hochwertiges Futter ist der eiweißreiche Seefisch .

Vor grösseren Mengen rohen Pferdefleisch wird gewarnt.

Gekocht und mit etwas Fettzusatz (z.B auf ein Pfund etwa 50g Hammelfett) kann es unbedenklich gegeben werden.

Das Minimum an Fettzugabe täglich ist : bei grossen Rassen 16-25g in der Jugend- für ältere 20-30g- im Winter etwas mehr.
Für Welpen hat sich ein halber Teelöffel Phosphorlebertran bewährt. Auch Fettgrieben sind wegen des hohen Eiweißgehaltes zu empfehlen.

Hülsenfrüchte sind stark eiweißhaltig - werden aber ungern gefressen und müssen durch Fett und Fleischzusatz schmackhaft gemacht werden.
Am besten wechselt man häufig - auch bei den 4-5 Tagesrationen für Junghunde:

Morgens: Milch und Brot,
1-2x Gemischtkost,
abends Hundekuchen oder Knochen
letzteres niemals in das Futter geben, sondern gesondert.
Futterkalk (Schlämmkreide) darf niemals zum abgefüllten Futter gegeben werden, da er durch Salzsäurebindung die Hauptverdauung beeinträchtigt.

Mit kleinen Beigaben von Rohzucker (höchstens 20g für Welpen) kann man den Nährwert von Magermilch oder Grundfutter erhöhen.
Aber niemals sollen Semmeln, Zucker oder sonstige Leckerbissen ausserhalb der feststehenden Zeit gegeben werden, höchstens als Belohnung bei der Dressur.

Fütterung 1956


Zur Ernährung bedarf der Hund folgende Nährstoffe:
Eiweiß,Fett,Kohlehydrate,Vitamine und Salze.

Das Eiweiss ist in der Fleischnahrung enthalten, und zwar in der Form von Fleischeiweiss.

Dies kann für den Hund nicht durch Eiweiss aus dem Pflanzenreich ersetzt werden, weil Pflanzeneiweiss von dem Magendarmkanal und und dem Körper des Hundes bei weitem nicht so ausgenutzt wird, wie von dem menschlichen.

Ein Hund der unzureichend mit Fleisch gefüttert wird , bleibt gegen einen ausreichend mit Fleisch gefütterten erheblich in der Entwicklung zurück, er wird kraft- widerstandslos -und krankheitsanfällig.

Diese natürliche Forderung des Hundes erschwert uns die Hundehaltung außerordentlich.

Schlächter und Abdecker füttern ihre Hunde aus Bequemlichkeit nur mit Fleisch - das ist zuviel des guten.

Die zweckmässigste und billigste Ernährungsform ist die Fleischkost mit pflanzlicher Beigabe, also Mischkost.

Um den Fleischbedarf unseres Hundes zu decken, müssen wir alle irgendwie erlangbaren Fleischabfälle heranziehen:

Pansen, Geschlechtsorgane,Därme,auch von Kleintieren,ferner Blut, sowie Schlachthaus und Fischabfälle,Käserinden,Eierschalen und Knochen, Wurstzipfel,Wursthaut (keine Zellophanhaut) und die Abfälle von Räucherfischen.

In den Fleischgaben ist meist eine genügend Menge Fett - sonst muss es zugegeben werden.

Die Mischkost ist möglichst abwechslungsreich zu gestalten.
Von den pflanzlichen Futtermittel kommen die an sich nährstoffreichen Hülsenfrüchte (Erbsen,Bohnen,Linsen) wegen ihrer geringen Ausnutzbarkeit durch den Hundemagen und Darm nicht in betracht. Sie verursachen ausserdem - mehr als beim Menschen- starke Darmgärung und Blähungen.

Deshalb haben viele Hunde schon eine natürliche Abneigung dagegen.
Doch ist ihre Zugabe zum Futter durchaus empfehlenswert, um in den Küchenzettel des Hundes Abwechslung zu bringen und um den Hund auch den in den genannten Pflanzenstoffen enthalten Zucker (Kohlehydrate) und die Vitamine zuzuführen.

Die Kartoffel - reich an Stärke (Kohlehydrat), aber zu wenig eiweißhaltig. Da der Hundedarm Kartoffelstücke nicht aufschliessen kann, darf die Kartoffel nur gekocht und in gequetschten Zustand, im übrigen auch nur in geringen Mengen zur Herstellung von Mischfutter genommen werden.

Sehr wertvoll und daher empfehlenswert sind unsere Getreidesorten. Sie liefern in fein geschroteter Form ein vielseitiges verwendbares und mit Fleisch gemischt , ein sehr geeignetes Grundfutter, das auch hinreichend sättigt.

Mancher Hund frisst aus eigenem Antrieb oder auf Anleitung Gartenobst (Stachelbeeren, Johanisbeeren,Weintrauben, Pflaumen) sei noch nebenbei erwähnt - es enthält reichlich Vitamine.

