Epilepsie


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meike
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BeitragVerfasst am: 18.4.2004, 11:20    Titel: Epilepsie    

hallo,
mein 11 jahre alter westie hatte vor 2 wochen einen epileptischen anfall, seit dem ist nichts mehr passiert, zum glück. der tierarzt meinte man müsste abwarten ob es einen weiteren vorfall gibt. mein kleiner hat sich auch relativ schnell wieder erholt, jetzt hat er seit 2 tagen erheblich probleme mit der hüfte z. bsp. beim treppen laufen oder beim aufstehen. mein tierarzt kann mir bzw. meinem kleinen nicht weiterhelfen hat jemand erfahrung mit heilpraktiker?
Was kann ich tun?
meike
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Anja O`Glendence
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BeitragVerfasst am: 19.4.2004, 11:02    Titel:    

Hallo Meike,

in welcher Gegend wohnst Du denn? Dann könnte ich hier unserern THP mal fragen, wen er dort empfehlen kann.
Einfach so sich die Krankheit weiterentwickeln lassen, das würde ich auch nicht machen.

Fragende Grüße
Anja

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meike
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BeitragVerfasst am: 19.4.2004, 12:15    Titel: Epilepsie    

Hallo Anja,
vielen Dank dür die Mail. Ich komme aus dem Raum Hanau, liegt ca 15 km von Frankfurt am Main entfernt.
Ich bin für jeden Tip dankbar.
Gruß Meike
Anja O`Glendence
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BeitragVerfasst am: 20.4.2004, 22:03    Titel:    

Was ist Epilepsie?

Epilepsie ist eher ein Phänomen als eine klar zu definierende Krankheit. Im Grunde weiß die Medizin nur in recht wenigen Fällen, was die Ursachen der Krampfsymptome eines Tieres oder Menschen sind. Epilepsie ist eine sogenannte Ausschlussdiagnose, d.h. es wird auf einige bekannte mögliche Auslöser untersucht und wenn die alle ausgeschlossen werden können, dann nennt man die Erkrankung idiopathische (vererbt oder unbekannter Herkunft) Epilepsie. Einige der in Frage kommenden Ursachen für die Krampfanfälle können Gehirntumore oder Vergiftungen sein, es kann sich um negative Folgen von Impfungen, verschleppte Infektionen oder schwerwiegende Stoffwechselstörungen handeln. Die Suche nach der Ursache ist oft langwierig.

Woran erkenne ich einen epileptischen Anfall?

Man unterscheidet zwischen den großen, unübersehbaren Anfällen (Grand Mal) und den kleinen, unauffälligen Anfällen (Petit Mal). Der Grand Mal äußert sich in einem mehr oder weniger plötzlichen Umfallen des Hundes, das in Krämpfe übergeht, die entweder eine Steifheit und Streckung der Glieder (tonischer Krampf) oder ein unkontrolliertes Zucken, Zappeln und Treten (klonischer Krampf) darstellen. Ein klassischer Grand Mal zeigt beide Formen des Krampfes hintereinander. Der Anblick eines Hundes im epileptischen Anfall ist schockierend und man hat beim ersten Mal den Eindruck, der Hund würde sterben. Neben den heftigen Krämpfen kann Kauen und Zähneklappern auftreten. Der gekaute Speichelt verursacht Schaum vor dem Fang. Es können unkontrolliertes Urinieren oder Kotabsetzen auftreten. Eventuell schnauft der Hund stark oder gibt merkwürdige Geräusche von sich. Tröstlich ist hier die Gewissheit, dass der Hund selbst seinen Anfall nicht bewusst erlebt. Epileptiker unter Menschen berichten, dass sie während der Anfälle bewusstlos sind und sich hinterher nicht daran erinnern. Nach wenigen Minuten klingt der Anfall in den meisten Fällen von allein wieder ab. Der Hund ist hinterher benommen, taumelt vielleicht etwas und läuft für einige Minuten vor Gegenstände. Etwas später ist er dann wieder ein ganz normaler Hund.
Die Petit Mals sind nicht so deutlich zu erkennen. Sie bezeichnen ein kurzes Weggetretensein für nur wenige Sekunden. Das fällt bei Hunden manchmal dadurch auf, dass sie „komisch“ gucken, mit leerem Blick irgendwo hin starren, oder sich vor etwas erschrecken, das definitiv nicht da ist.

