Milch



 
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Anja O`Glendence
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BeitragVerfasst am: 7.2.2004, 01:34    Titel: Milch    

Hallo,

irgendwo habe ich mal gelesen, dass erwachsene Hunde Milch schlecht vertragen können (Durchfall, usw.).
Ich meine dies liegt an einem Enzym, dass bei Laktoseentwöhnung inaktiviert wird.

Stimmt das?
... weiss leider nicht mehr wo ich meine das gelesen zu haben.

Hiiiiiiiiiiiiiiiilfe

Viele Grüße
Anja

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Silke A.
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Hunde der User:
Rommy

BeitragVerfasst am: 7.2.2004, 11:27    Titel:    

Hallo Anja,
hoffe das hilft dir weiter:

Milchprodukte für den Hund
Die Diskussion wird nicht sauer: Was der Hund verträgt oder nicht verwerten kann
"Den Katzen gibt man Milch, den Hunden nicht." "Hunde vertragen keine Milch." Alles über die Unterschiede in Milchprodukten und die Verträglichkeit bei Hunden: Roh-, Kuh-, Butter-, Sauermilch, Schmand, Quark, Joghurt, Hüttenkäse etc. Ein Molkereifachmann und ein Tierernährungsmediziner informieren.

Was ist Laktose? Was Hüttenkäse oder Sauermilch? Warum vertragen die einen das, die anderen nicht? Warum können, wenn das denn so stimmt, Hunde keinen Milchzucker (Laktose) verwerten? Was ist mit den anderen Milchprodukten, von denen es eine ganze Menge in unterschiedlichster Art gibt?

Fest steht auch, dass viele Hirten ihren Hunden, auch den grosswüchsigen Herdenschutzhunden, oft Milchprodukte (Joghurt, Quark, Schmand, Sauermilch) geben, zum sonst kargen Futter. Was ist drin und dran an den Milchprodukten?

Zusammensetzung des Ausgangsprodukts Milch
Von Molkerei-Fachmann Mario Hildinger

Kasein 2,8 %; Molkenprotein (Albumin und Globulin) 0,5 %; Fett 3,8 %; Milchzucker 4,7 %; Salze 1,0 %; Trockenmasse 12,6 %; fettfreie Trockenmasse 9,0 %; Asche 0,75 %.
Für die einzelnen Werte sind folgende Schwankungen möglich: Fett 2,5 - 4,5 %; Eiweiss 3,0 - 4,5 %; Trockenmasse 10,3 - 14,7 %; fettfreie Trockenmasse 7,8 - 14,2 %; Fettgehalt der Trockemasse 23,5 - 33,5 %; Wassergehalt im Plasma 90,4 - 91,6 %.
Zusammensetzung der Trockenmasse (Durchschnittswerte): Fett 27,9 %; Kasein 24,44 %; Albumin 3,66 %; Milchzucker 38,28 %; Salze 5,7 %.
Zusammensetzung der Salze: Chlornatrium 10,52 %; Chlorkalium 9,05 %; Monokaliumphosphat 12,79 %;
Dikaliumphosphat 9,20 %; Dikaliumzitrat 5,47 %; Dimagnesiumphosphat 3,71 %; Magnesiumnitrat 4,0 %;
Dikalziumphosphat 7,42 %; Trikalziumphosphat 8,90 %; Kalziumzitrat 23,5 %; Kaliumoxyd (gebunden) 5,21 %.

Die pH-Werte liegen zwischen 6,8 - 6,4. Als "angesäuert" gilt Milch ab pH 6,3 - 6,0; richtig "sauer" ist die Milch ab pH 4,5 - 4,2.

pH: Abkürzung für Wasserstoff-Konzentration, hier steht der Wert als Massstab für Verträglichkeit-Empfinden

Was ist? (Unterschiede)
Magermilch (entrahmte Milch):
Maximaler Fettgehalt von 0,3 %. Wie fettarme Milch kann sie mit Milcheisweiss angereichert werden.

(H-)Homogenisierte Milch:
Wird durch feine Zerteilung von Fetttröpfchen und durch Bildung von Fett/Kasein-Komplexen vor dem Aufrahmen geschützt. Die Milch wird ultrahoch erhitzt und dann wieder heruntergekühlt. Im Gegensatz zur Vollmilch rein weiss. Die Milch verliert dadurch aber wertvolle Vitamine und Geschmack.