Die lebenswichtigen Mineralstoffe sind in der aus oben empfohlenen Futtermittel hergestellter Mischkost sowie in gutem Trinkwasser in genügender Menge und im richtigen Mengenverhältnis zueineinander enthalten.

Dem Futter ist keinerlei Gewürz zuzufügen, da dies dem Hund schadet - besonders sogenannte englische Gewürze.

Starker Kalkmangel führt zu Wachstumshemmungen,Krankheitsanfälligkeit,Verunstaltung des Knochengerüst, Zerfall des Gebisses.

Zufuhr von Lebertran und dem darin enthaltenen Vitamin D verleiht dem Körper die Fähigkeit, den in der Nahrung aufgenommenen Kalk und Phosphor im richtigen Verhältnis auszunutzen und in Knochen und Gebiss anzulagern.

Eingeweideteile werden aufgeschlitzt, Darmteile vor der Zubereitung gründlich durch Abwasch gesäubert. Fleisch aller Art und Knochen werden , mit dem Hackbeil oder Messer, in kleine Portionstücke zerlegt oder das ganze durch den Fleischwolf gedreht.

In rohen Zustand ist Fleisch für den Hund besonders den jungen bis zu einem Jahr, ungleich wertvoller als gekochtes.

Ist es zweifelhafter Herknuft sollte man es kurz abkochen, um die Übertragung von Schmarotzern (Bandwurmfinnen,Trichinen) zu vermeiden

Das Kochen bewirkt eine Herabsetzung der Nährstoffe und den Zerfall von einigen wichtigen Stoffen.

Gekochtes Fleisch wird schneller als rohes verdaut.

Fleisch kann 1-2 Tage auf Vorrat gekocht werden, sofern die Gelegenheit gegeben ist, es in warmer Jahreszeit kühl aufzubewahren.

Die Brühe enthält übrigens in Lösung gegangenes Eiweiss , ausserdem wertvolles Fett und wird daher mitverfüttert.

Aus Fischabfällen entfernt man grobe Gräten (und Angelhaken).
Die pflanzlichen Futtermittel wie Schrot und Gemüse dürfen , weil in zubereiteten Zustand leicht verderblich(sie werden sauer), nur für den Bedarf einer Mahlzeit hergerichtet werden.

Getreideschrot, auch Roggenkleie, wird mehrere Stunden in Wasser eingeweicht, damit die Pflanzenzellen quellen und für die Verdauung aufgeschlossen werden.

Dann erst wird der Schrot bzw die Kleie überbrüht.

Da der Hund von Natur aus körperwarme Nahrung (frische , warmblütige Tiere) zu sich nimmt, muss die Nahrung mittlere Temperatur aufweisen.
Täglich gibt man dem jüngeren Hund weiche (nicht splitternde ) Knochen
Vom 4-5 Lebensjahr an entzieht man ihm die stärkere Knochengabe, da sie zu harten Stuhl erzeugt.

Trinkwasser immer ausreichend bereitstellen. Seewasser ist bekömmlich.
Für den erwachsenen Hund reicht eine Tagesmahlzeit, die am besten in die Mittagszeit gelegt wird.

Man bemesse die Mahlzeit ausreichend, aber nicht reichhaltig, das wäre Vergeudung von wertvollen Stoffen.

Man sehe von Zwischenmahlzeiten jeglicher Art ab, denn ein Hund soll rank und schlank bleiben, wie es sich für ein Raubtier gehört, und nicht zur Tonnenform gemästet werden.

Ein Fettwanst von Hund- er leidet an Herzverfettung und Atmennot!- ist sich selbst eine Last. Er ist eine Hundemissgestalt und für jedem natürlich empfindenen Menschen ein höchst anstössiger Anblick.

Damit sie sich nicht überfressen, erhalten die bei der Mutter befindlichen 4 wöchigen Welpen neben der Muttermilch 3 Tagesmahlzeiten.
Die Zahl der täglichen Mahlzeiten ist bis zur 6 Woche auf 6 zu steigern und bleibt so bis zum 3 Monat.

Dann gehts allmählich bis zum 4 oder 5 Monat auf 3 Mahlzeiten zurück.
Jäher Futterwechsel führt zu leichten Erkrankungen und ist daher zu vermeiden.

Die tragende Hündin bedarf einer kraft- und gehaltvollen Ernährung. Die säugende Hündin sowie der noch im wachstum befindene verlangt auch nach grösseren Mahlzeiten, ebenso der Gebrauchshund (Diensthund, Jagdhund, Hütehund) während seines Arbeiteinsatzes.

Der Nichtstuer,wie Begleithund des Spaziergängers oder gar der Sofahund , kommen mit dem sogenannten Erhaltungsfutter aus.
Ein mittelgrosser Arbeitshund erhält täglich 700g Fleisch.
Leckerlis gibt es nur als Belohnung für besondere Leistungen.