Handlungsbedarf

Wenn Ihr Hund einen ersten Krampfanfall in Form eines Grand Mals hatte, dann bedeutet das noch nicht, dass er jetzt Epileptiker ist und bleibt. Sicherlich sind Sie sehr erschreckt und fahren schnell zum Tierarzt. Das ist auch gut, denn eventuell liegt dem Anfall eine akute Erkrankung zugrunde.

Überlegen Sie gut, ob Ihr Hund
- in den letzten Stunden vor dem Anfall (oder kontinuierlich über lange Zeit) Gift aufgenommen haben könnte (das können auch Medikamente sein, die er bekommen hat),
- in den letzten Wochen einen Unfall hatte oder einen sehr heftigen Schlag auf den Kopf erlitten hat,
- vor kurzem geimpft wurde,
- vor kurzem eine Infektionserkrankung durchgemacht hat,
- evtl. eine Überdosierung an Antibiotika bekommen hat,
- in letzter Zeit verändert war, irgendwelche geistigen „Aussetzer“ hatte oder ein ungewöhnliches Verhalten gezeigt hat,
- in den letzten Wochen starkem psychischen Stress ausgesetzt war,
- in den letzten Wochen eine gravierende Veränderung in seinem Alltag hinnehmen musste.
Alle diese Angaben können dem Tierarzt weiter helfen!

Auf keinen Fall sollten Sie dem Hund schon nach dem ersten Anfall Antiepileptika verordnen lassen. Nach einem einzigen Anfall ist es viel zu früh, von einer dauerhaften Epilepsie auszugehen, denn nur dafür sind Antiepileptika gedacht. Es sollte auf jeden Fall ein Blutbild gemacht werden. Ein kleines „schnelles“, das der Arzt sofort in seiner eigenen Praxis auswerten kann und ein großes, das an ein Labor geschickt wird. Es ist wichtig, den Hund in der nächsten Zeit unbeeinflusst von Medikamenten zu lassen, um zu sehen, ob überhaupt weitere Anfälle auftreten. Denn bei einer großen Zahl von betroffenen Hunden ist der erste Anfall auch gleichzeitig der letzte. Bei der Einschätzung einer epileptiformen Erkrankung ist es von entscheidender Bedeutung, wie häufig die Anfälle sind, wie lang genau die Abstände zwischen den Anfällen sind, an welchem Körperteil die Anfälle beginnen, ob die Heftigkeit variiert und ob die Anfälle Gemeinsamkeiten bezüglich der Tageszeit, der Ernährung, der Situation haben.

Sie müssen also vom ersten Anfall an ein Tagebuch führen. Wenn es sich irgendwie einrichten lässt, sollte der Hund nicht allein gelassen werden. Einerseits um Anfälle beobachten zu können, andererseits damit sich der Hund im Anfall nicht verletzt. Falls Sie eine Digitalkamera mit Filmfunktion oder eine Videokamera besitzen, filmen Sie einen Anfall. Auch wenn Sie sich dabei sehr schlecht fühlen, kann es für die Diagnose und Behandlung entscheidend sein, den Film zu zeigen.

Was kann ich bei einem Anfall tun?

Das Beste, was Sie für Ihren Hund im Anfall tun können, ist einfach da zu sein. Sorgen Sie dafür, dass er sich in den Krämpfen nicht verletzt, d.h. polstern Sie seine Lage gegen harte Gegenstände mit Decken oder Kissen ab. Versuchen Sie bitte nicht ein „Beißholz“ oder etwas Ähnliches zwischen seine Zähne zu schieben. Früher wurde das empfohlen, damit der Hund sich nicht auf Lefzen oder Zunge beisst. Wenn der Anfall aber schon da ist, besteht durch den Versuch, das Holz ins Maul zu geben erst recht Verletzungsgefahr, weil sich die Kiefer im Anfall heftig bewegen. Ändern Sie auch möglichst nicht die Lage des krampfenden Tiers, es sei denn, es besteht Verletzungsgefahr. Keinesfalls sollten Sie versuchen, durch Festhalten die starken Bewegungen zu verhindern. Sie müssen üben, die Dinge geschehen zu lassen, das hilft Ihnen und dem Hund. Seien Sie einfach da. Berühren Sie Ihren zappelnden Hund, legen Sie ihre Hände auf ihn und sprechen Sie mit ihm. Vielleicht dringt Ihre vertraute Stimme ja doch irgendwo in sein Bewusstsein. Versuchen Sie ruhig zu werden. Wenn Ihr Hund aufwacht und Sie ihn ruhig wieder willkommen heißen, wird er wesentlich besser mit seiner Verwirrung fertig.