Sauermilch:
Wurde mit gezüchteten Milchsäure-Bakterien hergestellt. Die Milch wird vor dem "Impfen" mit den Säurebakterien auf den Fettgehalt eingestellt (etwa auf "Magermilch"), pasteurisiert (nach L. Pasteur haltbar machen) und homogenisiert. Die geimpfte Milch wird zum Gerinnen gebracht. Ist ein bestimmter Säuregehalt erreicht, wird die Milch schnell abgekühlt, um die Säurebakterien nicht ausbreiten zu lassen. Die natürlich gebildete Säure ist ein Konservierungsmittel, deshalb bleiben Sauermilch-Produkte (Buttermilch, Creme fraiche, Dickmilch, Joghurt, Kefir, Saure Sahne, Schmand) länger haltbar als nur pasteurisierte Milchprodukte.

Buttermilch:
Bei der Herstellung von Butter aus Rahm bleibt Milchflüssigkeit übrig. Durch Zugabe von Milchsäurebakterien wird daraus Buttermilch. Das besondere: niedriger Fettgehalt von maximal einem Prozent und vollständiger Gehalt der Nährstoffe der Milch.

Joghurt:
Ursprünglich wurde Joghurt im Balkan aus Ziegen-, Schafs- und Büffelmilch hergestellt. Das spezielle an diesen Milchsäurebakterien ist die Eigenschaft, nur einen Teil der Milch gerinnen zu lassen.

Kefir:
Stammt aus dem Kaukasus und wurde ursprünglich aus Stutenmilch hergestellt. Besitzt hohen Gehalt an B-Vitaminen. Kefir unterscheidet sich von anderen Sauermilchprodukten in der Herstellung. Statt reinen Säurebakterien werden Kefirpilze zugesetzt. Ein Teil des Milchzuckers wird von den Pilzen in Milchsäure, ein Teil in Alkohol und Kohlensäure umgesetzt. Der Alkoholgehalt liegt zwischen 0,1 und 0,6 Prozent.

Hüttenkäse:
Dänischer Frischkäse aus Kuhmilch. Sein Teig besteht aus kleinen wasserhaltigen Körnern. Schmeckt leicht säuerlich und wird in Fettstufen von 20 und 40 Prozent hergestellt.

Schmand (Sahne):
Durch Milchsäurebakterien gesäuerte frische Sahne. Fettgehalt muss mindestens 20 Prozent betragen.

Quark:
Frischkäse aus moderner Molkereitechnik. Die entrahmte und pasteurisierte Milch wird durch Sauermilchbakterien und durch Lab (natürliches Gerinnungsmittel Labferment) verdickt. Dann wird die Molke durch Zentrifugieren von der frischen Käsemasse getrennt. Je nach Fettstufe mit mehr oder weniger Sahne angereichert. Magerquark hat einen niedrigen Trockenmassenanteil und viel Flüssigkeit, daher niedriger (absoluter) Fettgehalt, aber viel Milcheiweiss.


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Welche Milchprodukte können Hunde wie verwerten und welche nicht?
Von Prof. Dr. Jürgen Zentek, vormals Tierärztliche Hochschule Hannover, nun am Institut für Ernährung an der Veterinärmedizinischen Universität Wien

Kuhmilch ist nahezu optimal zusammengesetzt, aber nicht generell verträglich. Zu den Vorteilen der Milch zählt der hohe Anteil an hochwertigem Protein, Mengenelementen und Vitaminen. Die Schwäche liegen in den geringen Fettsäuren bei gleichzeitig grösseren Mengen an kurz- und mittelkettigen Fettsäuren, die vom Hund weniger gut vertragen werden.

Eingrenzend in der Fütterung ist vor allem aber auch der hohe Gehalt an Milchzucker (Laktose; rund 5 Gramm/100 Milliliter), denn dieser Zucker kann von vielen ausgewachsenen Hunden im Dünndarm nicht vollständig zerlegt werden, so dass es nach übermässiger Aufnahme zu Fehlgärungen im Dickdarm kommt, begleitet von Durchfall oder weichem Kot.

Trotz hoher Akzeptanz und Verdaulichkeit sollten ausgewachsene Hunde im allgemeinen nicht mehr als 20 ml pro Kilo KM und Tag bekommen. Nur bei nachgewiesener Toleranz kann die Menge bis auf maximal das Doppelte gesteigert werden, ähnlich wie bei Welpen bis zum dritten bis vierten Lebensmonat.