Nach den Mahlzeiten braucht der Hund 2 Stunden Verdauungsruhe, damit Verdauungsorgane die Nährstoffe restlos ausnutzen können
Für den Junghund würde Bewegung nach der Hauptmahlzeit ausserdem zu einer Überdehnung der noch weichen Bänder des Knochengerüstes, also zu bleibenden Schäden führen.

Dauerndes Liegen an der Kette führt zu schweren körperlichen und seelischen Schäden.

Licht, Luft,Sonne , gesunde Unterbringung, viel Bewegung im Freien und zweckmässige Ernährung sind auch für Hunde die wichtigsten Faktoren zur Gesunderhaltung

Fütterung 1983

Hausgemachtes Futter -noch vor 25 Jahren- ehe die Nahrungsmittelindustrie das Hundefutter entdeckte, war es die einzige Methode- und eine Unzahl von Hunden gedieh gut dabei.

Hunde konnten sich von den Abfällen der Hausmannskost sehr wohl ernähren, ehe die Fertiggerichte in Mode kamen.

Heutzutage ist es aber anders. Wir leben in einer Zeit fertig verpackter, standardisierter Nahrungsmittel und steigender Kosten. Im Zeichen der vorportionierten Fertiggerichte kommt es darauf an, dass alles restlos verbraucht wird- von der Packung in den Kochtopf in den Magen. Abfälle für den Hund sind da recht rar, und von dem „ was von seines Herren Tisch fällt „ kann sich der Hund kaum noch ausgewogen ernähren.

Deshalb gibt es Fertignahrung für Hunde in verwirrender Vielfalt. Es handelt sich um komplizierte Mischungen aus finanziell erschwinglichen Ingredienzen, die gezielt so zusammengestellt sind, dass sie die erforderlichen Nährstoffe enthalten und gleichzeitig Wohlgeschmack für den Hund mit für den Menschen erträglichen Geruch und sinnvoller Struktur vereinen.

Kein Hund wird etwas fressen, was ihm nicht schmeckt und seinen Appetit anregt, ganz gleich wie gefällig das Etikett aussieht. Allerdings ist Appetit kein Kriterium für Nährwert. Das ist auch den Herstellern klar und sie bemühen sich deshalb, für den Hund attraktiven Geschmack und ernährungsphysiologische Ausgewogenheit zu kombinieren.
Grundsätzlich sind bei all diesen Futtersorten sämtliche für die richtige Ernährung des Hundes wesentlichen Bestandteile enthalten, darunter auch Vitamine, Mineralstoffe, sogenannte Spurenelemente, in ausgewogenem Verhältnis- so ausgewogen, wie man in „ Hausgemachten“ durchaus nicht leicht zustande bringt.
Auch wenn jemand sehr darauf erpicht ist, seinen Hund mit selbst zubereitetem Futter zu ernähren, ist ihm doch zu raten, das Tier von Jugend auf auch an Fertignahrung zu gewöhnen.

Ende der Zeitreise Jahr 2000 :



Industriefutter macht auf Dauer krank. Alleinfutter - Gibt es das?

Zu dieser Feststellung kommt die Tierärztin und Gesundheitsberaterin mit Schwerpunkt Ernährung Dr. med. vet. Vera Biber in ihrem Buch über Verhaltensänderungen durch Futterumstellung bei Hunden...

"Kein Industriefutter ist so optimal, daß es nicht doch auf Dauer durch Einseitigkeit Erkrankungen auslösen kann .... Industriefutter macht auf Dauer krank." Zu dieser Feststellung kommt die Tierärztin und Gesundheitsberaterin mit Schwerpunkt Ernährung Dr. med. vet. Vera Biber in ihrem Buch über Verhaltensänderungen durch Futterumstellung bei Hunden. Wie viele Tierärzte und Heilpraktiker berichten, werden Haustiere heute nicht nur durch Umwelteinflüsse geschädigt, sondern in zunehmendem Maße auch durch die Inhaltsstoffe in den Futtermitteln. Die darin enthaltenen Konservierungsmittel, Zusatzstoffe und chemischen Rückstände können mitverantwortlich dafür sein, Krankheiten wie Tumore, Nieren- und Leberschäden, Beeinträchtigungen im Bewegungsapparat, Fruchtbarkeitsstörungen und Allergien zu fördern oder auszulösen." Klare Worte: Derartige Vorwürfe gegen Futtermittel werfen die Frage nach dem in der Futtermittelbranche verwendeten Begriff "Alleinfutter" auf und daraus resultierend die Fragestellung, ob es überhaupt Alleinfutter geben kann - mit allen Konsequenzen für Tiergesundheit und Rechtsnormen.
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BeitragVerfasst am: 28.7.2006, 14:56    Titel:    

Hallo Marie
Ich finde, das die Hunde die kein Fertigfutter bekommen haben steinalt geworden sind und viel seltener krank waren.
Ich hatte ein paar Exemplare davon.
Allerdings, war da unsere Umwelt auch noch besser.
Interessanter Bericht, wieder einmal.
LG
Christa

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