Es ist hilfreich, wenn Sie eine Sanduhr besitzen, die Sie zu Beginn eines Anfalls umdrehen können. Es ist nämlich wichtig, zu wissen, wie lang ein Anfall dauert. Zwar schaffen Sie es wahrscheinlich, zu Beginn eines Anfalls auf die Uhr zu schauen, aber Sie werden womöglich in der akuten Sorge um den Hund nicht in der Lage sein, sich die genaue Zeit zu merken.

Geben Sie Ihrem Hund nach den Anfällen die Möglichkeit, sich draußen zu lösen. Dadurch, dass die Körperfunktionen einige Minuten auf Hochtouren liefen, ist auch der Stoffwechsel beschleunigt worden und meist muss der Hund dann Kot absetzen. Lassen Sie ihn aber dabei auch auf vertrautem Terrain an der Leine, bis er wieder vollkommen klar und ansprechbar ist.

Viele Hunde haben nach dem Anfall großen Hunger (kein Wunder, wenn man bedenkt, wie viel Energie verbraucht wurde). Geben Sie dann ruhig außer der Reihe Futter, aber nicht zu viel auf einmal.

Was kann ich allgemein für meinen epileptischen Hund tun?

Lassen Sie ihn weiterhin Hund sein! Außerhalb der Anfälle ist er ein Hund wie jeder andere. Er muss nicht körperlich geschont, oder vor der Auseinandersetzung mit seiner Umwelt bewahrt werden. Das einzige, was er nicht gebrauchen kann ist seelischer Stress, Druck oder Angst. Das bedeutet nicht, dass Sie ihm alles durchgehen lassen sollten. Es bedeutet nur, dass Sie ihn Ihren Erziehungsbestrebungen ruhig, souverän und konsequent sein sollten. Geben Sie Ihrem Hund das Gefühl von Sicherheit und Geborgenheit.

Sie sollten Ihren Hund auf jeden Fall auf getreidefreies Rohfutter umstellen. Getreide ist eins der Hauptallergene für Hunde und gehört nicht zu seinen natürlichen Nahrungsquellen. Leider bestehen alle Fertigfutter für Hunde zu einem hohen Prozentsatz aus Getreide. Es gibt immer mehr Fälle von epileptischen Hunden, die durch konsequent getreidefreies Futter drastisch weniger oder sogar gar keine Anfälle mehr haben. Aber auch abgesehen von Epilepsie ist eine Rohfütterung der Gesundheit des Hundes sehr zuträglich. Alles, was Sie zu dieser Fütterung wissen müssen finden Sie unter www.barfers.de und www.gesundehunde.com.

Medikamente?

Die Schulmedizin behandelt Epilepsie mit so genannten Antiepileptika. Das sind recht starke Medikamente, die dämpfend auf den Patienten wirken. Wenn das Medikament richtig dosiert ist, stellt sich eine Anfallsfreiheit ein. Die richtige Dosierung bedeutet: so viel wie nötig, so wenig wie möglich. Zunächst muss mit einer mehrwöchigen, regelmäßigen Gabe ein bestimmter Wirkstoffspiegel im Blut des Patienten erreicht werden. In der Zeit können noch Anfälle auftreten. Dann wird die Dosis variiert, bis mit der niedrigstmöglichen Gabe eine Anfallsfreiheit bewirkt werden kann.

Es gibt eine ganze Anzahl verschiedener Antiepileptika, die alle etwas voneinander abweichend auf verschiedene Erscheinungsformen der Epilepsie wirken. Bei Menschen wird sehr lange und sorgfältig getestet, welches Mittel das passende ist. Bei Haustieren wären solche Tests extrem aufwändig und auch dadurch erschwert, dass das Tier nicht sagen kann, wie es ihm geht. Deshalb wird in den allermeisten Fällen von Epilepsie bei Hunden das Mittel verschrieben, das relativ viele Formen der Epilepsie abdeckt: Luminal. Leider ist Luminal auch das Mittel mit den schwerwiegendsten Nebenwirkungen. In der Humanmedizin wird es deshalb nur ungern oder als letzte Wahl eingesetzt.