Kondensmilch muss wegen des erhöhten Laktose- (10 g/100 g) und Fettgehaltes (7,5 g/100 ml) auf 10 ml pro Kilo KM und Tag beschränkt werden. Andererseits werden Dickmilch oder Quark wegen des geringeren Laktosegehalts in entsprechend höheren Mengen toleriert.

Die verschiedenen Käsearten brauchen aufgrund des niedrigen Laktosegehaltes in der Fütterung nicht limitiert zu werden. Magermilch ist ähnlich wie Vollmilch zu bewerten, allein der geringere Energiegehalt infolge des Fettentzuges und der Verlust an fettlöslichen Vitaminen sind zu berücksichtigen.

Milch und Milchprodukte lassen sich - unter Berücksichtigung der genannten Grenzen - vorteilhaft zur Verbesserung der Versorgung mit essentiellen Aminosäuren besonders bei wachsenden und trächtigen Hunden verwenden. Darüber hinaus können sie die Akzeptanz weniger schmackhafter Rationen oder des Trinkwassers nachhaltig verbessern.

Voll- oder Magermilchpulver können insbesondere in Milchaustauschern eingesetzt werden. Durch den Trocknungsprozess kann die Verdaulichkeit des Eiweisses beeinträchtigt sein, so dass - wenn möglich - frische Produkte vorzuziehen sind. Auch die Akzeptanz wird im allgemeinen durch den Trocknungsvorgang nicht verbessert.

Molkenpulver ist, da es 50 bis 70 Prozent Milchzucker enthält, allenfalls bei Welpen mit hoher Laktaseaktivität verwendbar.

Literaturhinweis: Meyer, H. und Zentek, J. Ernährung des Hundes, 4. Auflage 2001, Verlag Parey, Berlin.




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Renate
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BeitragVerfasst am: 7.2.2004, 12:10    Titel:    

Hallo Anja,

wir trafen im letzten Urlaub eine Dame mit Dackel und sie erzählte uns, dass der Hund nur Milch schlabbere - aber überhaupt kein Wasser!!! Geschockt
So was gibt es also auch.

Grüsse Renate
Anja O`Glendence
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BeitragVerfasst am: 7.2.2004, 12:46    Titel:    

Hallo Silke, Hallo Renate,

genau das ist es ja Smilie
Es ging bei dem Text, den ich gelesen habe darum, dass wenn Hunde nicht "MIlchentwöhnt" sind, sie weiterhin Milch vertragen können, entwöhnte Hunde aber nicht, weil wohl dann ein Enzym inaktiviert wird. Hündinnen sollte man daher immer etwas MIlch geben, damit man diese auch während der Trächtigkeit und nach der Geburt geben kann. Ich weiss, so in etwa stand es in einem meiner Hundezuchtbücher, habe überall geblättert, aber finde das nicht mehr Weinen

Viele Grüße
Anja

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Anja O`Glendence
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BeitragVerfasst am: 7.2.2004, 13:20    Titel:    

Hallo,

endlich Lachen ich habe die Textstelle gefunden.

Aus Räber, Brevier neuzeitlicher Hudnezucht

"(...)Einmal steht fest, dass Hunde, die seit ihrer Jugend nicht täglich Milch bekommen haben, Milch nicht mehr verdauen können, weil in ihren verdauungssäften das Lab fehlt; der Überschuss an Milchzucker kann zu Durchfällen führen (Milchzucker kann bei Carnovoren direkt als Abführmittel angewendet werden). Aber ausgerechnet jetzt, da die Hündin viel Flüssigkeit zur Milchproduktion benötigt, darf ihrem Körper nicht noch durch Durchfall Flüssigkeit entzogen werden. Hündinnen, die jedoch an Milch gewöhnt sind, vertragen diese sehr gut, und Milch verhindert andererseits eine Verstopfung, die mangels Bewegung in der ersten Zeit nach der Geburt bei manchen Hündinnen auftreten kann. (...)"

Viele Grüße
Anja

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BeitragVerfasst am: 7.2.2004, 16:08    Titel:    

KLASSE ANJA WIR FINDEN JA DOCH ALLES WAS WIR SUCHEN!!! Winken
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