Die Erfahrung zeigt, dass zahlreiche epileptische Hunde (und Menschen) nach einigen Monaten oder Jahren, in denen sie mit Antiepileptika anfallsfrei geblieben sind, plötzlich sehr schwerwiegende Anfälle bekommen, die nicht mehr auf das Mittel ansprechen. Es muss also damit gerechnet werden, dass die Medikamente nur für eine Zeit die Anfälle unterdrücken. Antiepileptika können Epilepsie nicht heilen.
Eine traurige Nebenwirkung von Antiepileptika ist eine starke Gemütsdämpfung und häufig sogar Wesensänderung. Man erkennt unter Umständen seinen eigenen Hund nicht wieder. Auch Menschen, die solche Medikamente nehmen, berichten, dass sie eine Persönlichkeitsveränderung an sich wahrnehmen. Viele ziehen es deshalb sogar vor, ihre Anfälle zu haben, und setzen die Medikamente ab. Antiepileptika sind also eine vorsichtig zu handhabende Behandlung, über deren Auswirkungen man sich klar sein sollte. Auch die körperlichen Nebenwirkungen ziehen nach längerer Gabe weitere ärztliche Behandlungen nach sich, da zum Teil neue Erkrankungen durch die Medikamente verursacht werden.

Neben der Umstellung auf getreidefreies Frischfutter kann auch eine klassisch homöopathische Behandlung versucht werden. Es gibt zahlreiche Fälle, in denen bei Menschen und Tieren durch klassische Homöopathie Epilepsie deutlich gebessert oder in manchen Fällen sogar geheilt wurde. Wichtig ist nur, nicht irgendeinen Tierheilpraktiker aufzusuchen, sondern sich zu vergewissern, dass der Therapeut eine mehrjährige Ausbildung allein in klassischer Tierhomöopathie absolviert hat. Viele Tierärzte folgen den Zeichen der Zeit und bieten in ihrer Praxis homöopathische Komplexmittel an. Das ist keine Form der Homöopathie, die imstande ist, eine Epilepsie zu
heilen!

Es ist sehr schwer, als Hundehalter ohne medizinisches Wissen die richtige Entscheidung für sein an Epilepsie erkranktes Tier zu treffen. Sehr hilfreich ist dabei, sich über andere Betroffene (z.B. im Internet) zu informieren und dabei in alle Richtungen offen zu sein. Sehr gut ist es auch, Bücher über Epilepsie zu lesen, die von dieser Krankheit betroffene Menschen geschrieben haben. Das Wichtigste ist aber, dass Sie ihrem Hund treu bleiben, egal wie es ihm geht. Schenken sie ihm ein frohes Leben, das ruhig ab und zu von einem Anfall unterbrochen sein kann. Das Leben eines Epileptikers ist absolut lebenswert, - treffen Sie keine vorschnellen Entscheidungen!

Autorin: Claudia Grothus

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Zuletzt bearbeitet von Anja O`Glendence am 18.1.2011, 18:48, insgesamt einmal bearbeitet
Anja O`Glendence
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BeitragVerfasst am: 20.4.2004, 22:04    Titel:    

Fallsucht, St.-Valentins-Krankheit, Morbus sacer

Epilepsie ist ein Oberbegriff für einen Elementaranfall und für ein Anfallsleiden verschiedener Ursachen. Ein Krampfanfall ist eine Phase anomalen Verhaltens, die durch eine plötzliche, anomale, exzessive elektrische Entladung des Gehirns verursacht wird. Die Ursachen können ganz verschiedener Natur sein. Man kann sie grob in "extrakraniale" Ursachen und "intrakraniale" Ursachen einteilen:

Extrakraniale Ursachen:
Krankheitsprozesse wie Hypoglykämie, Bleivergiftung, Hepatoenzephalopathie, Ethylenglycol, Thiaminmangel, Toxine, Hypokalzämie, Störungen des Säure-Basen-Gleichgewichtes, Urämie (...) führen zu einer metabolischen Epilepsie

Intrakraniale Ursachen:

Strukturelle Erkrankungen wie Verletzungen des Gehirns und Schädigung oder Zerstörung des Gewebes (z.B. Tumor, Enzephalitis, Trauma, Hydrozephalus, Hundestaupe, FIP, granulomatöse Enzephalomyelitis)

Funktionelle Erkrankung des Großhirns (idiopathische Epilepsie -> ohne erkennbare Ursache)

Die Ursache für die Krampfanfälle muß in jedem Falle erst sorgfältig ergründet werden. Sollte es sich bei der Ursache um eine "Grundkrankheit" handeln, muß diese behandelt werden. Wenn dies die Epilepsie nicht beseitigt, muß eine spezifische antikonvulsive Therapie erfolgen.

Verfügbare Pharmaka sind:

Phenobarbital; wirkt bei allen Tieren sicher

Diazepam; wirkt bei allen Tieren; Hunde entwickeln schnell eine Resistenz; ist häufig der beste Wirkstoff bei Katzen

Clorazepat; in Kombination mit Phenobarbital

Primidon; nur für die Verwendung bei Hunden zugelassen, wird aber auch bei der Katze verwendet; bei einigen Tieren wird eine Wesensveränderung festgestellt

Die Ziele der Therapie ist eine Verringerung der Schwere der Krämpfe und eine Verringerung der Häufigkeit der Krämpfe.

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Anja O`Glendence
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BeitragVerfasst am: 20.4.2004, 22:05    Titel:    

Was Sie Über EPILEPSIE beim Hund wissen müssen

DER EPILEPSIE-CHECK

Wenn Ihr vierbeiniger Freund nicht gesund ist, ist das für Sie eine echte Herausforderung - eine Herausforderung, die Sie mit viel Liebe und Zuwendung, mit fachgerechter medizinischer Behandlung und intensiver Beobachtung meistern können.

WAS IST EPILEPSIE?

Epilepsie gehört zur Gruppe der Anfallserkrankungen. Beim Tier zeigen sich die Anfälle als Muskelkrämpfe. Sie können als anhaltende Muskelanspannung oder als Schüttelkrämpfe auftreten. Gleichzeitig beobachtet man oft: Bewußtseinsverlust, Halluzinationen, Verhaltens- und Wesensänderungen, Harn- und Kotabsatz sowie Speicheln. Der Schweregrad kann sehr unterschiedlich ausgeprägt sein.

Man unterscheidet zwei Arten der Epilepsie:

Die primäre Epilepsie ist eine angeborene Krankheit. Sie tritt häufig bei Kleinpudelrassen, Beagles und Collies auf. Die Tiere sind oft älter als zwei oder drei Jahre, wenn der erste Anfall beobachtet wird.

Die sekundäre Epilepsie ist nicht angeboren, sondern tritt in Folge von anderen Erkrankungen auf. Ursache können Infektionskrankheiten wie Staupe sein. Aber auch andauernde Gehirnentzündungen und andere Krankheitsbilder können Auslöser für eine sekundäre Epilepsie sein.

WIE SIEHT DAS KRANKHEITSBILD BEI HUND UND KATZE AUS?

Typisch ist, daß der Anfall plötzlich beginnt. Häufig erkennt Sie Ihr Tier nicht mehr und ist auch nicht mehr ansprechbar. Dem aufmerksamen Besitzer können folgende Anzeichen auffallen: Fliegenschnappen, Schwanzbeißen, Raserei, Angstzustände oder ähnliches. Die Tiere stürzen bisweilen unter Aufschreien nieder, der Körper verkrampft sich, es besteht Kiefersperre, die zu Zungenverletzungen führen kann. Nach eingen Sekunden bis wenigen Minuten entwickeln sich rhythmische Krämpfe und Ruderbewegungen von oft hoher Kraftentfaltung. Die Tiere kauen Speichel zu Schaum, sie lassen jammernde bis stöhnende Laute vernehmen, vielfach wird Urin oder Kot abgesetzt. Der Anfall dauert oft nur wenige Minuten, danach erschlafft der Körper, die Tiere liegen ruhig auf der Seite und erheben sich bald wieder. Häufig sind sie zunächst noch benommen, stoßen zum Teil an Gegenstände und sind noch nicht wieder ansprechbar, erholen sich aber bald. Die Krämpfe können aber auch länger andauern.

Nicht immer sind die Symptome in dieser typischen Form zu beobachten. Die Anfälle können wesentlich schwächer ausgeprägt, zum Teil nur angedeutet und flüchtig sein.

WIE ERFOLGT DIE BEHANDLUNG?

Für die Therapie werden Anti-Epileptika eingesetzt. Häufig handelt es sich um Barbiturate wie Phenobarbital. Wegen der geringen Giftigkeit und der langjährigen Erfahrung mit diesem Medikament eignet sich diese Substanz besonders gut für die Behandlung. Aber auch andere Medikamente können zum Einsatz kommen - von Tier zu Tier individuell unterschiedlich und nach dem Ermessen des Tierarztes.

Das Phenobarbital wird über den Darmtrakt aufgenommen, über die Leber abgebaut und zum größten Teil über die Nieren ausgeschieden.

Bei Beginn der Therapie wird erst ein bis zwei Wochen nach Einsatz des Arzneimittels ein konstanter Wirkstoffspiegel erreicht. Während dieser Periode ist noch mit Anfällen zu rechnen. Anfängliche Nebenwirkungen sind Müdigkeit, Unlust, aber auch vermehrtes Fressen und Urinieren.

Alle Anti-Epileptika müssen regelmäßig, also als Dauertherapie, gegeben werden. In keinem Fall soll das Arzneimittel ohne Rücksprache mit dem Tierarzt plötzlich abgesetzt oder die Tagesdosis verändert werden, da auf diese Weise sehr oft besonders schwere Anfälle provoziert werden können. Auch bei einem gut eingestellten Patienten können noch mehrere Anfälle pro Jahr auftreten, die dann aber oft weniger schwer ablaufen.

WAS TRÄGT ZU EINER ERFOLGREICHEN THERAPIE BEI?

WAS KÖNNEN SIE ALS TIERBESITZER TUN?

Die tägliche, von Ihrem Tierarzt eingestellte Medikamentendosis muß strikt eingehalten werden.
Eine konsequente Beobachtung Ihres Tieres ist besonders wichtig. Bei erhöhter Anfallsfrequenz, aber auch beim Gegenteil, also bei Teilnahmslosigkeit Ihres Tieres, sollten Sie unbedingt den Tierarzt aufsuchen. Auf keinen Fall dürfen Sie die Medikamentengabe ohne Rücksprache mit Ihrem Tierarzt reduzieren, erhöhen oder gar vollständig absetzen. Jede Veränderung der Therapie kann epileptische Anfälle auslösen.
Tierarztbesuche in regelmäßigen Abständen tragen zur optimalen Überprüfung des Gesundheitszustandes und zur Therapiekontrolle Ihres Tieres bei. DerWirkstoffspiegel des Arzneimittels ist von vielen Faktoren abhängig. So spielen Darm-, Leber- und Nierenfunktion eine wichtige Rolle. Um eine gleichbleibende Konzentration des Antiepileptikums zu gewährleisten, ist die Kontrolle des Wirkstoffspiegels über eine Blutuntersuchung sinnvoll. Diese Therapiekontrolle sollte alle drei Monate, mindestens aber alle sechs Monate erfolgen. Die Funktion von Leber und Niere kann gleichzeitig im Rahmen eines Gesundheitschecks durch eine Blutuntersuchung überprüft werden

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andreasoymann
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BeitragVerfasst am: 21.4.2004, 00:26    Titel:    

Hallo meike,

die Hüftprobleme müssen nicht unbedingt im direkten Zusammenhang mit den Epilepsie-Anfall stehen. In der Regel verläuft ein erster (und meist auch weitere) Anfall ohne Folgeschäden. Ganz wichtig ist, deinen Hund während und nach solchen Anfällen genau zu beobachten und einfach für ihn da zu sein. Da zu sein kann dabei auch heißen, ihn einfach in Ruhe zu lassen! Ein von uns kürzlich vermittelter Goldie hatte z.B. die Eiganart, nach einem Anfall recht aggressiv gegenüber Menschen zu sein; er brauchte einfach seine Zeit, um für sich selber wieder zur Ruhe zu kommen, was bei ihm ca. 1-2 Std. dauerte, in denen er absolut nicht zugänglich war.

Zitat:
der tierarzt meinte man müsste abwarten ob es einen weiteren vorfall gibt

Damit hat dein TA meiner Meinung nach vollkommen recht. Mit etwas Glück war es eine einmalige Geschichte. Erst wenn weitere Anfälle auftreten, bietet sich eine Behandlung mit Luminal (aus der Humanmedizin) an. Obwohl das Medikament nicht frei von evtl. Nebenwirkungen ist, sind damit bei Hunden beachtliche Erfolge erzielt worden. Nähere Info´s zu diesem Medikament findest du unter http://www.kompendium.ch/data/fi_d/dk02305_.htm

Andreas
meike
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BeitragVerfasst am: 28.4.2004, 17:16    Titel: Epilepsie    

Hallo zusammen,
erst einmal vielen Dank für die lieben Mails von Euch.
Ich habe jetzt den Tierarzt gewechselt, ich hatte nicht mehr das "gute Gefühl" bzw. das Vertrauen. Und jetzt stellt sich raus, das es die richtige Entscheidung war. Die neue TA hat Highlander gründlich untersucht und gleich beim Abtasten festgestellt das die Prostata vergrößert ist. Nach einigen weiteren Untersuchungen (Röntgen, Blutwerte - die bereits vom alten TA vor 2 Wochen erstellt wurden und normal waren) hat sich jetzt rausgestellt das die Prostata sehr vergrößert ist und die Lykos viel zu hoch.
Das Blut wird jetzt noch in einem Labor auf Krebs getestet. Der derzeitige Stand ist das der Krampfanfall und die Schwierigkeit mit dem laufen mit diesem Befund zusammen hängt. Die Diagnose lautet: Verdacht auf Prostatazysten oder evtl. Tumore. Jetzt heist es abwarten und das beste hoffen bis zum Ende der Woche, solange braucht das Labor.
Das war gestern ein Schlag ins Gesicht, ich bin aber trotzdem ein wenig erleichtert das wir jetzt wissen was los ist, und Highlander jetzt helfen können.
Gruß Meike
Renate
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BeitragVerfasst am: 28.4.2004, 18:01    Titel:    

Hallo Meike,

da hast Du ja zu Eurem Glück den TA gewechselt. Hoffentlich kann er helfen. Wir drücken alle Daumen und Pfoten, daß es für Highlander gut ausgehen wird.
Barbara Westiepalace
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BeitragVerfasst am: 28.4.2004, 18:22    Titel:    

hallo maike
homöopathische behandlung nach h.g. wolff ....

"sollte man kurz nach dem anfall 1/4 bis 1/2 stündlich belladonna d6 geben, damit es zu keiner wiederholung kommt. gerade die wiederholung der krämpfe in kurzen abständen erweist sich als lebensgefährlich. sie führt in einen status epilepticus, der dann nur durch eine narkose unterbrochen werden kann. die behandlung erfolgt über einen zeitraum von mindestens vier wochen, wenn nicht länger. der patient erhält als basisbehandlung zincum d6 und apisinum d6 4-mal täglich im wechsel"....
" sofern das krampfbild nicht im folgenden eingeordnet werden kann:
krämpfe nach impfung - silicea d12
krämpfe nach narkose - einmalig opium d30
krämpfe, deren anlass und auslösung sexuelle erregung oder gerüche sind - bufo rana d15
krämpfe, gefolgt von bewusstlosigkeit - oenanthe crocata d 15
krämpfe mit kollaps und blaufärbung der zunge und mundschleimhäute, kälte des rumpfes und der glieder - cuprum d15
krämpfe, gefolgt von starkem bewegungsdrang, die tiere entfliehen und rasen wie gehetzt lange strecken bis zum umfallen - stramonium d30

das gebiet der epilepsie und der krämpfe ist weit und unerforscht. die lehrmedizin versteht sich nur auf die unterdrückung der krampfbereitschaft durch chemische mittel, die über kurz oder lang zu nebenwirkungen führen. bei dieser alternative sollte der versuch einer homöopathischen behandlung gemacht werden. es muss aber auch gesagt werden, das es angeborene formen gibt, die überhaupt nicht beeinflußbar sind.


lg
barbara
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